Moin ihr,
es gibt recht viele Wildpflanzen die man nutzen kann, aber auch mir schmecken nicht alle, das ist aber bei "normalem" Gartengemüse nicht anders, auch da schmeckt mir manches nicht.
Diese "Leckerlies" aus dem Wald waren vor langer Zeit die Grundlage der menschlichen Ernährung, wobei man die einzelnen Sorten sicher nicht pfundweise gegessen hat was bei etlichen Sorten auch nicht sonderlich bekömmlich wäre.
Mit der Entwicklung der Landwirtschaft und Pflanzenzucht wurden viele Pflanzen verändert, der Fruchtertrag wurde erhöht, vor allem aber wurden Bitterstoffe und andere weniger leckere Geschmackseigenschaften weggezüchtet, die Folge ist dass uns solche Pflanzen besser schmecken, aber dafür haben wir mehr Ärger mit Schädlingen. Bitterstoffe usw. sind Abwehrstoffe gegen Schädlinge und übermäßigen Verbiss von Fressfeinden, evolutionstechnisch also durchaus sinnvoll, aber wer mag schon bitteren, oder bitterscharfen Kohl?
Das gewisse Interesse an alten Nutzpflanzen sehe ich durchaus positiv, was mich ehrlich stört ist die Tatsache, (da sind wir sicher einer Meinung) dass in vielen Büchern und Broschüren der Geschmack solcher Pflanzen so beschrieben wird dass man als interessierter Neuling geneigt ist anzunehmen dass sie besonders lecker sind... dem ist nicht immer so.
Es wird einfach "vergessen" dass in längst vergangenen Zeiten nicht die Delikatesse im Vordergrund stand, sondern schlicht und einfach das Überleben, satt werden und gesund bleiben war wichtig, von Gourmet-Küche war man da noch endlos weit entfernt.
Ich nutze auch Wildpflanzen, einige zum essen, andere als Futter, als Medikament, zum Färben von Leder oder anderer Materialien usw. aber gerade beim essen suche ich mir auch nur die heraus die mir schmecken.
Gruß Conya