Hallo Ralph,
Bei Komposterde den Topf mit einem phosphatarmen, kalireichen Dünger aufdüngen, etwas aufkalken und später ab dem xyz. Fruchtansatz mit einem Flüssigdünger auf Vinassebasis weiter düngen.
Die Anreicherung mit Phosphor ist umso bedeutender, je häufiger du die Erde wiederverwenden möchtest (zB im Gewächshaus). Wird diese nach der Saison auf den Kompost geschmissen, so braucht man sich wenig Gedanken drüber machen.
Ob man zum Aufdüngen einen wirkungsverzögerten Kunstdünger wie zB "Blaukorn Entec" verwendet oder auf bio-taugliche Dünger wie Kalimagnesia oder "Vitalkali" und Hornspäne, Rizinusschrot, Mist, o.ä. zurückgreift, ist eine Glaubenssache. Die Schnecken glauben jedenfalls fest an Hornspäne.
Ab wann du zusätzlich flüssig düngst, hängt neben der Menge der „Startdüngung“ davon ab, wie groß der Topf ist.
Damit sich die Wurzeln gut entwickeln und die Pflanze nicht so schnell in die Höhe schießt, sollte man mit der Flüssigdüngung nicht zu früh anfangen. Außerdem bedeutet eine unnötig große Menge verfügbaren Stickstoffs auch, das die Früchte größer und wässriger werden.
Je mehr Stickstoff der Dünger enthält, desto mehr Blätter und desto mehr Wasser erntest du (und desto mehr Probleme gibt es mit Pilzen und Blütenendfäule). Je länger die Kultur dauert (=Erntemenge), desto mehr verschiebt sich das Verhältnis in Richtung Kalium.
Dem Chilibauer ist das natürlich egal, der schmeckt ob der extremen Schärfe ohnehin keine Nuancen (behaupte ich mal ganz dreist).
bei Tomaten wäre die "Soft" Variante ohne Spezial sicher die geeignetere.
Ein großer Vorteil von Vinassedüngern ist, dass das Bodenleben sehr stark stimuliert wird, sodass aus den organischen Subtrat-Bestandteilen über die Saison weitere Nährstoffe nachgeliefert werden.
http://www.hausgarten.net/gartenfor...enpflanzen-biologisch-duengen.html#post954288
N ist Stickstoff (Nitrogen)
P ist Phosphor
K ist Kalium
Die Angaben sind jeweils Gewichtsprozent. Also NPK 3+1+5:
3% Stickstoff
1% Phosphor
5% Kalium
Für 1Kilo Früchte benötigt eine Tomatenpflanze ungefähr 3,3gr Stickstoff, 0,5gr Phosphor und 5,3gr Kalium, wobei das von der Art der Kultur und von Sorte zu Sorte unterschiedlich ist.
Das hört sich vielleicht erstmal nach viel an, aber in der Erde sind ja bereits Nährstoffe vorhanden, welche die Pflanze ebenfalls aufnimmt. Dies sollte man immer bedenken. Besonders, wenn man mit Phosphor düngt. Viele Kulturen benötigen nur sehr sehr wenig Phosphor, sodass der Boden schnell überdüngt ist. Das hat dann negative Auswirkungen auf die Aufnahme anderer Nährstoffe.
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Also nicht wild drauf losdüngen. Überschüssige Nährstoffe reichern sich an, was Probleme mit anderen Nährstoffen mit sich zieht oder werden ausgewaschen und belasten unsere Gewässer und gegebenenfalls den Geldbeutel.
-Till