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Pflanzenstützen selber machen – Pflanzen stützen

Pflanzenstütze an Gurken

Stauden und Gehölze haben oft schwer unter der Last von Blüten oder Früchten zu tagen. Ohne entsprechende Stützen würden sie knicken oder sogar abbrechen, was der gesamten Pflanzen schadet. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten wie Pflanzen während des Wachstums und der Reifezeit geschützt werden können. Nicht immer müssen dazu teurer Pflanzenstützen gekauft werden, denn aus einfachen Materialen können praktische Stützen selbst gemacht werden.

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Materialien für Pflanzenstützen

Je prächtiger Stauden sind, desto größer ist das Risiko, dass ihre Zweige der Last nicht mehr standhalten können. Ein starker Regen oder heftige Winde im Herbst aber auch ein Sommergewitter womöglich mit Hagel kann den Pflanzen erheblichen Schaden zufügen, was im schlimmsten Fall dazu führen kann, dass die Staude mehrere Saisonen benötigt, um sich zu erholen oder sie sogar gänzlich abstirbt. Als Stütze lassen sich viele Materialen verwenden, die häufig sogar im Haus abfallen. Zu den beliebtesten Materialien gehören:

  • Holz
  • Kunststoff
  • Metall

Besonders Holz bietet sich zur Verwendung als Stütze an, hat jedoch im Vergleich zu den anderen Materialien eine deutlich kürzere Haltbarkeit. Der Vorteil ist, dass halb verrottetes Holz problemlos auf dem Komposthaufen entsorgt werden kann. Plastikstützen bieten sich besonders für einjährige Stauden an, da sie nicht über den Winter im freien bleiben sollten. Das Plastik wird durch die kalten Temperaturen brüchig und kann oft schon nach dem ersten Winter brechen. Stützen aus Metall liegen in Bezug auf Robustheit und Langlebigkeit deutlich vor anderen Materialien, sind jedoch oft auch etwas teuer. Günstige Pflanzenstützen fallen jedoch oft im Haushalt oder bei Renovierungsarbeiten an. Alter Bretter können zersägt werden, wodurch dünne Stäbe als Stützen gewonnen werden. Alter Plastik- und Metallrohre können ebenfalls als Stützen für Pflanzen wiederverwendet werden. Positiver Nebeneffekt der Wiederverwertung ist, dass die Mengen an Abfall, die entsorgt werden müssen, deutlich geringer werden.

Pflanzenpartnerschaften als Stütze

Eine wichtige Stütze für Pflanzen kann der richtige Pflanzennachbar sein. Durch eine richtige Planung kommen Staudenbeete mit wenigen Stützen aus. Kompakte und dichte Ziergräser schützen beispielsweise vor starkem Wind:

  • Zierliche Pflanzen können sich an Stauden mit starkem Wuchs anlehnen.
  • Bei der Bepflanzung eines Staudenbeets sollte auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Pflanzen geachtet werden.
  • Filigrane Stauden sollten zwischen Pflanzen mit robusten Ästen gepflanzt werden, die diese schützen können.
  • Zusätzlich bieten sich speziell Gehölze als Rank- und Wuchshilfe an.
  • Stauden suchen sich in diesen natürlichen Wuchshilfen automatisch ihren Weg und sind dadurch sehr gut geschützt.
  • Als Pflanzenstütze bieten sich auch Gartenzäune an. Sie sind stabil und geben selbst größeren Stauden einen guten Halt.

Natürliche Materialien für einen naturnahen Garten

In einem naturnahen Garten sollten nur natürliche Pflanzenstützen verwendet werden. Dazu gehören beispielsweise Stäbe aus Holz, Zweigen oder Bambus. Bei einem Rückschnitt von Bäumen, Gehölzen oder Hecken können bereits geeignete Stäbe beiseitegelegt werden. Diese müssen nicht zwingend gerade sein. Gerade verwachsene Äste sorgen für zusätzlichen Charme in einem naturnahen Garten. Zweige von Haselnussstauden eignen sich ebenfalls hervorragend als Pflanzenstütze, da ein- bis zweijährige Zweige meist einen sehr geraden Wuchs besitzen. Haselnussstauden sind häufig an Waldrändern zu finden und oft sind frische Zweige in Bodennähe zu finden. Bevor Zweige und Äste von Sträuchern bzw. Bäumen verwendet werden, sollten diese zumindest im unteren Bereich entrindet und getrocknet werden. Besonders bei Sträuchern kann es anderenfalls vorkommen, dass frische Zweige im Boden zu wurzeln anfangen. Alternativ zu selbst geschnittenen Zweigen, können Bambusstäbe verwendet werden. Im Fachhandel gibt es eine breite Auswahl an verschiedenen Längen und Stärken, aus denen Stützen gebaut werden, können.

Stäbe, Gitter und Co. als Pflanzenstützen

Die klassische Form der Pflanzenstütze sind ein oder mehrere Stäbe. Die Staude wird zusätzlich mit einem breiten und weichen Band fixiert wie etwa einem Band aus alten Stoffresten oder Nylonstrümpfen. Idealerweise werden zum Stützen drei Stäbe verwendet. Sie werden im Dreieck um die Pflanze angeordnet und die Stäbe mit einem Band verbunden. Die Pflanze kann sich dann an die Stütze anlehnen, hat jedoch auch genügen Platz zum Wachsen. Rankfreudigen Pflanzen wie Rosen oder Kletterpflanzen sollte ein Rankgerüst zur Verfügung gestellt werden. Dazu wird aus Stäben ein Gitter gefertigt, wobei die einzelnen Stäbe einfach mit einer Schnur aneinander befestigt werden. Beim Bau des Gitters sollte dieses bereits groß genug geplant werden oder die Option zur Erweiterung besitzen. Bei Bauarbeiten fallen häufig Reste von Baustellgittern ab. Diese bieten sich ebenfalls als praktische Rankhilfe an, sollten jedoch beispielsweise an zwei Pflöcken fixiert werden. Immer häufiger werden als Pflanzenstützen Geflechte aus Weiden verwendet. Steht bereits eine Weide im Garten, sind die Zweige, die beim jährlichen Rückschnitt anfallen meist ideal. Sie können frisch verarbeitet werden, sollten jedoch, bevor sie im Boden fixiert werden, trocken sein, damit die Zweige keine Wurzeln ausbilden können.

Pflanzen richtig stützen

Mit dem Bau von Rankhilfen ist die Arbeit meist nicht getan. Wichtig ist auch die richtige Fixierung der Pflanzen. Bei Rankgittern können die Zweige zwischen den Stäben hindurchgeleitet werden. Dickere Äste können zusätzlich noch angebunden werden. Beim Anbinden an Pflanzenstützen ist es wichtig, dass die einzelnen Zweige noch genügen Platz haben, um sich zu bewegen. Werden sie bündig angebunden, kann es genau den umgekehrten Effekt haben, dass genau an dieser Stelle der Zweig knickt. Beim Aufbinden der Pflanzen ist es zudem wichtig, die Wuchsrichtung zu beachten. Wird entgegen der Richtung die Pflanze fixiert, kann es ebenfalls zu Problemen kommen und Zweige trotz Stütze knicken. Bei Rankgerüsten kann jedoch die Wuchsrichtung beeinflusst werden, wodurch die gesamte Staude geformt wird.

Wissenswertes zu Pflanzenstützen in Kürze

Um künstliche Stützhilfen zu vermeiden, sollte man sich schon bei der Planung Gedanken machen, an welchem Platz welche Pflanze gepflanzt wird.  Denn vielfach erübrigt sich ein künstliches Abstützen der Pflanze, da sie sich untereinander stützen oder durch hohe Pflanzen in direkter Nachbarschaft, dem Wind nicht ausgeliefert sind.

  • Sollte man auf die künstlichen Stützhilfen nicht verzichten können, so empfiehlt es sich, diese so früh wie möglich aufzustellen!
  • Warten Sie nicht erst, bis die Pflanzen eventuell auseinander fallen oder sich biegen.
  • Die Stäbe sollten eine Länge von etwa Zweidrittel der Größe der ausgewachsenen Pflanze haben …
  • … und in der Nähe der Stängelbasis in die Erde gesteckt werden.
  • Natürlicher und schöner wirkt es, wenn man Stützhilfen aus natürlichen Materialien verwendet: Reisig oder Bambusstäbe.

Beispiele für Pflanzenstützen

  • Mehrtriebige Horste, wie beispielsweise die Pfingstrose stützt man am besten an Holzpfählen.
  • Mithilfe einer kräftigen Schnur verhindert man ein Auseinanderfallen der Triebe und das Nach-unten-Hängen der Blütenkopfe.
  • Ein Bambusstab kann den Stielen von Zierlauch, den Stängeln von diversen Hochbäumchen oder einzelnen Ritterspornrispen Halt geben.
  • Dabei sollte man darauf achten, den Bambusstab möglichst nah an der Pflanze in die Erde zu stecken und diese öfter an dem Stab befestigen!
  • Der Durchmesser des Bambusstabs sollte den des Stamms der Pflanze nicht überschreiten.
  • Zum Befestigen von Kletterpflanzen an der Stützhilfe sollte man Material verwenden, welches nicht einschneiden kann. Tipp: Sisalkordeln (Paketschnur).

Aber auch Obstbäume brauchen unter gewissen Umständen eine Stütze, wenn ihre Zweige und Äste mit Früchten voll sind und die Eigenlast nicht mehr getragen werden kann. Am besten stützt man die entsprechenden Äste von unten mit Stützen ab. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die Äste locker auf der Stütze aufliegen und die Gefahr von Bildung einzelner Scheuerstellen nicht gegeben ist.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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