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Ist Efeu giftig für Menschen und Tiere?

In Deutschland zählt er daher auch zu den beliebtesten Dekorationsgewächsen. Nun taucht die Kletterpflanze allerdings auch immer in den Listen der Pflanzen auf, vor denen der Hobbygärtner gewarnt wird, da sie als giftig gilt. Doch ist Efeu grundsätzlich giftig für Mensch und Tier?

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Giftig oder nicht – auf die Pflanze kommt es an

Wenn vor Efeu als Giftpflanze gewarnt wird, so ist dies prinzipiell völlig korrekt. Allerdings muss hier differenziert werden. Denn der allgemein als Hedera bezeichnete Efeu ist nur in der fruchtenden Form des Hedera helix ‚Arbonrescens‘, einer Altersform des Efeus, der durch Stecklinge vermehrt wird und nur kleine Sträucher ausbildet,  wirklich gefährlich. Nicht aber als Bodendecker und in der Jugendform, der Hedera helix. Der gemeine Efeu zählt also ganz klar zu den Giftpflanzen, deren Verzehr in größeren Mengen extrem gefährlich sein kann. Besonders giftig zeigen sich die älteren Pflanzen, die dann auch im fortgeschrittenen Alter und größerer Wuchshöhe die verlockend aussehenden, aber äußerst toxischen Beeren austragen. Diese Beeren wachsen an Blühsprossen, die der Efeu allerdings erst ab einer bestimmten Wuchshöhe ausbildet, die die Pflanze meist erst nach 20 Jahren erreicht.

Giftige Beeren – wo liegen die Gefahren?

Die Blüten des Efeu blühen in Halbkugel-Form und sind gelb-grün gefärbt. Die Beeren, die sich daraus entwickeln, sind violett bis tiefschwarz gefärbt. Meist hängen die giftigen Beeren in relativ großer Höhe, doch in der Altersform des gemeinen Efeus, der als Steckling am Boden gepflanzt wird und der nur Strauchhöhe erreicht, sind die Beeren auch in Griffhöhe im Garten vorzufinden. Die Giftstoffe Falcarinol und Alpha-Hederin sind in diesen Beeren enthalten. In der Regel ist mit dem Verzehr von größeren Mengen der Beeren allerdings nicht zu rechnen, da diese extrem bitter schmecken. Sollten allerdings trotzdem bei Mensch oder Tier Vergiftungsanzeichen auftreten, so sollte unbedingt der Giftnotruf benachrichtigt werden, der sich in solchen Fällen auskennt und gegebenenfalls Leben retten kann. Bei Hautkontakt ist ein Abspülen mit kaltem Wasser eine erste Hilfsmaßnahme, um schlimmeren Folgen vorzubeugen. Es sollte aber auf jeden Fall ein Arzt konsultiert werden.

Efeu-Blätter – nicht ganz ohne!

Die Beeren sind nicht die einzigen Pflanzenteile die giftig sind. Beim gemeinen Efeu können auch die Blätter giftig sein. Bei gesunden Menschen können bei Berührung Hautrötungen auftreten. Auch nässende Pusteln können zu den Hautreaktionen gehören, die zwar nicht lebensgefährlich, aber doch sehr unangenehm sind. Grundsätzlich ist es daher empfehlenswert, beim Hantieren mit der Rankpflanze Handschuhe zu tragen. Was bei gesunden Menschen schon unangenehm werden kann, ist für Allergiker in der Regel noch schlimmer, wenn ein Hautkontakt zustande kommt.

Wirkung, Giftstoffe und Symptome auf einen Blick:

  • Fruchtfleisch enthält hochgiftige Saponine bzw. Hederin
  • Verzehr von nur 2 bis 3 Beeren führt zu ersten Vergiftungserscheinungen
  • Verzehr löst Kopfschmerzen, Erbrechen und Übelkeit aus
  • Körper reagiert mit hüpfendem und schnellem Puls auf das Gift
  • Reizungen des Magens und des Darms sowie Brechdurchfälle werden durch Beerenverzehr ausgelöst
  • hohe Giftkonzentrationen können zu Krämpfen, Schock, Atemstillstand und Tod führen
  • Hautkontakt führt zu allergischen Reaktionen und Hautentzündungen sowie nässender Pustelbildung

Gefahren durch Efeu für Kinder

Kletterefeu - Hedera helix

Grundsätzlich ist dazu zu raten, Efeu nicht an Stellen zu dulden, die Kinder leicht erreichen können. Insbesondere in der Zeit, in der der Efeu Beeren trägt, die rein vom Äußeren her, Kinder dazu animieren sie in den Mund zu stecken, ist Vorsicht geboten. Das Fruchtfleisch der Beeren, welche das meiste Gift der Pflanze enthalten, ist für Kinder tatsächlich hoch giftig. Schon der Genuss von drei Beeren kann zu einer Vergiftung führen. Die Aufnahme der Beeren kann zu Symptomen wie Brennen im Rachenraum, Kopfschmerzen, Durchfall, Erbrechen, Krämpfen, Schockzuständen und bis zum Tod durch Atemstillstand bei Kindern führen. Auch die Efeublätter sind, wenn Kinder sie in den Mund stecken, natürlich nicht vollkommen ungiftig, stellen aber im Gegensatz zu den Beeren nur ein kleineres Übel dar, dass z. B. Hautausschläge verursachen kann.

Gefahren durch Efeu für Haustiere

  • Haustiere, die Efeu fressen, zeigen unterschiedlich starke Vergiftungsreaktionen.
  • Grundsätzlich ist Efeu giftig für Hunde, Katzen, Nager, Pferde, Kaninchen, Meerschweinchen, Hasen, Hamster und auch Vögel.
  • Die Symptome ähneln in der Regel denen beim Menschen. So werden Erbrechen, Erregung, Durchfall und Krämpfe beobachtet.
  • Eine Überraschung ist allerdings, dass Efeu obwohl für Pferde giftig, bei Eseln keine Reaktionen hervorzurufen scheint.

Den Efeu zähmen – der Sicherheit zuliebe!

Efeu ist eine anspruchslose Pflanze, die sich gern und reichlich ausbreitet. Daher sollte er aus Sicherheitsgründen regelmäßig eingedämmt werden. Dabei sollte der Hobbygärtner den Hautkontakt, mittels Handschuhen zu vermeiden wissen. Der Efeu kann einfach aus der Erde mitsamt Wurzeln herausgezogen werden, wobei darauf geachtet werden muss, dass die Wurzeln restlos entfernt werden. Ansonsten schlägt der Efeu aus den Restwurzeln erneut aus. Da giftige Efeu-Pflanzen ein harziges Öl enthalten, dass beim Verbrennen der Pflanze zu schweren Haut- und Lungenproblemen führen kann, sollte von dieser Art der Entsorgung unbedingt abgesehen werden.

Wissenswertes zum Efeu in Kürze

Der Gemeine Efeu, der bei uns in den meisten Gärten wächst ist giftig und zwar in allen Pflanzenteilen, aber nur in hohen Dosen. Giftige Inhaltsstoffe sind α-Hederin und Falcarinol. Efeu ist aber gleichzeitig auch eine Heilpflanze. Aus diesem Grund galt der Efeu im Altertum und in der Antike als heilige Pflanze. Geringe Mengen von zubereiteten Efeublättern bringen Linderung bei Bronchitis. Efeutee aus getrockneten Blättern hat eine krampf- und schleimlösende Wirkung. Auch in der Kinderheilkunde werden sie gern verwendet.

Wussten Sie schon,

… dass es auch einen schwer giftigen Efeu gibt? – Es handelt sich um den amerikanischen Gift-Efeu oder Eichenblättrigen Giftsumach. Dieser sieht ganz anders aus als unser Efeu hierzulande und ist nicht zu verwechseln. Schon kleinen Kindern wird beigebracht, dass sie sich vor dieser Pflanze in Acht nehmen müssen. Sie gedeiht überall und es kommt jedes Jahr zu unzähligen Vergiftungen.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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