
Fundament anlegen
Unverzichtbar für die Bruchsteinmauer ist ein fachgerechtes Fundament aus Beton. Als Faustformel für den Mauerfuß gilt, dass die Breite etwa ein Drittel der Höhe beträgt. Dabei sollte in der Höhe die 2-Meter-Marke nicht überschritten werden, da in diesem Fall ein Standsicherheitsnachweis gesetzlich vorgeschrieben ist, der einzig durch einen geprüften Statiker zu erbringen ist. So legen Sie das Fundament richtig an:
- Einen 80 cm tiefen Streifen in der ausgemessenen Breite ausheben
- Diesen mit Beton verfüllen und zusätzlich mit Stahlgitter verstärken
- Das Stahlgitter dabei in den Beton integrieren und nicht nur auflegen
- Den Beton am Ende durch leichtes Klopfen mit dem Spaten verdichten
- Wiederholtes Prüfen mit der Wasserwaage ist Pflicht, damit der Mauergrund vollkommen eben verläuft
Tipp: Ein fertig gegossenes Fundament wird während der Aushärtung mit einer Plastikplane vor Witterungseinflüssen geschützt. Bei großer Hitze sollte das Material alle 2 Tage nachgewässert werden, um Rissen durch eine zu schnelle Trocknung vorzubeugen.
Gekonnt mauern

- Zwischen zwei Pflöcken eine Schnur spannen zur Orientierung
- Das Fundament mit einem Quastpinsel gut anfeuchten, um den Mörtel darauf zu verteilen
- Ein optimales Mörtelbett ist 3-5 Zentimeter hoch
- Die erste Steinreihe mauern mit den größten Exemplaren
- Nach dem Ausrichten und Festklopfen den Zwischenraum mit Beton oder Schotter verfüllen
- Daraufhin die zweite Steinreihe im leichten Versatz mauern für mehr Stabilität
- Querfugen verlaufen möglichst gerade, während Kreuzfugen zu vermeiden sind
Tipp: Die Verbindung zwischen Mörtel und Fundament wird deutlich verbessert, wenn Sie zuvor eine Schicht Fliesenkleber auftragen und erst dann die erste Lage Mörtel verteilen.
Sonderfall Zyklopenmauer
Zählen Sie zu den Heimwerkern mit Erfahrung, dürfte die Erstellung einer Zyklopenmauer als urige Variante der Bruchsteinmauer von Interesse sein. Der Begriff leitet sich ab vom griechischen Wort 'kyklos' für Kreis und steht weniger in Verbindung mit den einäugigen Riesen aus der Mythologie. Die hierbei verwendeten Natursteine sind extra groß, mitunter rund und so gut wie unbearbeitet. Um diese Zyklopen herum werden kleinere Natursteine angeordnet, sodass jede Mauer ein Unikat darstellt. Da bei der Aufschichtung keine durchgehenden Querfugen entstehen, ist somit besondere Sorgfalt gefragt.
Für den Bau einer Zyklopenmauer kommen in erster Linie Hartgesteine in Betracht, die eine besondere Langlebigkeit garantieren. Diese Steinarten bieten sich für eine Zyklopenmauer an:
- Granit
- Gneise
- Migmatite
- Basalt
- Quarzite
- Diabas
Die perfekte Mauerkrone

Richtig verfugen
Das Finale beim Bau einer Bruchsteinmauer bildet das Verfugen. Da beim Mauern von unregelmäßig geformten Natursteinen stets mehr Mörtel verwendet wird, als bei der klassischen Backsteinmauer, entsteht mehr Handlungsspielraum für den Heimwerker bei der Gestaltung der Fugen. In diesen Schritten gehen Sie dabei vor:
- Die Fugen
- Den losen Mörtel mit einer kräftigen Bürste entkrümeln und entstauben
- Kleinere Löcher mit Mörtel auffüllen bis auf die erwünschte Fugentiefe
- Luftkalkmörtel nach Herstelleranleitung anrühren
- Die Bruchsteinmauer mit einem Schwamm oder dem Wasserschlauch anfeuchten
- Mit der Fugenkelle den Mörtel in die Fugen pressen und glätten
Den Aufwand einer nachträglichen Verfugung können Sie sich sparen, wenn bereits während des Mauerns verfugt wird. Dieses Verfahren eröffnet zugleich die Möglichkeit, mit den ebenso dekorativen wie extra stabilen Wurstfugen zu arbeiten. Der hervorquellende Mörtel wird dabei mithilfe einer Schablone rund geformt. Das sieht nicht nur schöner aus, sondern verschafft einer Fuge mehr Stabilität, sodass sie längst nicht so schnell vom Regen ausgewaschen wird, wie herkömmliche Mauerfugen. Wem die Wurstfugen nicht zusagen, wählt die Breitfugen, die ideal geeignet sind, um die Unebenheiten zwischen den unbearbeiteten Natursteinen auszugleichen.
Imprägnierung

Wer auf Nummer sicher gehen möchte für eine dauerhaft schöne Bruchsteinmauer, mischt der Imprägnierung noch Zusätze gegen Pilze und Algen bei.
Fazit
Um eine Bruchsteinmauer im Garten selber zu bauen und richtig zu verfugen, bedarf es keiner umfangreichen Vorkenntnisse. Solange die Größe nicht in Dimensionen von 2 Metern Höhe und mehr gelangt, sind weder ein Statiker noch ein Maurermeister erforderlich, um eine dekorative Gartenmauer zu errichten. Mit einem stabilen Fundament, bewehrt mit Stahlgittern, schaffen Sie beste Voraussetzungen für eine jahrelange Beständigkeit. Vermeiden Sie beim Mauern Kreuzfugen und verwenden einen qualitativ guten Mörtel, sind Sie auf dem richtigen Weg. Schenken Sie einer versiegelten und formschönen Mauerkrone Ihre Beachtung, gewinnt die Natursteinmauer zusätzlich an ästhetischem Wert. Nicht zuletzt ein gekonntes Verfugen verleiht der eigenhändig geschaffenen Gartenmauer Langlebigkeit und eine harmonische Optik. Kümmern Sie sich direkt beim Mauern um die Fugen, ersparen Sie sich die nachträgliche Arbeit.