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Ist Kirschlorbeer giftig – Pflanze und Beeren?

Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus)

Kirschlorbeer gehört zu den beliebtesten Gartenpflanzen und verschönert mit seiner Optik einen jeden Garten. Gut arrangierte und durchdachte Konzepte sorgen für eine stimmige Gartenstruktur mit hohem Mehrwert. Wer sich genau überlegt, was er pflanzen möchte und welchen Nutzen sein Garten erfüllen soll, sollte bei der Planung seines Gartens mehrere wichtige Faktoren berücksichtigen.

Die Auswahl der Gartenpflanzen spielt dabei eine wichtige Rolle. Dabei stellen sich dem Gartenbesitzer häufig folgende Fragen:

  • Dürfen auch giftige Pflanzen in meinen Garten einziehen?
  • Sollen die Pflanzen unbedenklich für Mensch und Tier sein?
  • Sollen blühende Exemplare meinen Garten zieren?
  • Soll die Pflanze immergrün, also auch im Winter das Blattwerk behalten?
  • Soll die Pflanze einen Fruchtschmuck tragen?

Wer sich für den Kirschlorbeer entscheidet, dem ist zu empfehlen, sich mit den Eigenschaften dieser Pflanze genau auseinanderzusetzen.

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Kirschlorbeer: Fernöstliche Herkunft und einleuchtender Name

Ihren Ursprung hat die Pflanze aus Kleinasien bzw. Anatolien. Kirschlorbeer-Pflanzen sind mittlerweile in zahlreichen Sorten bei uns vertreten und bei Zeiten kommen neue Kreuzungen dazu. Auch unter dem Namen Lorbeerkirsche bekannt, stellt sie eine robuste, wertvolle und widerstandsfähige Pflanze für den heimischen Garten dar. Bei Gartenbesitzern ist die aus der Familie der Rosengewächse stammende Pflanze, aufgrund ihrer Optik und ihres attraktiven Wuchsverhaltens so beliebt. Eingesetzt in Einzelstellung, im Kübel oder in Gruppe; die Lorbeerkirsche überzeugt auf vielfältige Art und Weise.

Botaniker und Fachleute verwenden meist ihren botanischen Namen Prunus laurocerasus, um sie einfacher unter den vielen Arten und Sorten auseinanderhalten zu können. Die Namensgebung Lorbeerkirsche oder Kirschlorbeer ist in der Optik dieser Pflanze begründet. Zum einen trägt die Pflanze ein schönes, großes, ovales und auf der Oberseite glänzendes Blatt. Dieses ähnelt dem Aussehen eines Lorbeerblattes, was die Namensgebung unterstützt. Nach der Blütezeit der Pflanze, die je nach Sorte variieren kann, bildet sie eine schwarze Steinfrucht aus. Diese Frucht sieht kirschartig aus und ist somit mit Namensgeber für die Kirschlorbeere.

Die Beeren der Lorbeerkirsche

Wer auf die Frage, ob die Pflanze Kirschlorbeer giftig sei, eine direkte knappe Antwort wünscht, dem wird prompt ein deutliches „Ja“ begegnen. So schön und kirschartig anmutend die schwarzen Beeren der Pflanze sein mögen, so tückisch sind sie für den Menschen. Doch auch andere Pflanzenteile des Kirschlorbeers können giftig sein. Gartenbesitzer schätzen die Pflanze wegen ihres attraktiven Fruchtschmucks, der sich mit seinen schwarzen Beeren so schön nach der Blüte in Szene setzt. Neben dem ohnehin dekorativem Blatt, erscheinen sie als zusätzliches Highlight.

Der Garten hat einen hohen Stellenwert bei seinen Besitzern. Er ist nicht nur eine attraktive Zierde, sondern auch Rückzugsort oder ein Platz der Entspannung. Er bietet einen Treffpunkt für die Familie oder auch für das Grillen mit Freunden und Bekannten.

Wo die Familie, besonders mit kleinen Kindern im Fokus steht, wird auch die Nachfrage nach „ungiftigen“ Gartenpflanzen immer lauter. Was damals kaum jemanden gestört hat, wird in der heute so sehr besorgten Gesellschaft schnell heiß und intensiv diskutiert. Plötzlich sollten es nach Möglichkeit nur ungiftige Pflanzen für den heimischen Garten sein. Wer sich da nicht ausschließlich für Kräuterpflanzen entscheiden möchte, sollte beachten, dass durchaus auch andere Pflanzenteile, als Beeren oder Früchte an Pflanzen giftig und ungenießbar sein können oder sind.

Vom Verzehr der Beeren von Lorbeerkirschen ist grundsätzlich abzuraten. Sie selbst sind vom Geschmack her süß mit einem bitteren Nachgeschmack. In einigen Ländern wird die Pflanze sogar aufgrund der Früchte kultiviert. Für die Giftigkeit sorgen die Samen der Früchte. Die wandeln sich im Magen zu der giftigen Blausäure um. Werden von den Samen zu viele verzehrt, kann es zu Nebenwirkungen kommen. Erbrechen, Krämpfe, Übelkeit oder Herzrasen sind einige mögliche Folgen vom Verzehr der Fruchtsamen. Wird eine Menge von ca. 10 Samen verzehrt, kann es sogar zu Atem- oder Herzstillstand kommen. Von einem Rohverzehr der Beeren ist deshalb strengstens abgeraten. Anders verhält es sich beim Einkochen der Früchte vom Kirschlorbeer. Beim Vorgang des Einkochens der Beeren werden die Blausäureverbindungen zerstört. So gelingt das Einkochen für Marmelade oder Gelee.

Ein dekoratives Blatt mit giftigem Wesen

Die Kirschlorbeere erfreut sich auch dank ihres attraktiven Blatts einer großen Beliebtheit. Die einzelnen Blätter sind groß, oval, von einem satten Grün geprägt und auf der Oberseite glänzend. Der Anblick kann an vielen Stellen im Garten einen Zierwert haben. Häufig findet sich die Lorbeerkirsche als Heckenanpflanzung wieder. Vier Pflanzen sollten pro Meter gesetzt werden, wenn eine schöne dichte Hecke entstehen soll. So schön das Blatt auch ist, so giftig ist es leider auch. Die Blätter der Lorbeerkirsche können bei Verzehr bestimmter Mengen die schon bereits oben genannten Nebenwirkungen wie Erbrechen, Atem- und Herzstillstand etc. hervorrufen.

Wissenswertes zum Kirschlorbeer in Kürze

Der Kirschlorbeer ist als immergrüner Jahresschmuck im Garten sehr beliebt. Diesen Status wird die Pflanze auch mit ihren giftigen Eigenschaften vermutlich nicht so schnell verlieren. Was einige als Gefahr für ihren Garten sehen, dem gegenüber treten andere wieder mit einer bestimmten Gelassenheit. Fakt ist, dass es selten vorkommt, dass allgemein Gartenpflanzen unbedacht von Mensch und Tier verzehrt werden. Der Kirschlorbeer hat mit seiner Artenvielfalt einen hohen Zierwert in unseren Gärten. Vermutlich wird eher Aufklärungsarbeit, beispielsweise gegenüber Kindern geleistet, als das die Pflanze komplett aus dem heimischen Garten verbannt wird. Wer sich intensiv mit der Verwendung der Beeren der Lorbeerkirsche auseinandersetzten möchte, sollte unbedingt immer vorher einen Experten zu Rate ziehen.

Verwendung von Kirschlorbeer

  • Das Öl des Kirschlorbeers wird eingesetzt, um Krämpfe zu lösen.
  • Auch wird es bei Asthma und Keuchhusten verwendet.
  • Die Homöopathie nutzt die Pflanze bei Herzschwäche, Husten und Heiserkeit.

Ist Kirschlorbeer giftig?

  • Diese Frage muss mit einem Ja beantwortet werden. Zwar sind nicht alle Teile des Kirschlorbeers gleich giftig, aber wer auf Nummer sicher gehen möchte, lässt die Finger generell davon.
  • Am giftigsten sind die Blätter und die Samen der Pflanze. Die Früchte, zumindest das Fruchtfleisch dieser sind dagegen nicht giftig. Aus den Früchten wird sogar Marmelade hergestellt.

Vergiftungen durch die Samen des Kirschlorbeer sind selten, denn sie müssen zerkleinert werden. Dabei tritt dann auch der typische Bittermandelgeruch auf. Bei Kirschlorbeersamen ist die enthaltene Giftmenge aber geringer als bei Aprikosen, Pfirsichen, bitteren Mandeln oder Pflaumen. Man muss also vor allem bei Kinder aufpassen, dass sie die Früchte nicht in den Mund nehmen und den Kern zerbeißen. Auch die Blätter müssen gut gekaut werden, um die Blausäure freizusetzen. Bei Kindern liegt die tödliche Dosis bei nur 10 Beeren (zerkauten und geschluckten Kernen). Da die Beeren nicht schmecken, essen Kinder kaum mehr als ein oder zwei Stück.

Vergiftungserscheinungen erkennen

  • Nach dem Verzehr mehrere Beeren oder Blätter kommt es zu Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen.
  • Gelegentlich tritt Gesichtsröte auf.  In seltenen Fällen kommt es zu Kopfschmerzen, Schwindel, verminderter Atmung und Bewusstlosigkeit.
  • Tiere wie Pferde, Kühe und Schafe sind sehr gefährdet, wenn sie die Blätter des Kirschlorbeers fressen.
  • Schon ein Kilogramm Blätter genügt, um ein Pferd zu töten. Auch Haustiere wie Hunde oder Katzen, selbst Vögel sind gefährdet.

Selbsthilfe sollte man unterlassen. Der Notarzt ist hier die bessere Wahl, sollte es zu starken Symptomen kommen. Wichtig ist, dass der Mund frei von Pflanzenteilen ist. Auch sollte das Kind ausreichend trinken, am besten lauwarmes Wasser. Auf gar keinem Fall gibt man Milch. Diese fördert die Aufnahme fettlöslicher Gifte. Auch Salzwasser darf nicht verabreicht werden, bei Kindern ist das zu gefährlich. Stabile Seitenlage ist wichtig, so kann das Erbrochene abfließen.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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