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Staudensellerie anbauen – so gelingt der Anbau von Blattsellerie

Blattsellerie ist eine würzig-aromatische und vor allem vitalstoffreiche Zutat in vielen herzhaften Speisen und benötigt kein Gartenbeet für einen reichen Ertrag. Zudem ist der Anbau des blättrigen Staudenselleries sehr einfach und daher auch für Anfänger in der Pflanzenpflege problemlos möglich. Wichtig ist dafür jedoch das entsprechende Grundwissen um die Ansprüche des Staudenselleries. Denn so pflegeleicht der Schnittsellerie auch ist, Besonderheiten bei der Kultur gibt es dennoch – und diese beginnen bereits bei der Auswahl des Substrats und der Vorzucht der Sellerie-Keimlinge.

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Arten

Sellerie wird unterschieden in:

  • Knollensellerie
  • Stauden- beziehungsweise Stangensellerie
  • Blattsellerie

Für die Verwendung der Blätter empfiehlt sich der passend benannte Blattsellerie, der nur dünne Stiele ausbildet und sich auch ideal für die Kultur in Topf oder Kübel eignet. Alternativ kann jedoch auch der Stangen- oder Staudensellerie verwendet werden. Dieser ist zwar tendenziell besser im Beet aufgehoben, kann jedoch ebenfalls im Kübel gezogen werden. Zudem können dann sowohl die Blätter als auch die Stangen geerntet werden, das allerdings für eine kürzere Zeit als beim Blattsellerie im Topf.

Wer ausreichend Platz zur Verfügung hat und die Sellerieblätter nicht ganzjährig ernten möchte, ist also gut mit Staudensellerie beraten. Für die ganzjährige Kultur und Ernte des Grüns ist hingegen Blattsellerie die bessere Wahl.

Vorzucht und Aussaat

Der Blattsellerie ist ebenso wie Stangensellerie und Knollensellerie recht empfindlich gegen Kälte und Frost. Daher kann die Aussaat im Freien erst nach den Eisheiligen erfolgen. Allerdings muss dann vergleichsweise lange auf die Ernte gewartet werden. Empfehlenswert ist es daher, den Sellerie entweder vorzuziehen oder direkt Jungpflanzen zu kaufen.
Bei der Aussaat – egal ob diese dem Vorziehen dient, direkt im Freien oder zur Kultur im Kübel erfolgt – sind die folgenden Punkte zu beachten:

  1. Kräuter-, Gemüse- oder Anzuchterde verwenden. Die Samen nur dünn und am Besten mit gesiebter Erde bedecken.
  2. Substrat und Samen in den ersten Tagen dauerhaft feucht halten. Dazu entweder das Pflanzgefäß mit transparenter Folie abdecken, täglich besprühen oder mäßig gießen.
  3. Bei der Vorzucht die Keimlinge vereinzeln und pikieren, wenn sie eine Höhe von etwa fünf Zentimetern erreicht haben. Im Beet reicht es, den Blattsellerie mit einem Abstand von 20 bis 30 Zentimetern in der Reihe und etwa 40 Zentimetern zwischen den Reihen zu säen. Im Kübel dürfen die Pflanzen etwas enger stehen.
Tipp:

Wenn die Blätter schon frühzeitig und häufig geerntet und die Pflanzen damit regelmäßig ausdünnt werden, kann bei der Aussaat im Topf einen Abstand von fünf bis zehn Zentimeter zwischen den Pflanzen vollkommen ausreichen. Anderenfalls wird es hier aber schnell zu eng.

Standort

Der Standort sollte so sonnig wie möglich sein. Im Freien ist maximal Halbschatten für den Staudensellerie angeraten. Bei der Kultur im Haus sollte der Standort wenigstens sehr hell sein, wenn direkte Sonneneinstrahlung nicht realisierbar ist.

Substrat

Stangensellerie - Staudensellerie - Bleichsellerie - Schnittsellerie - Apium graveolens

Nährstoffreich, lehmig, humos – so sieht das optimale Substrat für den Blattsellerie aus. Normale Gartenerde, wird gegebenenfalls mit Lehm etwas verdichtet und sollte in jedem Fall mit Kompost oder Mist angereichert werden, dann reicht sie für den Anbau des Staudenselleries aus. Wurden die Samen in einem nährstoffärmeren Substrat vorgezogen, kann diesem Dünger beigesetzt werden. Wiederum eignen sich hierfür Mist oder Kompost beziehungsweise eine Mischung aus diesen und Garten- oder Gemüseerde. Damit sich die Nährstoffe verteilen und absetzen können, sollte die Düngung bereits im Herbst vor dem Anbau des Blattselleries, wenigstens aber zwei bis vier Wochen vor dem Auspflanzen erfolgen.

Auspflanzen

Wie erwähnt, sollte das Auspflanzen erst nach den Eisheiligen erfolgen, um Frostschäden zu vermeiden. Die Jungpflanzen werden in dem bereits aufgeführten Abstand von 20 bis 30 Zentimetern in der Reihe und etwa 40 Zentimetern zwischen den Reihen eingesetzt. Im Anschluss sollte die Erde gründlich durchfeuchtet werden. Zudem ist in den ersten Tagen darauf zu achten, dass das Substrat feucht bleibt.

Gießen

Gewässert wird der Staudensellerie reichlich und regelmäßig. Ein Austrocknen ist zu vermeiden, denn es wird von der aromatischen Pflanze nicht gut vertragen. Anhaltende Feuchtigkeit oder ein kleiner Wasserrest im Untersetzer beziehungsweise Übertopf ist hingegen kein Problem.

Düngen

Wurde ein nährstoffreiches Substrat gewählt oder die Erde entsprechend vorbereitet, muss in den ersten ein bis zwei Monaten nicht zusätzlich gedüngt werden. Danach kann eine Düngung durch Brennnesseljauche erfolgen. Alternativ kann auch unbehandeltes Teich- oder Aquarienwasser, Mist oder Kompost in kleinen Mengen verwendet werden. Die Nährstoffgabe erfolgt bei Pflanzenjauche und Teichwasser aller zwei Wochen, bei Mist und reifem Kompost einmal monatlich.

Kultur im Kübel

Für die Kultur im Topf ist der reine Blattsellerie am besten geeignet, mit Staudensellerie ist diese Form des Anbaus aber ebenfalls möglich. Zu beachten ist hier neben dem bereits Erwähnten:

  • möglichst ohne Befeuchten der Blätter zu Gießen und kein allzu kaltes Wasser zu verwenden
  • häufig zu Wässern und ein Austrocknen des Substrats zu verhindern
  • das Pflanzgefäß ins Haus zu verbringen, wenn die Temperatur unter 15°C fällt

Während des Sommers kann das Pflanzgefäß also im Freien stehen. Soll die Ernte des Blattselleries auch noch im Herbst und Winter möglich sein, sollte es jedoch möglichst frühzeitig vom Balkon auf ein sonniges Fensterbrett gestellt werden, um größere Temperaturschwankungen zu vermeiden. Ideal wäre es also, den Standortwechsel angepasst an die Raumtemperatur vorzunehmen. Aufgrund der Frostempfindlichkeit nehmen die Pflanzen bei Kälte übrigens schnell Schaden. Eine Überwinterung im Freien ist also nicht möglich.

Schädlinge, Krankheiten und Pflegefehler

Für Schädlinge und Krankheiten ist der Schnittsellerie nicht sonderlich anfällig, allerdings kann es durchaus zur Blattfleckenkrankheit kommen. Die Anzeichen hierfür sind bräunliche Flecken und schwarze Punkte auf den Blättern. Es handelt sich um einen Pilzbefall, der vor allem bei einem zu geringen Pflanzabstand, Wässern von oben oder in sehr feuchten Jahren aufkommt. Er kann verhindert werden, wenn die Selleriepflanzen nach dem Gießen schnell abtrocknen können.

Ebenfalls vorbeugend ist eine Schachtelhalmbrühe, da sie durch die enthaltene Kieselsäure einerseits die Gewächse stärkt und andererseits abwehrend auf die Sporen wirkt. Ein weiteres typisches Problem ist das scheinbar plötzliche Absterben der Herzen. Dies kann ebenfalls auf einen Pilzbefall zurückzuführen sein, ist jedoch meist mangelbedingt. Abhilfe schaffen die bereits erwähnten Maßnahmen sowie die Düngung mit Algenkalk.

Ernte

Stangensellerie - Staudensellerie - Bleichsellerie - Schnittsellerie

Bei einer Pflanzung nach den Eisheiligen kann der Blattsellerie etwa ab Juli geerntet. Die Erntezeit im Freien reicht für gewöhnlich bis in den Oktober. Bei der Kultur im Kübel lässt das Wachstum zwar im Herbst nach, die Blätter können aber durchaus weiterhin geerntet werden, indem sie einzeln abgeschnitten werden.

Tipp:

Wenn bei dem Schnittsellerie nicht ins Herz, beziehungsweise zu tief geschnitten wird, treiben die Pflanzen erneut aus. Das funktioniert selbst dann, wenn die gesamte Staude bereits von den Wurzeln getrennt wurde. Dann sollte sie jedoch in etwas Wasser gestellt werden.

Lagerung

Durch Trocknen oder auch Einfrieren verliert der Blattsellerie an Aroma, es ist daher empfehlenswert, ihn frisch zu verwenden. Für den gewöhnlichen Einsatz in der Küche als Zutat und Deko reicht in der Regel ein kleiner Topf des Krauts aus. An einem hellen, warmen Standort und mit regelmäßiger Wässerung und Düngung ist die Ernte das ganze Jahr über möglich. Der Ansatz neuer Pflanzen empfiehlt sich, bevor es im zweiten Jahr zur Blüte kommt. Bei regelmäßiger Nutzung der Blätter und dem dadurch ständigen Verschnitt wird diese aber meist ohnehin verhindert.

Fazit

Staudensellerie und Blattsellerie sind pflegeleichte Pflanzen, die sehr einfach im Beet oder Kübel angebaut werden können. Für einen reichen Ertrag müssen nur wenige Punkte beachtet werden, wodurch Sellerie auch bestens für Anfänger in der Pflanzenpflege geeignet ist.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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