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Aprikosensorten von A-Z – Übersicht & Sorten-Empfehlung

Aprikosenbäume sind mitunter etwas schwierig. Je nach Sorte können einem ein Frosteinbruch oder diverse Krankheiten schnell eine vernünftige Ernte versauen. Mehr noch als bei anderen Obstbäumen kommt es deshalb bei Aprikosen auf den idealen Standort und auf möglichst resistente Sorten an. Und natürlich auf die richtige Pflege. Um sich die Sache von Anfang an möglichst einfach zu machen, sollte man schon beim Kauf des Bäumchens die richtigen Grundlagen legen.

Video-Tipp

Aprikosenbäume anbauen

Auf zwei Faktoren kommt es beim Anbau von Aprikosenbäumen ganz besonders an – auf die gewählte Sorte und den Standort. Macht man hier alles richtig, steht einer guten Ernte nicht mehr allzu viel im Weg. Eine falsche Wahl hingegen kann spätestens beim Abernten zu ganz erheblichen Enttäuschungen führen. Schauen wir uns zunächst den Standort an. Aprikosen lieben es warm und sonnig. Ein vollsonniger Standort ist deshalb ein Muss. Er sollte außerdem zwingend vor Wind und auch einigermaßen vor Regen geschützt sein, da die Blüten und die Früchte sehr empfindlich gegenüber starken Windstöße und schweren Regenfällen sind. Ideal ist ein sonniger Platz in unmittelbarer Nähe zu einer Hauswand. Zu beachten ist dabei, dass der Baum insgesamt eine Fläche von circa acht Quadratmetern benötigt, um sich frei entfalten zu können. Der Boden sollte möglichst nährstoffreich sein. Perfekt ist ein mäßig steiniger Löß- oder Lehmboden, der zudem einen hohen Humusanteil aufweist. Hat man einen derartigen Standort bzw. dieses Erdreich nicht zur Verfügung, ist der Anbau eines Aprikosenbaus zwar grundsätzlich möglich, man sollte sich dann allerdings auf eher geringe Erträge einstellen.

Tipp:

Beim Pflanzen des jungen Bäumchens im Wurzelbereich den vorhandenen Boden gut mit Laub- oder auch Rindenkompost durchmischen. Das steigert den Gehalt an Humus enorm.

Sorten von A bis Z

Aprikosenbäume haben in unseren Gärten lange Zeit eher ein Schattendasein gefristet und waren kaum gefragt. Das hat sich mittlerweile grundlegend geändert. Immer mehr Hobbygärtner entdecken die Aprikose als reizvolle Frucht für ihren Garten. Da wundert es nicht, dass auch der Handel auf die gesteigerte Nachfrage reagiert. Dort findet man zwischenzeitlich eine relativ große Auswahl an Sorten, die sich im Prinzip alle für einen Anbau in unseren Breiten eignen. Die gängigsten sind:

  • Ambrosia: mittelgroße, sehr saftige Frucht
  • Compacta: saftige, mittelgroße Frucht
  • Gold Rich: ausgesprochen süße, aromatische und eher kleine Frucht
  • Hargrand: eher säuerliche und mittelgroße Frucht
  • Harlayne: saftige, kleine bis mittelgroße Frucht
  • Kioto: aromatische, feste, mittelgroße Frucht
  • Kuresia: sehr aromatische, süße, leicht säuerliche Frucht
  • Luizet: sehr saftige und sehr süße mittelgroße Frucht
  • Mino: süße, saftige, mittelgroße Frucht
  • Mombacher Frühe: sehr saftige, nicht ganz so süße, mittelgroße Frucht
  • Nancy: süße, große Frucht
  • Orangered: saftige, süße, feste und sehr große Frucht
  • Prunus armeniaca: süße und eher kleine Frucht (Zwergobstbäumchen)
  • Shipleys Blenheim: saftige, sehr aromatische mittelgroße Frucht
  • Temporao de Villa Franca: saftige, süß-säuerliche, feste Frucht mittlerer Größe
  • Uhlhorns Wunderaprikose: sehr saftige, aromatische, mittelgroße Frucht
  • Ungarische Beste: süße, leicht säuerliche, mittelgroße Frucht
  • Wahre Frühaprikose: sehr aromatische und große Früchte
  • Zwergsäule Goldfeuer: süße, saftige, kleine Früchte (Zwergobstbäumchen)

Besonders empfehlenswerte Sorten

Aprikose - Marille - Prunus armeniaca

Die oben aufgeführten Sorten eignen sich grundsätzlich zur Kultivierung unter den klimatischen Bedingungen, die bei uns größtenteils vorherrschen. Sie unterscheiden sich allerdings hinsichtlich der Anfälligkeit gegenüber Krankheiten und Schädlingen, ihrer Kälteempfindlichkeit sowie in ihrem Ertrag enorm. Wer wirklich auf Nummer sicher gehen möchte, dem seien folgende Sorten ganz besonders ans Herz gelegt:

  • Compacta, die zwar einen kompakten, eher schwachen Wuchs aufweist, dafür aber widerstandsfähig gegen Frost ist
  • Gold Rich (gerne auch Goldrich geschrieben): ausgesprochen pflegeleicht, robust, resistent gegen so gut wie alle Krankheiten, von denen Aprikosenbäume betroffen sein können, frosthart, späte Ernte
  • Hargrand, ebenfalls sehr widerstandsfähig, unempfindlich, hoher Ertrag
  • Harlayne, robust und vor allem ausgesprochen ertragreich
  • Kuresia, ebenfalls sehr robust, frosthart und als einzige Sorte auch resistent gegen die Scharka-Krankheit
  • Kioto, sehr frosthart, mit einem ausgesprochen starken Wuchs
  • Luizet: robust, widerstandsfähig, kommt auch mit eher rauen klimatischen Bedingungen gut zurecht

Mit diesen drei Sorten kann man als Hobbygärtner eigentlich nichts falsch machen. Sie zeichnen sich nicht zuletzt dadurch aus, dass sie sich gegenüber Krankheiten als ausgesprochen robust erweisen. Dazu muss man wissen, dass Aprikosenbäume im Allgemeinen sehr anfällig sind, was Bakterien, Viren und Pilze angeht. Diese dringen meist über Verletzungen des Baumes in die Pflanze ein. Deshalb ist neben einem geschützten Standort grundsätzlich auch ein sorgfältiger, vorsichtiger Baumschnitt angeraten.

Zwergobstbäume

Was für herkömmliche Aprikosenbäume gilt, gilt in ganz besonderem Maße natürlich auch für Zwergobstbäume bzw. Säulenaprikosen. Auch bei der so beliebten Minivariante müssen der Standort sowie das Pflanzsubstrat stimmen. Wer die Bäumchen in einem Pflanzgefäß kultivieren möchte, sollte zudem darauf achten, dass dieses ein Volumen von mindestens 30 Litern hat. Außerdem darf beim Gießen auf gar keinen Fall Staunässe entstehen. Unter den Zwergobstbäumen sind vor allem diese beiden Aprikosensorten zu empfehlen:

  • Gold Rich (Goldrich) als Zwergobstbaum mit ähnlichen Eigenschaften wie der große Bruder
  • Golden Sun als Säulen-Aprikose, deren Früchte allerdings nur frisch verzehrt oder sofort verarbeitet werden sollten
  • Rosina, die sich perfekt für die Kultivierung im Kübel bzw. dem Pflanzgefäß eignet

Zwergobstbäume benötigen deutlich mehr Aufmerksamkeit und Pflege als herkömmliche Obstbäume. Neben dem beständigen Gießen spielt dabei vor allem die Düngung eine große Rolle. Gedüngt werden sollte ausschließlich mit Kompost. Arbeit erspart man sich hingegen beim Baumschnitt. Der fällt bei Zwergobstbäumen nämlich deutlich geringer aus. Klar sollte man sich allerdings darüber sein, dass sich bei diesen Winzlingen auch der Ertrag in Grenzen hält. Dafür sind die Früchte oftmals deutlich süßer und aromatischer. Und um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Zwergobstbäume können auf der Terrasse oder auf dem Balkon kultiviert werden, eignen sich aber nicht als Zimmerpflanzen.

Fazit

Aprikosenbäume haben über lange Zeit hinweg als ausgesprochen mimosenhaft gegolten. Die Gründe dafür waren einerseits ihre hohe Anfälligkeit gegenüber Krankheiten und andererseits ihre Empfindlichkeit bei kalten Temperaturen. Vor allem extrem niedrige Temperaturen konnten vielen Sorten sehr schnell den Garaus machen. Bis zu einem gewissen Grad hat sich das zum Glück geändert. Mit frostharten Sorten, wie sie oben auch angeführt worden sind, stellen auch die gefürchteten Spätfröste im Frühjahr kein allzu großes Problem mehr dar. Wichtig ist allerdings, dass auch diese besonderen Sorten einen grundsätzlichen warmen, sonnigen Standort haben. Auch wenn sie nämlich schon mal ein, zwei Frostnächten widerstehen können, benötigen sie dennoch eher höhere Temperaturen, um wirklich gedeihen und eine reiche Ernte tragen zu können. Die Sonne spielt nicht zuletzt auch für das Aroma und die Süße der Früchte eine große Rolle. Wer in seinem Garten einen Aprikosenbaum pflanzen möchte, sollte sich deshalb unbedingt auf eine frostharte, robuste Sorte und den richtigen Standort konzentrieren.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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