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Zierpflaume von A-Z: Pflege und Schneiden des Zierpflaumenbaums

Rötliches Laub, ein Blütenmeer in Rosa oder Weiß, dazu süße Früchte und ein dichtes Wachstum – die Zierpflaume oder auch Prunus Cerasifera, wie sie mit botanischem Namen heißt, kann ein Highlight im Garten sein. Damit sie zur Zierde wird, ist jedoch die passende Pflege von Nöten. Ein grüner Daumen wird dafür nicht benötigt. Das entsprechende Wissen um die Ansprüche reicht aus.

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Standort

Bei der Wahl des Standorts zeigt sich die Zierpflaume nicht wählerisch – Sonne bis Halbschatten sind für sie geeignet. Aufgrund ihrer möglichen Größe und des Umfangs sollten aber die Platzverhältnisse berücksichtigt werden. Je nach Zuchtform wird die Kirschpflaume bis zu zweieinhalb Meter breit und bis zu sieben Meter groß.

Soll das Gewächs derartige Ausmaße erreichen, muss auf einen entsprechenden Abstand zu anderen Pflanzen und Gewächsen geachtet werden. Ein Verschnitt und damit die Begrenzung der Größe ist aber durchaus möglich.

Tipp:

Die Zierpflaume verträgt keine Staunässe, weshalb Standorte in Senken, direkt neben Gewässern oder Stellen mit hohem Grundwasser ungeeignet sind.

Substrat

Ebenso wie beim Standort hat die Zierpflaume beim Substrat geringe Ansprüche. Sie toleriert nahezu jeden Boden. Optimal wäre aber eine nährstoffreiche Gartenerde, die mäßig trocken beziehungsweise mäßig feucht und zudem tiefgründig ist. Ist die Erde im Garten verbraucht, kann eine Beigabe aus reifem Kompost den Nährstoffgehalt verbessern. Sauren Böden sollte Kalk untergemischt werden.

Ist eine derartige Vorbereitung von Nöten, sollte sie möglichst einen Monat oder länger vor der Pflanzung erfolgen. Hierdurch können sich die Nährstoffe setzen und verteilen und zudem von den Organismen im Boden bereits verarbeitet werden.

Pflanzen

Die Zierpflaume kann ab August bis etwa Oktober gepflanzt werden. Wichtig ist, dass der Boden frei von Frost ist und das Gewächs schwemmend angegossen werden kann. Bei einer Pflanzung im Herbst kann die Kirschpflaume bereits im nächsten Frühjahr Blüten tragen. Es ist jedoch auch möglich, die Prunus Cerasifera im Frühling zu setzen. Dann etwa ab März.

Zierpflaume - Kirschpflaume - Prunus cerasifera - Myrobalane - Blutpflaume

Vorgegangen wird dabei wie folgt:

  1. Für die Pflanzung wird ein Loch ausgehoben, das wenigstens 50 Zentimeter tief und breit ist. Bei größeren Gewächsen, die bereits bis zu drei Meter hoch im Handel erhältlich sind, kann der Pflanzkübel als Orientierung dienen. Der Aushub sollte wenigstens zwei bis drei Mal so groß sein, wie das Volumen des Topfes.
  2. Das Loch wir so weit mit der nährstoffreichen Erdmischung gefüllt, dass der eingesetzte Wurzelballen ebenso mit der Erdlinie abschließt, wie zuvor im Kübel.
  3. Nach dem Festklopfen der Erde wird die Kirschpflaume schwemmend angegossen. Während der ersten Wochen nach der Pflanzung sollte darauf geachtet werden, dass das Substrat nie vollständig austrocknet. Hierdurch würde das Anwachsen behindert.

Gießen

Nach dem anfänglichen häufigen Wässern, wird der Aufwand für das Gießen verringert. Anfangs dienen die Wassergaben der Ausbildung des tiefen Wurzelwerks. Sobald dieses vorhanden ist, kann sich die Zierpflaume allerdings gut alleine versorgen.

Das Gießen ist dann nur noch in längeren Zeiten ohne Niederschlag von Nöten, um ein vollständiges Durchtrocknen des Bodens zu vermeiden. Es ist nicht zwingend erforderlich, hierfür Regenwasser oder weiches Leitungswasser zu verwenden. Die Kirschpflaume reagiert nicht empfindlich auf Kalk.

Düngen

Es wird empfohlen, die Zierpflaume zweimal jährlich zu düngen. Die erste Düngung kann im zeitigen Frühjahr erfolgen, sobald die Pflanze erste Triebe und Blätter zeigt. Sinnvoll sind organische Düngemittel, wie Hornspäne oder Kompost. Eine weitere Düngung erfolgt, wenn die Zierpflaume Blüten austreibt.
Verwendet werden kann dann entweder ein spezieller Blühdünger oder aber wiederum Kompost, Brennnesseljauche oder Teichwasser ohne chemische Zusätze.

Tipp:

Die abfallenden Blätter der Zierpflaume können rund um das Gewächs liegen gelassen werden. Sie dienen als Schutz und tragen zur Nährstoffversorgung bei.

Verschnitt

Die Zierpflaume wird anfangs einmalig in Form gebracht und kommt danach gut ohne einen Verschnitt aus. Einzig abgestorbene Zweige sollten regelmäßig entfernt werden. Diese Pflegemaßnahme kommt nicht nur der Optik zugute, sondern auch der Gesundheit der Kirschpflaume.

Soll die Zierpflaume nicht zu hoch werden oder in Form einer Hecke als Sichtschutz dienen, kann sie aber durchaus verschnitten werden. Zu beachten ist hierbei, dass ein radikaler Rückschnitt zu Wurzelausläufern führt.
Sinnvoller ist es daher, die Prunus Cerasifera sanft, dafür aber jährlich zu verschneiden. Zu beachten sind dabei die folgenden Punkte:

  • Ausschließlich sauberes Schnittwerkzeug verwenden
  • Verschnitte morgens an einem trockenen Tag durchführen
  • Nicht bei Frost verschneiden
Hinweis:

Als Zeitpunkte empfehlen sich Frühjahr oder Herbst. Ein leichtes Auslichten und die Entfernung abgestorbener oder beschädigter Triebe kann jederzeit erfolgen.

Kultur im Kübel

Zierpflaume - Kirschpflaume - Prunus cerasifera - Myrobalane - Blutpflaume

Es ist möglich, die Zierpflaume im Kübel zu kultivieren. Optimal sind hierfür schwachwüchsige Zwergformen, wie beispielsweise die Prunus Cerasifera Nigra. Mit einem regelmäßigen Verschnitt kann aber nahezu jede Zierpflaume für mehrere Jahre problemlos im Kübel gepflegt werden. Wichtig sind dabei die folgenden Punkte und Maßnahmen:

  • Kübel sollte möglichst hoch sein
  • Wasserabfluss muss sichergestellt werden, beispielsweise durch Drainageschicht im Pflanzgefäß
  • Häufiges Gießen nötig, um ein Austrocknen der Erde zu verhindern
  • Substrat sollte aller zwei Jahre gewechselt werden
  • Überwinterung drinnen oder Frostschutz erforderlich

Da sich die Wurzeln der Zierpflaume in die Tiefe ausbreiten, kann sie sich in einem Kübel nicht so umfassend versorgen, wie im Freiland. Es ist daher vor allem wichtig, sie häufiger zu gießen und gut zu düngen.

Ernte

Die Zierpflaume blüht relativ zeitig im Jahr, bereits zwischen März und April können sich die ersten Farbtupfer zeigen. Bei früchtetragenden Sorten zeigen sich die eiförmigen Pflaumen etwa zwei Monate später erntereif. Abhängig ist dies natürlich auch vom Klima und den Temperaturen der aktuellen Saison.
Die Früchte sind bereit zur Ernte, wenn sie auf Druck leicht nachgeben und sich ohne Kraftaufwand abnehmen lassen.

Tipp:

Es empfiehlt sich, die Früchte täglich abzunehmen, um ein Abfallen und Faulen zu vermeiden.

Überwinterung

Bei der immergrünen Zierpflaume ist ein gesonderter Winterschutz nicht erforderlich – in harten Wintern oder bei neu gepflanzten Kirschpflaumen kann er jedoch sinnvoll sein. Es reicht hierzu aus, auf der Baumscheibe etwas Reisig oder Stroh anzuhäufeln.

Anders verhält es sich bei Zierpflaumen, die im Kübel kultiviert werden. Hier stehen zur sicheren Überwinterung zwei Möglichkeiten zur Auswahl. Die Prunus Cerasifera kann entweder ins Haus verbracht werden, wo sie frostfrei steht. Ein heller Standort ist nicht von Nöten. Wahlweise können auch die folgenden Schutzmaßnahmen befolgt werden:

  1. Der Kübel wird auf Styropor oder eine Palette gestellt, um das Substrat von unten vor Bodenfrost zu schützen.
  2. Das Pflanzgefäß wird mit Gartenvlies oder Jute umwickelt. Je kleiner der Kübel und je kälter der Winter, desto mehr Lagen sollten es sein.
  3. Auf der Erde werden Stroh, Reisig oder die Blätter der Zierpflaume aufgehäufelt und das Vlies darüber zusammengebunden.

Ein Wässern ist während der Überwinterung in der Regel nicht von Nöten. Einzig das vollkommene Durchtrocknen des Substrats sollte im Herbst vermieden werden.

Schädlinge, Krankheiten und Pflegefehler

Zierpflaume - Kirschpflaume - Prunus cerasifera - Myrobalane - Blutpflaume

Für Schädlinge und Krankheiten ist die Zierpflaume kaum anfällig. Pflegefehler kommen deutlich häufiger vor. Zu beachten ist hier in erster Linie der Schutz vor Staunässe. Im Kübel kann dieser durch die bereits erwähnte Drainageschicht geboten werden. Im Freiland bietet es sich bei sehr feuchten Böden an, Sand unter das Substrat zu mischen.

Mögliche Folgen der Staunässe sind Wurzelfäule, stagnierendes Wachstum und ein Absterben der Zierpflaume. Wird der Pflegefehler rechtzeitig bemerkt, kann das Gewächs vom nassen Substrat befreit, die verfaulten Bereiche entfernt und ein Fungizid aufgetragen werden.

Fazit

Die Zierpflaume ist eine an sich anspruchslose Pflanze, die unter den richtigen Voraussetzungen nur wenig Aufmerksamkeit benötigt und damit auch für Anfänger in der Pflanzenpflege bestens geeignet ist. Wer bereits bei der Wahl von Standort und Substrat bedacht vorgeht, muss für die blütenreiche Schönheit nur wenig Aufwand betreiben.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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