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Ist die Yucca-Palme giftig? Was tun, wenn Katze Palme gefressen hat?

Yucca Palme - Palmlilie - Yucca elephantipes

Neben der in vielen Haushalten zu findenden Zimmer-Yucca gibt es noch einige Freiland-Yuccas, die auch bei den hiesigen klimatischen Verhältnissen prächtig im Garten gedeihen. Doch ob im Wohnzimmer oder im Garten: Katzenbesitzer sollten bei Palmlilien äußerste Vorsicht walten lassen.

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Yucca-Palme enthält blutzersetzende Saponine

Ob die Yucca – ganz gleich welcher Art – tatsächlich für Katzen giftig ist oder nicht, darüber ist sich die Fachwelt immer noch uneins. So mancher Experte hält die Palmlilie für völlig ungefährlich, andere dagegen verweisen auf bekannt gewordene Vergiftungsfälle. Tatsächlich sind bislang noch keine Stoffe bekannt, die die Giftigkeit für Katzen bestätigen – allerdings fand in dieser Hinsicht bisher auch noch keine eingehende Forschung statt. Bekannt ist lediglich, dass die Pflanzen Saponine enthalten. Diese sind zwar grundsätzlich ungefährlich, können allerdings, sofern sie in die Blutbahn der Vierbeiner geraten, die roten Blutkörperchen zersetzen.

Manche Katzen reagieren sehr empfindlich auf die Yucca-Palme

Bekanntermaßen knabbern Katzen gerne an Zimmer- und auch Gartenpflanzen. Dies tun sie, auch wenn es sich bei den Stubentigern um reine Fleischfresser handelt, um ihren Bedarf an Ballaststoffen sowie wichtigen Vitaminen wie etwa Folsäure zu decken. Ein anderer Grund für dieses Verhalten ist, dass das Grünzeug das Herauswürgen der beim Putzen verschluckten Haare erleichtert. Ergo handelt es sich um ein katzentypisches Verhalten, das den Tieren nicht abtrainiert werden kann – und natürlich auch nicht sollte, denn es dient der Gesundheitspflege.

Nun besteht aber das häufige Problem, dass unsere domestizierten Hauskatzen nicht mehr zwischen giftigen und ungiftigen Pflanzen unterscheiden können und deshalb grundsätzlich, auch wegen ihrer immensen Neugier, zunächst einmal alles anknabbern. Nun ist die Yucca zwar nicht unbedingt als giftig anzusehen, kann jedoch bei manchen Katzen dennoch leichte bis sogar schwere Vergiftungssymptome hervorrufen.

Tipp:

Als verantwortungsvoller Katzenbesitzer sollten Sie potenziell gefährliche Pflanzen aus der Wohnung sowie aus dem Garten entfernen bzw. diese so arrangieren, dass Ihr vierbeiniger Fellfreund nicht in Versuchung geraten kann. Bieten Sie Ihrer Katze außerdem ungefährliches Katzengras an, an dem sie knabbern und ihren Appetit auf Grünzeug decken kann.

Vorsicht vor den scharfkantigen Blättern der Yucca-Palme!

Die Yucca ist jedoch nicht nur wegen ihrer eventuellen Giftigkeit für Katzen gefährlich, sondern vor allem auch aufgrund ihrer scharfkantigen Blätter. Das harte Laub der Yucca weist eine Sägekante auf, an der sich nicht nur menschliche, sondern auch tierische Haut sehr verletzen kann. Sofern Ihre Katze die Yucca als Kratzbaum auserkoren hat, ist sie besonders gefährdet. Positionieren Sie den Zimmerbaum daher so, dass der Stubentiger gar nicht erst in Versuchung geraten kann, seine Krallen ausgerechnet an dem exotischen Gewächs zu wetzen. Zudem bieten Sie Ihrer Katze einen richtigen Kratzbaum an – anderenfalls könnte es nämlich sein, dass sie sich nicht nur an der Yucca, sondern auch an Ihren Möbeln vergreift.

Obacht auch bei Freigängern

 – Verbreitete Garten-Yuccas ebenfalls potenziell gefährlich –

Kerzenpalmlilie - Yucca gloriosa blüht

Neben der ausschließlich als Zimmerpflanze kultivierten Yucca elephantipes sind in deutschen Gärten einige weitere Yucca-Arten zu finden, die jedoch meist stammlos oder nur mit einem kurzen Stamm wachsen. Dafür aber begeistern diese Freiland-Yuccas mit einem entzückenden, über zwei Meter hohen und in Duft und Form an Maiglöckchen erinnernden Blütenstand. Ebenso wie der heimische Frühblüher gilt auch die Fädige Palmlilie (Yucca filamentosa) als giftig. Abgesehen davon, sind auch ihre Blätter sehr scharfkantig und können daher schwere Verletzungen hervorrufen.

Weitere potenziell für Katzen gefährliche Yucca-Arten für das Freiland sind:

  • Kerzen-Palmlilie (Yucca gloriosa)
  • Blaue Palmlilie (Yucca baccata)
  • Blaugrüne Palmlilie (Yucca glauca)
  • Big Bend Yucca (Yucca rostrata)
  • Yucca thompsoniana

Gartenbesitzer mit Freigängerkatzen sollten vor dem Anpflanzen einer dieser Arten bedenken, dass auch erfahrene Draußen-Katzen grundsätzlich alles interessant aussehende anknabbern – sie besitzen nicht mehr die Erfahrung und den Instinkt ihrer Vorfahren, die dieses Wissen noch als Kitten von ihren Müttern erlernt haben.

Was tun, wenn die Katze an der Yucca-Palme gefressen hat?

Wenn Ihre Katze der Versuchung doch nicht widersteht und von der Yucca-Palme gekostet hat, verfallen Sie nicht gleich in Panik. In den meisten Fällen passiert einfach gar nichts – es sei denn, ausgerechnet Ihre Katze gehört zu den empfindlichen Exemplaren und reagiert mit den typischen Symptomen einer Vergiftung. Sollte sich Ihr Stubentiger allerdings an den scharfen Blättern verletzt haben, so könnte ein Besuch beim Tierarzt umgehend erforderlich werden. Sie sollten die Verletzung unbedingt desinfizieren und verbinden, möglicherweise muss sie aufgrund der besseren Heilungschancen sogar genäht werden.

Symptome einer Vergiftung

Ebenfalls beim Tierarzt vorstellig werden sollten Sie, wenn Ihre Katze nach dem Anknabbern von Teilen der Yucca-Palme einen oder mehrere Vergiftungssymptome zeigt:

  • Katze fühlt sich sichtlich unwohl, ist untypisch matt und / oder aggressiv
  • hat Tendenzen, sich verstecken zu wollen
  • hat Schwierigkeiten beim Atmen
  • zittert und / oder krampft
  • erbricht und / oder hat Durchfall
  • uriniert auffallend oft
  • hat einen vermehrten Speichelfluss
  • zeigt erweiterte Pupillen
  • hustet und / oder schnieft seltsam

Teilen Sie dem Veterinär unbedingt mit, dass die Katze von der Yucca-Palme genascht und danach die Vergiftungssymptome entwickelt hat. Dies erleichtert die Diagnose, so dass Ihrem Liebling schneller und nachhaltiger geholfen werden kann.

Erste-Hilfe-Maßnahmen in Falle einer Vergiftung

Yucca Palme - Palmlilie

Verzichten Sie darauf, im Falle einer Vergiftung durch die Yucca-Palme Ihre Katze durch allerlei Hausmittelchen kurieren zu wollen. Flößen Sie dem Tier keine Milch, keinen Tee, kein Öl, kein Salz und auch sonst keine Medikamente (womöglich noch aus Ihrer eigenen Hausapotheke) sowie auch keine Naturheilmittel ein. Derartige nicht fachgerechte Behandlungen schaden mehr als sie nützen. Ihr Haustier ist tatsächlich bei einem Spezialisten besser aufgehoben, der es artgerecht behandeln kann. Bedenken Sie auch, dass eine Katze kein Mensch ist und für Menschen gedachte Medikamente und Heilmittel für den Vierbeiner höchstwahrscheinlich sogar giftig sein können.

So können Sie einer Vergiftung durch die Yucca-Palme vorbeugen

Einer Vergiftung vorbeugen lässt sich nur, indem Sie die möglichen Giftstoffe (in diesem Fall eben die potenziell giftige Yucca-Palme) von der Katze fernhalten. Kultivieren Sie also keine Palmlilien in Räumen, in denen sich oft auch Katzen aufhalten – vor allem dann nicht, wenn die maunzenden Fellfreunde auch in Ihrer Abwesenheit dort häufiger zu finden sind und somit größere Chancen für noch mehr Unfug haben.

Tipp:

Sofern sich Ihre Katze bereits an einer Yucca vergiftet und anschließend erbrochen hat, reinigen Sie unbedingt das Fell des Tieres. Anderenfalls könnte es sich bei einer späteren Fellpflege erneut selbst vergiften, weil es mit der Zunge noch im Pelz vorhandenes Gift aufnimmt.

Fazit

Grundsätzlich gilt die Yucca oder auch Palmlilie als ungiftig für Katzen. Allerdings gibt es viele Fälle, in denen die Tiere nach dem Anknabbern von Pflanzenteilen plötzlich leichte bis sogar schwere Vergiftungserscheinungen zeigten. Die genaue Ursache hierfür ist noch nicht bekannt, allerdings werden Saponine als mögliche Übeltäter vermutet. Diese können nämlich, sofern sie in die Blutbahn geraten, die roten Blutkörperchen zersetzen. Obacht ist auch vor den sehr scharfkantigen, sägezahnigen und harten Blättern der Yucca geboten, an denen sich die Tiere beispielsweise beim Kratzen oder auch Fressen schwer verletzen können.

Autor Heim-Redaktion

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