Startseite » Kompost & Abfall » Mulch & Rindenmulch » Pinienmulch – eine Alternative Mulchsorte zu Rindenmulch?

Pinienmulch – eine Alternative Mulchsorte zu Rindenmulch?

Damit der Garten sauber und gepflegt aussieht, müssen oft viele Arbeitsstunden investiert werden. Eine Möglichkeit, Zeit zu sparen, ist das Mulchen. Dafür wird in den heimischen Gärten v.a. Mulch aus Kiefernrinde verwendet. Eine neue Sorte ist der sog. Pinienmulch, der jenem aus heimischen Nadelhölzern zwar ähnelt, sich aber in manchen Eigenschaften von diesem unterscheidet.

Video-Tipp

Mulchen

Mulchen gehört im Garten zu jenen Maßnahmen, die den Boden verbessern. Mit dem Mulche, der aus der Baumrinde besteht, wird der Boden abgedeckt. Da Mulch ein organisches Material ist, beginnt er an der Bodenoberfläche zu verrotten. Es entsteht eine neue Bodenschicht, die den alten Boden mit neuen Nährstoffen versorgt. Außerdem schützt eine Mulchschicht jene Bodenorganismen, die für die Zersetzung von organischem Material verantwortlich sind, vor der Witterung. Die Pflanzen im Beet brauchen weniger Wasser, da durch den Mulch Feuchtigkeit im Boden gehalten wird. Auch gleicht er zu hohe Temperaturen aus. Für die Hobbygärtnerin bzw. den Hobbygärtner hat Mulchen aber noch einen großen Vorteil: Er verhindert das Wachsen von Unkraut im Beet.

Herkunft

Bei heimischen Rindenmulch handelt es sich in der Regel um die Rinde von Kiefern und Fichten. Die Rinde fällt bei der Ernte und Verarbeitung der Bäume an. Bei Pinienmulch handelt es sich um die Rinde von Pinien, auch Mittelmeer-Kiefer oder Schirm-Kiefer genannt, die aus Wäldern in Süd- oder Westeuropa stammt. Bei beiden Mulchen handelt es sich also um zerkleinerte, unfermentierte Baumrinde. Da es keine gesetzliche Regelung für die Bestandteile von Rindenmulch gibt, sollten Sie auf eine hohe Qualität des Mulchs achten, denn Rindenmulch muss nicht zwangsläufig nur aus Baumrinde bestehen.

Tipp:

Mulch, der tatsächlich aus Baumrinde besteht, erkennen Sie am RAL-Gütesiegel der Gütegemeinschaft Substrate für Pflanzen (GGS).

Pinien- oder Kiefernmulch

Ob Sie einheimischen Kiefern- oder Pinienmulch aus dem Mittelraum verwenden, bleibt natürlich Ihnen überlassen, aber es gibt ein paar Kriterien, die Ihnen bei der Entscheidung helfen.

Preis und CO2-Bilanz

Geht es um das Wohl der Pflanzen im Garten, sollte der Preis eigentlich keine Rolle spielen. Trotzdem muss gleich zu Beginn festgehalten werden, dass Mulch aus Pinienrinde zwei- bis dreimal so teuer ist wie heimischer Rindenmulch, was v.a. auf die Transportkosten zurückgeführt wird. Der lange Transportweg ist auch dafür verantwortlich, dass die CO2-Bilanz des Pinienmulchs deutlich schlechter ausfällt als jene vom Kiefernmulch.

Farbe und Geruch

Pinienmulch

Während Kiefernmulch einen natürlichen Braunton hat, ist der Mulch von Pinien orangefarben. Deshalb kann das Rot-Orange in einem Naturgarten als störend empfunden werden. Auf der anderen Seite setzt das Orange des Pinienmulchs viele Pflanzen erst so richtig in Szene. Und im Winter haben Sie mit dem orange-roten Mulch einen Farbtupfen im Garten. Kiefernmulch riecht beim Öffnen der Verpackung nach gefällten Bäumen. Ist er erst einmal ausgebracht, verflüchtigt sich dieser Duft zumeist. Der Geruch des Pinienmulchs wird als „nach Nadelhölzern duftend“ bis „irgendwie mediterran“ beschrieben, der auch nach dem Ausbringen erhalten bleibt. Der Duft selbst wird von vielen als angenehm empfunden, aber manche bezeichnen ihn auch als penetrant.

Boden

Während Preis, Farbe und Geruch den Menschen betreffen, gibt es natürlich auch Eigenschaften, die den Boden betreffen, also den Pflanzen zu Gute kommen. Dazu gehören:

Verrotten

Pinienmulch verrottet wesentlich langsamer als heimischer Kiefernmulch. So hält der Mulch aus Pinienrinde zwei bis drei Jahre, während Rindenmulch aus heimischen Nadelhölzern jährlich aufgefüllt werden sollte. Das langsamere Verrotten des Pinienmulchs wirkt sich à la longue wiederum auf das Preisverhältnis der beiden Mulchsorten aus.

Stickstoffentzug

Da Mulch Stickstoff im Boden bindet, steht den Pflanzen weniger Stickstoff zur Verfügung. Daher wird bei beiden Mulchsorten empfohlen, den Boden vor dem Mulchen mit Stickstoff anzureichern, damit es bei den Pflanzen zu keinen Mangelerscheinungen kommt. Bei der Verwendung von Kiefernmulch wird empfohlen, 50 bis 100 Gramm Hornspäne pro Quadratmeter in die oberste Bodenschicht einzuarbeiten. Beim Mulch aus Pinienrinde, der dem Boden weniger Stickstoff entzieht, ist die Menge an benötigten Hornspänen deutlich geringer.

Tipp:

Da bei gröberer Körnung die Zersetzung länger dauert, sollte bei stickstoffarmen Böden eine gröbere Körnung gewählt werden.

Pflanzen

Für die Pflanzen selbst macht es keinen Unterschied, ob der Boden mit Rinden- oder Pinienmulch bedeckt ist. Allerdings sollten Sie nur Pflanzen bzw. Beete mulchen, die diese Bodenverbesserung auch vertragen.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

Erfahre mehr über Mulch & Rindenmulch

Zum Thema Mulch & Rindenmulch

Scroll Up