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Wohin mit dem Rasenschnitt? | Rasenmulch als Dünger für Beete & Co

Der Rasenschnitt, der nach dem Mähen regelmäßig anfällt, ist eine wahre Kostbarkeit. Er enthält wichtige Nährstoffe, die das Wachstum von Pflanzen aller Art befördert. Darüber hinaus kann er zur Unkrautbekämpfung eingesetzt werden. Und schlussendlich lässt er sich auch perfekt kompostieren, um daraus gehaltvolle Erde zu gewinnen. Kurzum: Rasenschnitt ist viel zu wertvoll, um ihn einfach in der Biotonne zu entsorgen.

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Rasenschnitt

Während der Wachstumsphase muss ein Rasen regelmäßig gemäht werden. Das bringt ihn in Form und sorgt für eine gleichmäßig geschlossene Fläche. Es ist ein bisschen wie beim Haareschneiden: Das Mähen regt zusätzlich das Wachstum an und befördert so einen schönen Rasen. Auch wenn es manchmal nervt und sehr zeitaufwändig sein kann – ohne das Mähen würde der Rasen im Laufe der Zeit verkümmern und unansehnlich werden. Das Problem ist dabei auch weniger das Mähen selbst, als vielmehr das anfallende Schnittgut. Viele Gartenbesitzer sind sich unsicher darüber, was man damit anstellen soll. Es einfach liegenlassen? Es wegwerfen bzw. entsorgen? Oder es als Dünger verwenden? Grundsätzlich eignet sich der Rasenschnitt für folgende Maßnahmen:

  • als Eigendünger für den Rasen
  • als Naturdünger für andere Pflanzen
  • als Deckschicht, um Unkraut zu bekämpfen
  • als Kompost
Rasenschnitt

Damit wird deutlich, dass Rasenschnitt viel zu schade dafür ist, um ihn nicht im Garten zu nutzen. Er kann problemlos in den natürlichen Kreislaufs des Lebens integriert werden. Das spart häufig nicht zuletzt auch Kosten, weil weniger zusätzliche Düngemittel gekauft werden müssen. Vor allem aber ist es ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz und für den Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen.

Eigendünger

Bei Schnittgut wie dem Rasenschnitt handelt es sich um organisches Material, das auf natürliche Art und Weise verrotten wird. Beim Verrotten werden Nährstoffe frei gesetzt, die Pflanzen benötigen, um wachsen und gedeihen zu können. Schnittgut ist also ein Naturdünger. Deshalb kann es nach dem Mähen auch ganz einfach auf dem Rasen verbleiben. Der Verrottungsprozess wird unmittelbar einsetzen. Die Düngewirkung folgt nach einigen Wochen.

Tipp:

Bei einem herkömmlichen Rasenmäher landet das Schnittgut meist automatisch in einem Fangkorb. Wer es auf dem Rasen liegen lassen möchte sollte diesen Korb beim Mähen folglich abnehmen.

Um den Rasenschnitt als Eigendünger zu nutzen, sollen die gemähten Halme nicht zu lang sein. Grundsätzlich gilt: Umso kürzer die gemähten Halme sind, desto schneller setzt der Verrottungsprozess ein. Lange Halme hingegen werden im Sommer von der Sonne extrem getrocknet und verwandeln sich zunächst in Heu. Sie können außerdem nach mehrmaligem Mähen dazu führen, dass die Rasenfläche davon regelrecht zugedeckt wird. Die Grashalme erhalten dann weniger Luft und vor allem weniger Sonnenlicht, was wiederum das Wachstum einschränkt.

Rasenmulch

Mit einem sogenannten Mulchmäher wird das Schnittgut schon beim Mähen extrem zerkleinert und direkt wieder ausgeworfen. Wer Rasenschnitt als Eigendünger für den Rasen nutzen möchte, sollte deshalb über die Anschaffung eines derartigen Mulchmähers nachdenken.

Auch mit einer Auflage aus Rasenschnitt muss der Rasen im Sommer natürlich gegossen werden. Diese Wässerung ist sogar notwendig, damit die Verrottung des Schnittguts angetrieben wird. Man muss sich in diesem Zusammenhang also keine Gedanken machen. Viel wichtiger ist hingegen, dass aller Wahrscheinlichkeit nach nicht der Schnitt jedes einzelnen Mähvorgangs liegen bleiben sollte. Irgendwann könnte die Schicht einfach zu dicht werden. Deshalb sollte der Mulch zwischendurch auch mal anderweitig verwendet werden.

Pflanzendünger

Die Düngewirkung des Rasenschnitts erstreckt sich natürlich nicht nur auf den Rasen selbst, sondern gilt für alle anderen Pflanzen im Garten. Er lässt sich deshalb auch perfekt als Dünger in Beeten nutzen oder als wichtiger Nährstoffversorger für Hecken, Bäume oder Sträucher. Dabei sollte man allerdings stets bedenken, dass es einige Zeit braucht, bis der Schnitt tatsächlich verrottet ist. Er eignet sich folglich nicht dafür, um eine möglichst schnelle Nährstoffversorgung zu gewährleisten. An folgenden Stellen kann das Schnittgut aufgebracht werden:

  • direkt im Wurzelbereich der Pflanzen
  • in angrenzen Arealen an den Wurzelbereich
  • bei Beeten zwischen den Pflanzen und auf den Gängen
  • bei Hecken direkt im Wurzelbereich flächendeckend unter der Hecke
  • bei Sträuchern flächendeckend im Umfang des Strauches
  • bei Rosen nur in einem begrenzten Umfang im Wurzelbereich

Der Rasenschnitt sollte dabei stets flächendeckend aufgetragen werden. Ziel sollte es sein, dass kein Sonnenlicht mehr durch ihn hindurch dringen kann. In der Regel ist eine Stärke von 1 cm dafür vollkommen ausreichend. Selbstverständlich wird beim Gießen der Pflanzen auch der aufgebrachte Mulch mit gegossen. Unter Umständen kann es sein, dass diese Mulchdüngung alleine nicht ausreicht. Gerade bei Pflanzen mit einem sehr hohen Nährstoffbedarf sind häufig zusätzliche Düngergaben nötig.

Hinweis:

Bei der Pflanzendüngung ist es grundsätzlich von Bedeutung darauf zu achten, wie und ob der Dünger auch wirkt. Treten etwa trotz Düngung mit Rasenschnitt Blattveränderungen auf oder wird das Wachstum verlangsamt, muss zusätzlicher Dünger her.

Deckschicht

Rasenschnitt eignet sich geradezu perfekt als Deckschicht um die Pflanzen herum. Eine derartige Deckschicht hat zweierlei Funktionen. Zum einen sorgt sie dafür, dass kein Licht durch sie hindurch dringen kann. Das führt zwangsläufig dazu, dass unter ihr auch kein Unkraut wachsen wird, da auch dieses unbedingt Licht benötigt. Jede Mulchdüngung wird folglich auch ein Beitrag zur Unkrautbekämpfung sein. Allerdings kann dabei unter Umständen auch Samen eingetragen werden. Zum anderen sorgt diese Deckschicht aber auch für einen gewissen Kälteschutz. Selbst im Mai kann es bekanntlich in unseren Breiten noch Bodenfrost geben. Die Mulchschicht von den ersten Rasenschnitten kann da ein wertvoller Schutz sein. Und auch die letzten Rasenschnitte des Jahres bewahren die Pflanzen vor den ersten Temperaturstürzen im Herbst.

Kompost

Rasenschnitt auf dem Kompost

Als organisches Material lässt sich der Rasenschnitt natürlich auch kompostieren. Man wirft ihn dazu einfach auf den Kompost und wartet, bis verrottet ist. Eventuell kann dafür allerdings der Platz nicht ausreichen. Gerade wer eine größere Rasenfläche hat und häufig mähen muss steht da schnell vor gewissen Grenzen. Deshalb ist es sinnvoll mehrgleisig zu fahren. Das Schnittgut sollte also nicht nur kompostiert, sondern auch anderweitig genutzt werden. Beim Kompostieren ist es außerdem von einer nicht zu unterschätzenden Bedeutung, es mit anderen organischen Materialien wie etwa Küchenabfällen zu kombinieren.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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