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Leberbalsam, Ageratum: 10 Tipps zur Pflege

Der Leberbalsam ist eine beliebte Pflanze für Beete und Balkonkästen. Bei der Pflege sind bei dem schönen Dauerblüher einige Punkte zu beachten. Besonders wichtig ist eine ausgewogene Bewässerung der Pflanzen.

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Steckbrief

  • Botanischer Name: Ageratum houstonianum
  • Pflanzenfamilie: Korbblütler (Asteraceae)
  • Herkunft: Mexiko, Guatemala, Belize, tropische Regionen im Süden der USA
  • Wuchshöhe: 15 – 20 cm
  • Wuchsform: strauchartig, bildet Polster
  • Blütenfarben: weiß, rosa, blau
  • Blütezeit: Mai – Oktober
  • Blütenform: dicht, in Büscheln
  • Blattform: eiförmig

Standort

Obwohl der Leberbalsam aus warmen Regionen kommt, bevorzugt er sonnige bis halbschattige Lagen. Extreme Hitze mögen die Pflanzen nicht. Trotz häufiger Wassergaben lassen die Pflanzen an solchen Standorten bei großer Hitze zum Eigenschutz die Blätter hängen. Unter diesem Stress leidet auch die Bildung von Blüten.

Tipp:

An einem südseitigen Balkon sollten Sie die Pflanzen während der größten Mittagshitze beschatten.

Zu schattig sollte es für die Pflanzen ebenfalls nicht sein. Zwar wächst Ageratum auch an schattigen Standorten, bildet dort jedoch kaum Blüten aus.

Boden

Die Pflanzen reagieren auf Staunässe empfindlich. Zwar vertragen sie leicht lehmigen Boden, ist der Boden zu dicht, sollten Sie in jedem Fall eine Drainage in den Boden einarbeiten. Geeignet ist beispielsweise Blähton oder Lavagranulat. Bei der Kultur im Balkonkasten oder Topf wird in jedem Fall ein Ablaufloch für überschüssiges Wasser benötigt. Als Substrat ist eine handelsübliche Blumenerde ideal.

Leberbalsam - Ageratum

Aussaat

Die Pflanzen sind nicht winterhart und frieren beim ersten Frost ab. Sie lassen sich allerdings einfach über die Aussaat vermehren, weshalb sie häufig nur als einjährige Pflanzen kultiviert werden.

Die Aussaat erfolgt bereits Ende Februar. Die Samen benötigen eine Temperatur von rund 20°C, damit sie keimen können. Nach erfolgter Keimung werden die Pflanzen kühler bei rund 16°C gestellt.

Anleitung zur Aussaat:

  • Anzuchtschale mit Aussaaterde befüllen
  • Saatgut gleichmäßig verteilen
  • Samen nur andrücken
  • angießen
  • hell stellen

Nach rund vier Wochen können die Sämlinge pikiert werden. Verwenden Sie dazu ein Substrat, das mehr Nährstoffe als Anzuchterde enthält, jedoch nicht zu gehaltvoll ist. Das würde dazu führen, dass die Pflanzen zum Vergeilen neigen. Ideal ist eine Mischung aus je einem Teil Anzuchterde und einem Teil Blumenerde.

Auspflanzung

Der Leberbalsam ist sehr frostempfindlich. Er darf erst ins Freie, wenn kein Nachtfrost mehr droht. Dies ist meist Mitte bis Ende Mai der Fall. Bevor die Pflanzen dauerhaft ins Freie kommen, sollten sie abgehärtet werden. Dabei werden sie langsam an das UV-Licht und die Temperaturen im Freien gewöhnt.

Beginnen Sie damit die Pflanzen erst tagsüber an einen schattigen Standort zu stellen. Nach einigen Tagen können Sie den Leberbalsam bereits für einige Stunden sonnig stellen. Achten Sie aber darauf, dass er nicht der größten Mittagshitze ausgesetzt ist.

Hinweis:

Achten Sie beim Auspflanzen auf einen Abstand von mindestens 25 Zentimetern. Werden die Pflanzen zu dicht gepflanzt, neigen sie zu einem starken Höhenwachstum und bilden weniger Blüten aus.

Düngung

Während der Blüte sollte Ageratum im Abstand von zwei Wochen mit Flüssigdünger versorgt werden. Ideal ist ein Dünger für blühende Balkonpflanzen. Da die Pflanzen bei Bienen beliebt sind, ist es empfehlenswert einen biologischen Dünger zu verwenden. Heben Präparaten aus dem Handel können Sie zum Düngen auch eine selbst angesetzte Brennnesseljauche verwenden.

Anleitung zur Herstellung einer Jauche:

  • Brennnesseln grob zerkleinern
  • Kübel zu 2/3 mit Kraut befüllen
  • mit Wasser auffüllen
  • Behälter abdecken
  • in den Halbschatten stellen
  • alle zwei bis drei Tage umrühren

Sobald sich das Kraut weitgehend zersetzt hat, können Sie die Jauche zum Gießen verwenden. Verdünnen Sie die Jauche im Verhältnis 1:10 mit Wasser.

Gießen

Der Leberbalsam ist beim Wässern sehr empfindlich. Er braucht einen konstant leicht feuchten Boden. Steht die Pflanze zu trocken, bildet sie kaum Blüten aus. Steht sie zu feucht, beginnen die Wurzeln zu faulen und die Pflanze stirbt ab.

Leberbalsam - Ageratum

Wichtig für Ageratum ist, dass er vor allem bei anhaltender Trockenheit regelmäßig gewässert wird. An sehr heißen Sommertagen kann es erforderlich sein, dass er sogar mehrmals am Tag gegossen wird. Stehen die Pflanzen zu trocken, kann dies auch die Dauer der Blüte verkürzen.

Rückschnitt

Ein Rückschnitt ist grundsätzlich nicht erforderlich. Sie können abgeblühte Blütenstände entfernen. Dies fördert jedoch nur begrenzt die Bildung neuer Blüten. Bei einer guten Pflege überdecken neue Blüten rasch abgeblühte Blütenstände.

Haben sich allerdings zu viele verblühte Blütenstände gesammelt, können Sie die Pflanzen etwas großzügiger zurückschneiden. Entfernen Sie die Triebe bis zur ersten Blattachse. Das fördert die Bildung neuer Triebe, die kräftig blühen.

Überwinterung

Der Leberbalsam ist nicht winterhart und wird in der Regel auch nicht überwintert, da er sich sehr einfach aus Samen ziehen lässt. Sollten Sie dennoch versuchen wollen die Pflanzen zu überwintern, schneiden Sie sie im Herbst etwa um ein Drittel bis zur Hälfte zurück. Beetpflanzen sollten Sie rechtzeitig in große Töpfe umpflanzen.

Das Winterquartier sollte folgende Eigenschaften haben:

  • frostfrei
  • hell
  • Temperatur zwischen 10 – 12°C

Geeignet ist beispielsweise ein unbeheizter frostfreier Wintergarten. Im Winter werden die Pflanzen nur mäßig gegossen. Das Substrat darf oberflächlich austrocknen, jedoch sollte der Wurzelballen immer leicht feucht sein. Um dies zu überprüfen, machen Sie einfach die Fingerprobe. Dazu bohren Sie ein fingertiefes Loch in die Erde und überprüfen mit dem Finger, ob sich die Erde feucht anfühlt.

Hinweis:

Im Winter wird der Leberbalsam nicht gedüngt. Erst kurz vor dem Auspflanzen wird die Pflanze in die Wärme geholt und Sie können anfangen zu düngen.

Die Überwinterung begünstigt lediglich, dass die Pflanzen robustere Grundtriebe bekommen. In Bezug auf die Blütenbildung gibt es kaum einen Vorteil gegenüber Pflanzen, bei denen Ende Februar mit der Vorkultur begonnen wurde. Gelegentlich kann es jedoch durch eine dichtere Triebbildung auch zu einer vermehrten Bildung von Blüten, die bei den Bienen sehr beliebt sind, kommen.

Krankheiten

Anfällig ist der Leberbalsam lediglich für Wurzelfäule. Besonders gefährdet dafür sind Pflanzen in Balkonkästen oder Töpfen. Sollten die Pflanzen dauerhaft die Blätter hängen lassen, kontrollieren Sie den Wurzelbereich. Fühlen sich die Wurzeln matschig an oder riecht die Erde faulig, topfen Sie die Pflanzen unverzüglich um.

Anleitung zum Umpflanzen:

  • Substrat vom Wurzelballen vollständig entfernen
  • Wurzeln abspülen
  • kaputte Wurzeln entfernen
  • Topf und Untersetzer mit heißem Wasser reinigen
  • Drainage aus Blähton oder Lavagranulat einfüllen
  • frische Blumenerde einfüllen
  • Pflanze vorsichtig einpflanzen

Prüfen Sie, ob noch ausreichend Wurzelmasse vorhanden ist, damit die Pflanzen weiter wachsen können. Ist dies nicht der Fall, haben sie kaum eine Überlebenschance und die Pflanzen können entsorgt werden. Gießen Sie das Substrat nur mäßig an und geben Sie in der ersten Woche sparsam Wasser, damit die Wurzelfäule nicht weiter voranschreitet. Ist das Substrat bereits feucht genug, können Sie auf das Gießen gänzlich verzichten.

Leberbalsam - Ageratum

Schädlinge

Der Leberbalsam ist eine beliebte Beetpflanze, weil er kaum anfällig für Schnecken ist. Lediglich sehr junge Pflanzen werden gelegentlich von Schnecken angefressen, blühende Pflanzen sind für sie im Beet meist nicht mehr attraktiv.

Dafür gibt es einige andere Schädlinge die Probleme bereiten können. Dazu gehören in erster Linie Blattläuse. Sie siedeln sich bevorzugt auf geschwächten Pflanzen an, die falsch gepflegt wurden.

Verwenden Sie zum Düngen bevorzugt Brennnesseljauche, die auch die Blattstruktur stärkt und die Pflanzen dadurch nicht mehr so attraktiv für die Blattläuse sind. Eine Mischkultur mit Lavendel oder anderen mediterranen Kräutern wie Thymian oder Oregano vertreibt die Blattläuse ebenfalls rasch. Bei einem leichten Befall können Sie eine Lösung aus Schmierseife verwenden, mit der Sie die Läuse einfach abwaschen.

Anleitung zur Herstellung und Anwendung einer Schmierseifenlösung:

  • 15 g Schmier- bzw. Kernseife fein reiben
  • Seife in einem Liter lauwarmem Wasser auflösen
  • optional 1 TL Neem-Öl untermischen
  • Lösung in eine Sprühflasche abfüllen
  • Pflanzen am Abend besprühen
  • Blätter und Triebe sollten ober- und unterseits tropfnass sein

Ist der Standort zu trocken, siedeln sich gerne Spinnmilben auf dem Leberbalsam an. Dieses Problem lässt sich einfach bekämpfen, in dem Sie die Pflanzen regelmäßig mit Wasser besprühen. Versuchen Sie auch die Blattunterseite zu befeuchten. Dadurch schaffen Sie ein feuchtes Milieu, in dem sich die Spinnmilben nicht wohlfühlen.

Tipp:

Bei einem starken Befall können Sie die Schmierseifenlösung ebenfalls gegen die Spinnmilben einsetzen. Achten Sie beim Besprühen darauf, vorwiegend die Unterseite zu behandeln, wo sich die Spinnmilben überwiegend aufhalten.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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