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Strelizie, Strelitzie – Pflege-Anleitung und Vermehren

Die Strelitzie ist in Südafrika und auf den Kanarischen Inseln beheimatet. Die Blüte ähnelt einem exotischen Vogelkopf, daher sind weitere bekannte Namen „Paradiesvogelblume“ und „Papageienblume“. Fast das ganze Jahr über kann man die Blüten der Strelizie bewundern.

Meistens blühen diese exotischen Blumen länger als vier Wochen. Da sich die drei Kronenblätter der Blüte nacheinander öffnen, proitiert man von einer lange Blütezeit. Die großen und ledrigen Blätter der Papageienblume ähneln Bananenpflanzen. Etwa vier Jahre nach dem Säen erblüht die Strelizie zum ersten Mal.

Video-Tipp

Standort für Strelizien

In unseren Breiten kann die Strelitzie nicht als Freilandpflanze wachsen. Aufgrund der klimatischen Bedingungen wird die Paradiesvogelblume im Kübel ausgesät. Im Winter sollte man die Pflanze auf jeden Fall ins Haus stellen. Sobald die Temperaturen nachts unter 10 °C sinken, muss die Strelizie in den Innenbereich geholt werden. Erst ab der zweiten Maihälfte kann die Strelizie wieder hinausgestellt werden. Es besteht die Möglichkeit, dass die Papageienblume bis Ende September an einem hellen und luftigen Standort bleibt. Auch im Haus benötigt sie einen hellen Standort. Die Zimmertemperatur sollte 10 bis 15 °C betragen. Bei sehr guten Bedingungen ist der Blühbeginn im Dezember. Besonders schätzt die Strelizie einen Standort, der sehr hell ist und wo sie von mehreren Stunden täglicher Sonneneinstrahlung profitiert. Bei schwachen, schlechten Lichtverhältnissen kann die Strelitzie keine Blüten ausbilden.

Standort-Tipps

  • heller Platz mit mehreren Stunden Sonneneinstrahlung
  • im Winter kühler Platz bei Temperaturen von 10 bis 15 °C
  • schwache, schlechte Lichtverhältnisse vermeiden

Strelizien – Pflege und Haltung

Beim Gießen sollte man darauf achten, Staunässe zu vermeiden. Trotzdem ist es wichtig, vor allem größere Pflanzen im Sommer mit ausreichend Wasser zu versorgen. Sie verlieren viel Feuchtigkeit durch ihre Blätter. Da sich die Paradiesvogelblume im Winter an einem kühleren Standort befindet, benötigt sie weniger Wasser. Man wässert die Strelitzia reichlich. Nach dem Gießen ist es notwendig, überschüssiges Wasser aus dem Untersetzer zu entfernen. Auf keinen Fall darf die Papageienblume im Wasser stehenbleiben. Zusätzlich ist es empfehlenswert, die obere Erdschicht vor der nächsten Wassergabe etwas antrocknen zu lassen. Die Strelizie benötigt von Winter bis Frühling eine Ruheperiode. Während dieser Periode sollte man die Pflanze nur sehr sparsam wässern. Es ist wichtig, darauf zu achten, dass die Topfballen nicht austrocknen. Außerdem sollte sich die Strelizie an einem kühlen Standort befinden, um eine frühe Blüte zu bekommen. Im Abstand von 14 Tagen sollte die Pflanze mit etwas flüssigen Dünger behandelt werden. Während der Ruhephase wird die Düngung eingestellt. Nur alle drei Jahre ist ein Umtopfen der Strelitzie erforderlich. Ansonsten reicht es aus, die obere Erdschicht im Topf zu erneuern. Beim Umtopfen sollte man besonders vorsichtig sein, da die empfindlichen Wurzeln leicht abbrechen können.

Pflegetipps

  • beim Gießen Staunässe vermeiden
  • alle 14 Tage düngen
  • Umtopfen alle drei Jahre erforderlich

Schädlinge

Manchmal kommt es vor, dass die Strelizie von Schildläusen befallen wird. Auf den Blattunterseiten und Stängeln befinden sich Schildläuse, die flach und 3-4 mm lang sind. Anfangs sind sie hellbraun bis grünlich. Später werden sie dunkelbraun. Die wachsartigen Schilde sind zu diesem Zeitpunkt bereits leer und es sind keine Larven mehr darunter zu finden. Nach einiger Zeit fallen die Blätter der Pflanze ab. Um diese Schädlinge zu bekämpfen, gibt es einige umweltfreundliche Maßnahmen. Es besteht die Möglichkeit, die Schildläuse abzukratzen. Anschließend werden die Blattunterseiten mit einem Mittel auf Ölbasis behandelt. Der Ölfilm dient dazu, die Schildläuse zu ersticken. Entdeckt man die Schädlinge rechtzeitig, ist das Abkratzen ausreichend. So ist es möglich, sich das aufwändige Einpinseln oder Spritzen zu ersparen. Daher sollte man vor allem eine Strelizie im Winterquartier immer im Auge behalten, um bei Beginn des Schädlingsbefalls sofort eingreifen zu können. Der klebrige Honigtau, der aus überschüssigen Zuckerstoffen stammt, wird feucht abgewischt. Ansonsten besteht die Möglichkeit, dass sich hier Schadpilze ansiedeln und die Pflanze zusätzlich schwächen. Um dem Schädlingsbefall vorzubeugen, ist eine hohe Luftfeuchtigkeit erforderlich. Diese Maßnahme ist sehr wirksam und außerdem profitiert gleichzeitig die eigene Gesundheit.

Tipps zur Schädlingsbekämpfung

  • Schildläuse abkratzen
  • bei Bedarf mit Mittel auf Ölbasis behandeln
  • Honigtau abwischen
  • zur Vorbeugung für ausreichend frische Luft sorgen

Vermehrung von Strelizien

Strelitzia reginae, Paradiesvogelblume, Königs-Strelitzie

Die Strelitzie kann im späten Frühjahr durch Teilung vermehrt werden. Zu diesem Zweck muss die Papageienblume aus dem Topf genommen werden. Anschließend wird ein Nebenspross mit einigen Wurzeln und drei Blättern vorsichtig abgetrennt. Diese Teilpflanze topft man in ein Pflanzgefäß, das mit Komposterde befüllt ist. Circa 5 Wochen sollte dieser Topf an einen hellen, warmen Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung gestellt werden. Die neue Pflanze wird während dieser Zeit noch nicht gedüngt. Außerdem sollte man darauf achten, nur wenig zu wässern. Zwischen den Wassergaben muss die Erde immer wieder abtrocknen. Sobald die Anwuchszeit beendet ist, besitzt die Pflanze bereits gut ausgebildete Wurzeln. Dieser Nachwuchs kann wie ein ausgewachsenes Exemplar weiterkultiviert werden.

Vermehrung-Tipps

  • Pflanze vorsichtig aus dem Topf nehmen
  • Teilpflanze abtrennen
  • in Topf pflanzen und für circa 5 Wochen an Platz ohne direkte Sonnenbestrahlung stellen
  • anschließend wie ausgewachsenes Exemplar kultivieren

Die Strelizie ist eine sehr attraktive Pflanze aus der Familie der Bananengewächse und versprüht im Garten, auf der Terrasse, auf dem Balkon oder im Wintergarten ein tropisches Flair. Die Paradiesvogelblume liebt ausreichende Sonnenbestrahlung und ist nicht winterhart. Da die Pflanze zum Schädlingsbefall durch Schildläuse neigt, ist ausreichende Luftfeuchtigkeit besonders wichtig. Durch Teilen der Mutterpflanze kann man die Strelizie vermehren.

Wissenswertes zu Strelizien in Kürze

  • Strelizien stammen aus dem südlichen Afrika, sind aber mittlerweile auch auf den Kanaren weit verbreitet.
  • Ihren Namen erhielten sie zu Ehren von Prinzessin Charlotte von Mecklenburg-Strelitz, der Ehefrau des englischen König Georg III.
  • Erstmals wurde die Pflanze im 18. Jahrhundert von Afrika nach England gebracht.
  • 1818 kam die erste Strelizie von England nach Deutschland, wo sie vier Jahre später erblühte.

Strelizien sind äußerst robust und in der Pflege nicht sehr anspruchsvoll, sie benötigen einen warmen, sonnigen oder halbschattigen Standort sowie durchlässige, nährstoffreiche Erde. Da über die großen Blätter viel Flüssigkeit verdunstet, brauchen die Pflanzen im Frühling und Sommer reichlich Wasser, zusätzlich sollte dem Gießwasser einmal pro Woche, mindestens aber alle 14 Tage, Flüssigdünger zugefügt werden. Die Erde sollte feucht gehalten werden, zwischendurch sollte die oberste Erdschicht aber immer wieder austrocknen. Im Winter benötigen die Pflanzen weniger Wasser, außerdem brauchen sie einen hellen, kühlen Platz von höchstens 15 ºC.

Strelizie blüht nicht?

Strelizien blühen erst im Alter von frühestens drei bis vier Jahren, eher später. Vorher muss man sich also keine Gedanken machen. Bis dahin benötigt die Pflanze im Sommer so viel Sonne wie möglich. Am besten steht sie im Freien. Allerdings ist es wichtig, dass sie langsam an die Sonne gewöhnt wird, sonst gibt es Sonnenbrand. Zwei bis drei Wochen Eingewöhnung reichen in der Regel aus. Dann sollte man sie allerdings noch einige Zeit vor praller Mittagssonne schützen.

Wichtig ist, dass richtige Maß beim Gießen zu finden. Der Wurzelballen sollte nie austrocknen, allerdings darf die Pflanze auch nicht übergossen werden. Stehendes Wasser ist unbedingt zu meiden, sonst faulen die Wurzeln und zwar ziemlich schnell. Am besten stellt man keinen Untersetzer unter das Pflanzgefäß. Entscheidend für eine Blütenbildung ist auch, dass das Gefäß für die Strelizie nicht zu groß gewählt wird. Solange die Pflanze Wurzeln bilden kann, investiert sie ihre Kraft da und nicht in die Blütenbildung.

In der Wohnung blühen Strelizien meist im zeitigen Frühjahr. Sie mögen im Winter einen kühleren Standort, wobei er sehr hell sein muss. Es wird deuitlich sparsamer gegossen, aber nie ganz austrocknen lassen!

Eingerollte Blätter – was tun?

Eingerollte Blätter weisen fast immer auf einen gestörten Wasserhaushalt hin. Dabei ist es egal, ob zu viel oder zu wenig gegossen wurde. Natürlich können auch Parasiten der Grund für das Einrollen der Blätter sein. Am besten man untersucht erst einmal die Blätter auf Schädlinge. Wenn man da nichts findet, sollte man die Staude aus dem Topf nehmen und einen Blick auf die Wurzeln werfen. Gesunde Wurzeln sehen fest und prall aus. Schwarze Wurzeln bedeuten meist nichts gutes. Man kann noch versuchen, die Pflanze zu retten. Umtopfen und dabei einige kaputte Wurzeln entfernen. Gießverhalten ändern!

Strelizienarten

Es gibt fünf Arten. Alle sind entlang der östlichen Küste Südafrikas beheimatet, bis hoch nach Mosambik und ins östliche Hochland von Simbabwe.

  • Weiße Strelizie – wird bis 10 Meter hoch; die Blüten sind nicht bunt, sondern weiß bis cremefarben; ähnelt sehr einer Bananenstaude; blüht das ganze Jahr, ein einzelner Blütenstand pro Pflanze; in ihrer Heimat sehr selten geworden
  • Berg-Strelizie – bis 6 Meter hoch; wirkt ebenfalls wie eine Bananenpflanze; blüht das ganze Jahr über, einfacher Blütenstand; sehr schöne farbige Blüte; gedeiht in kühlen, feuchten Bergwäldern; nicht als Kübelpflanze geeignet
  • Binsen-Strelizie – eher seltene Art; kann selbstgezogen werden, Samen sind im Handel erhältlich
  • Natal- oder Baum-Strelizie – bis 12 Meter hoch, ahnelt einer Bananenpflanze sehr; blüht ganzjährig, Blüte farblich nicht so intensiv; wächst ursprünglich in Dünenvegetation; trockenheitstolerant; kommt gut mit salzhaltigen Küstenwinden zurecht; verträgt keinen starken Frost
  • Paradiesvogelblume oder Königs-Strelizie – wie oben beschrieben
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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