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Affenbaum: Pflege und Krankheiten von A-Z | Araucaria überwintern

Affenbaum, Chilenische Schmucktanne oder Araucaria – wie das Gewächs auch genannt wird, es ist ein Blickfang im Garten. Der Baum kann bis zu fünf Meter hoch und vier Meter breit werden und ist damit eine beeindruckende Erscheinung. Die exotische Optik entsteht durch dreieckige Nadeln und kreisförmig angeordnete Zweige, die waagerecht wachsen. Doch worauf kommt es bei der Pflege an?

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Standort

Den passenden Standort für den Affenbaum zu finden gestaltet sich nicht ganz einfach. Zum einen benötigt die Chilenische Schmucktanne einen sehr hellen Pflanzplatz mit ausreichend Licht. Zum anderen verträgt sie keine Wintersonne. Geeignet wäre daher ein geschützter Pflanzplatz gen Norden oder Westen, an dem lediglich Morgen- und Abendsonne aber keine pralle Mittagssonne auf das Gewächs fällt.

Des Weiteren sollte auf ausreichend Platz geachtet werden. Araucaria wächst zwar langsam, kann aber eine Höhe von fünf Metern erreichen. In der Breite sind drei bis vier Meter möglich. Männliche Exemplare bleiben generell kleiner als weibliche Affenbäume. Dennoch sollte auch sie nicht zu nah an Hauswände, Zäune oder andere Gewächse gepflanzt werden. Das ist vor allem deswegen entscheidend, da die Chilenische Schmucktanne nicht verschnitten werden sollte.

Substrat

Das ideale Substrat für den Affenbaum sollte die folgenden Faktoren erfüllen:

  • feucht mit guten Wasserspeichereigenschaften
  • durchlässig
  • leicht sauer
  • mäßiger Nährstoffgehalt
  • geringer Kalkgehalt
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Handelsübliche Gartenerde kann verwendet werden, solange sie keinen zu hohen Kalkgehalt aufweist. Neigt der Boden im Garten zum Verdichten, kann er durch Kies und Sand aufgelockert und der Abfluss des Wassers verbessert werden. Speichert der Boden zu wenig Feuchtigkeit, können stattdessen Kokosfasern untergemischt werden. Diese dienen einerseits als Wasserspeicher und lockern den Boden zudem auf.

Einpflanzen

Araucaria kann sowohl im Freiland als auch im Kübel kultiviert werden. Soll die Chilenische Schmucktanne im Freiland gezogen werden, ist ein Einpflanzen nach dem letzten Bodenfrost entscheidend. Das Gewächs sollte also abhängig von der Region im späten Frühjahr oder frühen Sommer eingesetzt werden.
Hierdurch besteht noch ausreichend Zeit für das Anwachsen und Abhärten, es ist jedoch nicht mehr mit Schäden durch Bodenfrost zu rechnen.

Gießen

Bei Trockenheit leidet nicht nur das Wachstum des Affenbaums, er entwickelt auch sehr schnell gelbe und braune Verfärbungen. Staunässe verträgt das Gewächs jedoch ebenfalls nicht. Beim Gießen sollten daher die folgenden Punkte beachtet werden:

  • kalkarmes, weiches Wasser verwenden
  • vor allem bei heißem, trockenem Wetter schwemmend gießen
  • bei Bedarf auch im Winter an frostfreien Tagen gießen
  • vor dem Wässern die obere Erdschicht gut abtrocknen lassen

Da kalkarmes Wasser verwendet werden sollte, bieten sich gesammeltes Regenwasser oder Teichwasser an. Sind hiervon keine ausreichenden Mengen vorhanden, kann auch weiches Leitungswasser verwendet werden. In Gebieten mit kalkreichem Leitungswasser hilft es, dass Wasser vor dem Gießen für einige Tage oder eine Woche abstehen zu lassen. Hierdurch sammelt sich der Kalk am Boden des Gefäßes.

Düngen

Araucaria hat nur einen geringen Nährstoffbedarf. Während der Wachstumsphase, etwa von März bis September, reicht es aus, aller vier bis acht Wochen eine geringe Menge Flüssigdünger zu verabreichen. Je nährstoffärmer das Substrat ist, desto kürzer sollten die Abstände zwischen den Düngemittelgaben sein.
Die zusätzliche Nährstoffzufuhr beginnt, wenn sich die ersten neuen Triebe an den Zweigen zeigen.

Kübelkultur

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Der Affenbaum kann zumindest während der ersten Jahre auch im Kübel kultiviert werden. Hier ergeben sich jedoch einige Unterschiede zur Kultur im Freiland bezüglich der Pflege beziehungsweise vor allem beim Gießen und Düngen. Bei den Unterschieden handelt es sich um:

  1. Geeignetes Pflanzgefäß wählen:
    Der Kübel sollte stabil sein und eine ausreichende Größe aufweisen, damit der Affenbaum nicht kippen kann. Die Araucaria wächst zwar langsam, kann jedoch ein erhebliches Gewicht erlangen. Sinnvoll ist es daher zudem, den Kübel auf einen Pflanzenroller zu stellen oder aber direkt einen Pflanzkübel mit Rollen zu wählen.
  2. Regelmäßig gießen aber Staunässe vermeiden:
    Um Staunässe zu vermeiden, sollte eine Drainageschicht in den Pflanzkübel eingebracht werden. Hierdurch kann auch bei einem hohen Untersetzer oder Übertopf verhindert werden, dass die Wurzeln im Wasser stehen. Wichtig ist zudem, dass der Wurzelballen niemals vollständig austrocknet. Lediglich die oberste Erdschicht sollte abtrocknen können, bevor die nächste Wassergabe erfolgt. Im Sommer kann eine Wassergabe pro Woche oder sogar mehrfach wöchentlich erforderlich sein. Auch im Winter sollte das Substrat jedoch nie vollständig austrocknen.
  3. Häufiger düngen:
    Während im Freiland eine Düngung aller vier bis acht Wochen ausreicht, sollte die Chilenische Schmucktanne in der Kübelkultur aller zwei Wochen mit zusätzlichen Nährstoffen versorgt werden. Gering dosierter Flüssigdünger ist ideal. Wiederum sollte die Düngung nur während der Wachstumsphase zwischen März und September erfolgen.
  4. Umtopfen:
    Ein Umtopfen oder Erdwechsel sollte erfolgen, wenn der Kübel keine ausreichende Stabilität bieten kann, die Erde verbraucht ist oder sich Wurzeln am Topfboden zeigen. Erfahrungsgemäß ist dies erst nach zwei bis drei Jahren der Fall.
  5. Überwintern:
    Wenn die Chilenische Schmucktanne im Kübel kultiviert wird, sollte sie nicht im Freien überwintert werden. Da weniger Substrat zur Verfügung steht, könnte es zu Frostschäden an den Wurzeln kommen. Die Überwinterung sollte stattdessen in einem hellen Raum bei etwa 5°C erfolgen. Es wird weiterhin gegossen, wobei jeweils nur kleine Wassergaben erfolgen sollten.

Verschnitt

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Grundsätzlich benötigt der Affenbaum keinen Verschnitt. Zudem zeigen sich die dekorativen Formen schneller, wenn auf diese Maßnahme verzichtet wird. Bei Bedarf kann ein Rückschnitt jedoch durchgeführt werden.
Dabei ist jedoch darauf zu achten, dass:

  • Äste direkt am Stamm und Zweige direkt am Ursprungs-Ast abgeschnitten werden
  • keine Stummel stehen bleiben
  • der Verschnitt nur an warmen, trockenen Tagen erfolgt
  • ausschließlich saubere Schnittwerkzeuge verwendet werden

Zweige und Äste sollten also nicht nur teilweise gekürzt, sondern wenn ein Verschnitt notwendig ist, komplett entfernt werden. Nur dann stellt das Schneiden keinen Nachteil und keine Gefahr dar, Krankheiten zu begünstigen.

Tipp:

Das Schneiden sollte so erfolgen, wenn weder mit Frost noch mit extrem hohen Temperaturen zu rechnen ist. Geeignete Zeitpunkte liegen im späten Frühjahr oder im zeitigen Herbst.

Vermehrung

Die Vermehrung des Affenbaums erfordert einige Geduld, denn sie erfolgt über Samen aus den reifen Zapfen. Die Chilenische Schmucktanne blüht jedoch erst nach etwa 30 Jahren, sodass die Samengewinnung im eigenen Garten vergleichsweise schwierig ist. Eine Alternative stellen Samen aus dem Fachhandel dar.

Zur Keimung der Samen wird wie folgt vorgegangen:

  1. Die Samen aus reifen Zapfen oder aus dem Fachhandel sollten noch nicht getrocknet sein, bevor sie in Anzuchterde verbracht werden. Nach der Ausbildung im Herbst können diese direkt aus den Zapfen gewonnen werden.
  2. Das Substrat wird feucht gehalten, sollte jedoch nicht nass sein. Durch eine Abdeckung der Pflanzgefäße mit einer Glasscheibe oder Folie kann die Verdunstung reduziert werden. Allerdings sollte die Abdeckung täglich für kurze Zeit abgenommen werden, um Schimmelbildung zu vermeiden.
  3. Die Pflanzgefäße werden an einen hellen und mäßig warmen Ort gestellt. Eine Keimtemperatur von etwa 18°C bis 20°C ist ideal.
  4. Nach etwa vier Monaten sollten sie die ersten Triebe zeigen. Ab dem späten Frühjahr können die jungen Gewächse ins Freiland gepflanzt werden.

Eine Alternative hierzu stellt die direkte Aussaat ins Freiland dar. Die Samen werden hierzu direkt im Herbst an dem gewünschten Pflanzplatz und mit Erde bedeckt.

Tipp:

Samen von hiesigen Exemplaren des Affenbaums sind meist die beste Wahl, da die Gewächse eine größere Winterhärte aufweisen.

Überwinterung

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Araucaria ist bedingt winterhart und sollte vor starkem Bodenfrost geschützt werden. Die Überwinterung im Freiland ist dennoch sehr einfach. Auf der Bodenscheibe werden schlicht schützende Materialien ausgebracht. Reisig, Stroh, Mulch und Tannenzweige eignen sich dafür. Auch Jute oder spezielle Schutzfolien können verwendet werden.

Diese Schutzschicht soll verhindern, dass der Boden vollständig durchfriert und dadurch eine Wasseraufnahme durch die Wurzeln weiterhin möglich bleibt. Bei der Kultur im Kübel muss die Pflanze frostfrei aber weiterhin hell stehen. Zudem sollte die Erde selbst im Winter nicht austrocknen. Bei Bedarf können daher an frostfreien Tagen geringe Wassermengen gegeben werden.

Krankheiten und Schädlinge

Sowohl gegen Krankheiten als auch gegen Schädlinge zeigt sich der Affenbaum weitestgehend resistent. Pflegefehler können jedoch Problem auslösen. Typisch sind unter anderem:

Wurzelfäule

Durch Staunässe und Boden, der zur Verdichtung neigt, kann die Wurzelfäule entstehen oder begünstigt werden. Auch das Risiko für andere Pilzerkrankungen steigt, wenn das Wasser nur unzureichend abfließen kann.

Trockenheitsschäden

Sowohl bei heißem, trockenem Wetter als auch bei Bodenfrost kann es zu einer unzureichenden Wasserversorgung kommen. Die Folge sind Verfärbungen und Absterben der Nadeln und Triebe.

Frostschäden

Der Affenbaum ist zwar winterhart, wenn er rechtzeitig ins Freiland gepflanzt wird und hier vor dem ersten Frost anwachsen kann sowie einen ausreichenden Schutz erhält, dennoch können Frostschäden auftreten. Diese treten vor allem in Verbindung mit Trockenheitsschäden auf. Denn ist der Boden gefroren, können die Wurzeln kein Wasser aufnehmen. Wichtig ist daher zum einen, dass ein entsprechender Schutz auf dem Boden aufgetragen wird und zum anderen an frostfreien Tagen gegossen wird.

Verbrennungen

Vor allem im Winter kann es durch pralle Mittagssonne zu Verbrennungen kommen. Dieses Problem lässt sich nur dadurch verhindern, dass der passende Standort ausgewählt wird.

Tipp:

Durch eine angepasste Pflege kann den beschriebenen Problemen vorgebeugt werden.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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