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Clematis ‚Nelly Moser‘ – Schneiden und Pflege von A-Z

‚Nelly Moser‘ ist einer der Stars in der weitverzweigten Clematis-Familie. Ihr schnelles Wachstum und die reiche Blütenentwicklung erfreuen auch ungeduldige Gärtner jedes Jahr aufs Neue. Zahlreiche rosa Blütenblätter mit dekorativem violett-roten Mittelstreifen setzten sich besonders kontrastreich vom grünen Blätterhintergrund ab. Mit einigen geeigneten Pflegemaßnahmen klettert sie hoch hinaus und erobert jede Rankhilfe. Sie verleiht auch tristen Wänden einen farbigen Glanz.

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Wuchs und Blüte

Die Clematis ‚Nelly Moser‘ erklimmt mit der Unterstützung eines Rankgitters zügig Höhen von bis zu 3,50 m. Auch Hauswände und Rosengitter geben ihr die benötigte Stütze, denn ihre Ranken sind dünn und bieten von sich aus nicht genügend Halt. Jeden Frühling sprießen frische grüne Blätter und bilden ein blickdichtes Werk. Ab Mai kommen die wunderschönen Blüten in nahezu verschwenderischer Fülle hinzu. Ihr Durchmesser liegt zwischen 12 und 15 cm. Ab August belohnt sie gute Pflege mit einer Zugabe: Eine zweite Blütenrunde wird eingeläutet. Im Herbst verschwinden nach und nach die Blätter und Blüten und die nackten, unscheinbaren Ranken gehen in den Winter.

Standort

Für üppiges Blütenwachstum darf es sonnig sein, je mehr umso besser. Lediglich die pralle Mittagssonne sollte gemieden werden. ‚Nelly Moser‘ begnügt sich aber auch mit einem halbschattigen Platz. Im Schatten würde der Wuchs eher kümmerlich ausfallen und die Blütenbildung leiden. Während die oberirdischen Teile dieser Kletterpflanze Sonne genießen, sind Sonnenstrahlen im Wurzelbereich gänzlich unerwünscht. Beim Pflanzen muss dieser Wunsch unbedingt von Anfang an erfüllt werden. Dafür bieten sich mehrere Lösungen an, von denen auch einige miteinander kombiniert werden können:

  • Bodendecker fangen Sonnenstrahlen ab
  • Mulchschicht von 10 cm hält die Wurzeln kühl
  • Wurzelballen etwa 10 cm tiefer einpflanzen
  • pflanzliche Nachbarn Schatten spendend platzieren

Boden

Zwei Gründe sprechen für einen lockeren Boden. Erstens stoßen die zarten Wurzeln der Waldrebe beim Wachsten nicht auf so viel Widerstand. In einem tiefgründig gelockerten Boden können sie schnell in die tiefen Erdschichten vordringen, um dort auch an warmen Tagen Wasser finden. Eine Clematis, die selbst für ihren Wasserhaushalt sorgen kann, erspart dem Gärtner viel Arbeit. Zweitens lässt ein lockerer Boden überschüssiges Wasser leichter versickern. Nasse Wurzeln mag schließlich keine Clematis. Idealerweise werden dem Erdreich unter dem Ballen einige Steinchen beigegeben, um Staunässe sicher zu vermeiden. Darüber hinaus darf der Boden gern nährstoffreich sein, damit die Blüte in gewünschter Pracht erscheint. Eingearbeiteter Kompost sorgt für eine ideale Nährkraft des Bodens.

Pflanzen

Clematis 'Nelly Moser'

Um die Clematis nach dem Kauf aus ihrer engen Behausung zu befreien, bieten sich zwei Möglichkeiten an: ein großer Kübel oder das Gartenbeet. Die ‚Nelly Moser‘ ist ausgesprochen winterhart und darf es sich durchgehend im Freien gemütlich einrichten. Wenn Sie für die Waldrebe einen geeigneten Standort an der frischen Luft gefunden haben, können Sie sie nach folgender Anleitung auspflanzen:

  1. Versorgen Sie den Ballen zuerst mit reichlich Wasser. Er sollte mindestens 20 Minuten in einem Eimer mit Wasser stehen.
  2. Heben Sie ein Pflanzloch aus, lockern Sie dabei den Boden tiefgründig auf.
  3. Legen Sie in das Pflanzloch eine Drainageschicht aus Steinchen.
  4. Mischen Sie den Erdaushub mit Kompost, um ihn mit Nährstoffen anzureichern.
  5. Jetzt können Sie die Clematis aus ihrem alten Topf befreien, ohne dabei an Ranken zu ziehen. Halten Sie die Pflanze kopfüber, dann kann sie hinausgleiten.
  6. Setzten Sie die Clematis etwa 10 cm tiefer, damit die Wurzeln von der Sonne besser geschützt sind.
  7. Verfüllen Sie die Zwischenräume mit der mit Kompost angereicherten Erde.
  8. Bilden Sie um die Pflanze einen Gießwall und gießen Sie sie an.
  9. Bringen Sie gleich eine Rankhilfe an, da die Clematis schnell in die Höhe wächst.
Tipp:

Das Auspflanzen der Clematis ist eine gute Gelegenheit sie vorbeugend gegen Mäusefraß zu schützen. Pflanzen Sie den Wurzelballen zusammen mit einem Gitter, das hält Wühlmäuse auf sicheren Abstand.

Kübelkultur

Wer keinen Gartenplatz zur Verfügung hat, kann sich mit einem großen Pflanzengefäß behelfen. Als Kübelpflanze stellt die Clematis jedoch einige Ansprüche hinsichtlich Topf und Pflege.

  • großer Topf mit mind. 25 Liter Volumen ist Muss
  • große Bodenlöcher sorgen für den Wasserabfluss
  • eine Drainageschicht hilft gegen unerwünschte Staunässe
  • hochwertige und nährstoffreiche Erde
  • Wurzeln müssen vor der Sonnenbestrahlung geschützt werden
  • stabile Rankhilfe ist erforderlich
  • schöne, verzweigte Form wird durch Rückschnitt erreicht
  • braucht als Kübelpflanze ein Winterquartier ohne Frost
  • als zweite Wahl: geschützter Standplatz und reichlich Vlies
Tipp:

Die zunächst nährstoffreiche Erde wird mit der Zeit ausgelaugt und sollte gegen neue ausgetauscht werden. Nach etwa vier Jahren ist es Zeit für eine frische Umgebung.

Düngen

Die Clematis ist eine Pflanze, die während der Vegetationsperiode gut mit Nährstoffen versorgt werden muss. Nur dann treibt sie gut aus und bildet viele Blüten. Eine ausreichende Versorgung können Hornspäne bieten, sofern sie zeitig im Frühjahr ausgebracht werden. Die im Boden befindlichen Mikroorganismen setzten die Nährstoffe nach und nach frei, sodass sie von der Clematis gut aufgenommen und verwertet werden können. Rosendünger hat sich bei der Clematis ebenfalls gut bewährt und kann während der Blühzeit zum Einsatz kommen. Spätestens ab August ist die Düngezeit zu Ende, da für die Clematis schon bald die winterliche Ruhezeit naht.  

Gießen

Eine Clematis wird mit den Jahren immer mehr zur Selbstversorgerin, wenn es um ihren Wasserhaushalt geht. Ihre Wurzeln reichen bis tief in die Erde, wo auch an trockenen Tagen noch eine Restfeuchtigkeit vorhanden ist. Dennoch muss ab und zu zusätzlich gewässert werden.

  • an besonders heißen Tagen muss zusätzlich gegossen werden
  • junge Clematis haben noch nicht ausreichend Wurzeln gebildet
  • in den ersten Jahren öfter gießen
  • aus den Töpfen verdunstet die Feuchtigkeit schneller
  • Kübelpflanzen leiden daher schneller an Trockenheit
  • immer wohldosiert gießen, um Staunässe zu vermeiden
  • lieber öfter mit kleineren Wassermengen versorgen

Schneiden

Clematis 'Nelly Moser'

Je nach Wuchs- und Blühverhalten benötigen die verschiedenen Waldreben unterschiedliche Schnitte. Fachleute haben die Clematis daher in drei Gruppen eingeteilt. Die Schnittempfehlungen sollten eingehalten werden, damit sich die Clematis gut entwickelt und blüht.

  • die zwei Mal blühende ‚Nelly Moser‘ gehört zur Rückschnittgruppe 2
  • leichter Rückschnitt auf etwa die Hälfte
  • Herbst ist die richtige Zeit für diese Schnittmaßnahme
  • am verbleibenden Holz treiben im Frühling kurze Triebe aus
  • daran werden die Blüten gebildet

Radikalschnitt

Damit die Kletterpflanze mit der Zeit nicht verkahlt, ist gelegentlich ein starker Rückschnitt erforderlich.

  • alle vier bis fünf Jahre
  • auf 20 bis 50 cm zurückschneiden
  • nur im Folgejahr fällt die Blüte spärlicher aus

Die Clematis erholt sich schnell von dieser radikalen Schnittmaßnahme und steht schon in der übernächsten Blühsaison in voller Blüte.

Schneiden bei Welke

Eine Clematis, die alle gewünschten Bedingungen vorfindet, ist recht widerstandsfähig gegenüber Krankheiten. Wenn sich trotzdem die gefürchtete Clematis-Welke über sie hermacht, muss schnell die Gartenschere in die Hand genommen werden.

  • zuerst das Schneidwerkzeug gründlich desinfizieren
  • alle befallenen Teile abschneiden
  • Blätter vom Boden ebenfalls aufsammeln
  • Abgeschnittenes im Restmüll entsorgen
  • Schneidewerkzeug anschließend wieder desinfizieren
Hinweis:

Wenn allerdings die Wurzelbasis von dem Pilz befallen ist, ist der Clematis nicht mehr zu helfen.

Krankheiten und Schädlinge

Ein heißer Sommer kann Echten Mehltau bringen. Damit der Schaden an der Clematis gering gehalten wird, sollte die befallene Pflanze zeitnah mit einem geeigneten Mittel behandelt werden. Eine tierische Gefahr droht den Wurzeln der Clematis von den Wühlmäusen. Sie lieben die Wurzeln dieser Waldrebe so sehr, dass sie nicht viel davon übrig lassen. Doch ohne ihre Wurzeln ist die Clematis nicht überlebensfähig. Wenn Ihr Garten ein Tummelplatz für diese Plagewesen ist, braucht die Clematis einen zuverlässigen Schutz. Wenn die Wurzeln schon beim Auspflanzen mit einem Gitterkorb geschützt werden, haben die Mäuse keine Chance.

Tipp:

Echter Mehltau kann in der Anfangsphase, solange die Ausbreitung nicht weit fortgeschritten ist, noch gut natürlich bekämpft werden. Eine Mischung aus einem Teil Vollmilch und acht Teile Wasser eignet sich gut zum Besprühen der Pflanze.

Überwintern im Freiland

Im Herbst entkleidet ‚Nelly Moser‘ ihre Ranken und tritt ihre wohlverdiente Ruhezeit an. Sie ist ausgesprochen winterhart und bedarf nur wenig Hilfe.

  • eine Umhüllung aus Tannenzweigen hält eisigen Wind ab
  • Mulchschicht sorgt für etwas Wärme
  • frisch ausgepflanzte Clematis sind noch nicht ausreichend winterhart
  • junge Clematis in den ersten Jahren unbedingt schützen
  • ausgewachsene Clematis sind gegen Kälte robuster

Kübelpflanzen überwintern

Kübelpflanzen sollten den Winter nicht draußen verbringen, auch wenn die darin wachsende Clematis als winterhart gilt. Im Kübel sind die Wurzeln nicht gut gegen Frost geschützt.

  • ein heller und kühler Raum ist ideal für den Winter
  • Clematis vor den ersten Frösten reinholen
  • ab Mitte Mai kann der Kübel wieder raus
  • alternativ kann die Clematis draußen überwintern
  • der Standort sollte windgeschützt liegen
  • Pflanze und Kübel mit viel Vlies umwickeln
  • Vlies kann ab Mai wieder entfernt werden
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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