Fischschwanzpalme, Caryota mitis – Pflege-Anleitung
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Die Fischschwanzpalme oder Caryota mitis ist eine überaus dekorative Zimmerpflanze, die nur wenige Pflegemaßnahmen benötigt. Damit eignet sie sich gut für Anfänger und Pflanzenfreunde ohne grünen Daumen. So gering ihre Ansprüche aber auch sind, die Bedingungen müssen auf sie abgestimmt werden. Denn nur wenn vom Standort bis zum richtigen Dünger alle Bedürfnisse erfüllt werden, zeigt die Fischschwanzpalme ihre ganze Schönheit und die einnehmende Größe, die sie zur beliebten Exotin im Wohnzimmer machen.
Standort
Die Fischschwanzpalme stammt ursprünglich aus Südostasien, wo sie an halbschattigen bis sonnigen Plätzen gedeiht. Das muss selbstverständlich bei der Wahl des Standortes für die Caryota mitis berücksichtigt werden. Hell und sonnig sollte er sein, jedoch nicht stundenlang brennender Sonne ausgesetzt. Fensternahe Stellplätze gen Osten und Westen sind ideal. Bei Südfenstern muss entweder für eine leichte Beschattung am Mittag gesorgt oder auf genug Abstand geachtet werden.
Vom Licht abgesehen gilt es zudem, Temperatur und Platzanspruch zu berücksichtigen. Aufgrund ihrer warmen Herkunft fühlt sich die Fischschwanzpalme bei normalen Zimmertemperaturen zwischen 18 °C und 22°C wohl, es darf aber auch gern etwas wärmer sein. Die Untergrenze liegt bei etwa 15 °C, daher darf die Caryota mitis den Sommer im Freien verbringen. In ihrer Heimat kann die Palme eine Höhe von bis zu zehn Metern erreichen, im Zimmer immerhin noch stolze drei Meter. Dementsprechend viel Platz sollte ihr am Standort zur Verfügung stehen.
Substrat
Bei der Wahl des Substrats zeigt sich die Fischschwanzpalme weder wählerisch noch anspruchsvoll, handelsübliche Blumenerde reicht ihr aus. Wer ein gesundes Wachstum begünstigen möchte, kann unter diese noch eine kleine Menge Kokosfasern mischen. Alternativ bietet sich auch Palmenerde an.
Gießen
Die Caryota mitis möchte im Sommer stets auf feuchten Füßen stehen, das Substrat sollte also auch oberflächlich nicht austrocknen. In trockenen Räumen empfiehlt es sich zusätzlich, die Palme hin und wieder mit Wasser einzusprühen. Aufgrund ihres hohen Wasserbedarfs kann die Fischschwanzpalme ruhig geschwemmt werden. Tagelange Staunässe ist aber zu vermeiden. Im Winter benötigt die Pflanze weniger Wasser. Während der kalten Monate darf die Erde zumindest an der Oberfläche leicht abtrocknen. Ein Einsprühen der Blätter ist aber auch dann empfehlenswert.
Düngen
Aufgrund ihres schnellen Wachstums muss die Fischschwanzpalme zumindest einmal monatlich gedüngt werden. Dieser Abstand kann auch im Winter eingehalten werden, obwohl die Caryota mitis dann nicht oder zumindest nur sehr langsam wächst. Optimal ist ein spezieller Palmendünger, handelsüblicher Volldünger für Grünpflanzen erfüllt den Zweck aber ebenfalls.
Verschneiden
Ein Verschnitt der Fischschwanzpalme ist aufgrund ihrer natürlichen Wuchsform nicht notwendig. Wächst sie aber zu hoch oder zeigen sich vertrocknete Triebe, kann sie durchaus gekürzt oder ausgeputzt werden. Diese Maßnahme sollte allerdings nur mit einem entsprechenden Schutz erfolgen. Zumindest Gummihandschuhe sind Pflicht. Danach sind die eingesetzten Schneidewerkzeuge gründlich zu reinigen.
Überwinterung
Wird die Fischschwanzpalme im Zimmer kultiviert, muss sie dieses auch im Winter nicht verlassen. Das gilt ebenso, wenn sie den Sommer im Freien verbracht hat. Ein gesondertes oder kühleres Winterquartier ist also nicht notwendig und auch nicht von Vorteil. Wer die Palme aus Platzgründen außerhalb der Wohnräume überwintern möchte, sollte dennoch ein nicht allzu kühles oder dunkles Zimmer wählen. Eine ältere Fischschwanzpalme verträgt zwar kurzzeitig sogar leichten Frost, nimmt hierdurch aber schnell Schaden. Eine Mindesttemperatur von 15 °C ist einzuhalten. Eine spezielle Winterpflege benötigt die Caryota mitis ebenfalls nicht. Lediglich das Gießen sollte etwas eingeschränkt werden.
Umtopfen
Die Fischschwanzpalme muss nur sehr selten umgetopft werden. Ein Wechsel von Topf und Substrat aller drei bis fünf Jahre reicht in der Regel aus. Selbst wenn das Pflanzgefäß deutlich zu klein wirkt. Denn die Caryota mitis zeigt gerade dann das schönste Grün, wenn die Wurzeln auf enge Grenzen stoßen. Das ist aber natürlich nur dann der Fall, wenn sie dennoch ausreichend Nährstoffe erhält. Eine regelmäßige Düngung ist hierfür notwendig. Wer auf das Düngen lieber verzichten möchte, sollte alternativ einen Substratwechsel aller ein bis zwei Jahre durchführen. Der ideale Zeitpunkt hierfür liegt im Frühjahr, sobald wieder ein deutliches Wachstum sichtbar ist.
Vermehren
Die Caryota mitis kann über Samen und Ableger vermehrt werden. Bereits bewurzelte Ausläufer oder Ableger werden direkt von der Mutterpflanze entfernt, sobald sie eine Mindesthöhe von 15 cm erreicht haben. In den Ansprüchen an Standort, Substrat und Pflege unterscheiden sich die jungen Triebe nicht von den adulten Pflanzen. Die Fortpflanzung durch Samen zeigt sich hier schon etwas komplizierter. Für sie sind die folgenden Voraussetzungen zu erfüllen.
- Die gezielte Keimung der Samen erfolgt idealerweise im Frühjahr
- Benötigt einen hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung
- Für die Vermehrung durch Samen müssen etwa 25 °C herrschen
- Benötigt leicht saures Substrat, lockeres Substrat, wie Anzuchterde oder eine Mischung aus je einem Teil Blumenerde und Kokosfaser
- Erde muss stets leicht feucht sein
Selbst wenn alle erforderlichen Bedingungen erfüllt werden, kann die Keimung bis zu zwei Monate erfordern.
Krankheiten, Schädlinge und Pflegefehler
Die Fischschwanzpalme leidet am häufigsten unter den Folgen von Pflegefehlern. Vor allem ein zu geringes Wässern oder eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit zeigen sich oft. Ausgetrocknete Blätter oder Blätterspitzen sowie eine gesteigerte Anfälligkeit für Schädlinge sind die Resultate. Derartig geschwächt können an der Caryota mitis Rote Spinnen oder Spinnmilben auftreten. Beiden kann durch regelmäßiges Besprühen der Blätter vorgebeugt werden. Haben sie die Palme bereits befallen, ist Wasser wiederum die Lösung. Die Pflanze wird lauwarm abgeduscht und im Anschluss möglichst luftig in Folie gehüllt. Unter der Folie herrscht ein feuchtwarmes Klima, das den Schädlingen nicht bekommt. Ein kurzes Lüften der Folie und erneutes Abduschen sollte aller zwei bis drei Tage erfolgen. Dieser Vorgang wird so lange wiederholt, bis keine Schädlinge mehr zu sehen sind.
Häufige Fragen
Vor allem die Früchte der Caryota mitis sind giftig, auf Blätter und Pflanzensaft trifft das in geringerem Maße aber ebenfalls zu. In Haushalten mit kleinen Kindern und Tieren sollte die Fischschwanzpalme daher außerhalb deren Reichweite stehen.
Wie viele andere Palmen auch, vertrocknen die ältesten Wedel der Caryota mitis und schaffen Platz für neue Triebe. Sterben die unteren Triebe also ab, ist das kein Grund zur Sorge, sondern ganz normal.
Wissenswertes zur Fischschwanzpalme in Kürze
Die Fischschwanzpalme ist eine Fiederpalme. Die Ähnlichkeit der Blätter mit einem Fischschwanz hat ihr ihren Namen eingebracht. Caryota mitis wächst recht schnell. In ihrer Heimat Südostasien erreicht sie Höhen von 10 Metern. Die Palme bildet oft mehrere Stämme aus, so entsteht der Eindruck einer kleinen Palmengruppe. Nach etwa 20 Jahren kann die Fischschwanzpalme blühen. Danach stirbt der Stamm ab. Als Kübelpflanzen blühen diese Palmen aber fast nie.
Giftigkeit
- Wichtig zu wissen ist, dass die Früchte Oxalate enthalten, was heißt, dass sie giftig sind. Die Oxalsäure wirkt ähnlich wie Ameisensäure.
- Man hat das Gefühl, dass die Hände in einem Ameisenhaufen stecken. Es ist unangenehm, aber nicht wirklich gefährlich. Besser also, das Fruchtfleisch nicht ohne Handschuhe anzufassen.
Standort
- Die Fischschwanzpalme mag einen hellen Standort, aber ohne direkte Sonneneinstrahlung.
- Erst muss sie sich an die Sonne gewöhnen, bevor man sie der prallen Mittagssonne aussetzen kann.
- Sie verträgt aber auch recht gut Halbschatten.
- Im Sommer kann man die Pflanze gut nach draußen stellen. Im Winter sollte sie in einem Wohnraum stehen.
Pflanzsubstrat
- Das Pflanzsubstrat sollte durchlässig und leicht sauer sein. Älteren Exemplaren genügt normale Garten- oder Blumenerde.
- Wenn die Wurzeln oben aus der Erde herauswachsen, ist das ein Zeichen, dass die Palme umgetopft werden muss.
- Eine Drainage am Topfboden ist empfehlenswert. Da die Palme viel Wasser verbraucht, ist sie auch gut in Seramis- oder Hydrokultur zu halten.
- Allerdings muss die Palme von Anfang an in Hydrokultur gezogen werden. Eine spätere Umstellung verläuft meist nicht gut, da die tiefen Wurzeln recht empfindlich sind.
Pflege
- Die Fischschwanzpalme benötigt ziemlich viel Wasser, aber nicht auf Dauer. Man kann den Pflanzballen auch immer mal tauchen, damit er sich richtig voll Wasser saugen kann.
- Die Caryota mitis verträgt auch mal totale Trockenheit. Es sollte aber kein Dauerzustand sein.
- Wie bei allen Palmen sollte zum Gießen kein kalkhaltiges Wasser verwendet werden. Besser ist Regenwasser.
- Da die Fischschwanzpalme eine hohe Luftfeuchtigkeit mag, sollte man sie öfters besprühen. Auch dazu nimmt man kalkfreies Wasser.
- Wenn die Luftfeuchte zu niedrig ist, fallen oft Spinnmilben über die Palme her.
- Trockene, braune Stellen auf den Blättern und braune Blattspitzen sind ein Zeichen von zu niedriger Luftfeuchtigkeit oder zu wenig Wasser.
- Wenn die Palme ringsum traurig aussieht, deutet das auf ein zuviel an Wasser hin.
Düngen
Vom Frühjahr bis zum Herbst düngt man die Caryota mitis alle 4 Wochen mit einem handelsüblichen Flüssigdünger oder einem speziellen Palmendünger.
Überwintern
Die Fischschwanzpalme sollte im Haus überwintern. Sie kann in einem warmen Wohnraum stehen, aber auch etwas kühler. 10 ºC sollten aber nicht dauerhaft unterschritten werden. Die Palme benötigt viel Licht und sollte nach Möglichkeit direkt am Fenster stehen. Gegossen werden muss sparsamer. Je kühler die Caryota mitis steht, umso weniger Wasser benötigt sie. Man muss darauf achten, dass nie Wasser im Untersetzer ist und dass man zwischen den Gießvorgängen genug Zeit läst. Die Erde sollte erst zu 2/3 abtrocknen. Ganz austrocknen darf der Pflanzballen aber nicht.
Kaufen
Fischschwanzpalmen sind nicht teuer. Eine 50 bis 60 cm hohe Caryota mitis kostet nur etwa 5 Euro. Bei Palmen in Hydro muss man mit etwas mehr rechnen.