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Yucca-Palmen richtig zurückschneiden – so verjüngen Sie Palmlilien

Im vorgerückten Alter büßen Yucca-Palmen mitunter ihre formschöne Gestalt ein. Sie stoßen an die Zimmerdecke, drohen umzukippen, bilden aufgrund von Lichtmangel dünne Stämmchen mit kümmerlichem Blattschopf aus und verbreiten eine traurige Stimmung. Höchste Zeit für eine Verjüngungskur, die einher geht mit einem beherzten Rückschnitt. Wie Sie Yucca-Palmen richtig zurückschneiden, soll Ihnen hier nicht länger verborgen bleiben. Die folgende praxistaugliche Anleitung für Hobbygärtner zeigt auf, wie Sie Palmlilien tadellos verjüngen.

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Zeitpunkt

Wenngleich der Rückschnitt einer Yucca-Palme während des ganzen Jahres möglich ist, gelten die Wochen von Ende März bis Mitte Mai als besonders empfehlenswerter Zeitpunkt. Die Palmlilien stehen in dieser Phase noch nicht voll im Saft, sodass die unvermeidlichen Schnittwunden nicht allzu stark ausbluten. Die Agavengewächse während der winterlichen Vegetationsruhe zurückzuschneiden, birgt den Nachteil, dass daran anschließend die Chancen auf eine mögliche Vermehrung der Stammstücke gegen Null laufen.

Materialbedarf

Neben der Wahl des idealen Termins für die Verjüngung von Palmlilien, nehmen die Qualität des Werkzeugs und des Arbeitsmaterials einen entscheidenden Einfluss auf den erfolgreichen Verlauf der Maßnahme. Wenn Sie Yucca-Palmen richtig zurückschneiden möchten, sollten Sie mit diesem Zubehör ausgestattet sein:

  • eine stabile Laubsäge
  • alternativ ein scharfes Brotmesser
  • ein kleines Messer mit glatter Schneidfläche
  • Arbeitshandschuhe zum Schutz vor den scharfen Blattkanten
  • mehrere Töpfe mit Bodenöffnung als Wasserablauf
  • Palmenerde oder Blumenerde, Sand und Perlite
  • zerstoßene Tonscherben, Kieselsteine oder Splitt
  • Baumwachs oder ähnliches Wundverschlussmittel

Obschon Yuccas fälschlicherweise als Palmen bezeichnet werden, weisen ihre Stämme im fortgeschrittenen Alter eine ähnliche Festigkeit auf, wie echte Palmen. Das Schneidwerkzeug sollte daher frisch geschärft bereitstehen, damit die Schnittwunden nicht unnötig ausfransen. Eine sorgfältige Desinfizierung ist darüber hinaus von Vorteil, um lauernden Pilzsporen und Bakterien jegliche Angriffsmöglichkeit zu verwehren.

Anleitung zum Rückschnitt

Stehen alle Materialien bereit, kann die Arbeit beginnen. Es ist völlig normal, wenn ein unerfahrener Hobbygärtner jetzt von Vorbehalten geplagt wird. Führen Sie sich in diesem Fall noch einmal die tatsächliche botanische Beschaffenheit einer Palmlilie vor Augen. Die Stämme gleichen nur visuell einem echten Palmenstamm. Während Palmengewächse in der Regel über einen einzigen Vegetationspunkt nahe der Krone verfügen, ruhen in den verholzenden Yuccas zahlreiche schlafende Augen unmittelbar unterhalb der Rinde. Wenn Sie Yucca-Palmen nach dieser Anleitung richtig zurückschneiden, treiben die Pflanzen aus diesen ruhenden Knoten innerhalb kurzer Zeit wieder aus.

  1. Den Stamm bis zur gewünschten Höhe in 20-30 cm langen Segmenten zurückschneiden.
  2. Mit dem glatten Messer die Schnittstellen begradigen.
  3. An jedem Teilstück sogleich die Polarität markieren, falls eine Vermehrung vorgesehen ist.
  4. Jede Schnittwunde mit Baumwachs oder Wundverschlussmittel behandeln.
  5. Alternativ mit Holzkohleasche versiegeln.
Yucca-Palme - Palmlilie

Es ist ratsam, die Schnittwunden nicht vollständig mit Baumwachs zu verschließen. Es hat sich herausgestellt, dass es vollkommen ausreicht, wenn die Wundränder mit dem Präparat bestrichen werden. In diesem Fall kann sich unter der Versiegelung keine Feuchtigkeit stauen, die schlimmstenfalls zu Fäulnis führt.

Verjüngte Palmlilien umtopfen

Wenn Sie Yucca-Palmen zurückschneiden, setzen Sie die Pflanzen einem extremen Stress aus. Die Chancen auf eine rasche Regeneration stehen besser, wenn Sie die verjüngte Stammbasis mit dem Wurzelballen umpflanzen in frisches Substrat. So gehen Sie dabei vor:

  • der bisherige Kübel kann wiederverwendet werden
  • alternativ einen neuen Topf wählen, der nur unwesentlich größer ist
  • eine Drainage über der Bodenöffnung anlegen aus Tonscherben, Kieselsteinen oder Splitt
  • darüber ein luft- und wasserdurchlässiges Vlies ausbreiten, damit die Drainage nicht verstopft
  • das Pflanzgefäß zur Hälfte füllen mit einem Mix aus Substrat und Sand oder Perlite
  • die ausgetopfte Palmlilie mittig einsetzen, die Hohlräume mit Pflanzerde verfüllen und gießen

Liegt der Wurzelballen frei, nehmen geübte Hobbygärtner ihn genau in Augenschein. Ungesund erscheinende Wurzelstränge werden bei dieser Gelegenheit herausgeschnitten. Sollte der Ballen stark verdichtet sein, ritzen sie ihn mit einem Cuttermesser an zwei oder drei Stellen 0,5 cm tief ein. Alternativ lockern Sie den Wurzelbereich mit beiden Händen auf.

Schnittgut dient der Vermehrung

Im Anschluss an den Rückschnitt von Yucca-Palmen verfügen Sie über eine Menge geeigneten Materials für die Nachzucht weiterer Exemplare. Zu diesem Zweck nehmen kundige Hobbygärtner während der Verjüngung an den Stammsegmenten die Markierung der Wuchsrichtung vor. Stimmt während der Vermehrung die Polarität nicht, ist das gesamte Projekt zum Scheitern verurteilt. So behandeln Sie die Stamm-Stücke richtig:

  1. Die bereitstehenden Töpfe füllen mit einer Drainage und einem Palmenerde-Sand-Gemisch.
  2. Alternativ eine magere, gut durchlässige Anzuchterde verwenden.
  3. Je Pflanzgefäß ein Stammsegment zur Hälfte einpflanzen unter Berücksichtigung der bisherigen Wuchsrichtung.
  4. Das Substrat angießen, um den Topf mit einer Plastiktüte zu umhüllen.

Aufgestellt am warmen, hellen Standort, treiben die Stamm-Stecklinge innerhalb weniger Wochen aus den schlafenden Augen aus. Sobald sich die ersten Triebe zeigen, wird die Abdeckung entfernt. Eine Dosis verdünnten Flüssigdüngers wirkt sich förderlich aus auf den weiteren Prozess der Bewurzelung. Während der gesamten Zeit sind die Pflanzen konstant feucht zu halten, ohne Staunässe zu verursachen. Haben sich die jungen Triebe zu neuen Blattschöpfen entwickelt, topfen Sie die Pflanzen um in Substrat für adulte Yucca-Palmen.

Tipp:

Von beblätterten Stamm-Stecklingen werden die unteren Blattreihen abgezogen und zur Bewurzelung in ein Gefäß mit Wasser gestellt. Die Zugabe von einem Stück Holzkohle dämmt die Gefahr von Fäulnis ein.

Stamm-Stecklinge quer einpflanzen

Haben Sie es beim Rückschnitt versäumt, die Wuchsrichtung zu markieren, müssen Sie daher noch lange nicht die Vermehrung ad acta legen. In diesem Fall schneiden Sie die Stammsegmente so zurecht, dass diese quer in einen Anzuchttopf hineinpassen. Dort hinein pflanzen Sie die Stecklinge, sodass diese nicht vollständig mit Substrat bedeckt sind. Aus den Knoten unterhalb der Rinde sprießen am warmen hellen Ort ebenfalls neue Triebe senkrecht gen Himmel.

Palmlilien verjüngen durch Abmoosen

Eine Variante zur Verjüngung von Yucca-Palmen, arbeitet nach der Methode des Abmoosens. Zu diesem Zweck wählen Sie die Höhe, bis zu der die Palmlilie zurückgeschnitten werden soll. An dieser Stelle lösen Sie ein Stück der Rinde und schneiden den Stamm schräg ein mit einem scharfen, desinfizierten Messer. Daraufhin nehmen Sie einen Kunststoff-Topf zur Hand, schneiden ihn auf und vergrößern das Abzugsloch soweit, dass sie ihn über den Stamm der Palmlilie legen können. Mit gepolsterten Drähten wird das Pflanzgefäß fixiert, um es anschließend mit Anzuchterde zu füllen. Während der folgenden Tage und Wochen wird das Substrat leicht feucht gehalten. Aus den Einschnitten heraus bilden sich zunächst zarte Wurzeln, die im Laufe der Zeit ein dichtes Geflecht bilden. Das ist das Signal, den Yucca-Stamm unterhalb des Gefäßes zu durchtrennen. Ab diesem Zeitpunkt haben Sie eine autarke Jungpflanze in Händen, die nach bewährtem Muster kultiviert wird. Die Schnittwunde an der Mutterpflanze wird in der Folge ebenfalls neu austreiben und einen hübschen Blattschopf entwickeln.

Fazit

Wachsen Ihnen Yucca-Palmen über den Kopf oder werden unansehnlich, sorgt ein Rückschnitt für Abhilfe. Lassen Sie sich angesichts des palmenähnlichen Habitus nicht verwirren, denn Yuccas verfügen unter der Rinde über zahlreiche schlafende Augen. Werden Yucca-Palmen richtig zurückgeschnitten, treiben aus diesen Vegetationspunkten innerhalb kurzer Zeit hübsche neue Blattschöpfe aus. Um Palmlilien im gewünschten Ausmaß zu verjüngen, schneiden Sie die Stämme demnach einfach ab. Im gleichen Zug halten Sie vitale Stecklinge in Händen, die einer unkomplizierten Vermehrung dienen. Eingetopft in Anzuchterde oder im Wasserglas geht die Bewurzelung zügig vonstatten. Alternativ bedienen Sie sich der Methode des Abmoosens, um eine Palmlilie in Form zu bringen und zugleich neue Exemplare zu züchten.

Wissenswertes zum Yucca schneiden in Kürze

Die Pflanze hat keine großen Ansprüche an ihre Pflege, wächst recht schnell und ist eine Augenweide in jedem Raum. Allerdings werden Yucca-Palmen auch recht groß und erreichen nicht selten die Zimmerdecke. Was ist dann zu tun? Man schneidet die Yucca-Palme einfach ab und zwar folgendermaßen:

  • Man kann die Pflanze in beliebiger Höhe abschneiden.
  • Der beste Zeitpunkt dafür ist im Frühjahr.
  • Zum Schneiden ein scharfen Messer verwenden. Günstig sind Brotmesser mit geriffelter Klinge.
  • Beim Schneiden einer Yucca lieber Handschuhe tragen! Einige Arten haben scharfkantige Blätter.
  • Aus dem Stamm, der stehen gelassen wird, treibt die Yucca meist an mehreren Stellen zuverlässig wieder aus.

Schnittfläche versiegeln

  • Das Versiegeln verhindert das Austrocknen.
  • Außerdem sieht so ein trockener Stamm nicht hübsch aus.
  • Am einfachsten ist es, eine Kerze anzuzünden und Wachs auf die Schnittstelle zu tropfen.
  • Man kann natürlich auch Baumwachs oder Wundverschlussmittel für Gehölzschnitt verwenden.

Abgeschnittene Yuccateile als Stecklinge nutzen

  • Die abgeschnittenen Teile wurzeln in der Regel ganz einfach an und können für neue Pflanzen genutzt werden.
  • Man steckt die Stücke einfach in ein Wasserglas.
  • Am besten ist es, die Blätter zu entfernen, so bewurzeln die Stammstücke am schnellsten.
  • Lässt man die Blattansätze unversehrt, dauert es etwas länger, funktioniert aber auch.
  • Aufpassen muss man, dass die Blattansätze unter der Wasseroberfläche nicht zu faulen beginnen!
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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