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Entenstall selber bauen | 7 Tipps für ein Entenhaus

Wer selbst Enten halten möchte, muss ihnen einen entsprechenden Schutz bieten. Mit einem Entenstall und einem Entenbruthaus lässt sich dies ganz einfach bewerkstelligen. Fertige Modelle aus dem Handel sind jedoch oftmals sehr kostspielig und nicht an die Gegebenheiten vor Ort oder die eigenen Wünsche angepasst. Ein Entenhaus selber zu bauen gestaltet sich mit der richtigen Anleitung hingegen spielend einfach.

Video-Tipp

Rechtliches zur Entenhaltung

Die Haltung von Laufenten und Flugenten ist vor allem aber nicht nur im ländlichen Raum beliebt. Wer ein ausreichend großes Grundstück zu Verfügung stehen hat, kann die Tiere problemlos anschaffen – eine Verpflichtung zum Sachkundenachweis oder bestimmte bauliche Voraussetzungen bestehen nicht. Allerdings müssen dennoch einige Punkte eingehalten werden.

Zu diesen gehören unter anderem:

  • die Anmeldung der Tiere beim zuständigen Veterinäramt
  • keine Einzelhaltung
  • keine ausschließliche Haltung in Käfigen
  • ständiger Zugang zu Wasser und Futter
  • Freilandhaltung mit Entenstall beziehungsweise Entenhaus
  • Täglicher Zugang zum Sonnenlicht beziehungsweise Tageslicht
  • bei Geflügelseuchen oder -epidemien Stallpflicht und Transportverbot einhalten
  • fachgerechte und tierschutzgemäße Schlachtung

Können diese Vorgaben erfüllt werden, steht der Haltung nichts im Wege. Um laut Tierschutzgesetz artgerecht gehalten werden zu können, benötigen die Enten ein entsprechendes Gehege und einen Stall. Während das Gehege der Gesundheit und dem Wohlbefinden dient, ist der Sinn eines Entenstalls oder Entenhauses der Schutz vor praller Sonne und starken Witterungseinflüssen. Zudem dient er gemeinsam mit dem Gehege der Sicherheit vor Raubtieren. Insbesondere bei kleineren Entenrassen oder Küken ist dieser Schutz unerlässlich.

Entenstall – Vorbereitung

Entenstall selber bauen

Um ein Entenhaus selber bauen zu können, müssen zunächst die Rahmenbedingungen bekannt sein. Als Orientierung gilt, dass für zwei Enten eine Grundfläche von 120 x 80 Zentimetern zur Verfügung stehen sollte. Eine Höhe von 50 bis 60 Zentimetern ist vollkommen ausreichend. Abhängig von der Anzahl der Enten kann das Entenhaus auch mit mehreren Etagen gebaut werden. Hierdurch wird weniger Grund- beziehungsweise Standfläche benötigt – die Tiere haben aber dennoch großzügig bemessenen Platz.

Dadurch kann sich der Entenstall auch direkt als Entenbruthaus eignen. Für den Bau werden die folgenden Utensilien benötigt:

  • Holzplatten, die sich für den Feuchtbereich eignen – beispielsweise OSB-Platten
  • 2 Europaletten als Basis
  • Styroporplatten oder -flocken
  • Holzschrauben
  • Akkuschrauber oder Bohrmaschine mit entsprechendem Aufsatz
  • Stichsäge oder Handkreis-Säge
  • Sandpapier oder Schleifgerät
  • Lack für den Außenbereich
  • Scharniere 
  • Winkel
  • gegebenenfalls Dachpappe
Entenstall selber bauen

Danach hilft die folgende Schritt-für-Schritt Anleitung beim Bau des Entenhauses:

Schritt 1

Zunächst werden die Europaletten aufeinandergelegt und fest miteinander verschraubt. Sie bilden die Basis, isolieren das Haus und schützen vor Bodenkälte.

Schritt 2

Mit zugeschnittenen OSB-Platten wird die Basis an drei Seiten verkleidet. Eine vierte Platte wird auf die Oberfläche und eine fünfte Platte an die Unterseite geschraubt. Durch die noch offene Seite können die Hohlräume der Paletten nun mit Styroporflocken oder zugeschnittenen Styroporplatten gefüllt werden. Anschließend wird auch die vierte Seite mit einer OSB-Platte verschlossen.

Schritt 3

Entenstall selber bauen

Auf diese Basis wird nun der Korpus des Entenhauses gesetzt. Hierzu werden zunächst beide Seitenwände und die Rückwand miteinander verschraubt. In die Frontplatte müssen ausreichend große Öffnungen als Eingänge gesägt werden, bevor sie ebenfalls mit den Seitenwänden verschraubt wird. Durch Winkel wird dieser Korpus auf der Innenseite mit der Basis verbunden.

Schritt 4

An die Oberkante der Rückwand werden auf der Innenseite drei bis vier Scharniere geschraubt.

Schritt 5

Nun wird die letzte OSB-Platte als Dach aufgesetzt und mit den Scharnieren verbunden. Auf diese Weise ist das Dach klappbar. Dadurch kann der Innenraum des Entenstalls bequem kontrolliert und bei Bedarf gereinigt werden.

Schritt 6

Entenstall selber bauen

Wenn das Haus fest mit der Basis verbunden ist und auch das Dach sich problemlos aufklappen lässt, können noch zwei weitere Schutzmaßnahmen ergriffen werden. Zum einen kann das Holz mit Lack imprägniert werden. Das bietet zusätzliche Sicherheit gegen Feuchtigkeit, Schimmel und ein Aufquellen des Holzes. Zum anderen kann Dachpappe auf das Dach aufgebracht werden. Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn der Stall im Freien steht und verlängert die Lebensdauer des Entenhauses erheblich. 

Tipp:

Um einen schnellen Abfluss des Regenwassers zu ermöglichen, kann das Dach auch angeschrägt werden. Hierzu werden die oberen Kanten der Seitenteile in einem Winkel von zehn bis 45 Grad abgesägt. Frontplatte und Rückseite des Stalls müssen dann in den Maßen natürlich darauf abgestimmt werden. Ideal ist es, wenn die Frontseite höher als die Rückwand ist und das Wasser somit nach hinten abläuft.

Mehrstöckiger Entenstall

Ein mehrstöckiges Entenhaus kann ebenso gebaut werden, wie in der obigen Anleitung beschrieben. Es müssen schlicht mehrere Korpusse aufeinandergesetzt werden. Anstelle eines angeschrägten Daches werden die oberen Kanten der verschiedenen Stockwerke gerade gehalten und durch einen Zwischenboden voneinander abgetrennt.

Eine Alternative hierzu stellt ein Stall dar, der ähnlich einem Regal aufgebaut wird. Der Korpus wird aus zwei Seitenteilen und einer Rückwand aufgebaut. Bei den veranschlagten Maßen von 120 x 80 Zentimetern und einer Höhe von 50 Zentimetern wären für einen dreistöckigen Stall OSB-Platten in den folgenden Maßen erforderlich:

  • zwei Seitenteile mit jeweils 80 cm Breite und 150 cm Länge (mit je einer Öffnung für die oberen beiden Etagen)
  • eine Rückwand mit 120 cm Breite und 150 cm Höhe
  • drei Frontstücke mit jeweils 120 cm Breite und 50 cm Höhe
  • ein Dach mit 120 cm Breite und 100 cm Länge als Überstand

Zusätzlich werden zwei Zwischenböden benötigt. Bei den Maßen muss allerdings Vorsicht walten. Werden OSB-Platten mit einer Stärke von 18 Millimetern gewählt, müssen die Zwischenböden insgesamt 36 Millimeter kürzer sein. Die Frontstücke müssen ebenfalls etwas schmaler als 50 Zentimeter gehalten werden, damit sie sich noch aufklappen lassen. Abhängig von der Stärke der Platten reichen ein bis zwei Zentimeter weniger – also 48 bis 49 Zentimeter – aus.

Wichtig: 

Vergessen Sie nicht, am Frontstück für die unterste Etage eine Öffnung zu sägen.

Entenstall selber bauen - mehrstöckiges Entenhaus

Ein Aufklappen der Fronten ist notwendig, damit die einzelnen Etagen beziehungsweise Buchten problemlos und gründlich kontrolliert und gereinigt werden können. Hierzu werden an der Unterseite der Fronten und Etagen jeweils wieder drei bis vier Scharniere angebracht. Am oberen Ende werden sie mit einer entsprechenden Vorrichtung – beispielsweise über Haken und Ringschrauben am Korpus des Hauses so befestigt, dass sie sich bei Bedarf öffnen lassen.

Entenleiter bauen

Zu bedenken ist bei dem mehrstöckigen oder einem von unten isoliertem Stalle, dass Leitern zur Verfügung gestellt werden müssen. Hierfür werden etwa 20 Zentimeter breite Bretter verwendet, auf denen flache Leisten als „Stufen“ verwendet werden können. Der allgemein dafür bekannte Begriff ist „Hühnerleiter“. Da der Anstieg für die Enten nicht zu steil sein darf, muss an der Front und beiden Seiten ausreichend Platz für die Leitern eingeplant werden. Bei drei Etagen empfiehlt es sich, die unterste Leiter in Richtung der Front zu positionieren, die Leitern für die oberen Etagen hingegen seitlich anzusetzen. Wenigstens 1,20 bis 1,40 Meter sollten die Leitern für die oberen Etagen lang sein, damit die Enten sicher und einfach in ihre Buchten gelangen.

Leisten als Stufen werden aller zehn bis 15 Zentimeter auf der Leiter festgenagelt. Die Leitern selbst können mit Winkeln am Stall befestigt werden. Günstig kann es zudem sein, die Unterböden etwas breiter zu wählen. Anstatt 80 Zentimetern also beispielsweise 100 Zentimeter und die Entenleiter an dem überstehenden Stück des Zwischenbodens zu befestigen.

Entenbruthaus

Entenstall selber bauen - Entenbruthaus

Für Wildenten aber auch die eigens gezogenen Enten können zusätzlich Entenbruthäuser zur Verfügung gestellt werden. Da sich in diesen nur eine Ente aufhalten wird, reichen kleinere Maße aus. Eine Grundfläche von 60 x 60 Zentimeter reicht aus. Bei der Höhe sollten es wiederum zwischen 50 und 60 Zentimeter sein. Da Enten in der warmen Jahreszeit brüten, kann auf eine Isolierung des Bodens und sogar auf den kompletten Boden verzichtet werden. Es reicht aus, wenn das Entenbruthaus aus vier Wänden und einem Dach besteht. Ein Boden kann aber natürlich ebenfalls angebracht werden. Der Bau unterscheidet sich dennoch nicht grundlegend von dem des Entenstalls. Notwendig sind die folgenden Schritte:

Schritt 1

Die Seitenwände und die Rückwände werden aneinandergeschraubt.

Schritt 2

In die Front wird ein Eingang gesägt. Im Anschluss wird sie ebenfalls an die Seitenwände geschraubt.

Schritt 3

Wer die einen Boden anbringen möchte, kann den Korpus des Hauses nun mit diesem verbinden.

Schritt 4

Als Abschluss des Bauens werden nun zunächst Scharniere an der Rückwand angebracht und mit der Dachplatte verbunden. Günstig ist es wiederum, das Dach leicht überstehen zu lassen. Hierzu kann eine OSB-Platte verwendet werden, die 60 x 80 Zentimeter bemisst.

Schritt 5

Um das Entenbruthaus wetterfester zu gestalten, kann wiederum ein Lack zum Einsatz kommen und das Dach kann mit Dachpappe gesondert geschützt werden. 

Schwimmendes Entenhaus

Wer einen größeren Teich im Garten hat, und darauf ein Highlight für die Enten platzieren möchte, sollte über den Bau eines schwimmenden Entenhauses nachdenken. Diese kleineren Entenhäuschen bieten Schutz vor Raubtieren, die nicht schwimmen können und sind ein dekorativer Zusatz bei der Entenhaltung oder für Wildenten.

Entenstall bauen - schwimmendes Entenhaus

Der Bau des Hauses unterscheidet sich nicht von dem Bau für den Entenstall oder das Bruthaus an Land. Es muss allerdings über einen Schwimmkörper beziehungsweise eine schwimmende Basis verfügen.

Schritt 1

An eine leichte, dünne Holzplatte werden an allen vier Seiten Vierkanthölzer angeschraubt. Die Holzplatte sollte so groß sein, dass noch ausreichend Platz für einen Steg rund um das Haus gegeben ist. Das Haus für die Enten sollte mittig auf der Platte sitzen.

Schritt 2

An die Platte und die Hölzer werden etwa zehn Zentimeter breite Bretter angeschraubt.

Schritt 3

In diesen nach oben abgeschlossenen Rahmen, wird nun duroplastischer Schaumstoff eingebracht. Er wird zur Isolierung von Häusern eingesetzt, ist feuchtigkeitsbeständig und weist einen hohen Auftrieb auf. Für das schwimmende Haus sollte er wenigstens acht Zentimeter dick sein und die Basis vollständig ausfüllen.

Schritt 4

Mit einer weiteren Platte wird der Boden nun verschlossen.

Schritt 5

Seitlich an den Rahmen wird eine Ringschraube für eine Ankerkette beziehungsweise eine Verbindungskette angebracht.

Schritt 6

Das Haus wird auf der Basis fixiert und eine Kette oder ein beständiges Tau an der Ringschraube befestigt. 

Entenstall bauen - schwimmendes Entenhaus

Wenn diese Schritte abgeschlossen sind und das Haus mit Lack zusätzlich gegen Wasser geschützt wurde, kann es auf das Wasser gesetzt werden. Die Ankerkette kann wahlweise mit einem schweren Gegenstand versehen und versenkt werden oder sie wird am Ufer befestigt. Der Vorteil eines Ankers ist, dass die schwimmende Basis und das Haus an dem vorbestimmten Ort bleiben und nicht wahllos durch den Teich treibt. Der Vorteil einer Befestigung am Ufer ist es, dass das Haus sehr einfach an Land gezogen werden kann, wenn es erforderlich wird.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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