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So verlegen und reparieren Sie Kautschuk Teichfolie richtig

Es gibt Folien aus Naturkautschuk und die eben angesprochenen aus synthetischem Kautschuk. Um die Naturreserven zu schonen sollte EPDM genutzt werden. Die aus synthetischem Kautschuk hergestellte Folie ähnelt in ihrem chemischen Aufbau und den physikalischen Eigenschaften den aus Naturmaterialien hergestellten. In den technischen Gebrauchseigenschaften übertrifft sie das Naturprodukt sogar.

EPDM Teichfolie gibt es in unterschiedlichen Stärken und Breiten. Die einzelnen Bahnen können miteinander verbunden werden, wodurch eine große Fläche entsteht. Nutzt man die breiteste Folie, ist eine nahtlose Verlegung bis 930 m² möglich, das ist schon ein großer Teich. Fachhändler bieten in der Regel passend vorgeschnittene oder auch zusammengefügte Teichfolien an, die dann nur noch ausgebreitet werden müssen.

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Eigenschaften der EPDM Teichfolie

  • Lange Lebensdauer
  • Ausgesprochen resistent gegen UV-Strahlung
  • Hohe Ozonbeständigkeit
  • Schadstoffneutral
  • Umweltneutral
  • Biologisch unbedenklich
  • Sehr flexibel, dehnbar, elastisch und geschmeidig
  • Leichter als viele andere Teichfolien
  • Fisch- und pflanzenverträglich
  • Ohne Weichmacher
  • Enthält keine giftigen Stoffe
  • Leicht zu verarbeiten
  • Geeignet für alle Teicharten
  • Resistent gegen natürlich vorkommende Chemikalien
  • Nicht rhizombeständig
  • Rollenbreite bis über 15 m
  • Bei fachgerechter Verlegung kann es Materialgarantien von bis zu 20 Jahren geben (verkäuferabhängig). Die Haltbarkeit wird mit 30 Jahren angegeben.
  • Einen Nachteil gibt es, den höheren Preis im Vergleich zu anderen Folien.

Teichplanung

Vor der Verlegung der Teichfolie muss der Teich natürlich erst einmal ordentlich geplant werden. Auch die richtige Stelle im Garten, wo der Teich eingebaut werden soll, muss gefunden werden. Entscheidend sind natürlich Form und Größe des geplanten Teiches und vor allem auch die Tiefe. Ein Teich muss nicht sonderlich groß sein, wobei natürlich zu bedenken gilt, dass je kleiner er ist, es umso schwieriger wird, ein biologisches Gleichgewicht aufzubauen und zu halten. Wer Fische im Teich haben möchte und diese dort auch überwintern sollen, muss eine ausreichende Tiefe einplanen. 80 Zentimeter müssen es mindestens sein, 100 Zentimeter und mehr sind allerdings besser, damit der Teich im Winter nicht bis zum Grund durchfriert und die Fische einschließt.

Vorbereitungen

Zu den Vorbereitungen zählt natürlich das Ausheben des Teiches. Sein Grundriss wird mit Sand, Sägespänen oder einer Schnur auf den Gartenboden „gezeichnet“. Kleinere Teiche kann man mit Schaufel und/oder Spaten ausheben, bei größeren leiht man sich besser einen kleinen Bagger aus. Wichtig ist, die verschiedenen Ebenen exakt auszuheben. Ein natürlich aussehender Teich sollte eine Sumpfzone, eine Flachwasser- und eine Tiefwasserzone besitzen. Die Terrassen sollten möglichst eben, die Wände dagegen dürfen ruhig steil sein. Ist der Teich fertig ausgehoben, muss das Erdreich richtig fest geklopft werden. Dabei können gleich alle Steine und Wurzeln entfernt werden. Alles, was die Folie beschädigen könnte, muss raus. Die Erde sollte nach dem Befestigen nicht mehr verrutschen und von oben nach unten rieseln. Ungünstig ist Regen, der kann alle Mühe wieder zunichtemachen. Auf den so vorgefertigten Teich kommt dann ein Teichvlies. Dieses dient als Schutz, falls Wurzeln oder Steine die Folie bedrohen. Wichtig ist, das Vlies entgegengesetzt zu den Folienbahnen zu verlegen, damit nichts verrutscht. Die Vliese gibt es als Rollen. Sie werden in Bahnen ausgerollt. Die einzelnen Bahnen sollten sich etwa 5 cm überlappen. Damit das Vlies beim Auslegen der Folie nicht verrutscht, sollte es an den Rändern mit Steinen beschwert werden.

Berechnung der Folienmenge

Um die Folienmenge zu berechnen, werden Länge, Breite und die doppelte Teichtiefe plus ein Meter für den Rand addiert. Wer es nicht so mit dem Rechnen hat, kann auch nachmessen. Am besten nimmt man eine Schnur und legt sie an den oberen Rand des Teiches. Sie wird dann über alle Ebenen geführt und auf der anderen Seite des Teiches wieder hoch. Wichtig ist, dass sie ständig Bodenkontakt hat und glatt liegt. Die Schnur wird anschließend gemessen. Zu dem Wert wird ein Meter für den Rand dazugerechnet. Der Vorgang muss einmal für die Länge und einmal für die Breite wiederholt werden. So bekommt man die exakten Abmessungen der Teichfolie.

Kautschuk Teichfolie verlegen

Das Auslegen der Folie aus Kautschuk unterscheidet sich kaum von der anderer Folien. Zu bedenken ist, dass die Teichfolie recht schwer ist, besonders, wenn man sich für starke Folie entschieden hat. Bei großen Teichen sollte man ausreichend Helfer zur Hand haben. Pro 70 Kilogramm Folie benötigt man eine Person mehr.

  • Beim Anliefern der Folie ist darauf zu achten, dass die Palette möglichst nah am Teich platziert wird. Bei mittleren und großen Teichen ist es mit Körperkraft kaum möglich, die Palette zu transportieren. Die Folie kann einige hundert Kilogramm wiegen.
  • Die Folie ohne Spannung möglichst glatt auslegen. Sie darf nicht gedehnt oder geknickt werden. Sie wird vorsichtig ausgerollt oder auseinandergefaltet, je nachdem, wie sie angeliefert wurde.
  • Immer oben am Teichrand, auf dem Vlies mit dem Ausrollen beginnen. Die Folie auseinander falten und in den Teich ziehen. Das Vlies darf dabei nicht verrutschen. Bei Rollenware oben am Teichrand beginnen, längs in den Teich rollen und dann zu beiden Seiten der Teichböschungen wieder hochziehen.
  • Die Folie mindestens eine Stunde ruhen lassen.
  • Folie positionieren, also so verlegen, wie es geplant ist. Wichtig ist, dass sie an den Teichrändern reichlich übersteht.
  • Notwendige Anschlüsse für Bodenablauf, Rohrdurchdringungen, Pumpenanschlüsse und ähnliches herstellen.
  • Falten lassen sich beim Verlegen nicht vermeiden. Günstig ist dann, kleinere Falten zum Becken hin so zusammenziehen, dass dort eine große Falte entsteht. Diese nach hinten wegklappen.
  • Jetzt kann schon Wasser eingelassen werden. Wichtig ist, nicht gleich den ganzen Teich zu füllen. Am Anfang reicht ein Drittel.
  • Die Folie zieht sich nun richtig in Position und kann auch noch einmal etwas verrutschen. Sollte das passieren, muss sie noch etwas nachgezogen werden.
  • Nun kann der Teich voll gelassen werden. Viele Teichbesitzer pflanzen zuvor schon die Gewächse ein, weil es sich leichter macht, wenn nur wenig Wasser im Teich ist. Das kann jeder für sich entscheiden.
  • Günstiger ist es, den Teich erst einmal einige Tage in Ruhe zu lassen, zum Setzen.
  • Wichtig ist, eine Kapillarsperre einzubauen, damit der Wasserverlust verhindert wird, der automatisch eintritt, wenn das Teichwasser mit der umgebenden Erde in Berührung kommt.
  • Als wirksam hat sich erwiesen, um den Teich herum einen kleinen Hügelkamm zu errichten. Unmittelbar dahinter folgt ein Graben. Das Vlies und die Teichfolie muss über den Hügel und durch den Graben verlegt werden. Der Graben wird in der Regel mit Kies oder Flusskiesel gefüllt.
  • Alternativ kann die Teichfolie am Rand mit Sand oder Steinen befestigt werden. Der Rand sollte recht breit sein.
Tipp:

Bei besonders großen Teichen ist es manchmal besser, einen Bagger kommen zu lassen, der die Folie über die ausgehobene Teichsenke zieht.  

Folienbahnen zusammenfügen

Auch Kautschukfolie bekommt man auf Rollen, als Meterware geliefert. Wer sich die schweren Bahnen nicht bis an den Teichrand liefern lassen kann, z.B. wenn für ein Fahrzeug kein Zugang zum Garten gegeben ist, der kann auch mit den einzelnen Bahnen arbeiten und diese zusammenfügen. Anders als bei den anderen Folienarten werden die Bahnen nicht verklebt oder verschweißt, sie werden vulkanisiert. Man benötigt dazu einen Zweikomponentenkleber und sollte sich exakt an die Anleitung halten. So kompliziert wie es klingt, ist das Ganze gar nicht.

  • Der Bereich, wo die Verbindung geplant ist, muss gereinigt und angezeichnet werden. Die Bahnen müssen sich ca. um 7 bis 8 cm überlappen, das muss eingeplant werden.
  • Beide Folien trocken übereinanderlegen. Spannungen sind unbedingt zu vermeiden.
  • Die obere Folie umschlagen.
  • Beide Innenflächen reinigen.
  • Bei einem unsauberen Untergrund besser gleich ein Trennvlies verlegen. Teichvlies erhöht die Lebenserwartung der Folie. Das Vlies verhindert, dass Schmutzteile auf die Arbeitsfläche gelangen.
  • Grundierung auf beiden Flächen auftragen.
  • Darauf das Tape aufbringen. Das so genannte Verbindungstape mit der Handfläche leicht auf die untere Folienfläche andrücken.
  • Die zweite grundierte Fläche überklappen.
  • Schutzfolie des Tapes seitlich abziehen. Dabei sehr vorsichtig vorgehen. Es dürfen keine Reste am Tape verbleiben.
  • Beide Flächen fest andrücken. Danach am besten mit einer Rolle darüber rollen.

Fazit

Kautschukfolie ist die langlebigste Folie von allen Teichfolien. Ein großes Plus sind die fehlenden Weichmacher, die leider noch häufig in anderen Folien enthalten sind. Kleine Teiche können ganz einfach mit dieser EPDM Folie ausgelegt werden. Bei großen Teichen gibt es manchmal Schwierigkeiten auf Grund des hohen Gewichtes. Hier sind Helfer wichtig. Der höhere Preis der Folie ist zwar ein Nachteil, aber auf die lange Haltbarkeit gerechnet, lohnen sich die Mehrkosten.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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