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Hexenringe im Rasen bekämpfen | Diese Mittel helfen

Bilden sich im Rasen größere, unschöne Flächen, dann kann es sich um Hexenringe handeln, die durch einen Pilz hervorgerufen werden. Nicht jedem Gartenbesitzer sind diese Erkrankungen bereits bekannt. Durch die Ringe wird die Optik des Rasens zerstört und die Pilzsporen können sich bei einer Nichtbekämpfung im gesamten Garten vermehren. Dem Befall kann jedoch mit entsprechenden Maßnahmen entgegengewirkt werden. So kann mit Fungiziden oder einer Abtragung des Bodens gegen den Pilz vorgegangen werden, am sinnvollsten ist jedoch immer die Vorbeugung.

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Hexenringe erkennen

Wenn sich auf einem Rasenstück mit der Zeit kreisrunde, unschöne, gelbliche Flecken bilden, die im Umfang durchaus eine beträchtliche Größe von bis zu mehreren Metern einnehmen können, dann spricht der Gärtner von Hexenringen. Hierbei handelt es sich um eine Pilzkrankheit, die so schnell wie möglich bekämpft werden muss, damit sich der Pilz durch seine Sporen, die vom Wind weitergetragen werden, nicht im gesamten Garten verbreitet und im schlimmsten Fall auch einen Nutzgarten oder Obstbäume befällt. Die Hexenringe haben ein sehr spezifisches Aussehen, an dem die Pilzkrankheit auch von einem ungeübten Hobbygärtner schnell erkannt werden kann:

  • im Rasen bilden sich ringförmige Verfärbungen
  • diese bestehen aus abgestorbenen Grashalmen
  • häufig wachsen auch kleine Pilze in Kreisform auf dem Rasen
  • oft werden diese Ringe durch dunkle Gräser vom Rest des Rasens abgegrenzt
  • diese wachsen daher besonders gut, weil sie sich von den Pilzen ernähren
  • die entstandenen Kreise resultieren daraus, dass sich Pilze von ihrer Infektionsstelle gleichmäßig nach allen Seiten verbreiten
Tipp:

Werden solche kreisrunden Ringe auf dem Rasen gesehen, sollte sofort gehandelt werden, damit sie sich nicht vergrößern und weiter ausbreiten können.

Ursachen und Vorbeugung

Die Ursache für ein Auftreten von Hexenringen im Rasen liegt häufig an einem zu dichten, undurchlässigen Boden und zu viel Feuchtigkeit. Auch ein Nährstoffmangel kann das Auftreten der Pilze im Garten begünstigen. Daher ist die Vorbeugung gegen diese Ursachen von vorneherein das beste Mittel gegen die Hexenringe:

  • Vertikutieren hilft, dem Rasen genügend Sauerstoff zu bieten und Pilze bereits im Vorfeld zu zerstören
  • idealerweise zweimal im Jahr, im Frühling und im Herbst vertikutieren
  • den Boden immer locker halten
  • mit Gartengabel oder Harke Boden einstechen
  • Sand in diese Löcher gefüllt sorgt für Wasserdurchlässigkeit
  • Rasen über das Jahr öfters düngen
  • an Stellen, die wenig oder gar keine Sonne erhalten darauf achten, dass der Rasen nicht zu feucht bleibt
  • gerade unter Bäumen auf einem Rasen gepflanzt bildet sich schnell Pilzbefall
  • Rasenschnitt nicht liegen lassen sondern nach dem Mähen vollständig entfernen
  • zeigen sich verfilzte Stellen, diese entfernen und eventuell an der Stelle neuen Rasen einsäen
Tipp:

Es gibt bereits Rasenmäher mit eingebautem Vertikutierer, so dass beide Arbeiten in einem erledigt werden können. Auch sollte immer der Auffangkorb für den Rasenschnitt genutzt werden, damit dieser nicht auf dem frisch gemähten Rasen liegen bleibt und so dem Pilz einen guten Nährboden bietet.

Bekämpfung durch Abtragung

Pilze im Rasen: Hexenringe - Feenringe

Soll mit biologischen Mitteln und sanft gegen die Hexenringe vorgegangen werden, so ist es ratsam, vorsichtig zu arbeiten. Zeigen sich bereits kleine Pilze, die Fruchtkörper, so müssen diese so entfernt werden, dass keine Sporen hinterlassen werden. Daher sollte bei der Entfernung der Fruchtkörper immer mit Einweghandschuhen gearbeitet werden. Weiter sollte wie folgt vorgegangen werden:

  • Handschuhe nach der Entfernung aller Pilze direkt mit in einer Tüte entsorgen
  • auch die Fruchtkörper selbst bei der Entfernung direkt in eine bereitgestellte, dichte Plastiktüte geben
  • diese direkt am Arbeitsplatz bereitstellen
  • auf diese Weise längere Wege mit den Pilzen in der Hand vermeiden
  • Tüte zum Schluss direkt gut zubinden und im Hausmüll entsorgen
  • sind alle Spuren entfernt, Boden gut lockern, düngen und neues Gras einsäen.
  • nicht mit dem Rasenmäher über die betroffenen Stellen fahren
  • dadurch werden die Pilzsporen auf der gesamten Rasenfläche verteilt
Tipp:

Niemals entferntes Gras, Pilze oder sonstige Pflanzenrückstände von einem befallenen Rasen in den Kompost geben sondern gut verschlossen im Hausmüll entsorgen. Denn ansonsten können sich die Pilze bei der nächsten Düngung mit Kompost wieder im gesamten Garten verteilen.

Bekämpfung mit Fungiziden

Sollen unterstützende Mittel aus dem Handel die Hexenringe im Rasen bekämpfen, so muss hier ein Fungizid großflächig aufgetragen werden. Gut ist es, wenn zuvor, wie bei dem Punkt „Bekämpfung durch Abtragung“ beschrieben, die betroffenen Stellen vorbereitet werden. Danach kann auf der gesamten Rasenfläche das Antipilzmittel angewandt werden. Immer auf die Herstellerangaben auf dem Mittel achten und wie folgt vorgehen:

  • Schutzkleidung, lange Ärmel und Hosen tragen, damit die Haut nicht mit dem Mittel in Berührung kommt
  • Gartenhandschuhe tragen, eventuell eine Malermaske, damit das Gift nicht eingeatmet wird
  • nur an windstillen Tagen arbeiten
  • Mittel nicht in der prallen Sonne anwenden
  • meist müssen Fungizide häufiger angewandt werden, damit die Pilze ganz abgetötet werden
Tipp:

Gerade wenn sich der befallene Rasen in der Nähe eines Nutzgartens befindet, sollten die Fungizide nur sehr bedachtsam eingesetzt werden, denn sie gehen nicht nur gegen den Pilz im Rasen vor, sie können auch dem Grundwasser und somit auch dem benachbarten Nutzgarten gefährlich werden.

Wenn gar nichts hilft

Helfen die Fungizide gar nicht und verbreitet sich der Pilz ungehindert weiter, bleibt nur noch die Maßnahme der Bodenabtragung. Diese ist natürlich gerade bei einer großen Rasenfläche sehr aufwendig und sollte daher auch nur im äußersten Notfall durchgeführt werden. Hierbei wird der befallene Bereich großzügig mit einem Spaten abgetragen. Es muss unbedingt darauf geachtet werden, dass die entnommene Erde sofort entsorgt und nicht an anderer Stelle im Garten weiter verwendet wird. Mindestens 15 cm sollten abgetragen werden, damit sichergestellt wird, dass keine befallene Erde mehr vorhanden ist. In die entstandenen Löcher wird neue, frische Erde eingefüllt und neuer Rasen eingesät, oder wenn es schneller gehen soll, eingepflanzt.

Tipp:

Die einzufüllende Erde direkt mit Sand und Dünger mischen, so ist der Boden durchlässiger und gut für den neuen Rasen vorbereitet.

Fazit

Es wird schwer, wenn sich im Rasen einmal Pilze angesiedelt haben, diese ganz zu entfernen. Daher ist es besser, von Anfang an den Rasen gut zu pflegen und somit Hexenringen gar nicht erst die Chance zu geben. Ist es doch einmal passiert, dann lassen sich Hexenringe im Rasen bekämpfen, indem die Stellen abgetragen oder Fungizide eingesetzt werden. Denn bei den lästigen Hexenringen im Rasen handelt es sich nicht nur um einen Schönheitsfehler sondern um eine Krankheit, die unbedingt vermieden oder bekämpft werden sollte, da sie sich ansonsten im gesamten Garten ausbreiten könnte.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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