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Eine Abdeckung des freien Bodenbereichs mit Rindenmulch praktizieren viele Gärtner, schließlich bietet das Verfahren zahlreiche Vorteile und reduziert die Arbeit im Beet auf ein Minimum. Allerdings ist das Material nicht immer die beste Wahl, manche Bepflanzungen reagieren sogar sehr empfindlich darauf. Damit Sie nicht auf die Vorteile des Mulchens verzichten müssen, können Sie eine besser geeignete Alternative wählen. Wir stellen Ihnen geeignete Kandidaten vor. Warum ist Mulchen sinnvoll?
Rabatten und Beete lassen sich auf ganz verschiedene Arten mulchen. In erster Linie erfolgt das Bedecken der freien Bodenfläche, um unerwünschten Bewuchs - beispielsweise durch Unkraut - zu verhindern. Außerdem dient diese Maßnahme der Bodenverbesserung und schützt die frei liegende Erde vor Austrocknung und Erosion, etwa durch Regen und intensive Sonneneinstrahlung. Verwenden Sie organisches Mulchmaterial - wozu neben Rindenmulch auch Pinienrinde sowie Holzhäcksel und andere Stoffe zählen - dann führen Sie dem Boden zugleich notwendige Nährstoffe wieder zu, die ihm zuvor durch die Bepflanzung entzogen wurde. Als pflegeleichte Alternative empfehlen sich zudem anorganische Materialien wie etwa Schotter oder Kies.Wann sollte man lieber nicht mulchen?
Allerdings ist das Mulchen von Gartenböden nicht in jedem Fall sinnvoll. So sollten Sie diese Maßnahme besser unterlassen, wenn der entsprechende Boden des Öfteren intensiv bearbeitet werden muss, etwa- um Unkraut zu jäten
- die Durchlüftung durch Hacken zu verbessern
- stark nährstoffzehrende Bepflanzungen regelmäßig zu düngen
- potenziell mit Pilzen befallenes Laub zu entfernen
- frostempfindliche Pflanzen im Herbst mit Erde anzuhäufeln.
Tipp: Vor allen Edelrosen leiden oftmals unter jeglicher Bedeckung des Bodens, was sich unter anderem an mangelnder Blühwilligkeit, gelben Blättern und pilzlichen Erkrankungen wie etwa dem Sternrußtau zeigt. Rosen mulchen Sie - wenn überhaupt - nur mit Kompost oder Sie bedecken den Boden mit geeigneten, niedrig bleibenden und wenig zehrenden Stauden. Vor allem Storchschnabel (Geranium) eignet sich sehr gut.
Rindenmulch - Pro und Contra

Vorteile
Ein Belag aus Rindenhäckseln schützt den nackten Boden im Beet auf recht vielfältige Weise:- kein starkes Aufheizen bei Sonneneinstrahlung - Wurzeln bleiben kühl
- geringe Verdunstung - Feuchtigkeit bleibt im Boden
- Schutz vor Witterungseinflüssen und damit vor Erosion
- Schutz vor winterlichem Frost
- hoher Gehalt an Gerbsäure - wachstumshemmend, weniger Unkraut
- Bodenaktivierung - verrottet zu Humus und liefert Nährstoffe
Nachteile
Allerdings lässt sich so mancher Vorteil des Rindenmulchs auch zu einem Nachteil erklären:- hoher Gerbsäureanteil: hindert nicht nur Unkraut, sondern speziell auch Jungpflanzen am Wachsen
- Bodenaktivierung: Verrottungsprozess entzieht dem Boden Nährstoffe, vor allem Stickstoff
- Versäuerung des Bodens: Rindenhäcksel vor allem für säureliebende Pflanzen geeignet
- ungeeignet für Steingarten- und Präriepflanzen, Rosen, viele Beetpflanzen, mediterrane Kräuter
- gute Versteckmöglichkeiten für Schnecken und andere Schädlinge
Die 9 besten Alternativen
Diese Auflistung liefert Ihnen einige gute Alternativen zum allgegenwärtigen Rindenmulch. Je nach Bodenzusammensetzung, Bepflanzung und Gartenstil kommen jeweils unterschiedliche Beläge in Frage - schließlich eignet sich auch hier nicht jedes Material für jeden Verwendungszweck.1. Pinienrinde

2. Holzhackschnitzel

3. Lavalit / Lavamulch
Hierbei handelt es sich um ein natürliches, nicht verrottendes und geruchsfreies Material, das bevorzugt für Stauden- und Blumenbeete eingesetzt werden kann. Lavamulch führt dem Boden keine Nährstoffe zu, entzieht ihm aber durch den fehlenden Verrottungsprozess auch keine. Neben all den anderen Mulch typischen Vorteilen bietet Lavamulch noch einen weiteren: Das Gestein erwärmt sich durch winterliche Sonneneinstrahlung und gibt diese Wärme in den Boden ab, so dass es praktisch als natürlicher Frostschutz für kälteempfindliche Pflanzen dient. Im Sommer wiederum hält Lavamulch die Sonne von der Erde fern und verhindert so eine Überhitzung.4. Natursteinmulch
Auch Kies oder Schotter eignen sich sehr gut zum Mulchen, allerdings sollten Sie beides nur für Steingarten- bzw. Kiesgartenpflanzen verwenden. Insbesondere das regelmäßige Düngen wird durch eine Mulchung mit Steinen erschwert, müssten diese doch vor der Versorgung entfernt werden.5. Miscanthus

6. Unterpflanzung mit Bodendeckern

- Storchenschnabel (Geranium)
- Waldsteinie (Waldsteinia)
- Elfenblume (Epimedium)
- Kleines Immergrün (Vinca minor)
- Kriechmispel / Teppichmispel (Cotoneaster radicans)
- Efeu (Hedera helix)
7. Laub
Was liegt näher, als den Garten mit natürlichen Materialien wie beispielsweise Laub zu mulchen? Die im Herbst abfallenden Blätter der Laubbäume eignen sich wunderbar für diesen Zweck und sind überdies völlig kostenlos erhältlich. Im Laufe des Jahres verrottet die Laubdecke und setzt so viele wertvolle Nährstoffe frei, ist allerdings nur recht kurzlebig und zudem nicht besonders ordentlich anzusehen. Verwenden Sie jedoch ausschließlich das Laub gesunder Bäume, damit Sie sich keine Pilzkrankheiten in Ihre Rabatten und Beete holen.8. Kompost

9. Rasenschnitt
