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Rindenmulch gegen Unkraut: wie hilft Mulch als Unkrautschutz?

Eine Mulchschicht im Garten hat viele Vorteile, unabhängig davon, wo genau sie aufgebracht wird. Mulch kann Wege vor Unkraut schützen, die Erde in Beeten locker halten und über längere Zeit Bäumen oder Sträuchern Nährstoffe zuführen. Auch die Bodenerosion wird mit einer Mulchschicht erfolgreich verringert. Besonders wichtig ist Rindenmulch jedoch bei der Unkrautbekämpfung.

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Rindenmulch Eigenschaften

Mulch aus der Rinde von Nadelbäumen stammt von Abfällen aus der Holzindustrie. Die Rindenstücke werden zerkleinert und gesiebt. Es gibt sie in Abpackungen mit unterschiedlicher Körnung im Handel, welche für verschiedene Zwecke geeignet sind. Für große Flächen eignet sich eine große Körnung, für kleine Flächen, besonders zwischen Pflanzen sind kleinere Rindenstücke geeignet. Im Beet wird kleiner Rindenmulch bevorzugt, dieser setzt während des Verrottungsprozesses Nährstoffe frei.

Hinweis:

Während der Verrottungsprozess in Gang kommt, wird Stickstoff verbraucht. Wird Rindenmulch im Gemüsebeet verwendet, sollte zeitnah eine Stickstoffdüngung erfolgen.

Auf Wegen oder großen Flächen ist eine schnelle Zersetzung des Rindenmulchs unerwünscht. Dort werden größere Stücke eingesetzt oder Holz, welches haltbarer ist.

Unkraut und Rindenmulch

Viele Samenunkräuter sind Lichtkeimer. Eine Mulchschicht aus Rindenstücken sorgt dafür, dass weniger bis kein Licht zum Boden durchdringen kann. Samen werden damit am Keimen gehindert. Selbst Dunkelkeimer können ohne Licht nicht sehr gut wachsen und lassen sich durch die lockere Struktur des Mulches leicht herausziehen. Neben der Verdunkelung hemmt Rindenmulch das Wachstum von Unkräutern auch durch die enthaltenen Gerbstoffe.

Hinweis:

Diese Gerbstoffe können jedoch auch andere Pflanzen am Wachsen hindern. Sinnvoll kann der Einsatz bestimmter Mulcharten für bestimmte Pflanzen sein, wie zum Beispiel Rosenmulch.

Einsatz im Beet

Rindenmulch

Egal ob Rindenmulch bei Gemüse, Erdbeeren oder Blumen angewendet werden soll, es muss immer bedacht werden, dass der Mulch den Boden ansäuert und damit den pH-Wert verschiebt. Einige Pflanzen mögen das, wie zum Beispiel Heidelbeeren, andere jedoch bevorzugen einen neutralen Boden. Die Ansprüche der Pflanzen auf dem Beet müssen also vorher geklärt werden. Angewendet wird der Rindenmulch dann wie folgt:

  • Beet zwischen den Pflanzen harken
  • Boden wird dabei aufgelockert
  • vorhandenes Unkraut mitsamt der Wurzel entfernen
  • Rindenmulch mit geringer Kornstärke großzügig zwischen den Pflanzen verteilen
  • Angestrebt wird eine Schichtstärke von 5 – 10 cm
  • gleichzeitige Gabe von Stickstoffdünger
  • Mulchschicht regelmäßig wieder auffüllen

Begonnen werden kann mit einer dünneren Mulchschicht, wächst Unkraut hindurch, kann die Schicht jederzeit verstärkt werden. Im Anschluss muss das Beet nicht mehr geharkt werden, der Rindenmulch würde sonst in die Erde eingebracht und der Schutz vor Unkraut wäre nicht mehr gegeben. Gewässert wird direkt an den Pflanzen oder auf dem Mulch. Positive Eigenschaften der Mulchschicht:

  • Schutz vor Unkraut
  • verringerte Verdunstung, weniger Gießen notwendig
  • nach Anfangsdüngung Nährstoffzufuhr über längere Zeit
  • Boden bleibt aufgelockert
  • Bodenlebewesen werden vor äußeren Einflüssen geschützt

Wege und größere Flächen

Wenn Wege im Garten nicht befestigt und auch nicht mit Gras bewachsen sind, sollen sie häufig von Unkraut freigehalten werden. Auch dafür eignet sich Rindenmulch gut. Hierbei spielt es außerdem keine Rolle, dass der pH-Wert des Bodens sinken kann. Das Gleiche gilt für größere, freie Flächen im Garten. Notwendig ist neben dem Rindenmulch in grober Körnung auch ein Unkrautvlies.

  • Unkrautvlies in der notwendigen Größe zuschneiden
  • Wege oder Plätze vom Unkraut befreien
  • Flächen einebnen
  • Unkrautvlies verlegen
  • Rindenmulch in einer nicht zu dicken Schicht aufbringen

Zu viel Rindenmulch ist hierbei unnötig, da schon das Unkrautvlies das Wachstum der Pflanzen eindämmt. Der Mulch ist nur ein zusätzlicher Schutz und dekorativer als das Vlies.

Sträucher

Rindenmulch

Besonders frisch gepflanzte Sträucher mögen eine Mulchschicht rund um den Wurzelbereich. Diese verhindert ein Austrocknen und nimmt dem Unkraut die Möglichkeit, als Konkurrent zum Strauch zu wachsen. Außerdem wird der Bodenbereich über längere Zeit fortwährend gedüngt. Pflanzen, welche sauren Boden bevorzugen, profitieren besonders von Rindenmulch. Dazu gehören Heidelbeersträucher oder Rhododendren. Rindenmulch kann direkt beim Pflanzen eines Strauches auf der Erde verteilt werden oder auch erst später.

  • Strauch oder Busch nach Anleitung pflanzen
  • bei alten Sträuchern Wurzelbereich von Unkraut befreien
  • Erde lockern, besondere Vorsicht bei Flachwurzlern
  • Rindenmulch auf dem sauberen Wurzelbereich verteilen
  • mittlere bis große Körnung wählen
  • Schicht etwa 10 cm dick auftragen
  • je nach Schnelligkeit des Zersetzungsprozesses Rindenmulch erneuern

Bäume

Die Baumscheibe junger Bäume, besonders von Obstbäumen, sollte frei von jeglichem Bewuchs gehalten werden. Ältere Bäume hingegen freuen sich über einen Bewuchs aus bodenverbessernden Pflanzen. Rindenmulch eignet sich zusammen mit Unkrautvlies gut um Baumscheiben freizuhalten. Ein Baum wurzelt ungefähr im gleichen Bereich, in dem auch seine Krone wächst. Die Baumscheibe entspricht damit dem Kronendurchmesser. Wie bei Sträuchern ist es auch bei Bäumen wichtig, sich vorher über die Bodenansprüche zu erkundigen. Nicht alle Bäume vertragen einen sauren Boden, eventuell muss statt Rindenmulch anderer Mulch verwendet werden.

  • Baum nach Anleitung pflanzen, dabei Stütze nicht vergessen
  • Unkrautvlies passend zur Baumscheibengröße zuschneiden
  • Wurzelbereich kann auch größer bemessen werden
  • dafür gleich bei der Pflanzung entsprechend mehr Erde abtragen
  • Unkrautvlies bis zur Mitte einschneiden
  • Löcher für Baum und Stütze schneiden
  • um den Baum und den Stützstab herum auf den Boden legen
  • Unkrautvlies großzügig mit Rindenmulch bedecken
  • grobe Körnung in einer dünnen Schicht ist ausreichend

Das Wässern des jungen Baumes ist durch das Vlies und den Mulch hindurch problemlos möglich. Anders sieht es mit dem Düngen aus, besonders wenn grober Dünger, wie Kompost oder verrotteter Stallmist verwendet werden soll. Dafür müssen der Mulch und das Vlies entfernt werden. Dann wird der Dünger oberflächlich in den Boden eingearbeitet. Danach werden Vlies und Rindenmulch wieder aufgebracht.

Anderes Mulchmaterial

Hackschnitzel

Neben dem klassischen Rindenmulch aus Nadelhölzern gibt es auch anderes Material, welches sich zum Mulchen eignet. Holzhäcksel ist günstiger und säuert den Boden weniger stark an. Pinienmulch ist besonders dekorativ und langlebig. Im Garten vorhanden sind fast immer Grünschnitt und Reste von Unkräutern. Auch Baum- oder Strauchschnitt eignet sich zum Mulchen, wenn er von gesunden Pflanzen stammt und kleingehäckselt wird.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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