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Obstbäume unterpflanzen: 42 geeignete grüne / blühende Pflanzen

Apfel, Birne, Mirabelle – Obstbäume sind weit mehr als eine Zierde im Garten und bei vielen sehr beliebt. Als Baumscheibe bezeichnet man die freie und Stelle um den Baumstamm herum. Dieser sieht jedoch oft kahl aus, weil sich nicht jeder traut, Obstbäume zu unterpflanzen. Tatsächlich müssen dabei auch einige Dinge beachtet werden, denn sowohl die Unterpflanzung als auch die Obstbäume können leiden, wenn die falschen Pflanzen gewählt werden.

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Flach- und Tiefwurzler

Ein wichtiger Faktor bei der Auswahl der passenden Unterpflanzung von Obstbäumen ist die Wuchsform ihrer Wurzeln. Handelt es sich um Flachwurzler, muss bei der Bepflanzung der Wurzelscheibe besonders vorsichtig vorgegangen werden. Anderenfalls könnte das niedrig unter der Erde liegende Wurzelgeflecht Schaden nehmen. Zudem besteht die Gefahr, dass die Gewächse um Wasser und Nährstoffe konkurrieren müssen und darunter leiden.

Es lohnt sich daher, bei der Unterpflanzung von Obstbäumen zunächst darauf zu achten, ob es sich um einen Flach-, Tief- oder Herzwurzler handelt. Zu den Flachwurzlern gehören unter anderem Apfel und Birne sowie Beerensträucher. Entsprechende Informationen zur Wurzelform ungewöhnlicherer Obstsorten lassen sich im Fachhandel erfragen.

Sonne und Schatten

Je größer die Krone des Obstbaums ist, desto mehr Schatten spendet sie – das klingt logisch und offensichtlich, wird aber nicht in jedem Fall bei der Unterpflanzung beachtet. Dabei ist dies durchaus wichtig, damit die Gewächse gut gedeihen können. Für Obstbäume im Kübel oder auf Anhöhen empfehlen sich Pflanzen, die einen sonnigen oder lediglich halbschattigen Standort benötigen. Für die Baumscheibe von großen, dichtgewachsenen Bäumen sollten es hingegen Pflanzen für halbschattige bis schattige Standorte sein.

Obstbaumarten

Neben der Art des Wurzelwachstums und den Lichtverhältnissen am Standort spielen selbstverständlich auch noch andere Faktoren eine Rolle dabei, ob die Unterpflanzung zum jeweiligen Obstbaum passt. Zu diesen gehören:

  • Substrat
  • Wasserbedarf
  • Nährstoffbedarf
  • Eventuelle Wechselwirkungen zwischen Obstbaum und Unterpflanzung

Vor allem auf den letzten Punkt sollte geachtet werden. Gibt die Unterpflanzung beispielsweise ätherische Öle oder andere Substanzen ab, kann das zur Folge haben, dass Blüten und Ernte beim Obstbaum ausbleiben. Auch kann es möglich sein, dass zur Bestäubung nötige Insekten abgeschreckt werden. Zudem kann die Unterpflanzung Nährstoffe aufnehmen, die dann dem Obstbaum fehlen. Mit den geeigneten Pflanzen kann hingegen eine positive Wechselwirkung erreicht werden. So eignen sich einige Pflanzenarten beispielsweise dafür, Bienen für die Bestäubung der Blüten anzuziehen und somit potentiell die Ernte zu vergrößern.

Apfelbaum

Apfel - Malus

Gerade beim Apfelbaum wird durch eine Unterpflanzung nicht nur der Platz im Garten besser ausgenutzt, sondern der Baum kann auch noch vor Krankheiten geschützt werden. Geeignete Gewächse hierfür sind unter anderem:

  • Akelei: Lockt Insekten an und kann damit die Bestäubung verbessern
  • Beerensträucher: Halten durch ihren Geruch Schädlinge, wie Nager, fern
  • Eisenhut: geeignet aber giftig
  • Kapuzinerkresse: Bilden Lebendmulch, hält Apfelblattsauger fern
  • Knoblauch: Reduziert das Risiko von Schorf
  • Löwenzahn: Reduziert das Risiko von Blattchlorose
  • Rhabarber: Bildet Lebendmulch
  • Ringelblume: Geeignet und als Heilpflanze ebenfalls nützlich, lockt Insekten an
  • Schnittlauch: Reduziert das Risiko von Schorf
  • Veilchen: Lockt Insekten an

Aprikose

Aprikose - Marille - Prunus armeniaca

Unter Aprikosenbäume passen unter anderem:

  • Brennnessel: Zur Stärkung des Baums und Abwehr von Blattläusen und Ameisen
  • Kapuzinerkresse: Wirkt gegen Blutläuse
  • Melisse: Stärkt die Gesundheit des Aprikosenbaums
  • Pfefferminze: Stärkt die Gesundheit des Aprikosenbaums
  • Ringelblume: Wirkt gegen Blutläuse
  • Tomaten: Hält Blattläuse, Ameisen und andere Schädlinge fern

Birne

Birne - Pyrus

Unter dem Birnenbaum fühlen sich die folgenden Pflanzen nicht nur wohl, sie haben auch noch positive Effekte auf die Gesundheit des Gewächses:

  • Fingerhut: Wirkt gegen Gummifluss
  • Geranien: Lockt Insekten an und kann dadurch die Bestäubung verbessern
  • Kapuzinerkresse: Wirkt abschreckend auf Blattläuse
  • Löwenzahn: Reduziert das Risiko von Blattchlorose
  • Taubnessel: Als Lebendmulch und zum Schutz der Wurzeln

Kirschbaum

Kirschbaum Süßkirsche

Unter dem Kirschbaum dürfen gerne die folgenden Pflanzen wachsen, wenn mit der Unterpflanzung eine positive Wirkung erreicht werden soll:

  • Kapuzinerkresse: Zur Abwehr von Blattläusen
  • Knoblauch: Zur Abwehr von Blattläusen
  • Maiglöckchen: Wirkt gegen Monilia
  • Melisse: Stärkt den Baum
  • Pfefferminze: Stärkt den Baum
  • Roter Fingerhut: Kann Gummifluss vorbeugen
  • Schnittlauch: Zur Abwehr von Blattläusen

Mirabelle

Mirabelle - Prunus domestica

Damit die leckeren Früchte möglichst zahlreich geerntet werden können und der Mirabellenbaum gesund bleibt, empfehlen sich die folgenden Gewächse zur Unterpflanzung:

  • Zwiebel: Halten unter anderem Schädlinge fern
  • Knoblauch: Zur Abwehr von Blattläusen
  • Geranie: Lockt nützliche Insekten zur Bestäubung an
  • Klee: Bildet Lebendmulch
  • Senf: Wehrt Schädlinge ab

Pfirsich

Pfirsichbaum - Prunus persica

Süß und saftig sollen sie sein und am besten frisch vom Baum geerntet werden. Wer dem Pfirsichbaum etwas Gutes tun möchte, wählt für die Unterpflanzung eine oder mehrere der aufgelisteten geeigneten Gewächse:

  • Knoblauch: Lockt nützliche Insekten an und hält Schädlinge fern
  • Kapuzinerkresse: Hilft gegen Bakterienbrand und die Kräuselkrankheit
  • Tomaten: Wirkt gegen Blattläuse, Ameisen und andere Schädlinge
  • Meerrettich: Gegen Schädlinge und Kräuselkrankheit

Pflaume und Zwetschge

Zwetschgen

Pflaumen und Zwetschgen versüßen uns den Sommer. Die Steinfrüchte können aber ebenfalls von Krankheiten und Schädlingen befallen werden. Die passende Unterpflanzung hilft dem Obstbaum dabei, stark und gesund zu gedeihen und einen möglichst hohen Ertrag zu erbringen:

  • Feldsalat: Bedeckt den Boden und hält dadurch die Feuchtigkeit, zieht Regenwürmer an
  • Knoblauch: Hält Schädlinge fern und zieht Nützlinge an
  • Lerchensporn: Zieht Nützlinge an, ist jedoch giftig
  • Melde: Eignet sich als Gemüse und schützt den Boden, bildet Lebendmulch
  • Phacelia: Ziehen Bienen an und dienen als Gründünger
  • Scharbockskraut: Dient als Bodenschutz und zur Anlockung von Bienen, bildet Lebendmulch

Frei oder Kübel?

Für die Unterpflanzung und die Vorteile daraus ist es nicht zwingend notwendig, dass die Gewächse tatsächlich auf die Baumscheibe gepflanzt werden. Die Pflanzen können auch in Kübeln kultiviert darauf gestellt werden. Diese Methode bietet sogar noch einige Vorteile:

  • Kombination mit Pflanzen möglich, die unterschiedliche Ansprüche an Substrat und Pflege aufweisen
  • Pflanzung von Gewächsen möglich, die nicht winter- beziehungsweise frosthart sind
  • Das Risiko von Beschädigungen der Wurzeln wird ausgeschlossen
  • Die Gewächse können schnell ausgetauscht werden

Ein möglicher Nachteil ist allerdings, dass die Gewächse nicht mehr als Gründünger dienen und auch – beispielsweise im Falle des Feldsalats – keinen positiven Einfluss auf die Bodenqualität haben. Hier muss also abgewogen werden, welche Faktoren im jeweiligen Fall die größere Rolle spielen.

Unterpflanzung oder Pflanznachbar?

Alle genannten Pflanzen müssen nicht unmittelbar auf der Baumscheibe sitzen, um ihre positiven Effekte zu entfalten. Sie können auch einen förderlichen Einfluss auf die Obstbäume haben, wenn sie lediglich ihre Pflanznachbarn sind – also nahe in der Umgebung gepflanzt werden.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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