Kräuselkrankheit bekämpfen | 9 Hausmittel
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Gekräuselte, unförmige Blätter an Pfirsich-, Aprikosen-, Nektarinen- oder Mandelbäumchen sind ein unübersehbares Zeichen der Kräuselkrankheit. Sie tritt im Frühjahr, gleich nach dem ersten Austrieb, auf. Die Krankheit führt nicht nur zu einem unschönen Anblick. Sie kann zum vollständigen Blattverlust, zur Schwächung des Baumes und zur Verringerung der Ernte führen. Wie kann man die Krankheit verhindern? Wir stellen wirksame Hausmittel vor.
Die Kräuselkrankheit
Die Kräusel- oder Blasenkrankheit tritt an Pfirsich-, Aprikosen-, Nektarinen- und Mandelbäumen auf. Verursacher der Erkrankung ist der Schlauchpilz Taphrina deformans. Die ersten Symptome zeigen sich im Frühjahr.
Schadbild
- Blätter sind nach dem Austrieb stark gekräuselt
- zunächst Blasenbildung, später weiße bis rötliche Verfärbungen der Blattoberflächen
- Verdickungen und Deformierungen der jungen Blätter
- befallene Stellen werden glasig
- Blattgewebe wird brüchig
- Blätter fallen ab
- Fruchtbildung reduziert
- Früchte fallen vermehrt ab
- Störung der Knospenbildung im folgenden Jahr
- vermindertes Wachstum
Bei starkem Pilzbefall sterben einzelne Triebe vollständig ab. vor allem junge Bäume können so sehr geschwächt werden, dass sie sich nicht mehr erholen und gerodet werden müssen. In der Zeit der Knospenschwellung ist das Risiko für einen Pilzbefall am höchsten. Sie beginnt bei einigen Sorten schon Ende Januar. Erst wenn die Außentemperaturen anhaltend über 16 Grad Celsius steigen, ist die Gefahr einer Infektion gebannt.
Vorbeugen und Bekämpfen
Es gibt verschiedene Möglichkeiten die Kräuselkrankheit erfolgreich zu bekämpfen.
Sortenwahl
Wer einen Pfirsichbaum pflanzen möchte, sollte Züchtungen bevorzugen, die eine geringe Anfälligkeit aufweisen. Weiß- und rotfleischige Sorten werden seltener vom Pilz Taphrina deformans befallen als die mit gelbem Fruchtfleisch.
Bewährte Sorten sind:
- Amsden
- Benedicte
- Fidelio
- Frühere Alexander
- Roter Ellerstädter
- Roter Weinbergpfirsich
Geeigneter Standort
Neben der Wahl einer robusten Sorte, hat der Standort entscheidenden Einfluss auf das Pflanzenwachstum und den Ernteerfolg. Dieser sollte vor allem luftig, sonnig und vor Regen geschützt sein. Feuchtigkeit begünstigt den Pilzbefall. Kleine Sorten können im Kübel vor der Erkrankung bewahrt werden. An einem Standort unter einem Dach ist der Baum vor Niederschlägen geschützt und der Pilz findet keine geeigneten Bedingungen. Sobald es wärmer wird, kann die Kübelpflanze an einen sonnigen Standort im Freien umziehen. Gegen einen Pilzbefall hilft auch das Überhängen einer Folie im Winter und Frühjahr, bis die Außentemperatur 16 Grad Celsius erreicht.
Unterpflanzungen
Biologisch Gärtnern heißt neben dem Verzicht auf Chemie auch, Pflanzenpartnerschaften mit Bedacht zu wählen. Pflanzen in Nachbarschaft beeinflussen sich gegenseitig. Zur Vorbeugung von Pilzerkrankungen wie der Blasenkrankheit haben sich Unterpflanzungen der Obstbäume mit Knoblauch und Kapuzinerkresse bewährt.
Auslichten
Bäume mit stark verzweigten, dichten Ästen bieten Pilzkrankheiten gute Voraussetzungen. Aus diesem Grund empfehlen wir bei Pfirsichbäumen und anderen Obstsorten, einen jährlichen Auslichtungsschnitt durchzuführen. Nach Regenfällen können die Zweige schnell wieder abtrocknen und sind vor einem Pilzbefall gut geschützt.
Pflanzenstärkungsmitteln spritzen
Wenn die Temperaturen über 10 Grad Celsius steigen, können Sie den Pfirsichbaum mit pflanzlichen Mitteln stärken und auf biologischem Weg Erkrankungen vorbeugen.
Knoblauchextrakt
- 50 Gramm Knoblauch zerquetschen
- mit einem Liter kochendem Wasser übergießen
- 30 Minuten ziehen lassen.
- durch ein Sieb gießen
- abkühlen lassen
- unverdünnt im Abstand von zwei bis drei Wochen spritzen
Ackerschachtelhalmbrühe
- 150 Gramm frischen Ackerschachtelhalm zerkleinern
- über Nacht in Wasser einweichen
- eine Stunde sanft kochen lassen
- durch ein Sieb gießen
- abkühlen lassen
- mit fünf Teilen Wasser verdünnt im Abstand von zwei Wochen mehrfach spritzen
Baumschutz mit Kalkmilch
Der Anstrich mit Kalkmilch wird seit Generationen für den Schutz der Obstbaumrinde vor Frost und Krankheiten genutzt. Er ist einfach herzustellen, hält die Rinde elastisch und gesund und trägt zur Abwehr des Taphrina deformans bei.
- Wasser mit Kalk verrühren, bis eine milchähnliche Konsistenz entsteht
- einen Spritzer Spülmittel dazugeben
- Kalkmilch mehrfach im Jahr auftragen
Spritzen mit Essig
Ebenso wie im Haushalt kann Essig auch im Garten gute Dienste leisten. Er hilft bei der Vernichtung von Unkraut, der Beseitigung von Schädlingen und kommt als Spritzmittel zur Vorbeugung von Pilzkrankheiten zum Einsatz.
- 10-prozentigen Essig oder Apfelessig mit einem Spritzer Spülmittel mischen
- in eine Spritzflasche geben und unverdünnt von September bis November spritzen
- nicht in Verbindung mit Kalkmilch anwenden
Düngen
Eine angemessene Düngung gilt als wirksame Maßnahme zur Stärkung des Baumes. Auch bereits erkrankte Bäume sollten mit Hilfe einer Düngung gekräftigt werden, um die Schwächung durch den krankheitsbedingten Blattverlust auszugleichen. Der Verlust der Blätter führt zu einer geringeren Nahrungsaufnahme und schädigt den Pfirsichbaum enorm.
Befallenen Blätter und Triebe vernichten
Sammeln Sie die abgefallenen Blätter auf und entfernen Sie befallene Triebspitzen. Sie können die betroffenen Pflanzenteile verbrennen oder im Hausmüll entsorgen. Keinesfalls dürfen von der Kräuselkrankheit befallene Blätter und Triebe auf den Kompost! Die gründliche Vernichtung führt zu einer deutlichen Reduzierung des Erregers und entscheidet über den Erfolg.