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Topfpflanzen umpflanzen – Anleitung zum Umtopfen

Topfpflanzen umpflanzen

Einige Pflanzen möchten jedes Jahr in neue Erde gesetzt werden. Andere schätzen das Umtopfen nur als Jungpflanze. Platzmangel zeigt eine Pflanze immer genau dann, wenn sie den Tontopf sprengt oder buchstäblich mit den Wurzeln das Substrat ausheben. Auch Wurzel, die aus dem Abzugsloch wachsen, zeigen an, dass im Topf nicht mehr genügend Platz ist. Welche Pflanzen dies genau sind, kann man in Pflanzenbeschreibungen und Pflanzenportraits nachlesen.

Die richtige Umtopfzeit ist immer das Frühjahr, kurz bevor die neue Wachstumsphase beginnt. Der neue Topf sollte nicht einiges größer als der alte sein, lieber schneidet man alte Wurzeln etwas zurück. Zimmerpflanzen sollen in der Regel ja nicht zu groß werden. Zuerst feuchtet man das Substrat an, damit es sich leichter aus dem Topf lösen lässt. Dann dreht man die Pflanze vorsichtig aus dem Topf, niemals herauszerren. Neue Tontöpfe unbedingt vorher wässern, sonst saugt der Ton die ganze Feuchtigkeit aus der Erde. In große Töpfe aus Kies oder Tonscherben eine Drainage nach unten legen. Substrat soweit in den Topf füllen, dass die Pflanze wieder soweit im Topf sitzt wie vorher, altes Substrat locker von der Wurzel schütteln und Pflanze in den neuen Topf setzen und mit neuem Substrat bis auf einen daumendicken Giesrand auffüllen. Gründlich gießen und erst einmal warm stellen.

Video-Tipp

Wann ist es Zeit zum Umtopfen?

Beim weitaus größten Teil aller Topfpflanzen ist die richtige Zeit zum Umtopfen nicht gerade besonders schwer zu erkennen.

Am besten ist es, bei seinen Zimmerpflanzen hin und wieder das Wurzelwerk zu überprüfen. Sollte der Topf komplett durchwurzelt sein, ist es an der Zeit, die Pflanze umzutopfen. Als bester Zeitpunkt hierfür erweist sich das Frühjahr, das über ausreichend Wärme und Helligkeit verfügt um die Pflanzen zum Wachsen zu verleiten. Sollte allerdings aufgrund starken Wurzelwuchses ein Umtopfen im Sommer nötig sein, so vertragen auch dies die meisten Pflanzenarten problemlos.

Hier die wichtigsten Punkte, die Bedarf nach einem größeren Pflanztopf ankündigen:

  • Der vorhandene Pflanztopf ist nahezu vollständig durchwurzelt.
  • Das erkennen Sie, wenn Sie Wurzeln bemerken, die sich bis zur Erdoberfläche durchgearbeitet haben.
  • Wenn das nicht der Fall ist, die Pflanze aber im Wachstum nachlässt, hilft Herausheben: Wenn Sie unten im Topf mehr Wurzeln als Erde sehen, ist es Zeit zum Umtopfen.
  • Keimlinge können und sollten in größere Töpfe umgesetzt werden, wenn sie eine gewisse Stärke bekommen haben.
  • Pflanzen, die gut eingepackt draußen überwintern sollen, können noch vor der vollständigen Durchwurzelung der vorhandenen Erde größere Töpfe bekommen, die nicht so leicht durchfrieren.
  • Junge Blühpflanze wachsen in den ersten Jahren meist recht eifrig, wenn sie jedes Jahr umgetopft werden, haben sie immer ausreichend Platz für die Wurzelentwicklung.
  • Ältere Pflanzen sollten ihre Wurzeln gemächlich ausreifen können, sie werden erst umgetopft, wenn die Wurzelmasse den Topf gut ausfüllt.
  • Pflanzen, die so groß geworden sind, dass es keine größeren Töpfe mehr gibt, werden gelegentlich in den gleichen Topf neu eingetopft, meist mit Beschnitt des Wurzelballens und mit frischer Erde.
  • Wenn der Wurzelballen beschnitten wird, bekommt die Pflanze auch im oberen Bereich einen Rückschnitt, damit oberirdische und unterirdische Pflanzenmasse im Gleichgewicht ist.
  • Der Frühling ist die richtige Zeit zum Umtopfen, bei Pflanzen, die aus einem Winterquartier im Haus nach draußen umziehen, aber erst nach einer Zeit der Akklimatisation.
  • Denken Sie daran, dass das Umtopfen immer Stress für die Pflanzen ist, auch ein Rückschnitt oder die Düngung sollten sich erst nach einer Ruhepause für die Pflanze anschließen.

Welcher Topf ist geeignet?

Grundsätzlich eignet sich jeder herkömmliche Blumentopf um eine Pflanze umzutopfen. Meistens kann hier jeder seinem eigenen Geschmack folgen. Möglicherweise werden Tontöpfe als schöner und rustikaler empfunden, jedoch sollte man sich bewusst sein, dass Pflanzen in Tontöpfen auch öfter gegossen werden müssen. Zudem ist es wichtig, bei der Wahl des Topfes darauf zu achten, dass dieser etwa 4cm größer als der vorhergehende Topf ist. Sollte der Umfang zu groß sein, wird der Topf nicht ausreichend gut durchwurzelt, was zu einem Verlust der Standfestigkeit der Pflanze führen kann.

Vorbereitung

Je nach Wahl des Topfes, sollten vor dem Umtopfen einige Vorbereitungsmaßnahmen getroffen werden:

Tontöpfe beispielsweise sollten vor dem Umtropfen einige Minuten in einem Behältnis mit Wasser gut gewässert werden, da diese der frischen Erde ansonsten die Feuchtigkeit zu schnell entziehen. Unmittelbar vor dem Befüllen mit Erde sollte diese Topfart allerdings abgetrocknet werden oder zumindest ausreichend abtropfen, da unschöne Flecken auf der Topfaußenseite entstehen können, sofern Erde daran haften bleibt.

Gebrauchte Töpfe sollten zudem mit heißem Wasser und etwas umweltschonender Seife gereinigt werden. Neben Erd- und Wurzelresten muss zudem darauf geachtet werden, dass auch Kalkablagerungen gründlich entfernt werden. Auch diese Topfart sollte abschließend trocken gerieben werden.

Anleitung in 4 Schritten

Schritt 1
Bevor man sich der eigentlichen Pflanze zuwendet, sollte vorab der neue Topf vorbereitet werden. Zunächst sollte in diesen eine Schicht Split, Kieselsteine oder Tonscherben auf den Boden gegeben werden um eine optimale Drainage in den Topf einzubringen. (Diesen Schritt bei Sumpfpflanzen weglassen). In einem weiteren Schritt wird Erde auf die Drainage gegeben, die die Unterlage für den Wurzelballen der Pflanze darstellt. Das neue Substrat sollte so hoch aufgefüllt sein, dass zwischen Topfrand und Oberfläche der Pflanze noch einige zwei Finger breit Platz bleiben.

Schritt 2
Nun sollte die Pflanze kurz über der Erdoberfläche mit einem leichten Zug nach oben aus dem alten Gefäß gehoben werden. Falls sich das Wurzelwerk schlecht löst, kann etwas Klopfen gegen den Topfrand Abhilfe schaffen. Sollten Wurzeln unten aus dem Topf herauswachsen, müssen diese zudem entfernt werden.

Schritt 3
Nachdem die Pflanze aus dem alten Substrat entnommen wurde, sollte diese in seitlicher Haltung auf braune oder trockene Wurzelteile überprüft werden. Sollten derartige Teile vorhanden sein, werden diese mit einem scharfen Messer entfernt.
Falls das Wurzelwerk sehr stark durchwachsen ist, empfiehlt es sich, dieses mit den Fingern leicht aufzulockern.

Schritt 4
In diesem letzten Schritt wird die Pflanze in den neu vorbereiteten Topf gesetzt und rings herum mit Erde aufgefüllt. Mit den Fingern oder einem Gartenwerkzeug wird die Pflanze leicht angedrückt und so im neuen Substrat fixiert. Wichtig ist hierbei, nur leicht und nicht zu fest anzudrücken, da ansonsten die Erde nicht mehr wasserdurchlässig genug ist. Auch könnten Wurzel- oder Pflanzenteile beschädigt werden.
Abschließend das neu verpflanzte Gewächs noch wässern.

Wichtige Informationen nochmals im Überblick

  • Tontöpfe vorab wässern
  • Gebrauchte Gefäße reinigen
  • Topfgröße: 4cm größer als altes Gefäß
  • Drainage einbringen
  • Wurzelballen säubern

Spezialisten haben besondere Bedürfnisse an ihre Umgebung

Es gibt eine Reihe von Topfpflanzen, bei denen die Pflanztöpfe – mitunter gleich beim Kauf – etwas genauer beobachtet werden sollten:

  • Azaleen werden gerne in zu kleinen Töpfen verkauft, sie sollten mindestens halb so viel Erde bekommen, wie Pflanzenmasse vorhanden ist, im Zweifel werden sie also gleich nach dem Kauf in einen größeren Topf umgepflanzt.
  • Azaleen mögen auch einen dauerhaft feuchten Wurzelballen, den Sie ihnen bequem und ohne Gefahr von schädlicher Staunässe zur Verfügung stellen können, indem Sie die Pflanzen in einem Tontopf in einen zweiten erdgefüllten Topf setzen, so lässt sich die Bewässerung besser steuern. 
  • Baumfarne brauchen recht große Töpfe,  um im oberen Bereich reichlich kräftige Wedel ausbilden zu können, auch sie müssen also meist gleich nach dem Kauf umgepflanzt werden.
  • Das sollte vorsichtig und ohne Schädigung der Wurzeln geschehen, am besten setzen Sie den ganzen Wurzelballen in einen neuen Topf, der so weit sein sollte, dass Sie den Baumfarn von oben gießen können. 
  • Auch Litschipflanzen sind empfindlich, wenn Sie Ihnen beim Umtopfen an die Wurzeln gehen, meist befindet sich auch noch ein Kern in der Mitte, auch bei ihnen sollten Sie also den geschlossenen Wurzelballen umpflanzen und dann mit frischer Erde umgeben.
  • Engelstrompeten werden um so größer werden, je größer ihr Pflanztopf ist, sie möchten deshalb eigentlich jedes Jahr umgetopft werden.
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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