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Lupinen im Garten: Aussaat, Blütezeit und Pflege von A-Z | Lupinus

Einst ein typischer Klassiker auf Bauernhöfen, macht ihr ländlicher Charme Lupinen nun auch in Stadtgebieten zu einer beliebten Staude, wo sie mit viel Farbe sommerliche Akzente setzt. Da sie relativ genügsam in puncto Pflege ist, beansprucht sie auch nur wenig Zeitaufwand für sich. Im folgenden Ratgeber ist darüber alles zu erfahren, wie auch über die Vermehrung, Überwinterung und vieles mehr.

Video-Tipp

Standort

Ihr Anspruch an den Standort, der darüber entscheidet, wie kräftig, üppig und blütenreich Lupinen gedeihen. Um optimale Bedingungen zu schaffen, sollte der Standort folgende Kriterien erfüllen:

  • Lichtverhältnisse: sonnig bis halbschattig
  • Rund vier Stunden Sonnenlicht am Tag sind optimal
  • Windgeschützter, aber luftiger Standort
  • Liebt Wärme
  • Kommt sehr gut mit Pflanzennachbarn zurecht
  • Als Bodenverbesserer genießen Pflanzennachbarn ihre Anwesenheit
  • Im Staudenbeet fühlt sie sich ebenso wohl, wie im Kübel kultiviert

Bodenbeschaffenheit

Lupinen besitzen die Eigenschaft, Bodenverhältnisse zu verbessern. Ihre langen Wurzeln lockern selbst verdichtete Erde auf. Dennoch mag sie selbst folgende Böden:

  • Lockere, tiefgründige Erde
  • Sand in schwere Böden untergemischt, lässt sie dichter wachsen
  • Wasserdurchlässige Böden, in der sich keine Staunässe bildet
  • Kalkarm
  • mittelmäßig nahrhaft
  • pH-Wert: zwischen 5.0 und 6.0

Substrat

Wird die Lupine in einen Kübel gepflanzt, ist darauf zu achten, dass ein hochwertiges Substrat anstelle von günstiger, herkömmlicher Blumenerde verwendet wird. Diese verdichtet in der Regel sehr schnell und das Risiko an Staunässe und Schimmelbildung ist hoch. Optimal eignet sich ein Substrat, das besonders wasserdurchlässig ist. Perlite lockert das Substrat auf. Kokosfasern sorgen für eine gute Wasserspeicherung, ohne dass Staunässe provoziert wird. Ein geringer Sandgehalt kann alternativ zu Kokosfasern beinhaltet sein. Ansonsten sollte das Substrat gleiche Eigenschaften mit sich bringen, wie zuvor bei der Gartenerde beschrieben.

Beste Pflanzzeit

Lupine - Lupinus

Blütenstauden besitzen grundsätzlich die beste Pflanzzeit im frühen Herbst. So erhalten sie ausreichend Zeit, um sich gut in ihrer neuen Umgebung einzugewöhnen und vor allem ihre Wurzeln festsetzen zu können. Die Pflanzzeit im Herbst fördert die Blütenbildung im Folgejahr. Es ist darauf zu achten, dass nach dem Pflanzen der erste Frost noch nicht erwartet wird.

Vorgezogener Lupinus

Werden Lupinen vorgezogen, können diese auch im Frühjahr noch gesetzt werden. Mitte Mai ist ein geeigneter Zeitpunkt. Die Eisheiligen sind abzuwarten, damit die Pflanzen keinem Frost ausgesetzt werden, nachdem sie den Winter in wärmerer Umgebung verbracht haben.

Pflanzen

Gartenbeet

  • Wurzelballen circa zehn Minuten in einen Wassereimer eintauchen, um ihn leichter aus dem Topf zu lösen
  • Pflanzloch ausheben, das doppelt so groß ist, wie der Wurzelballen
  • Im Idealfall eine zwei Zentimeter dicke Drainage aus einer Quarzsand- oder Kiesschicht auf dem Boden auslegen
  • Pflanze mittig in das Pflanzloch setzen und mit dem Erdaushub das Loch schließen
  • Erde an der Oberfläche leicht fest drücken
  • Mäßig angießen
  • Pflanzabstand: zwischen 30 Zentimeter und 50 Zentimeter

Kübel

Beim Kultivieren in einen Kübel gehen Sie gleich vor, wie unter „Gartenbeet“ beschrieben. Verwenden sollten Sie einen Kübel, der ausreichend groß ist, sodass zwischen seitlichem Wurzelballen und Kübelwänden mindestens acht bis zehn Zentimeter Abstand besteht. Vor allem eine angemessene Tiefe muss gegeben sein, damit die Wurzeln sich gut entwickeln und die Staude optimal wachsen kann.

Die Substratoberfläche sollte eine Distanz von mindestens zwei Zentimeter zum Kübelrand aufweisen, damit eine eventuelle Verschlammung nach einer Bewässerung nicht überschwappt. Ein Abflussloch im Kübelboden lässt überschüssiges Wasser ablaufen und verhindert Staunässe.

Gießen

In die Gartenerde eingepflanzt, benötigen adulte Lupinen in der Regel kein Gießwasser. Sie sind Tiefwurzler und ziehen aus der Bodentiefe benötigte Feuchtigkeit. Gegossen wird nur, wenn lange Trockenperioden bestehen. Jungpflanzen im ersten Lebensjahr und in Kübel kultivierte Exemplare müssen gelegentlich gegossen werden. Wenn sie noch jung sind, verfügen sie noch nicht über das tief gehende Wurzelsystem. In Kübel hat ein Lupinus nicht die Möglichkeit, sich über die Erde eigenständig mit Wasser zu versorgen. Gegossen wird, bevor die Erde/das Substrat an der Oberfläche austrocknet. Hier hilft die Daumenprobe, den optimalen Zeitpunkt zu finden:

  • Daumen in Erd-/Substratoberfläche drücken
  • Lässt sie sich weniger als zwei Zentimeter eindrücken: Gießbedarf
  • Lässt sie sich tiefer als zwei Zentimeter eindrücken: kein Gießbedarf

Düngen

Lupinen mögen Böden, die nicht sehr nahrhaft sind und Kalk vertragen sie in größeren Mengen nicht. Stickstoffe bilden sie selbst durch kleine Knöllchen, die an ihren Wurzeln wachsen. Deshalb ist ein Düngen nicht zwingend notwendig. Wer dennoch düngen möchte, sollte sich auf reifen Kompost beschränken. Dieser kann zu Beginn der offiziellen Gartensaison im Mai verabreicht werden. Im Herbst ist auf eine Düngung zu verzichten, da sich die Wolfsbohne auf die Überwinterung vorbereiten muss und langsam in den Ruhemodus übergeht. Dünger würde sie dabei stören. Jungpflanzen sollten prinzipiell nicht im ersten Lebensjahr gedüngt werden.

Schneiden

Ein Schneiden ist bei Lupinen prinzipiell nicht erforderlich. Dennoch kann es sinnvoll sein und die Staude vor allem bei der Blütenbildung unterstützen und ein dichtes Wachstum begünstigen. Folgende Vorgehensweise/Schnittweisen werden empfohlen:

  • Nach der Blüte die Rispen abschneiden – das erhöht die Chance auf eine Zweitblüte im Spätsommer/Frühherbst
  • Ist eine Vermehrung durch Selbstaussaat nicht erwünscht, sind die Rispen unbedingt nach der Blüte abzuschneiden
  • Im Herbst begünstigt ein Rückschnitt bis auf zehn Zentimeter Höhe ein dichtes Wachstum im Folgejahr
  • Rückschnitt kann auch im Frühjahr erfolgen, könnte aber eine verspätete Blüte zur Folge haben

Überwintern

Lupinus zeigen, je nach Sorte, eine Winterhärte von bis zu Minus 25 Grad Celsius, sofern sie in Gartenerde eingepflanzt sind. Als Tiefwurzler gelangen die Wurzeln bis circa 1.50 Meter in die Tiefe. Dort sind sie gut vor eisiger Kälte geschützt und benötigen aus diesem Grund keinen Winterschutz. Anders sieht dies bei Exemplaren in Kübeln aus. Durch die dünnen Kübelwände und -böden gelangt die Kälte nahezu „ungebremst“ an die Wurzeln heran. Erfrierungserscheinungen sind dann keine Seltenheit. Mit folgenden Maßnahmen können Sie einen Kälteschutz herstellen, sodass sie problemlos und unbeschadet auch den kältesten Winter überstehen:

  • Isolierende Unterlage wie Styropor, Holz oder Pappe unter den Kübel legen
  • Die Substratoberfläche dick mit Stroh, Laub oder Tannennadeln abdecken
  • Kübelwände mit einem Vlies oder einer Folie mehrfach umwickeln

Vermehren

Lupine - Lupinus

Wenngleich sich die Lupine eigenständig durch Samen vermehren kann, so bevorzugen viele Hobbygärtner die kontrollierte Vermehrung – zumal Sie auf diese Weise auch die Farbe von Neupflanzen bestimmen können. Die Vermehrung ist auf verschiedene Weise durchführbar und bedarf keiner besonderen Fähigkeiten oder Kenntnisse.

Aussaat

Sie haben die Möglichkeit Samen aus einer Lupine zu gewinnen oder diesen im Fachhandel zu kaufen. Mit dem Samen aus einer Lupine nehmen Sie keinen Einfluss auf die Blütenfarbe. Beim Samenkauf stehen Ihnen alle möglichen Farben zur Auswahl. Reif ist der Samen eines Lupinus, wenn die Schoten ganz eingetrocknet und gräulich-braun gefärbt sind. Sie können zwischen verschiedenen Aussaat-Methoden wählen.

Anleitung zur Beetaussaat

  • Beste Zeitpunkt zur Aussaat: zwischen Mai und August
  • Bester Standort: sonnig und warm (keine Direktsonne)
  • Erde tief durchgraben und gut auflockern
  • Unkraut, alte Wurzelreste sowie Steine und alles andere entfernen, was nicht in die Erde gehört
  • Erde mit Kompost sowie Hornspäne anreichern und gut durchmischen
  • Samen auf der Erde verteilen und etwa ein bis zwei Zentimeter mit Erde abdecken
  • Saatabstand: circa 30 Zentimeter
  • Erde großzügig mit Wasser besprühen (keine Gießkanne benutzen, da die Samen wegschwimmen könnten)
  • Durchsichtige Folie über die Samen spannen (erhöht die Chance einer Keimung)
  • Alle zwei Tage Folie zum Lüften und Befeuchten der Erde öffnen (an heißen Tagen täglich)
  • Keimung erfolgt in der Regel nach wenigen Tagen
  • Ab erstem Blattwuchs Folie entfernen und Erde zukünftig vor dem Gießen leicht antrocknen lassen

Anleitung für Aussaat im Haus/Treibhaus

Die Aussaat in Treibhäusern oder in der Wohnung erfolgt im Grunde genommen genauso wie bei der Aussaat im Gartenbeet. Lediglich folgende unterschiedliche Faktoren sollte berücksichtigt werden:

  • Beste Zeit zur Aussaat: ganzjährig
  • Samen zwischen zwölf und 24 Stunden vor der Aussaat in Wasser eintauchen
  • Anzuchterde oder ein Torf-Sand-Gemisch verwenden
  • Aufgeweichter Samen wird circa ein bis zwei Zentimeter in das Substrat/die Erde gedrückt
  • Standort: heller, warmer Fensterplatz ohne direkte Sonneneinstrahlung
  • Trockene Heizungsluft vermeiden
  • Pikieren, wenn sich erste Blätter zeigen

Stecklinge

  • Bester Zeitpunkt: Frühjahr
  • Geeignete Stecklinge aus dem mittleren Stängelbereich wählen
  • Länge geeigneter Triebe: zwischen zehn und 15 Zentimeter
  • Stecklinge sollten vier bis sechs Blätter besitzen
  • Abtrennung von der Mutterpflanze erfolgt circa 0.5 Zentimeter unterhalb eines Auges
  • Untere Blätter mit scharfen Messer halbieren
  • Eventuelle Knospen und Blüten entfernen
  • Steckling bis zur Hälfte in ein Blumengefäß mit Anzuchterde oder nährstoffarmes Substrat stecken
  • Gut angießen und kontinuierlich die Erde feucht halten, ohne zu überwässern
  • Standort: an einem hellen Fenster
  • Optimale Umgebungstemperatur: 20 Grad Celsius bis 25 Grad Celsius
Tipp:

Eine übergestülpte, durchsichtige Plastikhaube erhöht die Erfolgschancen, dass sich schnell Wurzeln bilden. Nach dem ersten Blattwuchs ist diese wieder zu entfernen.

Krankheiten

Lupinen zeigen sich gegenüber Krankheiten sehr robust. Meist liegt es an Pflegefehlern wie zu viel Gießwasser oder Dünger. Steht die Staude dauerhaft zu nass, kann sich schnell eine Wurzelfäule bilden. Da diese tief in der Erde liegen, ist ein Ausgraben ohne die Wurzeln zu beschädigen, nahezu unmöglich. Hier können Sie nur hoffen, dass eine längere Wasserpause eine Genesung ermöglicht.

Findet eine Überversorgung durch Dünger statt, zeigt sich das meist in einer Gelbverfärbung, nachlassender Stabilität und vorzeitiger Blütenwelke. Eine weitere Düngung ist in jedem Fall zu unterlassen und es bleibt Ihnen nur zu hoffen, dass sich die Staude wieder erholt.

Blattschüttekrankheit (Stemphylium spp.)

Dabei handelt es sich um eine Pilzinfektion, die bei Temperaturen über 15 Grad Celsius und einer hohen Luftfeuchtigkeit von mehr als zwölf Stunden gern Lupinen erkranken lässt.

Schadbild

  • Kleine, rundförmige, grau-blaue bis grau-braune Flecken an den Blättern
  • Rot-braune Flecken an Stängeln und Hülsen
  • Vermehrter Blattabfall
  • Verfaulter Vegetationskegel
  • Pflanze stirbt unbehandelt ab

Bekämpfung

Da die Blattschüttekrankheit rasch voranschreiten kann, wird der rasche Einsatz eines Fungizids empfohlen.

Schädlinge

Lupine - Lupinus

Auch gegenüber Schädlingen präsentiert sich die Wolfsbohne als sehr resistent. Am häufigsten kommt die Lupinenblattlaus vor.

Lupinenblattlaus

Erkennen und Schadbild

  • Größe: circa drei Millimeter
  • Korpusfarbe: Grün, Braun, Transparent, Braun-Schwarz
  • Sitzen meist auf den Blattunterseiten
  • In Kolonien sammeln sie sich oftmals an den Stängeln
  • Klebriger Belag auf den Blättern (Honigtau)
  • Gelbe Flecken bilden sich an den Einstichstellen, wo sie Pflanzensaft herausgezogen haben
  • Wachstumsstörungen
  • Knospen öffnen sich nicht

Bekämpfung

Bei einem minimalen Befall reicht es oft schon aus, die Lupinenblattlaus mit einem kräftigen Wasserstrahl von der Staude zu bekommen. Ansonsten hat sich eine kräftige Seifenlauge hervorragend gegen die Schädlinge bewiesen:

  • Am besten ist Schmierseife für die Lauge geeignet
  • Reichlich davon in klares Wasser geben und gut vermischen
  • Die Lauge sollte verhältnismäßig hoch konzentriert sein (durch die Seife stark getrübtes Wasser)
  • Seifenlauge in einen Sprühbehälter füllen
  • Lupine großzügig auch auf den Blattunterseiten einsprühen
  • Bei Bedarf Vorgang jeden zweiten Tag wiederholen
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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