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Männertreu, Lobelien: Pflegeanleitung von A – Z

Der Männertreu verzeiht bei der Pflege keine Fehler. Zwar gibt es nur einige Punkte zu beachten, werden die Pflanzen vernachlässigt, sind sie meist anfälliger für Krankheiten und blühen nur mäßig.

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Steckbrief

  • Botanischer Name: Lobelia erinus
  • Pflanzenfamilie: Glockenblumengewächse (Campanulaceae)
  • Höhe: bis zu 35 cm
  • Wuchsform: buschig, bodendeckend
  • Herkunft: Südafrika
  • Blüten: traubige Blütenstände, Blüte einfach, blau, violett, weiß, rot, rosa
  • Blütezeit: Mai – September
  • Blätter: grün, lanzettlich, schmal

Standort

Beim Kauf von Pflanzen steht auf den Hinweisschildern der Blauen Lobelie häufig, dass sie auch Halbschatten verträgt. Dies ist zwar richtig, allerdings ist der Pflegeaufwand dort noch wesentlich höher. Zudem fällt die Blüte auch wesentlich spärlicher aus, wenn die Lobelien nur für eine begrenzte Zeit Sonne bekommen.

Die Blaue Lobelie bevorzugt vollsonnige Standorte und kommt auch mit kurzen Trockenperioden von ein bis zwei Tagen gut zurecht. Pflanzen Sie die Lobelie im Balkonkasten, eignet sie sich ideal für südseitig ausgerichtete Balkone.

Substrat

Die Lobelie bevorzugt einen nährstoffreichen und humosen Boden. Bei einer Pflanzung im Topf oder Balkonkasten ist eine handelsübliche Blumenerde ein geeignetes Substrat.

Pflanzen Sie die Lobelie ins Beet, sollten Sie es mit Kompost aufbereiten. Zudem sollten Sie etwas Langzeitdünger wie Hornspäne in den Boden einarbeiten, damit die Pflanzen einen guten Start haben. Die Lobelien sind kalktolerant, Sie müssen allerdings nicht zusätzlich Kalk streuen. Der vorhandene Kalk im Boden oder über die Wassergaben ist völlig ausreichend für die Pflanzen.

Hinweis:

Obwohl die Lobelie kurzzeitige Trockenperioden übersteht, sollte dies eher die Ausnahme bleiben. Mischen Sie dem Substrat Lavagestein bei, das Wasser speichern und später wieder an die Erde abgeben kann.

Aussaat

Lobelien lassen sich einfach über Samen züchten. Ab März werden die Samen in magere Aussaaterde gestreut und sollten bei einer Temperatur von rund 18°C stehen, damit sie keimen. Der Männertreu ist ein Lichtkeimer, weshalb Sie die Samen nicht mit Erde bedecken dürfen. Um das Risiko der Austrocknung während der Keimung zu mindern, sollten Sie zur Anzucht ein Zimmergewächshaus verwenden.

Männertreu - Lobelia

Sobald die Samen gekeimt und sich gut entwickelt haben, werden sie gruppenweise pikiert und in Töpfe mit einem etwas nährstoffreicheren Substrat gepflanzt. Ab Mitte Mai können Sie die Pflanzen ins Freiland setzen.

Pflanzung

Beim Pflanzen müssen Sie keine besonderen Punkte beachten. Wenn Sie Lobelien im Handel kaufen, lockern Sie bei der Pflanzung den Wurzelballen etwas auf. Pflanzen Sie den Männertreu nicht zu tief ein. Die Pflanzen dürfen sogar etwa einen Zentimeter herausschauen. Das hat den Vorteil, dass die Wurzeln zwar weitgehend in der Erde sind, sie jedoch etwas luftiger stehen, wenn sie sich ausbreiten. Dadurch können Sie das Risiko von Krankheiten später etwas mindern.

Beim Pflanzen sollten der Männertreu ausreichend Platz haben und der Abstand zu anderen Pflanzen groß genug sein. Mindestens 12 cm sollten zur nächsten Pflanze Platz sein. Bei einer Kultur in Pflanzgefäßen wie im Topf oder Balkonkasten sollte der Abstand sogar mindestens 15 cm betragen. Der Pflanzabstand ist nicht nur wichtig, damit sich die Pflanzen gut entwickeln können, sondern auch, damit Krankheiten wie Schimmelbildung vorgebeugt werden.

Gießen

Der Männertreu mag es zwar sonnig und warm, allerdings auch immer mäßig feucht. Das birgt auch das Risiko von Staunässe. Besonders bei der Topfkultur ist die Gefahr groß, dass zu viel gegossen wird und durch die Feuchtigkeit die Wurzeln zu faulen beginnen. Pflanzen lassen sich bei Staunässe meist nicht mehr retten, da das Wurzelsystem nachhaltig geschädigt ist und sie weder Wasser noch Nährstoffe aufnehmen können.

Bei einer Pflanzung in schweren Böden kann sich ebenfalls Staunässe bilden. Um dies zu verhindern, können Sie sowohl im Freiland als auch bei der Topfkultur im Boden eine Drainage anlegen.

Folgende Substrate sind als Drainage geeignet:

  • Blähton
  • Lavagranulat
  • grober Kies
Tipp:

Gießen Sie bei der Kultur im Topf oder Kübel die Lobelien bevorzugt von unten. So kommt das Wasser direkt zu den Wurzeln und oberflächlich kann das Substrat trockener sein, wodurch auch das Risiko der Bildung von Schimmel gemindert wird.

Düngen

Der Männertreu hat einen hohen Nährstoffbedarf. Daher ist nicht nur die Grunddüngung bei der Pflanzung unverzichtbar, Sie müssen die Pflanzen über die gesamte Saison regelmäßig mit Dünger versorgen. Ideal dafür ist ein Flüssigdünger, den Sie zum Gießwasser geben können. Düngen Sie im Abstand von etwa zwei Wochen die Pflanzen.

Verwenden Sie zum Düngen jedoch ein Mittel, das keinen zu hohen Stickstoffanteil hat. Der Stickstoff begünstigt zwar das Wachstum, was bei der Grunddüngung von Vorteil ist, hindert die Pflanzen jedoch daran, Blüten zu bilden. Im Handel gibt es Flüssigdünger, der für Blühpflanzen geeignet ist. Ein solches Präparat sollten Sie auch für Ihre Lobelien verwenden, damit sie üppig blühen.

Rückschnitt

Ein Rückschnitt ist beim Männertreu nicht zwingend notwendig, Sie können damit jedoch eine längere und üppigere Blüte fördern. Dazu schneiden Sie die Pflanzen nach der ersten Blüte im Juli zurück. Kürzen Sie die Pflanzen etwa um ein Drittel ein. Das fördert die Neubildung von neuen Trieben mit Blüten.

Männertreu - Lobelia

Zudem fördert der Rückschnitt auch einen gesunden und kräftigen Wuchs. Würden Sie die Pflanzen nach der Hauptblüte nicht schneiden, bilden die befruchteten Blüten Samen aus. Dadurch steckt die Pflanze ihre gesamte Energie in den Reifeprozess der Samen, was nicht nur zu einer verminderten Blütenbildung führt, sondern die Pflanzen können auch vorzeitig nach der Samenreife absterben.

Vermehrung

Neben der Vermehrung über Samen lassen sich einige Sorten wie die Sorte „Richardii“ auch über Stecklinge vermehren. In Form von Stecklingen können Sie die Lobelie auch überwintern. 

Wenn Sie die Pflanzen über Stecklinge vermehren, verzichten Sie auf den Rückschnitt vor der Überwinterung. Stecklinge von Lobelien sollten Sie etwa im November schneiden, weshalb Sie die Pflanzen rechtzeitig ins Haus holen müssen.

Die Stecklinge können Sie direkt wieder einpflanzen. Sie sollten die Töpfe jedoch mit einer transparenten Tüte dicht abdecken, um Feuchtigkeitsverlust zu vermeiden.

Überwinterung

Eine Überwinterung von Lobelien ist zwar theoretisch möglich, wird jedoch in der Praxis selten gemacht. Nur wenige Sorten lassen sich gut überwintern und es ist wesentlich weniger aufwendig, sie einfach immer wieder aus Samen zu ziehen.

Möchten Sie den Männertreu jedoch überwintern, müssen Sie die Pflanzen rechtzeitig vor dem ersten Forst ins Haus holen. Schneiden Sie sie nochmals zurück, damit die Pflanzen ihre Ressourcen schonen können. Wichtig im Winter ist ein heller und frostfreier Standort.

Anforderungen an das Winterquartier:

  • südseitiges Fenster
  • Temperatur zwischen 10 – 15°C
  • keine Zugluft
  • mittlere Luftfeuchtigkeit

Im Winterquartier sollten Sie die Pflanzen nur mäßig gießen. Achten Sie jedoch darauf, dass auch in dieser Zeit das Substrat konstant leicht feucht ist. Ab Mitte Mai, wenn keine Gefahr mehr durch Frost besteht, können die Pflanzen wieder ins Freiland.

Männertreu - Lobelia

Krankheiten

Der Männertreu ist besonders anfällig für den Grauschimmel. Sie sollten die Pflanzen darauf regelmäßig kontrollieren. Ein Schimmelbefall tritt häufig nach längeren Regenperioden auf. Daher sollten Sie beim Gießen bei Pflanzen im Topf auch vornehmlich von unten gießen, um Schimmelbildung nicht zu begünstigen.

Tritt ein Grauschimmel auf, sollten Sie rasch handeln, da innerhalb weniger Tage auch andere Pflanzen davon betroffen sein können. Schneiden Sie die betroffenen Pflanzenteile sofort ab und entsorgen sie im Restmüll. Ist das Substrat bereits betroffen, tragen Sie die Stellen oberflächlich ab und ersetzen die Bereiche mit neuem Substrat.

Um dem Grauschimmel vorzubeugen, sollten die Pflanzen einen geeigneten Standort haben, der sonnig ist. Eine richtige Düngung und das richtige Gießverhalten mindern ebenfalls das Risiko von Schimmelbildung.

Schädlinge

Von Schädlingen bleiben die Lobelien weitgehend verschont. Gelegentlich kann es zu einem Befall durch die Thripse kommen. Vor allem Pflanzen in Balkonkästen oder in Töpfen können davon betroffen sein. Einen Befall erkennen Sie dran, dass die Blätter helle Punkte bekommen und lichtdurchlässiger werden, wenn Sie sie gegen die Sonne halten.

Gegen die Thripse hilft ein feuchtes Substrat. Die Insekten selbst richten eher weniger Schaden an, obwohl auch die Optik der Pflanzen darunter leiden kann. Ihre Gefahr besteht vorwiegend darin, dass Sie Viruserkrankungen auf den Männertreu übertragen können. In der Regel sind Pflanzen, die von einem Virus befallen sind, nicht mehr zu retten.

Geht die Lobelie etwa im Balkonkasten ohne ersichtlichen Grund einfach ein, sollten Sie alle anderen Pflanzen sofort herausnehmen und das Substrat weitgehend auch vom Wurzelballen entfernen. Tauschen Sie die Erde und reinigen Sie auch den Balkonkasten mit heißem Wasser. Anschließend pflanzen Sie die anderen Pflanzen wieder ein.

Verwendung

Besonders beliebt sind die Lobelien bei der Bepflanzung von Balkonkästen. Die üppig blühenden Pflanzen eignen sich auch für die Kultur in Töpfen oder als Ampelpflanze. Bei der Bepflanzung von Blumenampeln sollten Sie jedoch eine Sorte wählen, die hängend und nicht aufrecht wächst.

Als einjährige Pflanze können Sie den Männertreu auch als Randpflanze bei Blumen- bzw. Staudenbeeten verwenden. Zur Bepflanzung von Gräbern eignet sich die Blaue Lobelie nur begrenzt und nur dann, wenn die Erde regelmäßig mehrmals pro Woche gegossen wird.

Pflanznachbarn

Lobelien eignen sich also Solitärpflanzen bzw. zur Pflanzung in Gruppen. Sie können aber auch gemeinsam mit anderen Blühpflanzen, die ähnliche Ansprüche an Standort und Pflege haben, kultiviert werden.

Geeignete Pflanzen sind:

  • Tagetes
  • Geranien
  • Petunien
  • Sonnenröschen
  • Goldkörbchen

Sorten

Neben der Blauen Lobelie gibt es noch weitere Lobelienarten, von denen einige Arten wie die Stauden-Lobelie sogar winterhart sind. Von der Blauen Lobelie gibt es mittlerweile viele Züchtungen, die auch eine große Variation bei der Blütenfarbe aufweisen.

Auswahl an Sorten:

  • Blaue Perle: blaue Blüten
  • Rosamunde: rote Blüten
  • Regatta White: weiße Blüten
  • Richardii: hellblaue Blüten
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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