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Wurmkiste selber bauen: Anleitung | DIY-Wurmkomposter

In einer Wurmkiste beziehungsweise einem Wurmkomposter werden organische Abfälle sehr schnell zersetzt und in nährstoffreiche Komposterde umgewandelt. Damit ist der Komposter eine ideale Ergänzung für Garten oder Balkon und kann sowohl Aufwand als auch Kosten sparen. Doch wie lässt sich eine solche Kiste einfach selbst bauen? Unsere Anleitung zeigt das Vorgehen Schritt für Schritt.

Video-Tipp

Wurmkiste bauen – Schritt für Schritt

Für den Wurmkomposter wird eine Kiste aus unbehandelten Holz benötigt, die sich durch einen Deckel schließen lässt. Diese kann bereits fertig gekauft oder aber auch selbst gebaut werden. Da die Maße selbst gewählt werden können, können beispielsweise auch Holzreste verwendet werden. Dabei ist wie folgt vorzugehen:

  1. Aus vier Brettern oder Holzresten einen rechteckigen Rahmen bauen. Dazu Winkel einsetzen oder aber jeweils an den inneren, seitlichen Rändern Holzleisten festnageln. An den Holzleisten wird dann das nächste Brett befestigt, sodass ein rechteckiger Rahmen entsteht.
  2. Die Unterseite des Rahmens wird mit einem Boden aus Holz bestückt. Dieser kann wiederum durch Winkel verbunden oder aber festgenagelt beziehungsweise festgeschraubt werden.
  3. Als Abschluss der Wurmkiste fehlt noch ein Deckel, der sich gut abnehmen lässt. Günstig ist es, diesen mit Scharnieren an dem Rahmen zu befestigen. So lässt sich vermeiden, dass der Deckel bei Wind verschiebt oder von der Kiste herunterrutscht.
  4. Damit später Biomüll eingefüllt und Kompost entnommen werden kann, die Würmer aber in dem Wurmkomposter bleiben, muss eine Trennung erfolgen. Zu diesem Zweck kann ein Stück Kaninchendraht oder ein Metallgitter in der Mitte der Kiste eingesetzt werden. Die Trennung sollte so durchlässig sein, dass die Würmer problemlos von einer Seite auf die andere gelangen können.
Wurmkiste selber bauen
Tipp:

Der Wurmkomposter kann beispielsweise auch als Sitzbank verwendet werden. Wichtig ist lediglich, dass unbehandeltes Holz verwendet wird, damit hierdurch die Feuchtigkeit entweichen kann. Aus diesem Grund empfiehlt sich für die Wurmkiste auch kein Behältnis aus Kunststoff, es sei denn, es wird mit entsprechenden Löchern zur Belüftung ausgestattet.

Wie muss der Wurmkomposter ausgestattet werden?

Als erste Lage sollte kleingeschnittenes und eingeweichtes Altpapier verwendet werden. Es darf sich hierbei nicht um Hochglanzpapier oder farbig bedruckte Blätter handeln. Auf die erste Lage aus Papier werden dann direkt die Würmer gegeben. Die Würmer sollten dafür in dem Substrat verbleiben, in dem sie gekauft beziehungsweise geliefert wurden. Ist diese Vorbereitung abgeschlossen, kann der erste Biomüll eingefüllt werden und das beschleunigte Kompostieren kann beginnen.

Welche Würmer eignen sich?

Kompostwürmer - Eisenia fetida
Toby Hudson, Eisenia fetida on compost bin, bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 3.0

Geeignete Wurmarten sind unter anderem:

  • Dendrobena veneta
  • Eisenia andrei
  • Eisenia fetida

Sie können große Mengen pro Tag umwandeln und kompostieren den Biomüll daher sehr schnell. Erhältlich sind die Würmer online, im Fachhandel und im Anglerbedarf, da sie auch als Köder beim Fischen eingesetzt werden.

Was darf in den Wurmkomposter?

Damit hochwertiger Humus entsteht, der zum Düngen von Pflanzen verwendet werden kann und besonders bei Starkzehrern eine wichtige Beigabe beim Einsetzen der Gewächse ist, benötigen die Würmer im Komposter die entsprechende Nahrung. Geeignet sind unter anderem:

  • Obstschalen und -reste
  • Gemüseabfälle
  • Unkraut und Pflanzenschnitt in geringem Maße und möglichst fein zerkleinert
  • Tee- und Kaffeesatz
  • Eierschalen
Bio-Aabfall für Wurmkiste

Käse und andere Milchprodukte sowie Wurst, Fleisch und Fisch sollten hingegen nicht in den Wurmkomposter gegeben werden. Denn zum einen schimmeln diese Lebensmittelreste sehr schnell und zum anderen können sie von den Würmern nur schwer verwertet werden.

Tipp:

Ab und an sollte zudem eine neue Lage aufgeweichtes Altpapier eingegeben werden. Dadurch werden die Würmer zum einen mit wichtigem Kohlenstoff versorgt. Zum anderen wird die Feuchtigkeit in dem Wurmkomposter positiv beeinflusst. Auch eine kleine Menge Urgesteinsmehl kann monatlich zugegeben werden, da dieses einen günstigen Einfluss auf den pH-Wert hat.

Wie wird der Humus entnommen?

Die Würmer haben den Biomüll in nährstoffreichen Humus umgewandelt, nur wie wird dieser denn nun entnommen – ohne dabei auch die Würmer aus dem Komposter zu entfernen? Zu diesem Zweck wurde das Trenngitter in die Kiste eingesetzt. Zum Entfernen wird wie folgt vorgegangen:

  1. Der Biomüll wird jeweils nur in einen der abgeteilten Bereiche gegeben. Die Würmer zersetzen ihn und verwandeln ihn in Humus.
  2. Ist die Erde bereit zur Entnahme, wird der Biomüll nur noch in das nächste Fach gegeben. Die Würmer folgen der Nahrungsquelle und verlassen damit den Humus. Dieser Vorgang dauert einige Tage. Wer eine Woche wartet, ist auf der sicheren Seite und muss keine Würmer aus dem Humus entfernen.
  3. Der fertige Humus kann nach der Wartezeit ganz einfach entfernt werden.
Tipp:

Tipp: Bei größeren Wurmkisten können mehrere Trenngitter eingesetzt und damit auch mehr als zwei Fächer geschaffen werden. Das ist beispielsweise dann von Vorteil, wenn jeweils nur kleine Mengen Humus benötigt werden.

Kann die Wurmkiste auch drinnen stehen?

Viele befürchten, dass der Wurmkomposter einen unangenehmen Geruch von sich gibt. Immerhin werden darin verschiedene Bio-Abfälle entsorgt. Tatsächlich erinnert der Geruch aber eher an Waldboden. Für das Wohnzimmer oder Schlafzimmer ist die Wurmkiste damit dennoch nicht unbedingt geeignet. Im Winter kann sie aber durchaus in Garage oder Hausflur stehen. Auch das Gästebad oder sonstige, eher selten genutzte und frostfreie Räume eignen sich für das Aufstellen und die Überwinterung.

Wie überwintere ich die Wurmkiste?

Wurmkomposter für eine WurmfarnBiogarten Austria, Wurmkiste2, bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 4.0
Biogarten Austria, Wurmkiste1, bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 4.0

Entweder frostfrei drinnen oder aber mit einer ausreichenden Humusschicht im Freien. Anderenfalls würden die Würmer erfrieren. In Regionen mit milden Winter reichen 50 Zentimeter Tiefe und Breite als Schutzschicht. In kälteren Regionen sollte wenigstens die doppelte Menge als Schutzschicht für die Würmer vorhanden sein.

Autor Heim-Redaktion

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