Startseite » Gartenteich & Teich » Teich anlegen » Anleitung: so verlegen Sie Teichfolie faltenfrei

Anleitung: so verlegen Sie Teichfolie faltenfrei

Seerosen - Nymphaea

Die Folien haben alle Vor- und Nachteile, die absolut perfekte, bei der alles passt, gibt es nicht. Wenn der Preis stimmt, gibt es mit Sicherheit ein Manko und wenn so gut wie alles passt, ist die Folie ausgesprochen hochpreisig. Häufig wird die „goldene“ Mitte gewählt, die Folie die noch am ehesten umweltverträglich und einigermaßen gut zu verlegen und zu reparieren ist und nicht ganz so teuer. Auf alle Fälle sollte man sich immer gut beraten lassen. Wichtig ist, dass keine Anteile von recycelter Folie enthalten sind. Häufig sind darin Giftstoffe zu finden. Je tiefer so ein Teich ist, um so dicker muss die Folie sein, um dem großen Druck auszuhalten. Außerdem ist eine Sandschicht wichtig, welche die Folie schützt, genauso wie ein Vlies, welches unter der Folie verlegt wird.

Video-Tipp

Verschiedene Materialien

PVC-Folie (Polyvinylchlorid)

  • Am häufigsten genutzte Teichfolie
  • Sehr weiches, biegsames Material, hohe Dehnbarkeit, hohe Belastbarkeit
  • Bester Preis
  • Lässt sich bei warmen Temperaturen sehr gut verarbeiten, auch kleben
  • Ideal für kleinere und mittlere Teiche, auch für komplizierte Teichformen
  • Neigt zu Faltenbildung, andere Folien aber ebenfalls
  • Lebensdauer bis 20 Jahre (bei guter Verarbeitung)
  • Verträgt keine Sonneneinstrahlung und sollte deshalb überall gut bedeckt sein
  • In mehreren Farben erhältlich, schwarz, braun, oliv, blau, beige
  • Früher waren häufig Weichmacher enthalten, auch Stabilisatoren und Chlor. Besser man erkundigt sich, was heute drin ist.

PE-Folie (Polyethylen)

  • Umweltfreundlich, recyclebar
  • Teurer
  • Etwa 30 Prozent leichter als PVC
  • UV-beständiger
  • Günstig für Bachläufe und flache Gewässer
  • Größere Bahnbreiten erhältlich, wodurch sie oft im Stück verlegt werden können
  • Unflexibel, ziemlich steif, deshalb schwerer zu verarbeiten
  • Mit Heißluft arbeiten
  • Nicht flexibel genug für kleine Teiche

EPDM-Folie (Ethylen-Propylen-Dien-Monomer)

  • Aus synthetischem Kautschuk
  • Gute Verarbeitungsmöglichkeiten
  • Auch für große Teiche
  • Hohe Dehnbarkeit und Reißfestigkeit
  • Sehr UV beständig
  • Teuer
  • Fisch- und pflanzenfreundlich
  • Kälte- und hitzebeständig, von –40 bis +40°C
  • Ideal für schwierige Teiche
  • Längste Lebensdauer
  • In schwarz, oliv und sandfarben
  • Nachträgliche Faltenbildung möglich
  • Schäden nur durch Vulkanisation zu beheben

Am besten verlegen lässt sich PVC-Teichfolie. Sie ist auch die beliebteste Folie und wird am häufigsten genutzt. Wichtig ist, sie nur bei Temperaturen über 15°C zu verlegen. Dann wird die Folie geschmeidiger und lässt sich bequem verarbeiten.

Teichfolie faltenfrei verlegen

Teichfolie faltenfrei zu verlegen ist besonders bei Koi- und Badeteichen wichtig. Damit wird eine umkomplizierte Pflege ermöglicht.  Häufig ist nötig, dass Rohre und Technik mit eingebaut werden können. Besonders wichtig bei der Verlegung der Teichfolie ist der richtige Untergrund. Spitze Steine und Wurzeln dürfen nicht mit der Folie in Berührung kommen. Deshalb ist ein Sandbett über dem Boden ideal. Darüber sollte unbedingt ein Schutzvlies verlegt werden. Beide Maßnahmen ermöglichen später den unkomplizierten Zugang zum Teich. Der Teich kann einfach betreten werden, ohne dass die Folie Schaden nimmt.

Vorbereitungen

  1. Die Umrisse des Teiches umreißen. Dazu nutzt man am besten Sand, dicke Schnur, Sägespäne oder ähnliches
  2. Teich graben. Dabei unterschiedliche Terrassen deutlich abgrenzen (Sumpfzone, Flach- und Tiefwasserzone)
  3. Alle Bereiche verfestigen

Sandschicht ausbringen

Arbeiten Sie gründlich. Stein sollte bereits jetzt aussortiert werden um später keinen Schaden verursachen zu können. Mit einer Harke lässt sich der Sand auch gleichmässig verteilen oder nutzen Sie eine langes Brett oder große Wasserwaage.

Schutzvlies auslegen

  1. Das Vlies muss an den Rändern befestigt werden, damit es beim Ausrollen der Teichfolie nicht verrutscht.
  2.  Zum Befestigen keine scharfen oder spitzen Dinge verwenden, welche die Folie schädigen könnten

Teichfolie verlegen

  1. Berechnung der Menge – Teichlänge und Teichbreite addieren, dazu die doppelte Teichtiefe und zweimal 50 cm für den Rand
  2. Häufig wird die Teichfolie auf einer Palette angeliefert, fachmännisch gefaltet. Um sie faltenfrei verlegen zu können, sollte sie fächerartig auf der kurzen Seite zusammengelegt und auf der langen Seite aufgerollt sein.  
  3. Die Palette sollte möglichst an einer Teichecke abgesetzt werden.
  4. Die Teichfolie wird entlang der längeren Teichseite abgerollt.
  5. Anschließend die fächerartig gefaltete Folie in die Teichgrube hinein entfalten. Die Lagen werden einfach auseinandergezogen. Am besten arbeitet man mit mehreren Helfern, je nach Teichgröße
  6. Spannungen und Zugbelastungen unbedingt vermeiden.
  7. Kabelschächte für Elektroinstallationen, Wasserrohre für Pumpen und dergleichen anlegen
  8. Ist die Folie ausgelegt, sieht man zahlreiche kleine Falten. Diese sind zu den Teichecken hin zusammenzuziehen, so dass eine größere Falte entsteht. Diese wird dann nach hinten weggeklappt. Sie kann auch verklebt werden, damit sie hält.
  9. Folie am Rand mit Steinen, Leisten oder Platten beschweren.
Tipp:

Tragen sie entsprechendes Schuhwerk, mit abgerundeten Gummisohlen, in denen sich keine Steine festsetzen können. Diese könnten die Teichfolie schädigen, sogar Löcher hineindrücken. Notfalls arbeiten Sie lieber barfuß.

Teich langsam befüllen, nur zu etwa einem Drittel

  • Eventuell noch vorhandene Falten an den Untergrund drücken. Die Folie wird vom Rand her tiefer in den Teich gezogen, allein durch das Wassergewicht.
  • Wasser mindestens einen Tag so stehen lassen, bevor weitergearbeitet wird
  • Teichsubstrat bzw. Kiesel auf den Tiefenstufen ausbreiten
  • Weiter Wasser einfüllen
Tipp:

Ideal ist, eine Kapillarsperre zu errichten, damit man einem Wasserverlust durch die angrenzende Bepflanzung entgeht.

  • Am einfachsten ist dies durch einen kleinen, etwa 10 cm hohen Hügel rings um den Teich zu erreichen.
  • Unmittelbar dahinter wird ein 10 cm tiefer Graben ausgehoben.
  • Das Teichvlies und die Folie müssen über den Hügel bis in den Graben verlegt werden.
  • Der Graben kann wegen der Optik mit Flusskiesel oder anderen Steinen aufgefüllt werden. Es darf keine Verbindung zwischen Wasser und umgebendem Erdreich geben!

Fazit

Bei der Verlegung von Teichfolie kommt es etwas darauf an, welche Folie verwendet wird und wie dick und daher wie schwer sie ist. Kleine Teiche sind recht einfach zu machen, bei größeren besorgt man besser Helfer. Heute werden Teichfolien meist gleich in einem Paket angeliefert, sie sind schon verschweißt oder verklebt, man muss die Bahnen nicht mehr wie früher selbst aneinanderfügen. Das erleichtert die Sache unheimlich. Bei den Teichfolien ist der Untergrund sehr wichtig. Steine und Wurzeln können die Folie von außen beschädigen, vor allem, wenn dann Wasser eingelassen wird. Je nach Teichvolumen hat das Wasser ein hohes Gewicht. Deshalb ist die Sandschicht wichtig und auch das Vlies. Einige kleine Falten bilden sich meist, allein durch die Form des Teiches gegeben. Sie werden zu einer oder zwei größeren zusammengefasst, die dann nach hinten weggeklappt wird. Das alles geht recht einfach. Wichtig ist noch die Kapillarsperre, die vor Wasserverlust schützt.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

Erfahre mehr über Teich anlegen

Zum Thema Teich anlegen

Scroll Up