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Andenbeere, Physalis peruviana – Pflege-Tipps

Andenbeere (Physalis peruviana)

Die Andenbeere zählt zu den Nachtschattengewächsen. Bei einer naturnahen Gartengestaltung wird das exotische Gewächs zum wahren Blickfang. Zusammen mit Herbstblühern wie Astern gepflanzt, ergibt sich ein harmonisches Zusammenspiel von Farben. Die gesunden Früchte der Physalis peruviana werden roh gegessen oder als Garnierung für Süßspeisen und Cocktails verwendet. Da sie sich relativ leicht kultivieren lassen und im Handel doch recht teuer sind, versuchen immer mehr Hobbygärtner die Andenbeere anzubauen.

Video-Tipp

Pflege der Andenbeere

Der Anbau von Kapstachelbeeren ähnelt dem der Tomaten. Die Pflanzen brauchen viel Sonne, Wasser, kaum Dünger und müssen nicht zurückgeschnitten werden. Auch ein Ausgeizen ist nicht notwendig.

Standortbedingungen

Die Andenbeere ist ein wahres Sonnenkind. Ihre Früchte reifen besonders gut an sonnigen Plätzen. Sie kann sowohl im Kübel als auch im Garten kultiviert werden. Steht das Nachtschattengewächs zu dunkel, rächt sich die Pflanze mit weniger Blüten und Früchten.

  • warmer Standort mit direkter Sonneneinstrahlung
  • windgeschützter Platz

Bodenverhältnisse

Das Substrat sollte locker, nährstoffarm, kalkhaltig oder mit etwas Humus angereichert sein. Da sich Andenbeeren buschartig ausbreiten, ist es sinnvoll, die Physalis im Abstand von mindestens 60 Zentimetern zu pflanzen.

Gießen und Düngen

Die exotischen Gewächse mögen keine zu trockenen und zu nassen Füße. Dennoch hängt das Wachstum vom Gießverhalten ab. Wird die Physalis peruviana viel gegossen, trägt sie viele Früchte. Ein Überwässern sollte dabei vermieden werden. Wird die Pflanze im Kübel kultiviert, benötigt sie mehr Wasser.

  • normaler Wasserbedarf bei Freilandpflanzen
  • im Kübel kultiviert benötigt sie viel Wasser
  • nicht austrocknen lassen

Die Pflanzen kommen in der Regel ohne zusätzlichen Dünger aus, da sie sich selbst versorgen.

  • bei Düngerüberschuss reagiert die Pflanze mit starkem Wachstum der Triebe
  • die Folge sind wenig Blüten und somit kaum Früchte
  • Andenbeeren in Kübeln hingegen benötigen in Wachstumsphase alle vier Wochen Dünger

Schneiden

Ein Schnitt ist nur bei mehrjähriger Kultur sinnvoll. Das exotische Gewächs muss weder geschnitten, noch ausgegeizt werden. Ansonsten:

  • wird die Kapstachelbeere im Frühjahr zurückgeschnitten
  • auf die Hälfte oder ein Drittel der Pflanzhöhe schneiden
  • Ausgeizen ist nicht zu empfehlen

Vermehren

Vermehrung aus Samen

  • Aussäen bereits im Februar
  • Samen auf Anzuchterde legen und mit wenig Erde bedecken
  • gleichmäßig feucht halten, nicht nass
  • hell und warm stellen, bei 25 °C
  • optimal ist ein Minigewächshaus
  • direkte Sonneneinstrahlung vermeiden
  • regelmäßig lüften
  • Keimzeit etwa eine Woche
  • sind erste Blätter nach Keimblätter vorhanden, kann pikiert werden
  • Einkürzen der Wurzeln fördert Verzweigung
Tipp:

Wer die Samen nicht einzeln mit dem Zahnstocher aus der Frucht holen möchte, streicht das Fruchtfleisch einfach auf Küchenkrepp und lässt es trocknen. Danach die Samen aufsammeln und einpflanzen.

Vermehrung durch Stecklinge

  • im Herbst 10 cm langen Seitentrieb schneiden und eintopfen
  • wenn der Steckling durch ungünstigen Winterquartier vergeilt, eventuell im Februar neue Ableger schneiden
  • unteres Drittel in Anzuchterde setzen
  • Substrat konstant feucht halten
  • nach den „Eisheiligen“ ins Freiland oder den Kübel setzen

Überwintern

Da die Physalis nicht winterhart ist, sollte sie vor den ersten Frösten in ein Winterquartier umziehen. Gewächshaus oder Wintergarten sind ideale Standorte. Unreife Früchte entwickeln sich weiter und können im Winter geerntet werden. Wer die Andenbeere im Freiland kultiviert, sollte sie stark zurückschneiden und in Kübeln umtopfen.

  • als immergrüne Pflanze benötigt sie einen hellen Standort
  • Überwinterung kühl, jedoch nicht kalt
  • ideale Temperatur liegt bei 5 bis 10 °C
  • selten gießen, nicht austrocknen lassen
Tipp:

Bei Platzproblemen einfach im Herbst Stecklinge schneiden und überwintern.

Krankheiten und Schädlinge

Krankheiten sind für die Andenbeere ohne Bedeutung. Durch viel Nässe kann allerdings die Grauschimmelfäule (Botrytis) auftreten. Ein ausreichender Pflanzabstand behebt das Problem. Unter den Schädlingen sind es Weiße Fliegen und Blattläuse. Diese sind problemlos mit biologischen Mitteln zu bekämpfen.

Häufig gestellte Fragen

Sind die Beeren der Physalis giftig oder essbar?

Einige Arten wie die Lampionblume (Physalis alkekengi) sind giftig. Sorten wie Physalis peruviana und Physalis pruinosa (Erdkirsche) sind essbar und äußerst schmackhaft.

Reifen die Früchte der Andenbeere nach?

Nein, denn sie zählen zu den nichtklimakterischen (nicht nachreifenden) Früchten.

Welche Pflanzpartner eignen sich für die Kapstachelbeere?

Nicht zu empfehlen sind Kartoffeln, Tomaten, Auberginen und Paprika. Allerdings verträgt sich das exotische Gewächs mit Salat und Bohnen. Unter den Zierpflanzen bevorzugt die Pflanze Astern, Chrysanthemen oder Glockenblumen als Pflanzpartner.

Tipps für Schnellleser

  • Andenbeere, auch Kapstachelbeere, Blasenkirsche oder Lampionblume genannt
  • aus der Familie der Nachtschattengewächse
  • weltweit 90 bekannte Arten
  • meist einjährige Pflanze
  • Physalis peruviana ist essbar
  • Standort: vollsonnig, hell, windgeschützt
  • lockerer nährstoffarmer Boden, mit Humus anreichern
  • als Freilandpflanze normaler Wasserbedarf
  • in Kübeln kultiviert benötigt die Andenbeere viel Wasser
  • nicht austrocknen lassen und nicht zu feucht halten
  • kein zusätzlicher Dünger notwendig, da Selbstversorger
  • einjährige Pflanzen benötigen keinen Rückschnitt
  • mehrjährige Pflanzen auf die Hälfte oder ein Drittel der Pflanzhöhe schneiden
  • ausgeizen unnötig
  • Vermehrung aus Samen und Stecklingen möglich
  • Überwinterung: kühl, hell, bei 5 bis 10 °C
  • Schädlinge: Weiße Fliegen und Blattläuse
  • Krankheiten: mitunter Grauschimmelfäule

Wissenswertes zur Andenbeere in Kürze

Die Andenbeere ist normalerweise mehrjährig, wird bei uns aber meist einjährig angebaut. Sie ist einfach nicht frostresistent. Die Pflanzen beanspruchen ziemlich viel Platz, wachsen sehr ausladend. Die Triebe brechen leicht ab. Man sollte sie unbedingt anbinden. Die Pflanze wird mehrtriebig gezogen, sie muss schön buschig werden. Die Früchte benötigen eine lange Reifezeit. In unseren Breiten reifen sie oft nicht vollständig aus. Es schmecken aber nur reife Beeren

  • Die Andenbeere mag es gern warm und absolut sonnig. Günstig ist ein windgeschützter Platzt, damit die langen Triebe nicht abbrechen.
  • Das Pflanzsubstrat sollte weder zu nass noch zu trocken sein, ähnlich wie bei Tomaten.
  • Es kann nährstoffarm und sauer, neutral oder kalkhaltig sein.
  • Der Pflanzabstand sollte etwa einen Meter betragen, da sich die Pflanze buschartig ziemlich ausbreitet.
  • Gegossen werden muss nicht übermäßig viel. Der Pflanzballen sollte aber auch nicht austrocknen.
  • Schneiden ist nur bei mehrjähriger Kultur nötig. Dann schneidet man im Frühjahr ordentlich stark auf 1/3 bis ½ zurück.
  • Krankheiten sind kaum bekannt. Als Schädlinge treten immer mal wieder Weiße Fliegen auf.

Die Pflanzen sind sehr frostempfindlich. Sie überstehen keinerlei Minustemperaturen. Man kann die Physalis aber auch überwintern, es sind eigentlich mehrjährige Pflanzen. Die Überwinterung muss hell und kühl, aber nicht kalt erfolgen. Am besten sind Temperaturen um die 15 °C.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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