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Immergrüne Bodendecker – schnellwachsende & blühende Sorten

Nichts stört die schöne Komposition eines Gartens mehr als kahle Flächen. Sie nehmen ihm seine harmonische Ausstrahlung und lassen ihn unfertig und ungepflegt erscheinen. Immergrüne blühende Bodendecker schließen diese Lücken nachhaltig und ohne großen Pflegeaufwand. In kurzer Zeit bilden sie eine geschlossene Decke, die von Frühling bis Herbst Blüten und Früchte zieren. Einmal gepflanzt, entwickeln sich die Stauden und Kleinstgehölze zuverlässig zu einem beständigen Gartenschmuck. Ob für schattige oder sonnige Standorte, immergrüne Bodendecker gibt es für alle Lagen und Ansprüche.

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Wichtige Pflanz- und Pflegehinweise

Eine Faustregel besagt: Der Spätsommer ist die beste Zeit um immergrüne Bodendecker in die Erde zu bringen. Der Grund dafür ist überzeugend. Wenn sich die schöne Jahreszeit dem Ende entgegen neigt, lässt auch der Wuchs des Unkrautes nach. Die leeren Flächen zwischen den jungen Pflänzchen können also nicht mehr durch unerwünschte Eindringliche bewachsen werden. Allerdings ist nicht für alle Bodendecker diese Pflanzzeit optimal. Deshalb haben grundsätzlich die Angaben der Gärtnereien und Züchter Vorrang. Doch zu jeder Jahreszeit muss die Pflanzfläche vorab gründlich gesäubert und gut vorbereitet werden:

  • Wurzelunkräuter wie Quecke und Giersch restlos entfernen
  • Boden tiefgründig aufzulockern, um eine gute Sauerstoffversorgung und zügiges Verwurzeln zu gewährleisten
  • Kompostgaben sind nur bei sehr schweren und sehr leichten Böden erforderlich

Immergrüne Bodendecker sind in der Regel robust und anspruchslos und benötigen keinen Dünger. Bitte beachten: Das Hacken zwischen den kleinen Pflanzen ist tabu. Es könnte ihre Wurzeln beschädigen, die sich immer horizontal ausbreiten. Dazu ein praktischer Tipp: Eine Schicht Rindenmulch, unterlegt mit Hornspänen, schützt den Boden vor Unkräutern, bis sich die erwünschte grüne Decke gebildet hat.

Sorten für sonnige Plätze

  • Die Teppich-Golderdbeere (Waldsteinia ternata) gefällt durch sattgrüne Blätter und einen auffallend dichten Wuchs. Sie wird annähernd zehn Zentimeter hoch. Von Mitte April bis Anfang Juni schmücken sie kleine dottergelbe Schalenblüten. Dieser immergrüne Bodendecker liebt humusreiche und nicht zu trockene Böden. Auch im lichten Halbschatten fühlt sie sich wohl. Durch ihre nur kurzen Ausläufer kann sie problemlos dicht gepflanzt werden, sodass sich die Fläche schnell undurchdringlich schließt.
  • Die Teppich-Verbene (Phyla nodiflora)ist eine japanische Züchtung, die mit hervorragenden Eigenschaften überzeugt. Keine andere Sorte wächst so schnell wie sie. Schon innerhalb einiger Wochen ist die grüne Decke geschlossen. Zudem ist sehr ungewöhnlich robust und unempfindlich. Die nur drei bis vier Zentimeter hohe Fläche kann bedenkenlos betreten werden, ohne dass die Pflanzen Schaden nehmen. Zudem ist ihre Blütenzeit ungewöhnlich lang. Von Mai bis Oktober ist sie mit zarten weißen, leicht rosa eingefärbten Sternchen geschmückt.
  • Die Zwergmispel (Cotoneaster) gibt es in zahlreichen, attraktiven Züchtungen. Sie liebt Sonne ohne Einschränkung. Je mehr Licht und Wärme sie erhält, desto dichter wird der Blütenflor, der sie ab Juni überzieht. Im Herbst bilden sich kleine rote Früchte, die einen hübschen Kontrast zum immergrünen Blätterwerk bilden. Die Zwergmispel ist robust, benötigt allerdings mehr Pflege als andere immergrüne Bodendecker. Sie schätzt Düngergaben in regelmäßigen Abständen und sollte während langer Trockenperioden auch gewässert werden.

Sorten für schattige Plätze

  • Das einheimische Immergrün (Vinca) liebt den Schatten und feuchten Boden. Seine langen Triebe sind mit kleinen ledrigen Blättchen besetzt. Je nach Sorte zeigen sich zwischen April und Juni blaue, weiße oder rotviolette Blüten. Es bildet einen dichten Teppich unter Sträucher und Bäumen. Ein Tipp: Immergrün bildet einen dekorativen Rahmen für erste Frühlingsblumen wie Narzissen, deren Zwiebeln gleich im Pflanzjahr in die Erde gegeben werden.
  • Dickmännchen oder Ysander (Pachysandra terminalis) ist ein immergrünes Buchsbaumgewächs, das unter dunklen Bäumen vorzüglich gedeiht. Kein Bodendecker verträgt mehr Schatten und Wurzeldruck als er. Zudem fühlt er sich auch in schwierigen Ecken wohl, wo sonst nichts mehr wachsen will. Von April bis Mai zieren ihn kleine und unauffällige weiße Blüten in großer Zahl.
  • So hübsch wie sein Name Elfenblume sind die zarten Blütentrauben, die dieser aparte immergrüne Bodendecker zwischen April und Mai zeigt. Sie wird in den Farben Rot, Gelb, Weiß und Lavendel angeboten. Um schnell eine geschlossene Pflanzendecke zu erreichen, empfiehlt sich die Wahl einer horstbildenden Sorte. Sie lässt sich im Gegensatz zu solchen, die Ausläufer entwickeln, von Beginn an dicht an dicht einpflanzen.
Ysander - Dickmännchen - Pachysandra terminalis

Weitere empfehlenswerte Sorten

  • Stachelnüsschen (Acaena)
  • Heiligenkraut (Santolina)
  • Haselwurz (Asarum europaeum)
  • Schleifenblume (Iberis sempervirens)
  • Immergrüne Kriechspindel (Euonymus fortunei)
  • Silberwurz (Dryas)
  • Andenpolster (Azorella trifurcata)
  • Hauswurz (Sempervivum)
  • Torfmyrthe (Pernettya mucronata)
  • Schwarze Krähenbeere ( Empetrum nigrum)

Häufige Fragen

Gibt es eine vorgegebene Pflanzdichte?

Die Pflanzdichte ist bei jeder Pflanze anders. Sie ist immer auf den Töpfen angegeben und sollte auch unbedingt eingehalten werden. Warum? Werden immergrüne Bodendecker zu dicht verpflanzt, nehmen sie sich schnell gegenseitig das Licht. Sie werden dann unverhältnismäßig hoch und bilden kein harmonisches Gesamtbild mehr. Werden sie in zu weitem Abstand gepflanzt, benötigen sie unverhältnismäßig viel Zeit um die geschlossene Decke zu bilden. Zudem besteht dann die Gefahr, dass sich Unkräuter dazwischen setzen, die nur schwer zu entfernen sind.

Was ist mit dem Winterschutz?

Grundsätzlich sind immergrüne Bodendecker winterhart und brauchen deshalb in der kalten Jahreszeit keinen besonderen Schutz. Weder Schnee noch Laubbefall schaden ihnen. Einige Sorten könnten jedoch in extrem kalten Wintern schwächeln. Das zeigt sich durch verfärbte Blätter oder sich ausbildende, kahle Stellen. Bis zum Sommerbeginn wird sich die Pflanzung von diesen Auswirkungen aber mit Sicherheit wieder erholt haben.

Wie kann ein Verwuchern verhindert werden?

Am Anfang ist die Freude über den üppigen Wuchs und das schnelle Ausbreiten immergrüner Bodendecker groß. Es kann jedoch vorkommen, dass es des Guten zu viel wird und eingegrenzt werden muss. Da die Pflanzen Flachwurzler sind, ist das leicht über naturnahe Barrieren möglich. Dazu gehören beispielsweise in den Boden eingelassene Steine und Stämme. Kostenintensive Wurzelsperren sind nicht nötig.

Wissenswertes zu wichtigen immergrünen Bodendeckern

Pernettya – Torfmyrte

Die in Chile und Feuerland beheimatete Pernettya mucronata zeigt sich zweimal im Jahr von ihrer besten Seite. Von Spätfrühling bis Frühsommer sind ihre drahtigen Stängel in einen weißen Schleier aus Blüten, die an die von Heidekraut erinnern, gehüllt, und im Herbst und Winter schmückt sie sich mit murmelgroßen, glänzenden Beerenfrüchten. Wegen ihrer niedrigen Wuchsform wird die immergrüne Torfmyrte als Bodendecker in Gärten mit saurem Boden gerne gezüchtet. In kalten Gebieten empfiehlt sich eine Laub- oder Reisigdecke als Winterschutz.

Potentilla – Fingerstrauch

Seine große Beliebtheit verdankt der Fingerstrauch der nicht enden wollender farbenfroher Blütenpracht von Frühsommer bis in den Herbst hinein. Gewöhnlich sind die becherförmigen Blüten ungefüllt, doch gibt es auch gefüllte Sorten. Je nach Art oder Sorte entwickeln sich diese Pflanzen zu rundlich- buschigen Sträuchern, die sich zur Beetbepflanzung eignen, oder sie wachsen niedrig- kriechend und bieten sich somit als Bodendecker an.

Andromeda – Lavendelheide

Die heimische Lavendelheide wächst in sauren Hochmooren auf Torf und gehört bei uns zu den bedrohten und deshalb geschützten Pflanzen. Sie gedeiht als typische Moorbeetpflanze nur in feuchten und ausreichend sauren Substraten. Die immergrünen Blättchen des Strauches erinnern an die von Rosmarin „Compacta“, mit ihren dekorativen hellrosa Blüten ist sie eine beliebte Sorte.

Cytisus – Geißklee

Geißklee bildet eine große Gruppe von Sträuchern, die vor allem wegen ihres Blütenreichtums von Frühlingsende bis Hochsommer beliebt ist. Die Blüten sind gelb, cremeweiß, rot oder violett. Geißkleebüsche machen sich besonders gut vor Mauern und als Einfassung, niedrige Arten eignen sich hingegen in Steingärten als Bodendecker.

Efeu

Der Efeu, der von den Kanarischen Inseln über Europa bis nach Ostasien verbreitet ist, zählt zu den Kletterpflanzen, die kaum Probleme bereiten, er verträgt alle Böden und Standorte. Obwohl er auch Blüten und Früchte ausbildet, verdankt er seine Beliebtheit in erster Linie dem immergrünen Laub. Im Lauf seiner Entwicklung weisen die Triebe zwei verschiedene Wuchstypen auf: Die jungen Triebe bringen gelappte Blätter hervor und halten sich mit Hilfe von Haftwurzeln an jeder Unterlage fest, die älteren, ausgewachsenen Sprossteile tragen ungelappte Blätter mit gewelltem Rand und bilden keine Haftwurzeln aus, sondern tragen Blütenstände und schwach giftige Früchte. Efeu erfreut sich auch als immergrüner Bodendecker großer Beliebtheit.

Vinca – Immergrün

Das wuchsfreudige Immergrün ist ein beliebter Bodendecker für halbschattige Lagen. Mit ihren langen Kriechsprossen bedeckt jede Pflanze eine 0,9 – 1,2 m² große Fläche. Die blauen, purpurfarbenen oder weißen Blüten erscheinen hauptsächlich im Frühjahr und Sommer.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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