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Clematis ‚Multi Blue‘ – Pflege und Schneiden

Clematis 'Multi blue' - Waldrebe
Kate Ter Haar from Cedarville, MI, USA, Clematis Multi Blue (7455581558), bearbeitet von Hausgarten, CC BY 2.0

Es ist Züchtern tatsächlich gelungen, die Schönheit der eh schon bezaubernden Clematis noch zu steigern. Die Hybridsorte ‚Multi Blue‘ ist eine solche kreierte Sorte. Ihre Ranken übersät sie mit einer Flut lavendelblauer Blüten. Dabei verleihen die zahlreichen spitzen Blütenblätter jeder einzelnen gefüllten Blüte ein außergewöhnlich schönes Aussehen. Und bei guter Pflege legt diese Clematis im Spätsommer eine zweite Blührunde hin.

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Wuchs

Die ‚Multi Blue‘ ist, typisch Clematis, eine Kletterpflanze, die schnell an Höhe gewinnt. Bis zu 2,5 m Höhe kann eine ausgewachsene Clematis der Sorte ‚Multi Blue‘ erreichen. Durch regelmäßigen Schnitt entwickelt sie eine schön verzweigte Form mit kräftigen Kletterranken. Diese dünnen Ranken können allerdings nicht von sich aus aufrecht stehen und benötigen in der Nähe etwas, woran sie sich festhalten können, ein spezielles Klettergerüst, eine Wand, einen Baum u. Ä. Im Winter wirft die Clematis ihr Laub ab, um im Frühjahr frisch auszutreiben.

Blüte

Die gefüllte blauviolette Blüte ist das besondere Kennzeichen dieser Sorte. Sie gehören mit etwa 8 bis 12 cm Durchmesser zwar nicht zu den größten Clematisblüten, sind aber durch ihr Aussehen besonders auffällig. Die äußeren Blätter bilden eine sternförmige Umrahmung des Blütenkopfs. Aus diesem wiederum entfaltet sich die Füllung, wie bei einer Seerose. Unzählige kleine und fransenähnliche Blätter öffnen sich stufenweise. Die erste Blühphase der ‚Multi Blue‘ beginnt ab Juni. Im Spätsommer blüht diese Clematis erneut, allerdings dann nicht immer mit den Fransenblättern. Schade nur, dass die Blüten keinen Duft verbreiten.

Standort

Diese Clematis klettert gern an sonnigen bis halbschattigen Plätzen, nur ihre Wurzeln bevorzugen durchgehend Schatten. Damit alle Teile dieser Pflanze zufriedengestellt sind, muss der Besitzer etwas nachhelfen. Die Clematis wird an einem überwiegend sonnigen Standort ausgepflanzt und gleichzeitig werden ihre Wurzeln vor der Sonne geschützt:

  • ca. 10 cm tiefer einpflanzen als normal
  • eine ca. 10 cm hohe Mulchschicht ausbringen
  • alternativ Bodendecker pflanzen
  • oder andere Staudenpflanzen in der Nähe pflanzen, die Schatten werfen
Tipp:

Der Standort sollte zudem windgeschützt sein, da zu starker Wind die Ranken der Clematis von ihrem Haltegerüst abreißen kann.

Boden

Clematis 'Multi blue' - Waldrebe
Don Burkett from Algonquin, USA, Clematis ‚Multi Blue‘ (1), bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 2.0

Die Wurzeln der Clematis wachsen tief in die Erde. In einem tiefgründig aufgelockerten Boden geschieht dieses Wachstum mühelos. Sandig humoser Boden ist einerseits nahrhaft für die Clematis, andererseits kann Wasser gut versickern. Ist der Boden zu lehmig, sollte er mit etwas Sand und Steinchen aufgelockert werden, damit sich keine Staunässe bilden kann. Ist der Boden hingegen zu sandig, kann es kein Wasser halte und sollte deswegen mit etwas Pflanzenerde vermischt werden. Eine Drainageschicht aus Sand und Kies erleichtert das Versickern von überschüssigem Wasser.

Auspflanzen

Die Waldrebe ‚Multi Blue‘ ist winterhart und ist bestens für einen Standort im Freien geeignet. Im Handel wird sie im Topf angeboten und muss daheim in den Garten ausgepflanzt werden. Wenn Sie eine größere Fläche begrünen möchten, sind zwei Clematis pro Meter notwendig.

  1. Stellen Sie den Topf mit der Clematis für etwa 10 Minuten in einen Eimer mit Wasser.
  2. Bereiten Sie den Boden vor. Er sollte gut gelockert sein.
  3. Heben Sie ein Pflanzloch aus, das etwa zwei Mal so groß ist, wie der aktuelle Topf.
  4. Nehmen Sie die Pflanze vorsichtig aus dem Topf raus. Ziehen Sie nicht an Ranken! Halten Sie die Pflanze über Kopf, und ziehen Sie dann langsam den Topf hoch, während Sie den Pflanzenballen mit der anderen Hand festhalten.
  5. Setzen Sie die Clematis in das vorbereite Loch, etwa 10 cm tiefer, als sie zuvor im Topf gestanden hat.
  6. Verfüllen Sie den Zwischenraum mit Erde und drücken Sie diese gut an.
  7. Bilden Sie einen Gießwall, um das Gießen zu erleichtern.
  8. Wässern Sie die ausgepflanzte Clematis großzügig an.
  9. Bieten Sie ihr gleich zu Beginn eine geeignete Rankhilfe.
  10. Wässern Sie die Pflanze noch mehrere Wochen nach dem Auspflanzen. Orientieren Sie sich dabei an die aktuelle Witterung.
Tipp:

Wenn die Clematis an einer Hauswand gepflanzt wird, sollte der Abstand zur Wand etwa 10 bis 15 cm betragen. So kommt genügend Luft dran und Feuchtigkeit kann besser verdunsten.

Kübelhaltung

Clematis 'Multi blue' - Waldrebe
Roman Köhler, P5303430, bearbeitet von Hausgarten, CC0 1.0

Kletterpflanzen eignen sich auch gut für die Begrünung von Balkonen und Terrassen. Der Topf, in dem die Clematis im Handel zum Verkauf angeboten wird, ist allerdings zu klein für diesen Zweck. Sie muss in einen ausreichend großen Kübel umgepflanzt werden. In einem großen Gefäß steht der Clematis ausreichend Substrat zur Verfügung. Es können sogar noch zwei weitere Clematis mit eingepflanzt werden und so ein noch üppigeres und dichteres Wachstum zu erreichen.

  • Pflanzkübel mit mind. 25 Liter Volumen verwenden
  • viele große Bodenlöcher erforderlich
  • eine etwa 8 cm hohe Drainageschicht aus Kies oder Splitt verhindert stehende Nässe
  • hochwertiger Pflanzenerde bietet ausreichend Nährstoffe
  • in der Blühphase regelmäßig düngen
  • Wurzeln beschatten, mit niedriger Unterpflanzung
  • stabile Rankhilfe mit vielen Verstrebungen am Kübel befestigen
  • auch Kübelpflanzen benötigen einen Rückschnitt
  • im Winter ist ein geschützter Platz wichtig
  • alternativ: Kübel mit Pflanzenvlies umwickeln
  • alle 3 bis 4 Jahre die alte Erde durch neue austauschen
Tipp:

Reduzieren Sie beim Umtopfen den Wurzelbereich um etwa einen Drittel. Das regt die Bildung neuer Wurzeln an.

Düngen

Für den Neuaustrieb im Frühjahr und für die Blütenbildung benötigt die Clematis reichlich Nährstoffe und Spurenelemente. Regelmäßige Düngergaben in dieser Zeit sorgen für kräftige Ranken und reichlich Blüten. Hornspäne eignen sich gut als Langzeitdünger und sollten rechtzeitig vor der Blühphase in die Erde eingearbeitet werden. Es vergeht ein wenig Zeit, bis die Mikroorganismen im Boden die darin enthaltenen Nährstoffe freigesetzt haben. Auch Dünger für Rosen oder spezieller Dünger für Kletterpflanzen gibt ihnen die benötigten Wachstumselemente und sollte bis Mitte August über das Gießwasser verabreicht werden.

Gießen

Clematis, die schon einige Jahre im Garten wachsen, haben ihre Wurzeln so weit entwickelt, dass die natürliche Feuchtigkeit im Boden für ihre Versorgung ausreicht. Nur wenn der Sommer besonders trocken ist, finden sie nicht ausreichend Wasser, um ihre Blütenpracht zu entfalten. Über Wasser nehmen sie nämlich Nährstoffe auf, die sie für das Wachstum unbedingt benötigen. In dieser Vegetationsperiode darf der Boden nie ganz austrocknen. Sobald die oberste Schicht angetrocknet ist, müssen Sie der Clematis frisches Wasser zuführen.

Junge Clematis müssen immer wieder gegossen werden, die Versorgung durch ihre Wurzeln reicht da nicht immer aus. Clematis, die in Kübel wachsen, müssen allerdings öfter gegossen werden. Auch wenn die Tage nicht zu heiß sein sollten, die Erde im Kübel verliert schnell an Feuchtigkeit.

Beim Gießen ist aber unbedingt darauf zu achten, dass keine Staunässe entsteht. Sollte die Bodenbeschaffenheit zu Staunässe neigen, sind Bodenverbesserungsmaßnahmen dringend anzuraten. Auch für das Gießen heißt es, lieber ihr täglich etwa Wasser geben, satt einmal reichlich.

Rückschnitt

Clematis 'Multi blue' - Waldrebe
Dezidor, Fotky květů (17), bearbeitet von Hausgarten, CC BY 3.0

Clematis werden abhängig von ihrer Blütezeit geschnitten. Clematis ‚Multi Blue‘ gehört zu den Clematis der sogenannten zweiten Schnittgruppe. Nach der ersten Blüte im Sommer wird die Kletterpflanze nur leicht zurückgeschnitten. Vor allem ihre verwelkten Blüten müssen entfernt werden, damit sie ihre Kraft nicht für die Samenbildung einsetzt. Die eingesparte Energie kommt der zweiten Blüte im Spätsommer zugute. Im Frühjahr, vor dem Neuaustrieb, wird die ‚Multi Blue‘ noch einmal ausgelichtet und alle Triebe auf etwa 1 bis 1, 5 m zurückgeschnitten.

Wenn die Clematis noch nicht sehr viele Hauptäste hat, ist auch es möglich, sie bis auf etwa 50 cm zurückzuschneiden. Sie treibt neu aus, dann verzweigter und kräftiger. Aufgrund des schnellen Wachstums ist sie schon bald in voller Höhe und jetzt auch in die Breite gehend zu bewundern.

Krankheiten und Schädlinge

Clematis, die sich am geeigneten Standort befindet und richtig gepflegt wird, ist kaum anfällig für Krankheiten und Schädlinge. ‚Multi Blue‘ ist zudem widerstandsfähig gegen die gefürchtete Clematis Welke. Echter Mehltau kann auftreten und muss rechtzeitig bekämpft werden. Stark befallene Ranken sollten abgeschnitten und über den Restmüll entsorgt werden.

Wühlmäuse mögen Clematis und naschen gern von ihren Wurzeln. Ein Drahtgeflecht rund um den Wurzelballen, schon beim Einpflanzen angebracht, hält die kleinen lästigen Nager auf Abstand.

Überwintern

Die Clematis ‚Multi Blue‘ ist bis zu -20 Grad Celsius winterhart. Sie wird daher auch härtere Winter im Freien überleben können. Dennoch kann besonders bei jungen Pflanzen ein leichter Winterschutz nicht schaden. Ideal sind abgeschnittene Tannenzweige, die rund um die Clematis in den Boden gesteckt werden und sie so vor kalten Winden schützen. Im Frühjahr, wenn der Neuaustrieb einsetzt, können die Tannenzweige wieder entfernt werden. Kübelbewohner benötigen im Winter zusätzlichen Schutz, auch wenn die ‚Multi Blue‘ winterhart ist. Starke Fröste dringen schnell bis in die Kübelerde und können zu Erfrierungen an den Wurzeln führen. An solch kalten Tagen und Nächten sollte der Kübel in geschützten, frostfreien Räumen verbringen. Wenn das nicht möglich ist, muss der Kübel mit Vlies umwickelt werden, um so die Kälte etwas zu mildern.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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