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Ameisen im Garten bekämpfen – bewährte Hausmittel und Methoden

Sie können störende Ameisen im Garten bekämpfen, sollten sie aber möglichst nicht töten. Eigentlich nichts neues, sondern ganz normale Gartenarbeit seit deren „Erfindung“, weshalb an bewährten Hausmitteln und Methoden auch kein Mangel herrscht:

Video-Tipp

Vor Bekämpfung Ameisen bestimmen

Theoretisch können 100 verschiedene Ameisen-Arten bei Ihnen im Garten herumlaufen, von denen viele „Ameisen-Artikel“ willkürlich ausgewählte einzeln vorstellen. Sicher interessant, vor allem für Ameisenforscher, aber: Im Garten haben Sie es meist nur mit zwei Ameisenarten zu tun, deren Aussehen und Lebensweise schnell beschrieben ist:

Wegameise (Gartenameise, Rasenameise) „Lasius niger“

  • häufigste Ameise im Garten
  • mattschwarz, 0,5 cm lang, Körper mit drei Segmenten
  • Kopf mit Facettenaugen (inkl. hunderte Einzelaugen, die 100 Millionen Jahre vor Computerbildschirmen Bilder über einzelne Bildpunkte erstellten)
  • komplizierter mehrgliedriger Mittelteil
  • dickes Hinterteil (mit inneren Organen, Giftspeicher, bei Königinnen Eiern fürs nächste Ameisenvolk)
  • bauen Nester in der Erde (wegen Stabilität gerne um Pflanzenstängel, wegen gutem Wohnklima gerne unter sonnengewärmten Platten, Brettern, Steinen)

Gelbe Wegameise „Lasius flavus“

  • bisschen kleiner als die schwarze Variante
  • gelblich bis rötlich
  • ansonsten ähnlich „zusammengesetzt“ wie die schwarzen Kollegen
  • bevorzugt den feuchten Teil des Gartens
  • baut (Kuppel-) Nester (an sandigen, sonnigen Stellen, unter Steinen/Platten, in Baumrinden, Rasen, Mauerspalten)

Wenn eine gut gedeihende Ameisen-Population genau den Platz in Ihrem Garten zum Ameisen-Staatsgebiet erklärt hat, an dem Ameisen maximal stören, müssen Sie normalerweise nicht wissen, welche Art stört. Wenn ein Mittel Ameisen dort bekämpfen kann, kann es rote, schwarze, grüne und pink-blau gestreifte Ameisen bekämpfen; wenn ein Mittel nichts taugt oder eher Menschen/Tiere/Pflanzen vergiftet als Ameisen, ist es auch egal, ob es gegen urdeutsche Wegameisen oder Indonesische Tigerameisen nicht wirkt. Der Umgang mit den meisten der 100 „Gartenameisen“ ist unproblematisch und wird unten dargestellt, vorher zu den seltenen Ausnahmen:

Ameisen mit unüblichem Verhalten, am ungewohnten Ort

In seltenen Einzelfällen ist die Ameisenart dann doch einmal wichtig:

  • „Normal aussehende“, aber ungewöhnlich hartnäckige Ameisen könnten (selten) invasive, Superkolonien bauende Lasius neglectus sein
  • „Normal aussehende Ameisen“ besiedeln hölzerne Teile von Gartenbauten, das könnten „holzfressende“ Braune Wegameisen „Lasius brunneus“ oder Glänzendschwarze Holzameisen „Lasius fuliginosus“ sein
  • Im Garten bewegen sich deutlich unnormal ausehende Ameisen
  • Keine Anlässe, zum Ameisenforscher zu werden, sondern Information und Unterstützung zu suchen, z. B. beim örtlichen Umweltamt oder unter www.ameisenschutzwarte.de
Tipp:

Befürchtungen, im Garten von beißenden Ameisen-Exoten belästigt zu werden, sind eher unnötig. Aus südlichen Ländern eingeschleppte Monster-Ameisen überleben unsere Winter nicht, aus nördlichen Ländern werden keine Monster-Ameisen eingeschleppt (weil es dort wie bei uns nur kleine Ameisen gibt). Falls Ihnen im Garten eine große oder sonst merkwürdige Ameise entgegenkommt, sollten Sie ergründen, welcher Nachbar Ameisen als Hobby hält und Kunde bei einem gewissenlosen Ameisen-Händler ist (selbst die L. neglectus, die Kolonien mit über 100 Mio Ameisen bilden kann, wurde bereits als „anfängergeeignet“ beschrieben); dieser Nachbar ist als Störer verantwortlich und darf seine Ameisen selbst einsammeln oder beseitigen.

„Ameisen bekämpfen“ als nicht wirklich existentes Problem

Ameisen

Keine Angst, wir wollen Ihnen nicht erzählen, dass Sie mit Ameisen leben sollen, die gerade von unten Ihre Terrasse aushöhlen. Sondern nur, dass Beseitigung fehlgeleiteter Ameisen nicht das Problem darstellt, das sich nach dem ersten Blick ins Netz aufzutürmen scheint. Wenn verkaufsmotivierte Informationsquellen und durch diese beeinflusste Forenliteratur außen vor bleiben, formt sich ein reales Bild vom Zusammenleben Mensch-Ameise: Eine weitgehend konfliktfreie Co-Existenz, die gelegentlich zarter Korrekturen und sehr selten entschiedener Eingriffe bedarf.

In der Realität ergibt sich für die meisten deutschen Gärtner nie die Notwendigkeit, Ameisen zu bekämpfen; die den Gartenboden pflegenden „Profis“ unter diesen Gärtnern hätten auch absolut keine Idee, warum sie das tun sollten (im Gegenteil, Ameisen stellen Humus her). Ausufernde Ameisen-Populationen auch durch menschlichen Eingriff auf Normalmaß reduzieren – kein Problem, Ameisen von Orten vertreiben, wo sie Menschen stören – auch kein Problem; beides gehört für erfahrene Gärtner ganz normal zum Gärtnerhandwerk und zur Gartenarbeit und ist ganz bestimmt nicht schwer.

Sie können es „Ameisen bekämpfen“ nennen (und darin eine willkommene Gelegenheit sehen, sich von Aggressionen zu befreien, die durch amerikanische Präsidenten und weitere krude Zeiterscheinungen aufliefen), Sie können es „Ameisen umgarnen“ nennen (und sich über die richtige Mondphase zur Ameisen-Umsiedlung informieren) – Sie werden unzweifelhaft gut mit den Ameisen klarkommen, wenn Sie wissen, was wann wo und warum zu tun ist.

Wichtiger als einzelne Hausmittel-Tipps ohne Begründung ist deshalb ein Blick darauf, mit welchen Mitteln und Substanzen Sie welche „Ameisen-Erscheinungen“ mit welchen Erfolgsaussichten beeinflussen können. Inklusive Begründung, auch damit Sie in Zukunft jedes alte Märchen und jedes neue Fake-Produkt gegen Ameisen einschätzen können:

Einzeln umherirrende Ameisen

Wenn einzelne, im Garten umherirrende Ameisen ein Problem sind, scheint der Rat nahezuliegen, sich beim Psychiater von der Ameisen-Phobie befreien zu lassen. Da Ameisen-Phobien selten sind, wurde aber vielleicht nur gerade eine ganz besondere Jungpflanze gesetzt, oder der Garten befindet sich in einem nicht sehr guten Zustand, der öfter Probleme mit ausufernden Ameisen-Populationen verursacht (langfristige Abhilfe siehe „Garten im Gleichgewicht“).

Alles Grund genug, um bereits einzelne Ameisen aufmerksam zu beobachten, die folgendes vorhaben könnten: In der Nähe befindet sich ein Nest, von dem Arbeiterinnen auf Futtersuche/Wassersuche starten. Sie könnten diese Erkundungs-Ameisen nun jeweils töten (schaffen Sie ohne Hausmittel-Tipp durch drauftreten), aber sicher sein, dass die nächsten Entdecker folgen werden, solange weiter Futter lockt. Ist die frisch gepflanzte Jungpflanze das „Objekt der Begierde“ , bekommt sie einen Duft-Abwehrzaun; möchten Sie generell verhindern, dass in einem bestimmten Teil des Gartens eine Ameisenstraße entsteht, gibt es nur einen praxisnahen Tipp:

  • Ameisen-Leckereien wie offen herumstehende Lebensmittel + Tierfutter entfernen
  • Kundschafter-Ameisen in einen anderen Teil des Gartens locken
  • Zu schützenden Bereich mit Anti-Ameisen-Düften umpflanzen

Wenn die umherirrende Ameise ungewöhnlich groß ist und einen ungewöhnlich dicken Hinterleib „mit sich schleppt“, haben Sie eine Königin vor sich, die gerade im Begriff ist, einen neuen Ameisenstaat zu gründen. Kurz zuvor ist sie ausgeschwärmt, hat sich (im Flug, auch mal ’ne Variante) begatten lassen, ihre Flügel abgeworfen und ist nun auf der Suche nach einem schönen Platz für ein Nest. Wenn Sie es übers Herz bringen, die hoffnungsfrohe Jung-Königin um Leben und Volk zu bringen, treten Sie kräftig drauf oder erschlagen sie mit einer Zeitung. Wenn nicht, können Sie sie vorsichtig auf eine Kehrschaufel fegen und an einem Ort abkippen, an dem ihr Nest nicht stört, z. B. hinten im Garten bei den alten Bäumen.

Ameisenstraßen

Wenn die Ameise nicht umherirrt, sondern mit vielen Kumpels stramm in eine Richtung marschiert, können Sie diese Ameisenstraße umlenken, indem Sie das Nahrung bietende Ziel ausfindig machen und dorthin versetzen, wo die Ameisenstraße nicht stört. Die vielen kleinen lockenden Ziele in der Nähe können Sie dann nur wieder mit Duftpflanzen etc. abriegeln; wo Sie es ganz ernst meinen, sollten Sie die Ameisen zusätzlich mit Lockangeboten in eine andere Richtung schicken.

Ameisennest

Oder Sie verfolgen die Ameisenstraße bis zum anderen Ende, zum Nest. Wenn dieses am gegebenen Ort nicht stört, wird die Ameisenstraße umgelenkt; wenn es stört, könnte das Nest umgesiedelt werden. Das klappt mit dem Blumentopf-Trick, aber nur, wenn einige Voraussetzungen erfüllt sind:

  • Ameisennester befinden sich im Rasen oder Garten
  • Es geht um „unsere liebsten beiden Ameisenarten“ Lasius niger oder Lasius flavus
  • Erdhügel wurde nach Regen mit folgendem Sonnenschein frisch aufgeschüttet
  • Dann sollen bewegungsunfähige Brutstadien aus der nassen Kälte gerettet werden
  • Ein umgestürzter Blumentopf wird in der Sonne wärmer als der Ameisenhügel und deshalb gerne als Nisthilfe angenommen
  • Blumentopf mit Holzwolle oder zerknülltem Zeitungspapier (locker) füllen
  • Auf den begonnenen Nestbau aufsetzen und 2 bis 3 Tage warten
  • Pappe, Spaten, Kehrschaufel unter den Blumentopf schieben, anheben und an passende Stelle umsetzen
  • Mit gutem Nahrungsangebot umgeben, falls das neue Heim nah dem alten liegt
  • 10-20 Meter würden die Ameisen zum ursprünglichen Wohnort zurücklaufen, der wurde ja schließlich aus bestimmten Gründen ausgewählt
  • Bei Umsetzungs-Schwierigkeiten hilft wieder www.ameisenschutzwarte.de, Arbeitskreis für Not- und Rettungsumsiedlungen.
Ameisen

Falls Nester (kleine Häufchen mit feiner Erde) in Ihrem Zierrasen stören, dürfen diese Sie eigentlich nicht stören, weil Ameisen wie Regenwürmer in den Rasen gehören und notwendig sind, wenn Sie nicht irgendwann mit Kunstrasen enden möchten. Wenn die Häufchen überhand nehmen, wird unter „Garten im Gleichgewicht“ erklärt, wie das aufhört. Bis dahin helfen nur brutale Mittel: Wenn nach Regen wieder Sonne scheint, wärmen sich Königinnen oft oben im Hügel. Ein kräftiger Sprung mit festen Schuhen setzt Sonnenbad und Leben ein Ende … und die richtige Höheneinstellung am Rasenmäher säbelt solange „ein bisschen Nest“ ab, bis die Ameisen empört umziehen.

Bewährte Hausmittel und Methoden zur Ameisenbeeinflussung

Nach diesem Ausflug in die Welt der Ameisen wissen Sie genug, um sich ein Arsenal an Mitteln zusammenstellen, mit denen Sie „Ihre Ameisen“ beeinflussen können.

Ameisen können sehr gut riechen, das können Sie sich zu Nutze machen. Denn die normale Gartenameise ist einerseits dauerhungrig, weil sie nicht nur sich, sondern auch „Nestgenossen“ ernährt. Als echtes Süßmaul kann sie keiner zuckerhaltigen Substanz widerstehen; ein schlichter (komfortabel umgedrehter) Teller mit Zuckerwasser reicht als Lockmittel völlig (in einer Umgebung ohne Wasserquellen kann eine Schale voll Wasser das beste Lockmittel sein, weil auch Ameisen Durst leiden).

Andererseits ordnet ihr sehr feiner Geruchssinn ziemlich viele Gerüche als abstoßend ein, hier eine Liste zum schnellen Check, in Ihrem Haushalt gibt es bestimmt einige „Ameisen-Schrecks“:

  • Basilikum, auch gegen Kohlweißlinge und Schnecken
  • Beifuß
  • Brennnessel
  • Chili
  • Eberraute
  • Eichenrinde
  • Essig (verfliegt schnell und darf im Garten nur in geringen Mengen ausgebracht werden)
  • Farnkraut
  • Feldsalat
  • Grapefruit
  • Holunder
  • Kaffeesatz
  • Kampfer
  • Kapuzinerkressen, auch gegen Kohlweißlinge und Schnecken
  • Kerbel
  • Kräuterjauche
  • Lavendel
  • Majoran
  • Nelken (Gewürz-)
  • Orangen
  • Pfefferminz
  • Rainfarn, auch gegen Kohlweißlinge und Schnecken
  • Rosmarin
  • Salbei
  • Steinklee (der ist gemeint, wenn Einsatz von „Melilotenklee“ empfohlen wird)
  • Tausendgüldenkraut
  • Teebaumöl
  • Thymian, auch gegen Kohlweißlinge und Schnecken
  • Thuja
  • Tomaten
  • Wacholder
  • Weinraute
  • Wermut
  • Wucherblume
  • Zimt
  • Zitrone

Mit Düften können Sie die Ameisen vertreiben oder eine Ameisenstraße unterbrechen, weil z. B. Essig den Orientierungssinn verwirrt. Alle Anti-Ameisen-Aromen lassen sich auf vielfältige Art und Weise einsetzen: als Pflanzen, frisch geschnittene Blätter, Schalen, Öle, Jauchen (Resteverwertung für vieles, auch z. B. Zitronenschalen) und an vielen strategisch günstigen Stellen ausbringen: direkt in Nester stecken, in den Weg sprühen/streuen, frische Triebe um Baumstämme binden usw.

Ameisen Duft

Solche Einwirkung auf Ameisen gehört seit Jahrhunderten zur Gartenarbeit; genauso lange werden auch die einfachen + kostengünstigen Mittel und Methoden angewandt, mit denen Sie Ameisen in jeder Lebenslage Herr werden. Wir muten Ihnen keine Tipps zu, wie Sie Kresse auslegen oder Ameisen Lavendelöl in den Weg sprühen oder Kaffeesatz (der auch gleich Ihre Pflanzen düngt) in den Weg schütten; Sie werden zu vorhandenen Mitteln sicher eigene Ideen entwickeln können. Je kreativer Sie veranlagt sind, desto mehr Spaß bringt die Ameisen-Vertreibung: Je nachdem, wo Ameisen in welcher Form auftreten, gibt es ein bis mehrere genial passende Mittel, um sie genau an diesem Ort „zum Umdenken zu bewegen“.

Mit der obigen Liste sind Sie noch nicht am Ende; Ameisen in Töpfen oder sonst abgrenzbaren Gebieten können durch wiederholte Überflutung vertrieben werden (oder tätig auf „Blumentopf-Umsiedlung“ eingestellt werden); am Besteigen von Bäumen (Balkonkästen etc.) hindern Leimringe, Kieselsteine (Drainage in Töpfen/Kübeln, Terrassenaufbau) werden von Ameisen nicht besiedelt. Wenn die Ameisen gerade in die Bausubstanz unter der Terrasse eindringen, kann sie vielleicht der schlichte Teller mit Zuckerwasser zur Umkehr bewegen. Wenn sie schon länger dort wohnen, lohnt sich ein Versuch mit einem starken Baustaubsauger, bevor Sie die Terrasse auseinander bauen und den Schädlingsbekämpfer anrufen.

Mit etwas Spaß an der Sache fallen Ihnen vermutlich noch viel genialere Lösungen ein – wie der Vorschlag, Tisch-Kunststoffbeine in kleine Wasserbehälter zu stellen, weil die Ameisen diese „Meere“ bestimmt nicht besegeln (und wenn sie es doch tun, ist Ihnen der Ameisenbefall egal, weil Sie mit Filmchen von Ameisen in kleinen Segelbooten im Netz viel Geld machen).

Garten im Gleichgewicht

Typische Forumsbeschwerde eines Neugärtners, der noch nicht begriffen hat, dass er sich selbst kosten-, arbeits-, gesundheitsmäßig in Teufels Küche bringt, wenn er seinen Garten mit Verkäufer-Ratschlägen statt Wissen betreibt: „Versucht habe ich schon fast alles; von Backpulver über Insektizide zum Streuen und Gießmittel verschiedenster Hersteller; Köderdosen und Vertikutieren, Überflutung und mehr Dünger, Unkrautvernichter, Bodenaustausch mit Rasenneuansaat – nichts hat auch nur ansatzweise geholfen, nach ein paar Tagen war neue Brut geschlüpft“

Waldameise steht unter Naturschutz

Kurze Antwort des in der biologischen Forschung arbeitenden Prof. Dr., der sein Wissen gratis zur Verfügung stellt, um solche Menschen zu beraten (uns + Ameisen vor solchen Menschen zu retten): „Wenn Sie ein derartiges ökologisches Chaos in Ihrem Garten anrichten, ist eigentlich nichts anderes zu erwarten als das, was Sie berichten. Dass das alles nichts nützt, ist für mich keine Neuigkeit. Mit dem Backpulver sind Sie auf ein nicht mehr ausrottbares Märchen hereingefallen“. Später hat er alles ausführlich erklärt, was vom Neugärtner beantwortet wird, indem er den unsäglichen Backpulver-Tipp an das nächste Forenmitglied weitergibt (Backpulver kann Ameisen vielleicht töten, ist aber als Bekämpfungsmittel in etwa so geeignet wie ein Glas Wasser, in dem Sie Ameisen einzeln ertränken).

Sicher ist: Je mehr Natur im Garten zu finden ist und je mehr sich diese Natur im Gleichgewicht befindet, desto unwahrscheinlicher werden Ameisenkonflikte bzw. desto wahrscheinlicher wird es, dass sich zwar Ameisen an unpassenden Orten ansiedeln, diese Ameisen aber überhaupt nicht bemerkt werden. Denn im natürlichen Garten werden einige Spezies vor Ihnen auf die Ameisen aufmerksam und sorgen dafür, dass die Population auf Normalmaß bleibt: Natürliche Feinde der Ameisen sind z. B. viele Vögel, Füchse und Dachse, Spitzmäuse, Frösche, Kröten und andere kleine Reptilien/Amphibien, Raubinsekten und Spinnen (99 % der Jungköniginnen werden im gesunden Umfeld „weggenascht“).

Wenn die Garten-Ökologie nicht stimmt, können Sie Ameisen umlenken; aber Sie können sich Eingriffe wie „ameisennährende Blattläuse entfernen“ und „Ameisenbrut fressende Nematoden hinzuzufügen“ von vornherein sparen. Menschen können mit korrekter Gartenarbeit darauf hinwirken, dass sich ein ökologisches Gleichgewicht einstellt; aber es ist dem Hobbygärtner nicht möglich, im Garten ein künstliches Gleichgewicht herzustellen. Das betrifft übrigens auch den ganzen Bereich „Gift gegen Ameisen“, dessen Anwendung gegen den Nützling Ameise, der im Naturhaushalt wichtige Funktionen erfüllt, jedoch heute in Gärten generell verboten ist.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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