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Wie schnell wächst Elefantengras? | Pflege für Miscanthus x giganteus

Elefantengras - Miscanthus x giganteus - Riesen-Chinaschilf
nationalrural, Miscanthus Crop, bearbeitet von Hausgarten, CC BY 2.0

Miscanthus x giganteus, das Riesen-Chinaschilf ist eine natürliche Hybride aus zwei Miscanthus-Arten, nämlich dem Silber-Chinaschilf (bot. Miscanthus sinensis) und dem Silberfahnengras (bot. Miscanthus sacchariflorus). Es wurde bereits in den 1930 aus Japan eingeführt und erfreut sich immer noch großer Beliebtheit. Mit einer Höhe von bis zu vier Metern ist es ein attraktiver und dennoch pflegeleichter Blickfang in jedem Garten.

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Steckbrief

  • botanischer Name: Miscanthus x giganteus
  • Herkunft: Asien
  • Wuchshöhe: 3 bis 4 m
  • bevorzugter Standort: sonnig bis halbschattig
  • bevorzugter Boden: frisch bis mäßig feucht, sandig bis lehmig, humusreich
  • Blüte: rote Blüten in Rispenform
  • Blütezeit: Oktober
  • Blätter: grasartig, lang und schmal, je nach Sorte verschiedene Färbungen
  • Besonderheiten: winterhart, kalktolerant, malerischer Wuchs, schnellwüchsig, horstbildend

Aussaat

Sollte das Miscanthus x giganteus in Ihrem Garten blühen, dann können Sie leider trotzdem nicht auf keimfähige Samen daraus hoffen, da diese steril sind. Sie können das Schilf aber durch die Teilung einer Pflanze oder seiner Rhizome vermehren.

Standort und Boden

Miscanthus x giganteus bevorzugt einen möglichst sonnigen Standort, gedeiht aber auch noch im Halbschatten. Je mehr Sonne das Gras bekommt, desto vitaler und kräftiger werden seine Blätter und Halme. Im Halbschatten ist außerdem kaum mit einer Blüte zu rechnen. An den Boden hat das Riesenschilf keine besonderen Ansprüche. Es ist kalkverträglich und relativ robust, bevorzugt aber einen frischen bis feuchten, nicht nassen Boden. Dieser darf gern nährstoffreich und humos sein. Wichtiger ist für das junge Schilf jedoch, dass die nähere Umgebung frei von Unkraut ist, denn seine Wurzeln können sich noch nicht gut dagegen behaupten.

Pflanzen

Elefantengras - Miscanthus x giganteus - Riesen-Chinaschilf
Hamsterdancer, Miscanthus Bestand, bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 3.0

Bedenken Sie schon bei der Pflanzung, dass das Elefantengras sehr groß werden kann und einen enormen Umfang erreicht. Planen Sie daher einen entsprechenden Platzbedarf ein. Zu den Nachbarpflanzen sollte ein Abstand von mindestens einem Meter bleiben, besser sogar anderthalb Meter. Ein guter Monat zum Pflanzen ist der Mai.
Am besten pflanzen Sie Ihr Riesenschilf in leicht feuchte, gut durchlässige Erde. Ist der Boden in Ihrem Garten sehr verdichtet, dann lockern Sie ihn gründlich auf. Trockenen Boden reichern Sie ihn außerdem mit etwas reifem Kompost an. Eventuell ist auch eine Drainageschicht zu empfehlen, denn das Gras verträgt keine Staunässe. Nach dem Pflanzen gießen Sie Ihr Riesenschilf gut an. Eine Rhizomsperre ist nur nötig, wenn das Ziergras an eine pflegeintensive Grünfläche grenzt.

Tipp:

Sie können Elefantengras auch gut im Kübel kultivieren, dort ist weder die Rhizombildung noch die Konkurrenz von Unkraut ein Problem. Verwenden Sie aber unbedingt ein ausreichend großes Pflanzgefäß (Fassungsvermögen mindestens 50 Liter).

Wie schnell wächst Elefantengras?

Miscanthus x giganteus gehört zu den schnell wachsenden Pflanzen. Es kann die beeindruckende Höhe von drei bis vier Metern erreichen. Dabei liegt der tägliche Zuwachs bei bis zu 5 Zentimetern. Trotz dieser imposanten Größe wirkt es leicht und luftig. Das Wachstum ist jedoch abhängig vom Standort und der täglichen Sonneneinstrahlung.

Als positiv sehen viele Gärtner und/oder Gartenbesitzer das sehr langsame Wachstum der Rhizome an. Die Rhizome (Wurzelsprosse) des Elefantengrases wuchern weit weniger als die von anderen Miscanthus-Arten. Eine Rhizomsperre ist daher in vielen Fällen nicht nötig.

Blütezeit

Leben Sie in einer milden Region oder war der Sommer gleichmäßig warm und sonnig, dann dürfen Sie sich vielleicht ab September oder Oktober über die filigranen Blütenrispen Ihres Elefantengrases freuen. Allerdings braucht das Gras etwa zwei Jahre bis es zum ersten Mal blüht. Zu Beginn sind die Blüten rosa, später färben sie sich silbrig weiß. In kühlen Regionen oder nach einem sonnenarmen Sommer bildet das Riesen-Chinaschilf meistens gar keine Blüten aus.

Umtopfen

Haben Sie Ihr Ziergras in einen Kübel oder ein anderes Gefäß gepflanzt, dann sollten Sie es regelmäßig alle zwei oder drei Jahre umtopfen. Es ist spätestens dann nötig, wenn das Pflanzgefäß sichtlich zu klein wird. Die ideale Zeit zum Umtopfen ist das Frühjahr, bevor das Gras austreibt und die Arbeit mit der meterhohen Pflanze zu mühsam wird.

Gießen und Düngen

Frisch gepflanztes Riesen-Chinaschilf sollten Sie in den ersten drei Monaten regelmäßig gießen, am besten sogar täglich. Ist es gut angewachsen, dann braucht es nur noch bei Trockenheit zusätzliches Wasser. Düngen sollten Sie das Schilf nur, wenn es in sehr magerem nährstoffarmem Boden steht. Jungpflanzen vertragen noch gar keinen Dünger. Die Pflege einer Kübelpflanze unterscheidet sich kaum von der Pflege einer Freilandpflanze. Sie sollten allerdings die Wasserversorgung im Auge behalten.

Schneiden

Einmal im Jahr sollten Sie Ihr Riesenschilf bodennah (in etwa zehn Zentimeter Höhe) abschneiden, dann treibt es im Frühjahr wieder schön aus. Diesen Rückschnitt können Sie schon im Herbst oder Winter durchführen oder aber erst im Frühjahr kurz vor dem Neuaustrieb. Für welchen Zeitpunkt Sie sich entscheiden, ist Ihre Wahl, Vor- und Nachteile haben beide Varianten.

Der Rückschnitt im Herbst oder frühen Winter ist zu empfehlen, wenn Sie in einer Region mit besonders kalten und harten oder auch besonders nassen Wintern leben. So können Sie den Wurzelstock besser vor Frost und Kälte, vor allem aber vor Nässe schützen. Decken Sie dafür den Horst mit Stroh, Reisig und/oder Laub ab. Denken Sie im Frühjahr aber rechtzeitig an das Aufdecken, sonst kann Ihr Schilf unter der Schutzschicht eingehen.

Tipp:

Wenn Sie Ihr Ziergras im Frühjahr schneiden, erhalten Sie einen tollen Blickfang im winterlichen Garten, denn die bereiften Rispen sehen wunderschön aus. Außerdem schützen die Halme bis zu einem gewissen Grad den Wurzelstock vor Kälte. Gleichzeitig dient das Gras vielen Insekten als Winterquartier.

Überwintern

Das Riesen-Chinaschilf gilt als frosthart bis zu etwa – 20 °C sobald es etwa zwei bis drei Jahre alt ist. Jüngere Pflanzen nehmen oft schon bei Temperaturen um + 5 °C Schaden. Daher sollten Sie junges Elefantengras unbedingt vor Frost schützen. Eine Kübelpflanze überwintern Sie am besten frostfrei in einem Gebäude, im Garten ist ein Frostschutz unerlässlich. Belassen Sie Ihr Riesen-Chinaschilf den Winter über im Garten, dann können Sie die Halme zusammenbinden, so ist das Schilf besser vor Wind und Schnee geschützt.

Vermehren

Das Riesen-Chinaschilf kann durch Teilen der Pflanze oder das Abtrennen von Rhizomen ganz leicht vermehrt werden. Der beste Zeitpunkt dafür ist das Frühjahr (März oder April), wenn das Elefantengras gerade mit dem Austrieb beginnt. Graben Sie das Gras aus und teilen Sie den Wurzelhorst mit einem scharfen Spaten in zwei oder mehr Teile. Diese pflanzen Sie dann getrennt wieder rein.

Elefantengras - Miscanthus x giganteus - Riesen-Chinaschilf - Ernte
Hamsterdancer, Miscanthus Ernte 2, bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 3.0

Alternativ können Sie einzelne Rhizomabschnitte abteilen. Diese sollten mindestens sieben bis zehn Zentimeter lang sein und vier bis fünf Augen aufweisen. Je größer ein solcher Rhizomabschnitt ist, desto besser kann es anwachsen und austreiben. Dafür muss das Gewebe jedoch unbedingt fest und gesund sein.

Tipp:

Wenn Sie das Elefantengras ausgegraben haben, dann kontrollieren Sie die Wurzeln gleich auf weiche, faulige oder schwarz verfärbte Stellen. Diese entfernen Sie großzügig. So bleibt Ihr Riesen-Chinaschilf lange gesund und robust.

Pflanznachbarn

Das Riesen-Chinaschilf macht sich hervorragend als Solitär, kann aber auch gut als Strukturpflanze eingesetzt werden. Gern wird das Riesenschilf auch mit klein bleibenden Gräsern (zum Beispiel Pfeifengras), mit Fetthennen, Wasserdost oder Astern unterpflanzt. Damit lassen sich unteren Blätter, die im Spätherbst braun werden und absterben, gut kaschieren. Auch Sonnenbraut, Phlox oder Fackellilien passen gut zu diesem Ziergras.

Krankheiten und Schädlinge

Weder Krankheiten noch Schädlinge sind beim Chinaschilf ein Grund zu größerer Sorge. Lediglich Pilzkrankheiten treten als Folge von übermäßiger Nässe oder falscher Pflege gelegentlich auf. In der Regel ist dann der Standort nicht gut gewählt. Möglicherweise wurde auch das Gras zu viel gegossen oder der Boden ist nicht durchlässig genug.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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