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Agaven richtig überwintern

Die meisten Agavensorten sind nicht winterhart. Einzelne Sorten sind allerdings niedrige Temperaturen gewöhnt, da sie in der freien Natur in Gebirgen wachsen. Wenn Sie solche Pflanzen besitzen, können Sie sie an einem geschützten Standort auch im Winter draußen lassen. Hierzulande werden Agaven allerdings meist genau deshalb als Kübelpflanze verwendet, weil sie maximal Temperaturen zwischen 10 und 15 °C aushalten. Für das Überwintern benötigen Sie also einen geeigneten Stellplatz im Haus, in der Garage oder im Gewächshaus.

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Es einer Wüstenpflanze angenehm machen

Pflanzen der Gattung Agaven stammen aus Mexiko und Südamerika. Später wurden sie in den Mittelmeerraum eingeführt. Dort sieht man ihre mächtigen Rosetten mittlerweile in vielen Gartenanlagen. In unseren Breitengraden fühlen sich Agaven daher an warmen Sommertagen am wohlsten und brauchen ab dem Herbst ein Überwinterungsquartier. In der Natur muss sich die Agave durch Dornen vor Räubern schützen, die an die Wasservorräte ihrer Blätter wollen. Obwohl Wasser in den ursprünglichen Lebensräumen der Agave sehr selten ist, können die Pflanzen bis zu hundert Jahre alt werden. Allerdings blühen sie nur einmal in ihrem gesamten Leben, auch wenn sie bei einem mitteleuropäischen Gärtner ein leichteres Leben haben als etwa in der mexikanischen Wüste. Es gibt bei Agaven verschiedene Varianten der Fortpflanzung. Zum einen können die Blüten von Insekten, Kolibris oder nektarfressenden Fledermäusen bestäubt werden, wonach die Samen vom Wind verteilt werden. Zum anderen werden kleine Blattrosetten, sogenannte Kindeln, gebildet, die seitlich neben der großen Rosette herauswachsen. In der Natur stirbt in so einem Fall die verblühte Mutterpflanze und der Kindel wächst an gleicher Stelle an. In der Topfkultur kann die Mutterpflanze allerdings durch rechtzeitige Lösung des Kindels gerettet werden. 

Temperatur und Standort

Als exotische Pflanze ist die Agave als Topf- oder Kübelpflanze in Mitteleuropa beliebt. Somit können ihre Kindeln leicht nach der Abtrennung in einem eigenen Topf kultiviert werden. Auspflanzen lassen sich Agaven hierzulande nicht, da sie den Winter nicht überleben würden. Was die Ansprüche der Pflanzen betrifft, wäre Ihr Schlafzimmer im Prinzip ein geeigneter Ort zur Überwinterung, da es dort hell, trocken und relativ kühl ist. Zu beachten ist:

  • die Gefäße mit den Agaven rechtzeitig einräumen
  • in jedem Fall vor den ersten Frösten handeln
  • am besten bereits bei unter 7 ?C
  • möglichst schon im Herbst die Töpfe so stellen, dass die Erde bei Regen nicht nass wird

Der richtige Standort für die Überwinterung der Agaven sollte hell und kühl sein, wobei Temperaturen zwischen 10 und 15 °C am besten sind. Es eignen sich daher:

  • helle Treppenhäuser,
  • heizbare Gewächshäuser,
  • Garagen mit Fenstern,
  • helle, unbeheizte Dachböden

Nur im Notfall sollte eine Agave in einem warm geheizten Raum überwintert werden. Steht die Agave in der Wohnung, sollten Sie sicherheitshalber die harten Spitzen der Blätter polstern. Dazu stecken Sie einfach Weinkorken auf die Blattenden.

Das nötige Licht und die Bewässerung

Typische Pflegefehler bei der Überwinterung von Agaven sind:

  • zu dunkle Räume
  • zu häufiges Gießen
  • Schäden durch Schädlingsbefall

Die optimale Winterlagerung der Agaven erfolgt in Kalthäusern. Schließlich braucht diese Pflanzengattung generell wenig Wasser und in einem kalten Raum im Winter benötigt sie so gut wie gar keine Flüssigkeit. Zweimal Gießen in der gesamten Überwinterungszeit reicht bei Temperaturen zwischen 10 und 15 °C aus. Bei etwas höheren Temperaturen sollte man sie etwas öfter gießen. Alternativ können Sie die Agave auch hin und wieder an den Blättern leicht einsprühen. In jedem Fall sollten Sie darauf achten, dass niemals Wasser im Untersetzer steht. Insgesamt betrachtet bekommt Trockenheit den Agaven deutlich besser als Nässe. Sind die Außentemperaturen wieder über 7°C, sollten Sie die Pflanze wieder ins Freie stellen, da sie dort immer noch am besten wächst. Ab dann gießen und düngen sie sie auch wieder häufiger. Am Frühlingsbeginn braucht die Agave aber zunächst einen halbschattigen Platz. Anderenfalls kann sie durch die Sonnenstrahlen verbrennen. Nach einigen Wochen kann sie dann wieder an einen sonnigen Standort gestellt werden.

Düngung und Schädlingsbekämpfung

Bevor Sie die Agaven für den Winter einlagern, untersuchen Sie am besten die Töpfe und die Pflanzen. Eine gleichzeitige Reinigung verhindert das Einschleppen von Ungeziefer. Während der Überwinterungsperiode der Agave müssen Sie vermehrt auf Schädlingsbefall achten. Sehen Sie daher regelmäßig nach lästigen kleinen Insekten, um bei Befall schnell passende Gegenmaßnahmen ergreifen zu können. Wenn Sie die Parasiten rechtzeitig erkennen und frühzeitig mit deren Bekämpfung beginnen, können Sie größere Schäden an Ihren Agaven vermeiden. Häufig kann durch zeitiges Reagieren auch der Einsatz chemischer Bekämpfungsmittel vermieden werden. Ein umstrittenes Thema ist die Düngung der Agaven. Während manche Experten überhaupt kein Düngemittel für notwendig erachten, weisen andere darauf hin, dass die natürlichen Standorte der Agaven meist trocken sind und einen steinigen, felsigen Boden haben. Das Substrat im mitteleuropäischen Kübel oder Topf solle daher aus zwei Teilen Blumenerde und einem Teil Quarzsand bestehen. Ist dies nicht gegeben, wird eine leichte Düngung mitunter doch nötig. Im Sommer etwa brauchen Agaven aller zwei Wochen einen Volldünger in schwacher Dosierung, der ihnen mit dem Gießwasser verabreicht wird. Zu jeder Jahreszeit sollte der Wurzelballen einer Agave immer leicht feucht sein. Dabei brauchen Sie jedoch erst dann nachgießen, wenn die Erdoberfläche abgetrocknet ist.

Agave parryi

Relativ winterharte Agavensorten sind die Agave parryi, die Agave neomexicana und die Agave schottii. Die meisten anderen Arten gehören allerdings bereits ab Herbst an einen hellen und nicht zu warmen Ort. Dort brauchen sie meist nicht gegossen zu werden, müssen aber regelmäßig nach Schädlingen durchsucht werden. Im Frühjahr sollten Sie Agaven zunächst an einem halbschattigen Platz zwischenlagern, damit sie sich allmählich wieder an das Licht und die Wärme gewöhnen können.

Agaven im Kalthaus überwintern

Die meisten Agavenarten vertragen kurzzeitigen Frost, sie sollten jedoch möglichst schon vor den ersten Nachtfrösten eingeräumt werden, um in einem frostfreien Raum zu überwintern. Dort sollte die Temperatur zwischen 5° und 10° C liegen und es sollte hell sein. Ein Standort in einem hellen Treppenhaus wäre daher gut geeignet. Agaven wachsen in freier Natur häufig in Wüstengegenden und können in ihren Blättern Wasser speichern. Daher brauchen sie generell wenig Wasser und werden in einem kalten Raum im Winter so gut wie gar nicht und bei etwas höheren Temperaturen nur selten gegossen. Anstatt sie zu gießen, können aber auch hin und wieder ihre Blätter leicht eingesprüht werden.

Sobald es die Außentemperaturen wieder zulassen, sollte die Agave wieder ins Freie gestellt werden, weil sie dort am besten wächst. Ab dann wird wieder häufiger gegossen und auch wieder gedüngt. Beim Transport ist auf die sehr harten Spitzen der Blätter zu achten, an denen man sich leicht verletzen kann. Um Verletzungen zu vermeiden, können Weinkorken auf die Enden der Blätter gesteckt werden. Wegen dieser dornigen Spitzen sollte eine Agave auch besser nicht an einem Platz stehen, an dem Kinder spielen. Zu Beginn des Frühlings braucht die Agave zunächst einen halbschattigen Platz, damit sie durch die Sonnenstrahlen nicht verbrennt, später kann sie dann wieder an einen sonnigen Standort gestellt werden.

Relativ winterharte Agavensorten

Im Allgemeinen sind Agaven nicht winterhart, einige Sorten wachsen jedoch auch in Gebirgen und sind daher an niedrige Temperaturen gewöhnt. Diese Pflanzen können an einem geschützten Standort auch bei uns den Winter draußen verbringen.

  • Die Agave parryi wächst in den Vereinigten Staaten und in Mexiko in Höhenlagen über 2000 Meter und verträgt daher Temperaturen von bis zu -20° C. Sie hat grau-blaue Blätter, wächst sehr langsam und wird insgesamt nur etwa 60 Zentimeter hoch. Um sie im Freien zu überwintern, ist aber unbedingt darauf zu achten, dass an ihrem Pflanzort keine Staunässe entstehen kann.
  • Noch stärkeren Frost verträgt die Agave neomexicana, die aus bergigen Gegenden in Texas und Mexiko stammt. An einem trockenen Standort liegt ihre Frosttoleranz zwischen -20° und -30° C. Sie hat dicke bläuliche Blätter und wird knapp einen Meter hoch und genauso breit.
  • Schmale, dunkelgrüne Blätter mit Fäden hat die Agave schottii. Sie bleibt mit etwa 30 Zentimetern recht klein und hat keine so stechenden Blattspitzen wie andere Agavenarten. Sie verträgt Temperaturen bis zu -12° C.
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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