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Christrose, Schneerose – Pflege und Überwintern

Die Christrose ist auch unter dem Namen Schneerose bekannt und gehört zur Gattung Nieswurz. Je nach Sorte blüht die Schönheit mit den großen Blüten etwas früher oder später. Indem mehrere Stauden miteinander kombiniert werden, lässt sich die Blütezeit von Ende November bis in den März hinein verlängern. Christrosen kommen am besten zur Geltung, wenn sie in Gruppen zu 3 oder 5 Pflanzen nicht zu eng zueinander in den Garten gesetzt werden. 

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Standort

Die Christrose mag es nicht zu trocken und nicht zu sonnig. Sie liebt einen hellen Standort der aber eher etwas im Halbschatten liegt. Der ideale Platz im Garten für die weiß blühende Schönheit befindet sich deshalb vor Wind geschützt in der Nähe von niedrig wachsenden Gehölzen oder Stauden. Christrosen lieben einen tiefgründig gelockerten und etwas lehmigen Boden der einen gewissen Kalkanteil besitzen sollte. Auf keinen Fall mag die Christrose saure Böden. Das Hahnenfußgewächs steht gerne viele Jahre auf demselben Standort und mag es nicht, wenn man es öfter mal an andere Stellen im Garten umsetzt. Wer die Christrose im Kübel halten möchte, sollte ihr ein geräumiges Gefäß mit reichlich guter Erde gönnen. Christrosen mögen zwar eine gute Wasserversorgung aber keine Staunässe. Im Kübel ist daher eine gute Drainage als Wasserabzug wichtig. Dafür eignen sich Blähton, Tonscherben oder Kieselseine sowie andere Materialien.      

Düngen und Pflegen

Christrosen sind genügsam und benötigen nur wenig Dünger. Es reicht völlig aus, sie mit gut ausgereiftem Kompost einmal im Frühjahr und einmal im August  zu versorgen. Über eine kleine Gabe von etwas Kalk im Herbst jedes 2. oder 3. Jahr freut sich die Christrose. Wer keinen Kompost im Garten hat, kann die Staude auch mit etwas Flüssigdünger oder mit Düngegranulat ernähren. In trockenen Sommern sollte auf eine gute Wasserversorgung geachtet werden. Es darf jedoch keine Staunässe entstehen. Durch Hacken und durch eine zu intensive Bodenbearbeitung fühlt sich die Staude gestört und fängt an zu kümmern. Wenn Unkraut im Staudenbeet vermieden werden soll, dann empfiehlt es sich, den Boden rund um die Christrose mit angetrocknetem Rasenschnitt, mit Laub oder mit anderen Materialien zu Mulchen. Ein Rückschnitt ist nicht notwendig, da die Christrose nicht verholzt. Es genügt daher völlig, wenn die verwelkten Blüten und Blätter regelmäßig entfernt werden. Dabei sollten Handschuhe getragen werden, da der Pflanzensaft der Christrose hautreizend und giftig ist.  

Schädlinge

Die Schwarzfleckenkrankheit befällt bisweilen die Pflanzenblätter. Dies ist der Fall, wenn die Christrose nicht den optimalen Standort hat oder wenn sie zu viel gegossen wurde, nur dann neigt sie zur Schwarzfleckenkrankheit, mit lateinischem Namen Coniothyrium hellebori. Diese Pilzerkrankung lässt sich vermeiden durch weniger Dünger, durch einen guten Wasserabzug und durch den richtigen Standort. Sollte diese Pilzerkrankung doch einmal auftreten, dann sollten die befallenen Blätter sofort entfernt und die Standortprobleme gelöst werden. Wenn sich die Pilzerkrankung bereits weit ausgebreitet hat, dann empfiehlt sich ein totaler Rückschnitt, den die Staude jedoch gut verkraftet. In seltenen Fällen kann es sein, dass Läuse im Frühjahr die Christrose befallen. Dagegen helfen kalt angesetzte Brühen aus

  • Brennnesseln
  • Knoblauch 
  • Wermut und
  • Rainfarn.

Der Befall von Läusen ist ein Indikator dafür, dass die Christrose eventuell zu viel gedüngt wurde oder aus anderen Gründen schwächelt.

Vermehren

Christrose - Schneerose - Helleborus niger

Die Christrose entwickelt sich im Laufe der Jahre zu einer stattlichen Staude. Wer sie teilen möchte, wählt hierfür am besten das Frühjahr nach der Blüte. Den Sommer über sollten die Jungpflanzen regelmäßig mit Wasser und mit etwas Dünger versorgt werden, damit sie bis zum Spätherbst gut angewachsen sind und die Kraft bekommen, Blüten anzusetzen. Die Christrose lässt sich auch aus Samen vermehren. Dafür werden die Samen im Herbst in Schalen ausgestreut und gut vor dem Zugriff von Vögeln und von Mäusen ins Freiland gestellt. Die Samen der Christrose zählen zu den Frostkeimern und werden erst keimen, wenn sie etwas Frost abbekommen haben.  

Überwintern

Die Christrose ist völlig winterhart und benötigt eigentlich keinen speziellen Winterschutz. Wer ganz sicher gehen möchte, kann im 1. Jahr etwas Reisig als Schutz auslegen. Dann kommt die Christrose problemlos durch das erste Jahr nach ihrer Anpflanzung. Später benötigt das Hahnenfußgewächs keinen speziellen Winterschutz mehr. Christrosen im Kübel müssen allerdings besser geschützt werden. In diesem Fall ist es sinnvoll, den Kübel gut in Vlies und Noppenfolie einzupacken oder den Wurzelbereich durch andere Materialien wie beispielsweise Jute zu schützen.

Pflanzensteckbrief

Am Stängel hat die Christrose ein bis zwei blassovale Hochblätter. Die Blüten der Christrose sind endständig und stehen einzeln am unverzweigten Stängel. Der Durchmesser der Blüte beträgt fünf bis zehn Zentimeter. Die Blütenhülle ist entweder weiß oder rötlich und setzt sich aus fünf eiförmigen Kelchblättern zusammen. Während des Abblühens sind die Blütenhüllblätter grünlich oder rot überlaufen und halten sich sehr lange. Die eigentlichen Kronblätter besitzen eine Tütenform, sind gelb bis gelbgrün und sind umgeben von Nektarblüten. Die Nektarblätter duften intensiver als die Blütenhülle und sondern viel Nektar ab.

Tipp:

Von Februar bis April ist die Hauptblütezeit der Christrose, wobei, je nach Schnee- und Höhenlage, sie auch schon im November mit dem Blühen beginnen kann.

Überwinterung als Ziergewächs

  • Als Kübel- oder Topfpflanze können Christ- oder Schneerosen einfach überwintern werden. Sie benötigen einen kühlen Platz. Völlig ausreichend ist eine Garage mit Fenster, ein Flur oder ein Treppenhaus. Allerdings ist zu beachten, dass die Pflanze wintergrüne Blätter trägt und dafür ausreichend Licht bekommen muss. Das Gießen kann sporadisch erfolgen.
  • Die natürliche Heimat der Christrose sind die östlichen Nord- und Südalpen, sowie der Apennin und der nördliche Balkan. Bis in eine Höhenlage von 1.900 Metern ist sie zu finden. In Deutschland ist die Christrose nur in Bayern zu Hause. Der bevorzugte Standort der Christrose befindet sich an buschigen Hängen, lichten Buchen- und Buchenmischwäldern sowie Fichtenwäldern und im Süden von Flaum-Eichenwäldern.
  • Sehr häufig wird diese Pflanzenart auch kultiviert, jedoch verwildert sie selten. Durch die Inhaltstoffe Saponine und Protoanemonin ist die Christrose sehr giftig. Nach der Bundesartenschutzverordnung ist die Christrose besonders geschützt und steht in Deutschland auf der Roten Liste.

Fazit

Die Christrose ist genügsam und benötigt nicht viel Pflege und sie lässt sich leicht vermehren. Durch ihre Blütezeit vom Winter bis ins Frühjahr erfreut sie den Gartenbesitzer durch ihre herrlichen Blüten, selbst wenn es draußen schneit und friert. Deshalb wird sie auch Schneerose genannt. Im Laufe der Jahre entwickelt sich die weiße Schönheit zu einer stattlichen Staude und erfreut viele Wochen lang durch ihre unzähligen Blüten. Eine Schwester der Christrose ist die Lenzrose, die erst im Frühjahr blüht und die es in verschiedenen Rottönen gibt.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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