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Kleidermotten erkennen und bekämpfen

Kleidermotten können erheblichen Schaden anrichten. Daher ist es wichtig sie möglichst frühzeitig zu erkennen und zu bekämpfen. Doch wie funktioniert es? Hier erfahren Sie einfache Lösungen.

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Kleidermotten erkennen

Die einfachste Möglichkeit, einen Befall mit Kleidermotten beziehungsweise ihren Larven zu erkennen, sind regelmäßige Kontrollen der Kleidung. Vor allem natürliche Materialien tierischen Ursprungs ziehen die Schädlinge an.

Dazu zählen beispielsweise:

  • Daunen und Federn
  • Felle
  • Leder
  • Pelz
  • Seide
  • Wolle

Kleidung und Schuhe aber auch Wohntextilien sowie Bücher können also betroffen sein. Charakteristisch für die Schäden durch die Motten sind kleine, runde oder unregelmäßige Löcher in dem Material. Diese entstehen, weil sich die Larven von dem darin enthaltenen Keratin ernähren. Eine Sichtkontrolle reicht daher bereits aus, um einen Befall festzustellen. Ebenso können auch die adulten Kleidermotten auffallen, wenn diese beispielsweise zu einer Lichtquelle fliegen oder beim Öffnen eines Schranks aufgeschreckt werden.

Eier und Larven

Die Eier und Larven zu erkennen ist schwieriger aber wichtig dafür, die Motten langfristig zu bekämpfen. Denn nicht die adulten Insekten erzeugen die Schäden. Sie legen lediglich das Nest an und die Eier ab. Zudem nehmen sie nach dem Abschluss der Entwicklung keine weitere Nahrung auf. Ihre Lebensdauer nach dem Larvenstadium beträgt nur etwa 18 Tage. Ein Nest mit 200 bis 250 Eiern wird vorzugsweise in einem Bereich abgelegt, der die folgenden Kriterien erfüllt:

  • dunkel
  • trocken
  • ungestört
  • warm

Dazu gehören beispielsweise:

  • Buchrücken
  • Ritzen von Polstermöbeln
  • Schränke
  • Teppiche
  • Truhen
  • zusammengelegte Decken oder Stoffe

Die wahren Übeltäter sind die Mottenlarven, die bei Raumtemperatur nach circa zwei Wochen aus den Eiern im Nest schlüpfen. Aufgrund ihrer geringen Größe und der unauffälligen, hellen gelblich-bräunlichen Farbe, sind diese nur schwer zu erkennen. Weiße, dünne Fäden, die an Spinnenweben erinnern sind jedoch ein deutlicher Hinweis auf einen Befall. Sie werden als Mottengespinste bezeichnet.

Kleidermotten (Tineola bisselliella) in Pheromon-Falle gefangen

Kontrolle

Damit der Befall erkannt werden kann, ist ein sehr gründliches Vorgehen erforderlich. Die folgenden Hinweise können dabei helfen:

Einzeln untersuchen

Alle Kleidungsstücke einzeln zu kontrollieren ist wichtig, um die kleinen Gelege und gegebenenfalls Mottengespinste oder sogar Larven zu finden. Innenseiten, Falten und zusammengelegte Stücke sind häufige Fundorte.

In Nischen suchen

Ritzen von Polstermöbeln, zusammengerollte Teppiche und Bücher, die selten geöffnet werden sind ebenso wie die hinterste Ecke im Schrank beliebte Orte.

Pheromonfallen verwenden

Mit speziellen Pheromonfallen für diese Motten können die adulten Falter gefangen werden. Eine Eiablage lässt sich dadurch zwar nicht in jedem Fall vermeiden, der Befall mit den sechs bis zehn Millimeter großen Insekten lässt sich dadurch aber sicher feststellen. Diese Variante empfiehlt sich vor allen dann, wenn regelmäßige Kontrollen in kurzen Abständen nicht möglich sind.

Regelmäßig kontrollieren

Aufgrund der schnellen und zahlreichen Vermehrung sollte so häufig wie möglich alles überprüft werden. Das gilt vor allem dann, wenn es bereits zu einem Befall gekommen ist.

Bekämpfung durch Schlupfwespen

Eine besonders einfache Variante der Bekämpfung von Kleidermotten ist der Einsatz von Schlupfwespen beziehungsweise deren Mottenlarven. Sie befallen die schädlichen Insekten und ernähren sich von ihnen.

Die Vorteile daran sind:

  • die Tiere sterben ab, sobald keine Nahrungsquelle mehr zur Verfügung steht
  • einfache Anwendung
  • geringe Kosten
  • problemlos im Handel erhältlich und online bestellbar
  • Schlupfwespen stellen keine Gefahr für andere Lebewesen oder Textilien dar
  • wenig Aufwand

Nach der Bekämpfung sollte nochmals eine gründliche Reinigung erfolgen. Das gilt sowohl für die Textilien als auch für die Behältnisse, in denen diese gelagert werden und die Umgebung.

Gut geeignet sind hierfür beispielsweise Staubsauger, Desinfektionsmittel und Hygienespüler. Der Inhalt des Staubsaugerbeutels oder Staubbehälters sollte sofort entsorgt werden. Anderenfalls könnten sich die Motten wieder ausbreiten.

Vorbeugung

Wie immer gilt auch bei den Motten, dass Vorbeugung besser als Heilung oder in diesem Fall Bekämpfung ist. Dafür sind zum einen Geruchsmittel und zum anderen eine angepasste Lagerung entscheidend. Auch die gründliche Reinigung und eine gute Ordnung sind sinnvoll.

Geruchsmittel zur Vorbeugung

Sowohl bei der Vorbeugung als auch bei der Bekämpfung sind für die Motten abstoßende Duftstoffe.

Lavendel

Getrockneter Lavendel in Duftsäckchen oder das ätherische Öl der Pflanze auf Tücher getröpfelt kann zusammen mit der Wäsche in den Schrank gegeben werden.

Mottenkugeln

Diese Kugeln werden beispielsweise in den Kleiderschrank gehängt oder zwischen die Lagen von Textilien gelegt und wehren die Insekten ab. Der Geruch wird allerdings häufig auch von Menschen als unangenehm empfunden.

Zedernholz

Kleiderbügel, Scheiben, Kugeln und Späne aus Zedernholz verbreiten nicht nur einen angenehmen Duft, sondern wehren Motten auch effizient ab.

Tipp:

Es finden sich zusätzlich für Menschen geruchlose Mittel im Handel, wie beispielsweise Aeroxon-Mottenschutz. Diese werden in gefährdeten Bereichen ausgelegt oder aufgehängt und zeigen sich schnell wirksam.

Duftsäckchen mit Lavendel gegen Kleidermotte

Angepasste Lagerung

Wenn Kleidung, Schuhe oder andere Textilien für längere Zeit nicht benötigt werden, ist eine entsprechende Aufbewahrung sinnvoll. Günstig sind beispielsweise Taschen oder Beutel, in denen ein Vakuum hergestellt werden kann. Das funktioniert unter anderem mit:

  • Spezialfolie und einem Vakuumierer
  • Kunststoffbeuteln, aus denen die Luft herausgerollt oder herausgedrückt werden kann
  • durch Spezialbeutel mit einem Staubsauger
Tipp:

Alternativ können möglichst luftdichte Boxen und Truhen verwendet werden, um vor allem Materialien tierischen Ursprungs zu schützen.

Reinigung und Ordnung

Motten, die es auf Keratin und damit auf Schuhe, Kleidung und andere Materialien abgesehen haben, bevorzugen ungestörte Bereiche. Eine regelmäßige Reinigung unterbricht diese Ruhe und entfernt gegebenenfalls sogar ein bereits vorhandenes Nest in der Schrankecke oder auf dem Teppich.

Die Reinigung fällt leichter, wenn Ordnung und grundlegende Sauberkeit bestehen. Textilien – vor allem tierischen Ursprungs – sollten vor der Lagerung gewaschen oder chemisch gereinigt werden. Hierdurch werden Haare und Hautzellen entfernt und zudem der Geruch verändert. Dadurch besteht eine geringere Anziehungskraft für die Motten.

Ordentliche Stapel erlauben es zudem, den Schrank schnell zu überprüfen und gegebenenfalls auszuwischen.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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