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Mehlmilben erfolgreich bekämpfen

Mehlmilbe (Acarus siro)
Quelle: Adrien BENOIT à la GUILLAUME, Fromage aux artisous - Acarus siro - Yssingeaux 03, Bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 4.0

Mehlmilben sind Vorratsschädlinge. Sie befallen am liebsten Mehl, Müsli und andere, trockene, pflanzliche Nahrungsmittel. Stößt man auf diese Milben, muss rasch gehandelt werden, um die lästigen Tiere erfolgreich zu bekämpfen.

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Mehlmilben erkennen

Die Mehlmilbe ist ein Vorratsschädling und gehört zu der Gruppe der Spinnentiere. Die Länge der ovalen, weißlich gefärbten Mehlmilbe reicht bis zu 0,5 mm. Auffällig sind am hinteren Ende jeweils die zwei Paar langen Schwanzhaare. Das Spinnentier tritt weltweit auf, vor allem aber ist es in den gemäßigten Breiten verbreitet. Mit einem Wurf legen die Weibchen rund 40 Eier ab, woraus nach etwa drei bis vier Tagen sechsbeinige Larven schlüpfen. Bestens entwickeln und leben kann die Milbe bei Temperaturen zwischen 10 Grad Celsius und 35 Grad Celsius und einer Luftfeuchtigkeit von mehr als 60 Prozent.

Schadwirkung der Mehlmilbe

Verbreitet wird die Mehlmilbe primär von anderen Insekten und auch von Fledermäusen. Ein Befall von diesen Milben tritt am häufigsten auf in:

  • Silos,
  • Mühlen,
  • Getreidelagern und
  • Bäckereien.

Über die Nahrungsmittel gelangt die Milbe von dort aus laufend in Privathaushalte. Sind Lebensmittel oder andere Ware stark befallen, zeichnet sich diese durch einen süßlich, beißenden Geruch aus. Überdies erkennt man befallene Nahrungsmittel, weil diese von einer hellen Staubschicht überzogen sind. Die Nahrungsmittel dürfen somit nicht mehr von Mensch und Tier verzehrt werden. Werden befallene Nahrungsmittel dennoch verzehrt, schmecken diese äußerst bitter.

Für Mensch und Tier kann der Genuss solcher Nahrungsmittel mit schweren gesundheitlichen Schäden verbunden sein. Verzehren zum Beispiel trächtige Schweine oder Rinder befallenes Futter, so kann dies zu Fehlgeburten führen. Bei Pferden treten Koliken auf. Bei Tieren sollte auch auf die Qualität die Einstreu geachtet werden. Nicht zu selten nisten sich auch hier die Milben ein. Sollte ein Mensch Nahrung mit Befall verspeisen, kann es zu Hautausschlägen, Asthma oder aber auch zu Darmerkrankungen kommen. Ebenso können befallene Produkte Allergien auslösen. An einer Vorratsmilbenallergie leiden in Deutschland sehr viele Menschen. Hierbei sind im Besonderen die Atemwege betroffen. Ebenso lösen die befallenen Produkte Kopfschmerzen und Fieber aus.

Im Haushalt bevorzugen die Tiere vor allem jegliche Art von trockenem Lebensmittel. So leben sie oft in Müsli, Mehl, Grieß, Grassamen, Kleie oder Graupen. Werden Mehlmilben entdeckt, sollte die gesamte Verpackung weggeschmissen werden.

Effektive Bekämpfung

Damit den Mehlmilben keine Chance gegeben wird, sind folgende Punkte einzuhalten, die nachfolgend ausführlich erklärt werden:

  • auf Trockenheit achten
  •  Bekämpfung durch Akariziden
  • Entsorgung befallener Lebensmittel
  • Getreideraubmilbe und Diatomeenerde gegen Mehlmilben

Um sich bestmöglich vor den lästigen Spinnentieren  zu schützen, ist darauf zu achten, dass jegliche Nahrungsmittel trocken gelagert werden.

Werden diese Tiere in Nahrungsmittellagern oder Silos gefunden, können diese direkt mit verschiedenen gasförmigen Akariziden bekämpft werden. Diese sind beispielsweise Kohlendioxid, Phosphorwasserstoff oder Stickstoff. Um eine effektive Behandlung zu erreichen, sollte die Bekämpfung in einem Abstand von zwei Wochen regelmäßig wiederholt werden.

Werden die Tiere im Haushalt entdeckt, so sollen schnellstmöglich alle befallenen Lebensmittel gründlich und so schnell als möglich entsorgt werden. Die befallenen Lebensmittel sollten keinesfalls verzehrt werden. Der Behälter, wo das befallene Lebensmittel gelagert wurde, ist gründlichst zu desinfizieren, ebenso auch die betroffenen Vorratsschränke.

Untersuchungen haben gezeigt, dass der Einsatz einer Getreideraubmilbe binnen von zwei Monaten die Mehlmilbe vollständig auslöschen kann. Diese Hervorgegenweise gegen das lästige Tier ist vor allem biologisch. Ebenso hat sich der Einsatz von Diatomeenerde gegen das Spinnentier positiv gezeigt. Hierzu sollte in der Erde ein Anteil von 90 Prozent an Si02 vorherrschen um die gewollte Wirkung zu erreichen.

Mit chemischen Mitteln und auch mit Hausmittel können grundsätzlich nicht alle Milben erfolgreich bekämpft werden, diese können aber mit Sicherheit auf ein Minimum reduziert werden. Allerdings lassen sie sich durch eine Vielzahl an richtigen Verhaltensweisen deutlich vermindern. Vor allem aber sollten Allergiker besonders Bedacht auf eine gründliche Handlungsweise nehmen. Nachfolgend werden diese übersichtlich genannt, was primär im Haushalt getan werden sollte, um  gegen die Mehlmilben anzukommen:

  • Die Luftfeuchtigkeit muss reduziert werden, beispielsweise durch Heizen. So kann einer Massenvermehrung der Tiere entgegengewirkt werden. Ebenso könnte es vorkommen, dass die Vorräte zu feucht gelagert werden.
  • Lebensmittel kühl und vor allem trocken lagern. Alle befallenen Lebensmittel vernichten, inklusive Desinfektion der Behälter und Schränke
  • Jene Lebensmittel, die nicht durch die Milben befallen scheinen, sollen zwei bis drei Tage in den Gefrierschrank gelegen werden, um ein Restrisiko, dass sich Milben trotzdem abgelagert haben, auszuschließen.
  • Niemals Pestizide verwenden, wo Lebensmittel gelagert werden.
  • Ebenso hilft regelmäßiges und gründliches Staubsaugen. Allerding soll der Staubsaugerbeutel anschließend draußen in den Müll geworfen werden. Anschließend können die betroffenen Stellen mit einem Akarizid besprüht werden, was dann sichtlich die Milbenzahl verringert.

Grundsätzlich gilt, dass eine dauerhafte Reduzierung bzw. Bekämpfung der Milben erfolgreich nur dann möglich ist, wenn die Lebensbedingungen für diese Tiere deutlich und dauerhaft verschlechtert werden. 

  • Des Weiteren hilft häufiges Lüften der Räume, um gegen die Milben anzukommen.
  • Auch trockenes Tierfutter ist ein Genuss für die Mehlmilbe.

Ein Hausmittel gegen Mehlmilben in der Nähe von Lebensmittel ist echtes Orangenöl. Dieses wird eins zu zehn mit Wasser verdünnt. Das Gemisch wird auf die Regalböden aufgetragen – gesprüht oder gewischt. Schränke und Regale, die eventuell von Milben betroffen sein könnten, können erfolgreich mit Seife, Wasser und Bleiche gesäubert werden. Ebenso helfen lose Lorbeerblätter die Milben fernzuhalten.

Die Mehlmilbe wird durchaus dann zur Plage, wenn nicht korrekt reagiert und gehandelt wird. Mit den oben genannten Tipps und Ratschlägen können die lästigen Tiere erfolgreich bekämpft werden. Konsequenz und ein gewisses Durchhaltevermögen sind dabei gefragt.

Befall erkennen

Man erkennt einen Befall daran, dass die Produkte wie von einer hellen Staubschicht überzogen aussehen. Sie werden krümelig, riechen süßlich und schmecken bitter.
Sollte ein Kuchen einmal nicht gehen, kann das an einem Mehlmilbenbefall liegen. Das Schlimme ist, dass der Verzehr von befallenen Lebensmitteln zu schweren Gesundheitsschäden führen kann. Häufig treten Allergien auf, die Fieber und Kopfschmerzen hervorrufen können. In einigen Fällen bilden sich Bläschen und Pusteln auf der Haut. Erhebliche Magen- und Darmreaktionen können auftreten und auch Asthmaanfälle können die Folge des Verzehrs Milbenbefallener Nahrung sein.

Bei Tieren kann der Verzehr solcher durch Milben verdorbenen Nahrungsmittel zu Koliken und Fehlgeburten führen.

Mehlmilben sollen auch schädliche Mikroorganismen übertragen. Unter einem Mikroskop kann man die kleinen Milben erkennen. Hat man kein Mikroskop zur Hand, kann man Mehl auf einer glatten Fläche ausbreiten und glätten. Sind Milben vorhanden, wird die Oberfläche nach wenigen Minuten rau.

Die Larven der Mehlmilben verursachen innerhalb kurzer Zeit (eine Woche) einen relativ großen Fraßschaden. Die Milben sind auf eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit  von 60 Prozent angewiesen. Noch wichtiger ist eine hohe Substratfeuchte, die bei mehr als 14 Prozent liegen muss. Die Mehlmilbe kann sich bei Temperaturen zwischen 19 und 35 Grad Celsius entwickeln. Abgesehen davon, dass sich die Mehlmilben selbst fortbewegen können, werden sie auch von Insekten und anderen Tieren verbreitet.

Befallene Lebensmittel müssen unbedingt vernichtet werden. Lebensmittel, bei denen man sich nicht sicher ist, ob sie befallen sind, kann man für drei Tage in die Tiefkühltruhe legen. In Vorratsschränken und in unmittelbarer Nähe von Lebensmitteln dürfen keine Insektizide eingesetzt werden. Betroffene Schränke müssen gründlich gereinigt werden. In Vorratsräumen muss man für eine geringe Luftfeuchte sorgen, damit Milben nicht überleben
können.
Unter www.oekotest.de kann man nachlesen, dass häufig in Aufbackbrötchen, wie in vielen anderen Getreideprodukten, Mehlmilben und deren Kot enthalten sind. Die beim Vorbacken erreichte Temperatur reicht nicht aus, um die Milben zuverlässig zu töten. Guten Appetit.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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