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Gartenteich winterfest machen – so überleben Fisch im Winter

Wer seinen Teich das gesamte Jahr über gut kontrolliert und pflegt, der hat nicht sonderlich viel zu tun. Wer ihn allerdings etwas vernachlässigt hat, der muss noch einmal ranklotzen.

Video-Tipp

Kurzer Steckbrief  – Arbeiten im September und Oktober

  • Laubnetz spannen
  • Laub entfernen
  • Tropische Pflanzen und nicht winterharte Seerosen aus dem Wasser nehmen
  • Im Haus überwintern
  • Wasserspiele abbauen
  • Pumpen und Filtersysteme ausbauen
  • Bei Wassertemperaturen unter 10°C Fische nicht mehr füttern
  • Bei kleinen Teichen Fische herausnehmen und drinnen überwintern

Arbeiten im November und Dezember

  • Eisfreihalter einbauen
  • Dichtes Röhricht etwas zusammenbinden
  • Laubnetz abbauen
  • Belüfter- und Membranpumpe einbauen

Voraussetzungen für das Überleben von Fischen im Gartenteich im Winter

Damit Fische im Teich überleben, muss er vor allem groß und tief genug sein. Wichtig ist eine Tiefe von mindesten 80 cm, besser sind 100 cm. Nicht der gesamte Teich muss so tief sein, aber schon eine etwas größere Fläche, damit Platz für alle Fische ist und sie sich auch noch bewegen können. Flacheres Wasser friert häufig komplett durch, einschließlich der darin enthaltenen Fische. Bilden sich in deren Körperflüssigkeiten Eiskristalle, sterben sie. Wasserlebewesen halten sich bei Kälte an der tiefsten Stelle des Teiches auf, denn dort ist es am wärmsten. Sie sind ruhig, ihr Stoffwechsel ist auf ein Minimum reduziert. Bei gesunden und gut genährten Tieren ist eine solche Überwinterung kein Problem.

Die Größe eines Gartenteiches sollte mindestens 6m² bis 8 m² betragen. Das reicht für kleinere Fische. Je größer ein Teich ist, um so besser ist das. Kleine Teiche benötigen viel Technik, damit das Wasser von guter Qualität bleibt, große Teiche können das biologische Gleichgewicht auch ohne Technik einstellen und halten. Dafür muss ein Teich aber mindestens 15 m² haben und entsprechend tief sein. Bei aller Größe und Tiefe ist es wichtig, mindestens eine Stelle eisfrei zu halten. An dieser können Faulgase aus dem Wasser austreten und abziehen und von dort kommt auch der zum Leben notwendige Sauerstoff.

Damit die vorhandenen Fische überleben, sollte ihre Anzahl auch nicht zu hoch sein. In manchen Teichen wimmelt es förmlich von bunten Fischen. Das überstehen die Teiche nicht lange. Die Fische überleben häufig den Winter nicht, weil sie zu viel Abgase produzieren und zu wenig Sauerstoff vorhanden ist für die Menge an Tieren. Mit etwas Pech sterben alle, statt das nur eine natürliche Auslese stattfindet. Vor dem Winter den Teich richtig voll Wasser lassen, um die maximale Tiefe zu erreichen.

  • Teich muss groß und tief genug sein
  • Mindestens 80 bis 100 cm tief
  • Mindestens 6 bis 8 m² groß, Teichtechnik erforderlich
  • Mindestens 15m² groß ohne Technik
  • Mindestens eine eisfreie Stelle
  • Nicht zu viele Fische im Teich
  • Maximal Füllhöhe

So überleben Fische den Winter im Teich

Egal zu welcher Jahreszeit, wichtig ist die regelmäßige Kontrolle der Wasserqualität. Im Spätherbst sollte das letzte Mal im Jahr getestet werden, damit der Teich mit seinen Bewohnern und Pflanzen gut über den Winter kommt. Fische überleben diesen nur, wenn der Teich gut vorbereitet ist. Dazu gehört, dass er sauber ist, der Teichschlamm entfernt wurde. Damit sich kein neuer ansammelt, sind Blätter regelmäßig zu entfernen. Noch besser ist, gleich zu verhindern, dass sie ins Wasser gelangen können. Dort sinken sie nämlich auf den Boden, zersetzen sich und werden auch zu Faulschlamm. Friert der Teich im Winter zu, kann es gefährlich werden, denn die Faulgase, die unter anderem vom Schlamm aufsteigen, können nicht entweichen. Sie sind für die Bewohner des Teiches giftig. Diese sterben, unter ihnen auch die Fische. Deshalb gilt:

Teich reinigen

Hat sich über den Sommer viel Teichschlamm angesiedelt, sollte er entfernt werden. Wer Fische im Wasser hat, die gern im Teichschlamm überwintern, sollte man etwas davon darin lassen, ansonsten kann der Schlamm mit einem Sauger weitestgehend entfernt werden. Die herausgefilterte Schlammschicht kann sogar kompostiert werden. Außer Teichschlamm sind auch abgestorbene Pflanzen und Pflanzenreste zu beseitigen. Sie faulen, setzen giftige Gase frei und verbrauchen Sauerstoff. Winterharte Unterwasserpflanzen können im Teich verbleiben, Exoten werden herausgeholt und besser frostfrei überwintert. Außerdem gilt, regelmäßig Laub von der Wasseroberfläche zu entfernen. Je nachdem, wie viel laubabwerfende Gehölze ringsum stehen, muss das täglich oder alle zwei bis drei Tage erfolgen. Bleiben die Blätter, sinken sie auf den Boden und zersetzen sich. Es entsteht wieder Faulschlamm und außerdem werden jede Menge Nährstoffe freigesetzt, die garantiert im nächsten Frühjahr für zahlreiche Algen als Nahrungsquelle dienen. Besser als Laub abzukeschern ist, gleich ein Laubschutznetz über den Teich zu spannen. Dieses sollte möglichst engmaschig sein, dass so wenig wie möglich kleine Blätter durchschlüpfen können. Die Netze sind in unterschiedlichen Größen erhältlich und werden einfach mit Hilfe von Erdspießen befestigt. Einmal angebracht, halten sie den Großteil der Verschmutzung vom Teichwasser fern.

  • Teichschlamm entfernen (absaugen)
  • Abgestorbene Pflanzen und Pflanzenreste entfernen
  • Laub von Wasseroberfläche abkeschern
  • Besser Laubschutznetz spannen

Wasserpflanzen auf Winter vorbereiten

Wasserpflanzen sind wichtig für das Gleichgewicht im Teich. Im Herbst werden viele oberirdischen Triebe unansehnlich. Man kann die Pflanzen zurückschneiden. Große, starke Wassergräser mit hohlen Stängeln lässt man besser stehen. Zwischen ihnen bleibt bei Frost länger die Wasseroberfläche offen, was gut für das Leben im  Teich ist. Ansonsten können fast alle Wasserpflanzen stark zurückgeschnitten werden. Im Herbst ist auch der richtige Zeitpunkt, Pflanzen umzusetzen oder solche, die sich zu sehr vermehrt haben, einzudämmen. Viele Wasserpflanzen neigen dazu, sich maßlos auszubreiten. Wenn man da nicht konsequent am Ball bleibt und die Ableger oder Neupflanzen herausnimmt, ist bald die ganze Wasseroberfläche zugewachsen. Wichtig ist, auch abgestorbene Teile von Pflanzen zu entfernen, weil auch diese Faulgase bilden können. Außerdem wird Verblühtes weggeschnitten. Jetzt ist auch Zeit, die Samen der Wasserpflanzen zu ernten. Außerdem ist es empfehlenswert, die Tiefenzone zu entkrauten. Exotische Wasserpflanzen werden besser rechtzeitig aus dem Wasser genommen und frostfrei überwintert. Seerosen sind meist winterhart, wenn sie an die tieferen Stellen versetzt werden. Deshalb ist es günstig, wenn sie in Pflanzkörben ausgesetzt werden.

  • Braune Blätter und Stängel abschneiden
  • Pflanzen zurück- oder herausschneiden
  • Evtl. Pflanzen umsetzen
  • Abgestorbene Pflanzenteile entfernen

Teichtechnik auf Winter vorbereiten

Viele Teiche funktionieren nur mit entsprechender Technik. Filter, Pumpen und dergleichen reinigen das Wasser und führen Sauerstoff zu. Dann gibt es noch Fontänen, Wasserspeier und andere dekorative Dinge, die elektrisch angetrieben werden. Die wenigsten davon sind winterhart und sollten deshalb im Herbst ausgebaut werden. Inzwischen gibt es aber auch immer mehr Geräte, welche im Winter im Teich bleiben können. Bei Tauchpumpen reicht es in der Regel, sie in einer Tiefe von mindestens 80 cm unterzubringen. Filteranlagen sind in der Regel nicht für den Winterbetrieb geeignet. Ob eine Pumpe winterfest ist, kann der Betriebsanleitung entnommen werden. Nicht winterharte Pumpen werden aus dem Teich entnommen, gereinigt und in einem Eimer mit Wasser fristgeschützt gelagert. Trockenlagerung ist nicht empfehlenswert, da die Dichtungen leiden und porös werden können. Für Filter ist es ebenfalls besser, frostfrei zu überwintern. Bei eingegrabenen Filtern reicht es meist, den Filterdeckel und die UVC-Einheit zu entnehmen und frostfrei einzulagern. Das Filtergehäuse kann mit einer Abdeckplane geschützt werden.

  • Teichtechnik meist nicht winterfest
  • Muss vor Frost entfernt werden
  • Frostfrei überwintern
  • Tauchpumpen können häufig belassen werden

Eisfreihalter platzieren

Wenn Fische im Gartenteich überwintern, sollte die Wasseroberfläche nie vollständig zufrieren. Zum einen können ansonsten die giftigen Faulgase nicht entweichen und zum anderen würde es bald an Sauerstoff fehlen, vor allem bei kleinen Teichen. Ein Eisfreihalter kann das Zufrieren verhindern, zumindest bis –20°C. Die meisten Eisfreihalter sind aus Styropor. Sie sind preiswert und praktisch, solange man sie verankert und am besten auch ein Lüftungsrohr mit einbaut. Wirkungsvoller sind Teichbelüftungspumpen, aber die sind teurer und verbrauchen Strom. Eisfreihalter sollten bereits vor Beginn der ersten Frostperiode in den Teich gesetzt werden.

  • Vor dem ersten Frost ins Wasser setzen
  • Preiswerte Eisfreihalter aus Styropor
  • Besser Teichbelüftungspumpen, Membranpumpen
Tipp:

Eis nicht aufhacken. Das ist sehr ungünstig. Dadurch entstehen Schockwellen, die besonders für Fische lebensbedrohlich sein können.

Fische füttern?

Bei Kälte fahren Fische ihren Stoffwechsel stark herunter. Deshalb dürfen sie ab Temperaturen unter 10°C nicht mehr gefüttert werden. Eine Fütterung im Winter führt lediglich zu einem überflüssigen Sauerstoffverbrauch und stört die Fische in ihrer Ruhe. Die Verdauung der Fische funktioniert in dieser Zeit nicht, man würde den Tieren nur schaden. Erst im Frühjahr wieder füttern, bei Temperaturen um die 15°C.

Fazit

Im Grunde ist es kein Problem, Fische im Gartenteich zu überwintern. Voraussetzungen sind, eine ausreichende Größe und eine Tiefe von mindestens 80, besser 100 cm. Außerdem muss dafür gesorgt werden, dass der Teich nicht komplett zufriert, damit Sauerstoffaustausch und Abgasabzug funktionieren. Im Herbst wird der Teich auf den Winter vorbereitet. Er wird gesäubert, die Pflanzen werden geschnitten und Laubeinfall verhindert. Die meiste Teichtechnik muss aus dem Wasser genommen werden, sie ist nicht frostfest. Da Fische im Winter ihren Stoffwechsel herunterfahren, brauchen sie kein Futter. Mit etwas Glück und guten Bedingungen überstehen die meisten den Winter unbeschadet.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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