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Teichwanne selbst einbauen und richtig bepflanzen

Seerose mit Libelle

Die meist genutzten Teichwannen verfügen über zwei bis drei verschiedene Tiefenzonen zum Bepflanzen und haben geschwungene Ränder. Sie sollen so natürlich wie möglich aussehen, was aber wirklich nicht einfach zu bewerkstelligen ist. Irgendwie kann man die künstliche Form immer erkennen, wobei sich die Ränder schon schön gestalten lassen. Mit etwas Fantasie und guter Beratung durch einen Fachmann kann so ein künstlicher Teich schon gut aussehen.

Video-Tipp

Teichwanne planen

Eine Teichwanne einzubauen ist nicht sonderlich kompliziert. Kleine Wannen lassen sich sogar recht einfach einbauen. Bei großen ist der Arbeitsaufwand deutlich höher, ganz klar, es muss ja mehr Erde ausgehoben werden.

Tipp:

Was man unbedingt bedenken sollte, bevor man sich einen Teich in den Garten baut ist, dass er unzugänglich für Kinder sein muss. Dabei sind nicht nur die eigenen Kinder gemeint, sondern vor allem deren Freunde, Nachbarskinder, Besucher und dergleichen. Wasser hat eine große Anziehungskraft auf Kinder und diese unterschätzen das oft. Jährlich gibt es zahlreiche Unfälle, verursacht durch ungeschützte Gartenteiche und oft enden sie tragisch.

Materialien für Teichwannen

Es gibt unterschiedliche Materialien für die Herstellung von Teichbecken. Alle haben sie Vor- und Nachteile.

PE-Becken

Die preiswertesten Teichwannen sind aus PE, also aus Polyethylen. Sie werden im Tiefziehverfahren gepresst. Leider hat sich immer wieder gezeigt, dass das dünnwandige Material nicht gleichmäßig stark ist. Die dünnen Stellen fallen besonders ins Auge, wenn man die Wanne mit der Öffnung nach unten gegen das Licht hält. Schnell werden diese dünnen Stellen undicht. PE-Teichbecken eignen sich nur bis zu 500 Litern Inhalt, maximal bis zu 1.000 Litern.

GFK-Becken

Diese Becken sind deutlich haltbarer und von besserer Qualität, was sich natürlich auch in einem höheren Preis wiederspiegelt. Das Material ist glasfaserverstärkter Kunststoff. Die Wannen werden in verschiedensten Größen, Formen und auch Farben hergestellt. Sie werden sogar für Schwimmbecken genutzt. Besonders beliebt sind sie als Koiteich. GFK-Teiche gibt es bis einige 10.000 Liter Inhalt. Fast jeder Wunsch kann umgesetzt werden.

Vorteile

  • Große Formenvielfalt
  • Verschiedenste Größen
  • Unterschiedliche Farben
  • Keine lästige Faltenbildung wie bei Folienteichen
  • Besserer Schutz vor dem Durchstechen von Wurzeln oder Steinen
  • Leicht zu reparieren
  • Super für recht kleine Teiche bis hin zu großen Schwimmbecken

Nachteile

  • Höherer Preis
  • Große Becken sind unhandlich und schwieriger einzubauen

Vorbereitungen für den Einbau

Für kleine Teichbecken reichen Schaufel und Spaten, um die Grube auszuheben. Bei großen Teichwannen ist es dagegen empfehlenswert, einen kleinen Bagger auszuleihen. Damit geht die Arbeit leichter und schneller von der Hand und es macht auch noch Spaß, wenn man den Bogen einmal raus hat. Außerdem wird Sand benötigt, als Untergrund und für die Einpassung der Seiten und Wasser zum Einschlämmen. Wichtig sind auch eine Wasserwaage und ein Gummihammer.

Wer klares Wasser im Teich möchte, kommt meist nicht um Pumpe und Filter herum. Besonders bei Fischbesatz sind sie wichtig. Für die Technik, auch für Licht, Fontänen, Wasserspeier und ähnliches wird Strom benötigt. Günstig sind Wasser- und Stromanschlüsse in der Nähe. Der eigentliche Einbau der Teichwanne ist gar nicht schwierig, vor allem, wenn das Projekt gut geplant wurde. Wichtig ist die Vorbereitung. Dazu gehören die Auswahl der entsprechenden Teichschale, der passende Standort und das Abstecken des Bauvorhabens.

Teichschalen gibt es in so großer Auswahl, dass man schnell mal den Überblick verlieren kann. Die Becken unterscheiden sich in Größe, Form, Material, Farbe, Tiefe, den Pflanzzonen und natürlich im Preis. Vermeintliche Superschnäppchen sind mit Vorsicht zu betrachten, oft sind die Preise nicht umsonst so günstig. Materialfehler sind nicht selten und an einem auslaufenden Teich hat niemand Freude.

Wer einen Teich mitten im Garten plant, nimmt am besten eine abgerundete Teichwanne, die einen natürlich angelegten Teich simulieren soll. Wer dagegen mehrere Becken plant, egal ob in Reihe angelegt, versetzt oder zur Begrenzung der Terrasse, der nutzt besser gerade Teichwannen, rechteckig oder quadratisch.

Wichtig für das natürliche Gleichgewicht im Teich ist der Standort. Er sollte sonnig, aber nicht zu sonnig sein. Besonders bei kleinen Teichen darauf achten, dass die Wasseroberfläche nicht ganztägig besonnt wird. Das Wasser erwärmt sich zu stark, eine Algenplage ist meist das Resultat. Eine Beschattung über Mittag ist sinnvoll. Auch bei großen Teichen ist eine Beschattung einzelner Gebiete günstig.

Gartenteich
Tipp:

Zu viel Sonne ist ungünstig, dann lieber viel Schatten, wenn auch nicht durch einen Laubbaum (Laubeinfall). Zwar ist Schatten nicht ideal, denn nicht alle Pflanzen vertragen ihn, aber er ist weniger schädlich als pure Sonne. Wer sich an den durch Sonne hervorgerufenen Algen nicht stört, kann den Teich auch total sonnig anlegen.

Teichwanne einbauen

Umrisse markieren

Egal für welche Teichform man sich entschieden hat, zuerst werden die Grundrisse auf dem Gartenboden gezeichnet. Zum „Zeichnen“ eignen sich Sand, Sägemehl, Sägespäne oder aber auch eine lange Schnur. Am Einfachsten ist, die Teichwanne verkehrt herum auf den Boden zu legen und dann außenherum zu markieren. Anschließend wird die Grube ausgehoben.

Grube ausheben

Das Ausheben der Grube wird bei kleinen Teichen mit Schaufel und Spaten erledigt, bei größeren besser mit dem Bagger. Den kann man ausleihen. Beim Ausschachten die einzelnen Ebenen anlegen, je nach der Form der Teichwanne. Am besten ist, die Schale immer mal wieder in die Grube zu stellen und die Passform zu überprüfen. Bedenken sollte man, dass noch eine Sandschicht auf den Boden der Grube kommt. Diese 5 bis 10 cm müssen tiefer ausgehoben werden.

Teichschale anpassen

Die Teichschale muss entsprechend ausgerichtet werden. Am besten ist, wenn eine oder auch mehrere Personen (bei entsprechender Größe) in die Schale steigen, so wird sie richtig in die Grube gedrückt. Auch kann man so gut feststellen, wo der Aushub noch nicht wirklich passt. Dort muss noch mehr ausgehoben, bzw. auch andersherum wieder Erde eingefüllt werden. Immer wieder muss die Schale eingesetzt werden, um ihre Passform zu überprüfen. Sie darf nicht umherwackeln und muss gerade liegen.

Wurzeln und Steine entfernen

Ist die optimale Passform gefunden, müssen noch alle Wurzeln und Steine aus der Grube entfernt werden, denn sie können die Teichwanne schädigen.

Sandschicht ausbringen

Eine 5 bis 10 cm dicke Schicht Sand auf dem Boden der Grube verteilen. Sie dient dem Schutz der Teichwanne und dem Spannungsausgleich. Spannungen verträgt die Schale nur schlecht, auf Dauer führen diese zu feinen Rissen. Der Teichrand muss ebenerdig mit dem umgebenden Gelände abschließen. Am Boden dürfen sich keine Hohlräume befinden.

Einen Teil Wasser einlassen

Nun kann schon Wasser eingelassen werden. Am besten geeignet ist Regenwasser, das natürlich zuvor gesammelt werden muss. Bei kleinen Teichen ist das einfach, bei großen wird es komplizierter. Am Anfang kommt nur 1/3 Wasser in den Teich. Das Gewicht des Wassers richtet die Schale noch einmal aus. Mit der Wasserwaage wird kontrolliert, ob die Ränder gerade abschließen. Die meisten Wasserwaagen sind zu kurz. Hier leistet eine gerade Dachlatte oder besser eine Aluminiumlatte gute Dienste, die über den Rändern platziert wird.

Wanne genau einpassen

Durch Rütteln und Drehen muss die Teichwanne nun in ihre Endposition gebracht werden. Günstig ist, alles einen oder zwei Tage stehen zu lassen, weil sich doch noch einiges verschieben kann.

Einschlämmen und Auffüllen

Wenn der Teich richtig ausgerichtet ist, müssen die Hohlräume ringsum beseitigt werden. Dazu wird mit dem Wasserschlauch Wasser ringsum eingelassen. Die Erde rutscht nach und die Hohlräume werden sichtbar. Dort hinein gehört Sand. Dieser wird immer wieder mit Wasser nachgefüllt, bis er nicht mehr nachrutscht.

Rand anlegen

Wer als Abschluss den zuvor abgestochenen Grassoden wieder einsetzen möchte, muss oben einige Zentimeter frei lassen, damit die Höhe am Ende mit dem Gras stimmt. Die meisten Teichbauer legen aber eine Schicht Kies oder Flusskiesel um den Teich, allein um den Rand zu kaschieren.

Tipp:

Besser als alles auf einer Ebene zu haben ist, wenn der Teich etwas höher als seine Umgebung liegt. Das verhindert, dass Regenfälle Erde, Düngemittel oder Untergrund in den Teich schwemmt.

Technik einbauen

Wer Technik in seinem Teich einbauen möchte, tut das jetzt. Bei einer Teichwanne werden die Schläuche und Kabel meist von oben am Teichrand entlanggeführt bis zum Boden. Größere Teichwannen haben allerdings Anschlussstellen im Boden. Das hat den Vorteil, dass man die Kabel nicht sieht.

Teich bepflanzen

Es ist einfacher, den Teich zu bepflanzen, wenn er noch nicht vollgefüllt ist. Erst nach dem Pflanzen dann Wasser bis zum Rand einlassen.

Teichwanne bepflanzen

Frosch im Teich

Beim Bepflanzen ist darauf zu achten, dass nicht jede Wasserpflanze für diese Teichwannen geeignet ist. Die Gewächse müssen nach ihren Ansprüchen in die einzelnen Zonen gesetzt werden. Wichtig ist, nicht zu viele Arten und Sorten zu nutzen, das gibt ein ziemliches Durcheinander. Auch ist auf die Wüchsigkeit der Pflanzen zu achten. Starkwüchsige Sorten wuchern bald alles zu und man sieht kein Wasser mehr. Am besten nicht so viele Pflanzen nehmen, denn es siedeln sich auch noch welche von allein an.

Unterwasserpflanzen

  • Wasserhahnenfuß – Wassertiefe 30 bis 80 cm, Blüte Juni bis September, weiße Blüten, kann einem Meter lange Triebe bilden, nur für größere Wasserflächen, Stängel treiben auf dem Wasser, mag bewegtes Wasser, kommt gut mit kalkhaltigem Wasser klar, muss hin und wieder ausgelichtet werden

Schwimmpflanzen

  • Muschelblume – wird 5 bis 10 cm hoch, Blüte sehr selten, 30 bis 50 cm Wassertiefe, salatblättrige Blattrosetten, Wurzeln hängen im Wasser, erst Ende Mai ins Wasser setzen, mögen viel Sonne, warmes Wasser,  Ausläufer können abgetrennt werden
  • Schwimmfarn – wird 10 bis 15 cm hoch, blüht nicht, für 20 bis 50 cm tiefes Wasser, regelmäßig ovale Blättchen an kurzen, kaum verzweigten Trieben, pflanzbar ab April, Mai, mögen nährstoffreiches Wasser, starkwüchsig, immer wieder einige Blätter aus dem Wasser fischen, damit die Wasseroberfläche nicht zuwächst

Seerosen

Sansibar Seerose - Nymphaea zanzibariensis
  • Zwergseerose (Nymphaea candida) – Blütendurchmesser 8 bis 10 cm, Blüte von Juni bis August, Wassertiefe 25 bis 50 cm (bis 80 cm), dunkelgrüne runde Blätter (Durchmesser 20 cm), weiße Blüten, können ab Mai gepflanzt werden, im Frühling in Lehmkügelchen gekneteten Dünger in die Erde der Körbe drücken, winterhart, recht wuchsfreudig
  • Seerose (Nymphaea x pygmaea ‘Helvola’) – kleine gelbe Blüten, nur 2,5 cm Durchmesser, Blüte von Juni bis September, Wassertiefe 20 bis 25 cm, nicht winterhart, Blätter dunkelgrün, können rot bis rotbraun gestreift oder gefleckt sein, im Frühling düngen (wie eben beschrieben) ideal für Gefäßen, super zu blau blühenden Stauden am Rand
  • Seerose (Nymphaea x laydekeri (Sorten) – Blüten rosa (hell-lila rosa innen dunkler oder kräftig dunkelrot mit weißer Zeichnung, je nach Sorte), bis 10 cm Durchmesser, Blüte Juni bis September, Wassertiefe 25 bis 30 cm, Pflanzen ab Mitte Mai, schwachwüchsig, Düngen wie oben beschrieben, sehr blühwillig, ideal für Kübel
  • Vierkantige Seerose (Nymphaea tetragona) – kleine Blüten, nur 2,5 cm Durchmesser, reinweiß und duftend, Blüte von Juni bis September, Wassertiefe 10 bis 25 cm, pflanzbar ab Mitte Mai, zierlichste Seerose, wächst sogar in flachen Schalen, dann nicht im Freien überwintern (im Handel häufig unter dem Namen: Nymphaea x pygmaea ’Alba’)

Flachwasserpflanzen

  • Sumpfcalla – 15 bis 20 cm hoch und ebenso breit, Blüte weiß, zwischen Juni und Juli, bis 20 cm Tiefe, Blätter treiben direkt aus dem kriechenden Rhizom, Beeren im Herbst (giftig), pflanzen ab Ende April, ohne Pflanzgefäß, Rhizom einfach auf das Substrat legen und mit flachem Stein beschweren, stirbt im Winter häufig ab
  • Wasserfeder – wächst rasenartig, wird 20 bis 40 cm hoch, wintergrün, Blüte weiß bis zartrosa von Juni bis Juli, Wassertiefe bis 40 cm, Spross und Blätter unter Wasser, Blüten an kahlen Stängeln über Wasser, pflanzen ab Ende April, verträgt etwas Schatten, unbedingt weiches Wasser, möglichst saures Substrat, kann im Frühjahr zurückgeschnitten werden
  • Tannenwedel – im Flachwasser aufrechte Triebe mit nadelförmigen Blättchen, 20 bis 40 cm hoch und breit, unscheinbare Blüten von Juni bis August, Wassertiefe 10 bis 30 cm, pflanzen ab Ende April, stark wuchernde Ausläufer, deshalb unbedingt in Pflanzkorb setzen, Ausläufer regelmäßig abschneiden, ideal um Technik oder Ziegelsteine zu verstecken
  • Wasserschwertlilie – grüngelb gestreifte Blätter, bis 80 cm hoch, gelbe Blüten von Mai bis Juli, Pflanztiefe 5 bis 15 cm, braucht Sonne und nährstoffreiches Wasser, schöne Farbtupfer

Fazit

Teichwannen haben ihre Vor- und Nachteile. Soll der Teich am Ende sehr natürlich wirken, sind sie eher weniger geeignet, denn es lässt sich kaum verbergen, dass es künstliche Becken sind. Die Ränder bleiben sichtbar und wirken unecht. Als formale Becken dagegen sind sie ideal. Die Ränder können, da sie gerade sind und es richtige 90° Ecken gibt, prima verkleidet werden. Als Material eignen sich Holzlatten, besser aber noch Edelstahl und Aluminium. Mit Verkleidung sieht man den Rand nicht und die Wirkung ist eine ganz andere. So eignen sich die Teichwannen sogar für den Einbau in Terrassen oder um diese herum.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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