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Judasbaum – Pflege und Überwintern

Judasbaum - Cercis siliquastrum

Die herzförmigen 6 bis 12 cm langen Blätter des Judasbaumes erscheinen schon bevor das Laub ausgetrieben ist. Sie sind auf der Oberseite blau-grün gefärbt und weisen eine grau-grüne Unterseite auf. Im Herbst färben sich die Blätter ocker bis orangegelb. Im April wird die Pflanze von rosafarbenen, zart duftenden und in Büscheln zusammenstehenden Blüten geziert. Diese wachsen zum Teil direkt aus dem Stamm am mehrjährigen Holz (Stammblütigkeit), was als eine botanische Besonderheit gilt. Die Blütenstände sind traubenförmig angeordnet und bestehen aus lediglich 3 bis 6 Blüten.

Die Früchte des Judasbaumes bilden sich aus der Blüte und zeigen sich in Form von braunen, länglichen Hülsen, die oft bis zum Frühling hängen bleiben. Sie weisen etwa eine Größe von 5 bis 6 cm auf. Die glatte Rinde des Baumes ist grau bis graugrün gefärbt und wird mit zunehmendem Alter dunkelbraun. Die Zweige sind glänzend und in einem dunklen braun gefärbt.

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Arten

Der Judasbaum ist in verschiedenen Arten zu finden, welche sich durch unterschiedliche Blütenfarben auszeichnen. So gibt es neben den rosafarbenen Blüten beispielsweise auch rein weiße Blüten. Zu den bekanntesten Arten gehören:

  • Chinesischer Judasbaum, der recht unempfindlich gegen Frost ist
  • Kanadischer Judasbaum, welcher sehr robust ist und rötliches Laub bildet
  • Alba, dessen Blüten weiß sind
  • Gemeiner Judasbaum, welcher in jungen Jahren sehr frostempfindlich ist

Größe und Wachstum

Das als Ziergehölz eingesetzte Gewächs erreicht eine Höhe von 4 bis 8 Metern, in seltenen Fällen auch mehr. In der Breite erreicht der Baum Maße von etwa 4 bis 6 Meter. Mit zunehmendem Alter bildet er eine ausladende, locker aufgebaute Krone. Die Pflanze wächst pro Jahr ca. 30 bis 50 cm und gehört damit zu den normalwüchsigen Bäumen.

Verwendung

Neben der Stammblütigkeit weisen die Blüten eine weitere Besonderheit auf. Sie verfügen über einen süß-säuerlichen Geschmack und sind essbar. Besonders in Salaten finden sie oft Verwendung. Auch die Früchte sind essbar, haben jedoch einen ungewöhnlichen Geschmack. Das Holz des Judasbaumes gilt als besonders hart und weist eine tolle Maserung auf. Daher wird es als Furnierholz verwendet.

Standort

Kanadischer Judasbaum  - Cercis canadensis

Dieser mehrstämmige Kleinbaum liebt es sehr sonnig und warm und sollte etwas windgeschützt gepflanzt werden. Am liebsten sitzt der Judasbaum in einem eher trockenen, wasserdurchlässigen und kalkhaltigen Lehmboden. Gegen Trockenheit ist der Baum sehr resistent. Er ist bis Minus 16 °C winterhart, allerdings sollten junge Bäume in den ersten Wintern geschützt werden, sofern sie in kalten Gebieten wachsen. Die Pflanze ist sehr vielfältig einsetzbar und eignet sich hervorragend zur Zaun- oder Fassadenbegrünung. Da sie sehr pflegeleicht ist, wird sie oft auch als Parkbepflanzung, in Fußgängerzonen oder in Vorgärten eingesetzt. An einigen Standorten bildet der Baum jedoch Wurzelausläufer, mit welchen er sogar in vielen Metern Entfernung Schäden an Bodenbelägen anrichten kann. Der Judasbaum lässt sich genau wie Kletterpflanzen am Spalier ziehen und eignet als Solitärpflanze sowie als Gewächs in Gruppen.

Schneiden und vermehren

Ein Schnitt ist nur sehr selten erforderlich und sollte nur bei kahlen, beschädigten oder kranken Ästen durchgeführt werden. Der malerische Wuchs des Judasbaumes wird durch einen Schnitt negativ beeinflusst. Eine Vermehrung des Baumes erfolgt über Stecklinge oder Aussaat und ist sehr schwierig. Daher ist diese dem Fachmann vorbehalten.

Weitere Pflegehinweise:

  • Pflanzzeitpunkt: bestenfalls Frühjahr
  • Vorbereitung des Bodens: bei schweren Böden etwas Pflanzerde untermischen
  • Düngen: bei richtigem Standort nicht erforderlich, im Kübel 14-tägig
  • Wässern: mäßig gießen, die Erde sollte nie völlig austrocknen
  • Überwintern: Kübelpflanzen sollten in frostfreien und hellen Räumen stehen

Krankheiten und Schädlinge

Der Judasbaum ist gegenüber Krankheiten sehr resistent. Jedoch ist er einer der am meisten befallenen Bäume, wenn es um die Verticillium-Welke geht. Bemerkbar macht sich die Krankheit dadurch, dass der Baum trotz ausreichender Wasserversorgung welke Blätter bekommt. Zunächst sterben einige Triebe ab, anschließend auch Äste und nach einiger Zeit der ganze Baum. Wird die Rinde in Bodennähe abgekratzt, so werden braun gefärbte Wasserleitungslinien ersichtlich. Dies ist ein sicheres Zeichen für die Verticillium-Welke. Die Erreger sind schädliche Pilze, welche die Wasserleitungen des Baumes verstopfen können. Bei einem Befall mit dieser Krankheit sollten die Äste bis weit in das gesunde Holz zurückgeschnitten werden. Besonders große Chancen hat der Judasbaum nach einem Befall jedoch nicht. Bekämpfungsmittel helfen hier nicht.

Ist die Pflanze der Krankheit zum Opfer gefallen, so ist es unter Umständen sinnvoll, den Baum mitsamt der Wurzeln und der kompletten Erde im Müll zu entsorgen. Die Erreger können in der Erde problemlos viele Jahre überleben und sich auf andere Pflanzen übertragen. Zur Vorbeugung sollten die Kulturbedingungen optimal eingehalten und die Wurzeln nicht beschädigt werden.

Neben dieser Krankheit können jedoch auch ähnliche Symptome mit einer weniger gefährlichen Ursache auftreten. Oft handelt es sich dabei um eine harmlosere Pilzerkrankung oder falsche Kulturbedingungen. Bei diesen Problemen sind jedoch die Wasserleitungsbahnen nicht verstopft, was die Unterscheidung leicht möglich macht. Zur Bekämpfung sollten die abgefallenen Blätter vom Boden entfernt werden. Auch abgestorbene Äste sind direkt komplett zu entfernen. Befallene Triebe sollten ca. 50 cm tief bis ins gesunde Holz zurückgeschnitten werden. Zusätzlich ist es in dem Fall wichtig, den Judasbaum zu düngen. Geschnitten werden sollte bei trockenem und möglichst sonnigem Wetter, damit die Schnittstellen sich schnell verschließen.

Wissenswertes in Kürze

Der prachtvolle Judasbaum fällt im zeitigen Frühjahr mit seiner Blütenpracht wohltuend auf. Er ist sehr anspruchslos und aufgrund seiner recht kleinen Größe auch für kleine Gärten geeignet. Da er kaum geschnitten werden muss, benötigt er kaum Pflege und eignet sich für Gartenanfänger ebenso wie für Profis.

Judasbaum - Cercis siliquastrum

Der Name des Baums hat seinen Ursprung in der biblischen Geschichte und hier bei Judas, dem Verräter Jesu. Jener soll sich an einem solchen Baum erhängt haben. Zusätzlich sollen die runden Blätter an die Silberstücke erinnern, die Judas für seinen Verrat bekommen hat. Bibelfeste Menschen werden wissen, wovon die Rede ist. Alle anderen können sich ja bei Interesse weiterführend informieren.

  • Die Gattung des Judasbaumes umfasst sechs Arten, die in Europa, Vorderasien und Nordamerika, hier speziell bis New Mexico vorkommen.
  • Der Judasbaum erreicht eine Höhe von bis zu zehn Metern, außerdem bevorzugt er eine Seehöhe unter vierhundert Metern.
  • Was den Boden angeht, so ist der Judasbaum nicht sehr verwöhnt. Er stellt sich mit kalkhaltigen oder steinigen Böden zufrieden.
  • Er wächst in lichten Wäldern und dort, wo man ihn sonst noch haben möchte.
  • Der Judasbaum besitzt Blätter, die strahlend grün sind, in der Sonne glänzen sie sogar ein wenig silbern. Sie sind wechselständig angeordnet und haben eine nierenförmige Grundgestalt. Die Blätter können bis zu zwölf Zentimeter lang werden.
  • Die Früchte des Judasbaumes erinnern an lange Erbsenschoten, sie sind lange Hülsen, die erst zart grün sind und später dann braun werden.

Um zu den Blüten des Baumes überzugehen, ist zunächst eine Definition nötig, nämlich die der Kauliflorie. Unter Kauliflorie versteht man die Stammblütigkeit einer Pflanze. Gerade bei tropischen Pflanzen tritt dieses Merkmal auf, es bedeutet, dass Blüten aus älteren Stammteilen hervortreten. Besonders schön anzusehen ist es dann, wenn der Stamm blüht. In Europa findet man dafür nur sehr wenige Bäume, aber zu den wenigen gehört der Judasbaum, der sich in vielen Gärten auch hierzulande als Ziergehölz wieder findet.

  • Die Blüten erscheinen vor dem Laub, sind rosa bis violett und treten gebüschelt an Zweigen, an dicken Ästen und auch, wie gesagt, am Stamm auf.
  • Sie sind schmetterlingsblütenähnlich in kurzen Trauben angeordnet und erfreuen das Herz des Gärtners, besonders, wenn sie dort aufblühen, wo es keiner erwartet, nämlich am Stamm.
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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