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Jostabeere, Josta – Pflanzen, Pflege und Schneiden

Jostabeere

Jostabeere, eine erfolgreiche Kreuzung von Schwarzer Johannisbeere und Stachelbeere, erfreut sich bei den Gärtnern einer großen Beliebtheit. Dafür gibt es v.a. zwei Gründe: Einerseits ist diese Pflanze resistent gegenüber vielen Parasiten und Krankheiten, andererseits ist der Geschmack der dunklen, fast schwarzen Beeren, recht lecker. Josta ist außerdem einfach zu pflegen.

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JOhannisbeere + STAchelbeere = Josta

Jostabeere-Sträucher sind seit Ende der 1970er-Jahre immer öfter in den heimischen Gärten zu treffen. Diese Pflanze ist ein Ergebnis der jahrzehntelangen Zuchtarbeit, wenn die europäische Schwarze Johannisbeere mit der amerikanischen Oregon-Stachelbeere (Ribes divaricatum) gekreuzt wurde. Als ein Hybrid ist die Züchtung sehr gesund und bringt reiche Ernte an leicht säuerlich schmeckenden Beeren, die sich bestens für Marmeladen oder Säfte eignen. Josta erfordert keine komplizierte Pflege, einige Besonderheiten der Pflanze sind jedoch unbedingt zu beachten.

Standort und Verwendung

Jostabeere braucht genauso wie ihre „Paten“ Schwarze Johannisbeere und Stachelbeere für die Bildung der Früchte viel Sonne. Auch mit einem halbschattigen, aber insg. hellen Standort ist der anspruchslose Strauch zufrieden. Im Schatten kann Josta verkümmern und trägt keine Frucht. Dieses Gewächs ist nicht nur eine Bereicherung für den Obstgarten, sondern sieht dekorativ aus. Tipp: Eine Hecke aus Josta-Sträuchern bietet dank dem dichten Wuchs einen zuverlässigen Sichtschutz – aber erst nach zwei bis drei Jahren.

Pflanzen

Es gibt zwei gute Zeitpunkte im Verlauf des Jahres, wenn Jostabeere zu pflanzen sind. Zum einen ist März-April eine gute Pflanzzeit, alternativ – im Oktober-November. Beim Setzen der Josta wird ähnlich wie bei anderen Sträuchern vorgegangen:

  • das Pflanzloch soll ca. doppelt so groß wie der Wurzelballen oder der Container mit der Pflanze sein und auch doppelt so tief
  • das Pflanzloch wird zum Teil mit vorbereitetem Substrat gefüllt
  • der Strauch wird so gesetzt, dass der Ansatz vom Wurzelballen zu sehen ist
  • das Pflanzloch wird mit dem Substrat gefüllt
  • das Substrat rund um die Pflanze wird fest angedrückt, damit die Pflanze nicht beim ersten Windstoß oder auch beim Gießen umkippt
  • anschließend ist ausgiebiges Gießen angesagt
Tipp:

Jostabeere sind am bestem im Abstand von 1,5 – 2 m voneinander zu pflanzen, da die Sträucher schnell und sehr dicht wachsen.

Gießen

Beim Gießen der Josta ist es wichtig das rechte Maß finden zu können. Der Strauch darf nicht austrocknen, verträgt aber überhaupt keine Staunässe. Am besten ist die Jostabeere mit Regenwasser zu gießen. Damit das Wasser zuverlässig die Wurzeln erreicht, kann ein sog. Gießrand – ein Ring aus aufgehäufter Erde rund um den Strauch – eingerichtet werden.

Tipp:

Wenn im Winter kaum Schnee fällt und es längere Trockenperioden gibt, soll auch in der kalten Jahreszeit etwas gegossen werden.

Substrat

Die Jostabeere zieht humose, nicht allzu schwere Böden vor. Wichtig für die optimale Entwicklung von diesem Gewächs ist ein lockeres Substrat, denn dadurch wird eine gute Drainage erreicht – Es wurde bereits darauf hingewiesen, dass Josta gegenüber Staunässe unverträglich ist.

Tipp:

Unter das Substrat kleinere Kieselsteine mischen, um dieses aufzulockern.

Düngen

Jostabeere gilt als pflegeleicht und muss erfahrungsgemäß nur zwei Mal jährlich gedüngt werden. Es wird empfohlen, der Pflanze im März-April eine Portion (auf die genaue Dosierung ist zu achten!) Beerendünger zu verabreichen und im Oktober oder November mit Kompost zu düngen, ausgehend von ca. 5 l pro Quadratmeter

Tipp:

Josta spricht gut auf alle stickstoffreiche Düngermittel an.

Pflege und Schneiden

Damit die Jostabeere reichlich Frucht trägt und auch als ausgewachsene Pflanze dekorativ aussieht, soll diese regelmäßig geschnitten und gelichtet werden. Kranke vertrocknete Zweige können zu jeder Zeit entfernt werden. Gleich nach der Pflanzung ist ein mäßiger Rück- und Formschnitt erlaubt. Optimale Zeit, um Josta-Sträucher zu schneiden, kommt im Herbst. Dabei wird überwiegend altes Holz entfernt, d.h. Zweige, die älter als drei Jahre sind und nicht mehr tragen. Diese sind an der dunklen Farbe der Rinde zu erkennen

Tipp:

Die zu entfernenden Äste möglichst kurz schneiden, dadurch wird die Pflanze gesünder und es entstehen keine unschönen kahlen Stellen in der Hecke.

Vermehren

Die gängigste Methode, um Josta zu vermehren, sind Stecklinge. Diese Methode erfordert etwas mehr Geduld, als bei vielen anderen Gewächsen. Für die Vermehrung sind im Frühjahr junge Triebe, die zwischen 15 cm und 20 cm lang sind und mehrere Augen besitzen, abgeschnitten und in die Aufzuchterde – es kann auch ein extra vorbereitetes Beet am Wunschort sein – gesetzt.

Tipp:

Stecklinge tief in die Erde setzen, es reicht, wenn das obere Auge nur ca. 2 cm über der Oberfläche zu sehen ist. Stecklinge an der Unterseite (Pflanzseite) schräg abschneiden, so wird die Wasseraufnahme leichter. Anschließend ist Warten angesagt, denn es vergehen höchstwahrscheinlich mehrere Monate, bis die Stecklinge Wurzeln schlagen.

Überwintern

Josta braucht keine besonderen Bedingungen für die Überwinterung, da die Sträucher winterhart sind und können auch einen starken Frost problemlos vertragen. Stecklinge benötigen dagegen einen Winterschutz, sonst drohen die Jungpflanzen einzugehen. Als eine Schutzschicht sind z.B. Stroh, Vlies oder Jute-Stoff einzusetzen.

Krankheiten

Zu den Vorteilen der Züchtung gehört ihre beneidenswerte Gesundheit. Weder der Stachelbeermehltau, noch Milben, die Johannisbeeren oft befallen, bedrohen akut die Jostabeere. Falls viele angefressene Blätter zu sehen sind, ist die Stachelbeerwespe schuld. Bevor zu Insektiziden gegriffen wird, können Eier und Larven der Wespe vom Strauch eingesammelt werden. Gegen die Blattläuse hilft z.B. die Brennesseljauche. Falls der Sommer sehr trocken ausfällt, kann Josta trotz ihrer hohen Resistenz von den Spinnmilben befallen werden. Als eine chemiefreie Methode, um diese Schädlinge effektiv zu bekämpfen, schlagen Garten-Profis Folgendes vor: Den Strauch ausgiebig gießen und besprühen, dann in eine Plastikfolie einwickeln und einen Tag stehen lassen. Spinnmilben vertragen keine Feuchtigkeit und gehen ein. Natürlich gilt es wie immer: Falls der Befall stark ist, leisten Insektizide Abhilfe.

Häufige Fragen

Eignet sich Josta als eine Kübelpflanze für Balkon oder Terrasse?

Jostabeere ist für Kübel nur bedingt geeignet, denn die Sträucher und auch das Wurzelsystem werden zum einen recht groß und zum anderen sehen diese Gewächse im Kübel nicht sonderlich attraktiv aus.

Kann Josta als Hochstamm gezüchtet werden?

Nein, das ist nicht zu empfehlen, denn der dichte buschige Wuchs und das Gewicht der Früchte können dazu führen, dass der Stamm bricht und die Pflanze abstirbt.

Wissenswertes zur Jostabeere in Kürze

Pflanzen und Pflege

  • Für eine Jostabeere sollte ausreichend Platz eingeplant werden, weil sie mit der Zeit sehr groß wird.
  • Bei guten Bedingungen kann sie jährlich bis zu 50 cm zulegen und wird auch entsprechend breit.
  • Sie braucht einen sonnigen bis halbschattigen Standort und ist mit einem normalen Gartenboden zufrieden.
  • Dort sollte eine neue Pflanze nur so weit in die Erde gesetzt werden, dass der Topfballen mit der Oberfläche der Gartenerde abschließt.
  • Die beste Zeit hierfür ist der späte Herbst. Für eine reiche Ernte kann im Frühjahr mit einem speziellen Beerendünger oder auch mit Kompost gedüngt werden.

Frucht und Ernte

Jostabeeren wachsen wie Johannisbeeren in Trauben und schmecken auch sehr ähnlich. Den Geruch von Johannisbeeren haben sie allerdings nicht, weil ihnen durch die Kreuzung die Öldrüsen fehlen. Sie werden größer als Johannisbeeren, aber nicht ganz so groß wie Stachelbeeren.

  • Erntezeit ist von Juni bis August, in dieser Zeit kann fortlaufend gepflückt werden, weil nicht alle Früchte gleichzeitig reif werden.
  • Jostabeeren lassen sich jedoch nicht ganz so leicht pflücken wie andere Beeren, weil sie nicht so einfach vom Strauch zu lösen sind.
  • Zum Ausgleich hierfür fällt die Ernte aber meist größer aus als bei der Johannis- oder Stachelbeere.
  • Jostabeeren enthalten sehr viel Vitamin C, das auch erhalten bleiben, wenn die Beeren eingefroren werden.
  • Alternativ können sie aber auch sehr gut weiter verarbeitet oder noch besser frisch gegessen werden.

Schneiden

  • Die Früchte der Jostabeere bilden sich am einjährigen und mehrjährigen Holz, deshalb sollte ein solcher Strauch nur wenig geschnitten werden.
  • Erst nach drei Jahren, die der Strauch im Garten gestanden hat, sollte er nach der Ernte etwas ausgelichtet werden.
  • Dabei werden die bodennahen und überhängenden Triebe entfernt.
  • Später sollten auch alle Triebe, die älter als sechs Jahre sind, weggeschnitten werden, sodass ein Strauch aus nicht mehr als zwölf Hauptästen besteht.

Vermehren

Eine Jostabeere kann in den Wintermonaten durch Absenker oder Steckholz vermehrt werden:

  1. Bei einem Absenker wird ein langer Trieb des Strauchs in Richtung Boden gebogen.
  2. An der Stelle, wo er auf die Erde trifft, wird die Rinde etwas eingeschnitten.
  3. Danach wird der Trieb mit Erde abgedeckt und auf dem Boden fixiert.
  4. Nachdem der Absenker eigene Wurzeln gebildet hat, kann er von der Mutterpflanze getrennt und an einen anderen Standort gepflanzt werden.

Steckhölzer werden vom Strauch abgeschnitten und separat eingepflanzt. Hierfür eignet sich ein junger Trieb von etwa 10 cm Länge, der am oberen und unteren Ende eine Knospe besitzt. Er wird in das Freiland gesteckt und bildet dort durch die untere Knospe eigene Wurzeln.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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