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Läuse an Johannisbeeren bekämpfen | 8 Hausmittel gegen Blattläuse

Blattläuse stellen eine Gefahr für die Johannisbeeren in heimischen Gärten dar. Die Schädlinge saugen die Blätter aus und schädigen dadurch die Triebe. Auf diese Weise verhindert ein Befall mit den gefräßigen Insekten eine gute Ernte. Für ein erfolgreiches Bekämpfen sollten Sträucher regelmäßig auf erste Anzeichen untersucht werden. Zu bevorzugen sind stets natürliche Hausmittel, um sowohl die eigene Gesundheit als auch die Umwelt nicht zu belasten.

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Schadbild

In Süden von Deutschland, in Österreich und in Südtirol tragen Johannisbeeren auch die Bezeichnung Ribisel. Die heimischen Sträucher werden überwiegend von den Blasenläusen befallen. Diese Schädlinge überwintern direkt auf den Zweigen der Sträucher, sodass sie zusammen mit den ersten austreibenden Blättern schlüpfen. Dann beginnen die Läuse mit ihrer schädlichen Saugtätigkeit, die bei einem starken Befall zum Verlust der ganzen Ernte führen kann. Im Sommer wechselt die Blasenlaus ihren Wirt und zieht auf krautige Pflanzen um. In den Herbstmonaten kehren die gefräßigen Insekten erneut zur winterlichen Eiablage auf die Johannisbeeren zurück.

  • Blasenläuse sind grün, Größe beträgt nur 2 mm
  • Schädlinge werden anfänglich oft übersehen
  • Befallene Blätter weisen Wölbungen auf
  • Auf den Blattunterseiten bilden sich aufgetriebene Blasen
  • Läuse sitzen in den Blasen
  • Bei Roten Johannisbeeren kommt es zu rötlichen Verfärbungen
  • Bei weißen und schwarzen Johannisbeere-Sorten treten gelblich-grüne Färbungen auf
  • Saugen den Saft aus Blättern und jungen Trieben
  • Anschließend kann Pflanze nicht genug Nährstoffe ausbilden
Hinweis:

Johannisbeeren vom Frühjahr bis zum Herbst regelmäßig auf einen Befall hin kontrollieren, vor allem auf den Blattunterseiten. Häufig haben sich dort schon Läuse angesiedelt, obwohl noch keine Schäden am Ribisel zu erkennen sind.

Hausmittel gegen Läuse

Blattläuse bekämpfen

Die einfachste Methode zum Bekämpfen der Blattläuse ist das Absammeln und Zerquetschen mit der Hand. Jedoch ist das nur erfolgreich möglich, wenn der Befall noch klein und überschaubar ist. Allerdings ekeln sich viele Menschen vor den Schädlingen und möchten diese nicht anfassen. Wenn sich die Läuse bereits stark ausgebreitet haben, können die befallenen Triebe abgeschnitten werden. Diese Pflanzenteile müssen im Hausmüll vernichtet werden, um einen erneuten Befall zu verhindern. Außerdem hat sich das Abspritzen der befallenen Bereiche mit einem starken Wasserstrahl als hilfreich erwiesen. Jedoch sollte der Wasserstrahl nicht die Beeren treffen, da diese dadurch zu Schaden kommen können. Neben diesen mechanischen Maßnahmen haben sich diverse Hausmittel gegen Blattläuse bewährt. Diese Mittel sind im Hinblick auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt unbedenklich. Zum Einsatz kommen dabei diverse Pflanzen und Produkte aus dem Haushalt.

Sud aus Knoblauch

Blattläuse an Johannisbeeren lassen sich effektiv mit Knoblauch vertreiben. Die beliebte Würzknolle enthält ätherische Öle und verströmt einen extrem scharfen Geruch. Davon fühlen sich die Schädlinge abgestoßen und bleiben der Johannisbeere fern. Außerdem lässt sich der Sud schnell und einfach herstellen, sodass eine Bekämpfung zeitnah möglich ist. Da die Geruchsnote sehr stark ist, sollte der Sud nicht direkt auf die Beeren aufgetragen werden. Ansonsten wird deren fruchtiges Geschmacksaroma unappetitlich verfälscht.

  • 50 g frischen Knoblauch nehmen
  • Zehen mit Messer zerkleinern
  • Anschließend 1,5 Liter Wasser aufkochen
  • Zehen damit übergießen
  • Dann etwa drei Stunden langsam ziehen lassen
  • Als nächstes durch ein Geschirrtuch abseihen
  • Erkalteten Sud in Flasche mit Sprühverschluss einfüllen
  • Damit Blätter der betroffenen Pflanzen besprühen
  • Als Vorbeugemaßnahme alle 7-10 Tage wiederholen

Jauche aus Brennnesseln

Brennnesseljauche gegen Läuse an Johannisbeeren

Eine Jauche aus Brennnesseln haben schon unsere Vorfahren als biologisch unbedenkliches Hausmittel zum Bekämpfen von Blattläusen eingesetzt. Für die Herstellung eignen sich sowohl frische als auch trockene Brennnesselblätter. Der Auszug aus Brennnesseln hat sich als effektiv im Rahmen eines normalen bis mittelschweren Befalls erwiesen. Nach dem Ansetzen sollte die Jauche gut durchziehen, aber noch nicht anfangen zu gären. Im Sommer setzt der Gärprozess aufgrund der warmen Temperaturen schnell ein, deshalb ist die Jauche während dieser Jahreszeit in den Kühlschrank zu stellen. Wenn der Ansatz dennoch zu gären angefangen hat, lässt sich diese Mixtur als Dünger für die Johannisbeere nutzen. Auf diese Weise wird das Immunsystem der Ribisel gestärkt, sodass einem Befall mit Blattläusen vorgebeugt wird.

  • Benötigt werden 200 Gramm frische Brennnesselblätter
  • Ansonsten 20 Gramm getrocknete Blätter einsetzen
  • Brennnesseln grob zerhacken
  • 2-3 Tage in 1 Liter Wasser ziehen lassen
  • Danach Mischung gut abseihen und abkühlen lassen
  • Unverdünnte Jauche in Sprühflasche geben
  • Befallene Stellen mit der Mixtur einsprühen
  • Im Abstand von einigen Tagen wiederholen
Tipp:

In manchen Fällen entwickelt die Jauche eine unangenehm riechende Geruchsnote. Dieser Vorgang lässt sich durch die Zugabe von etwas Gesteinsmehl abschwächen.

Neemöl

Das Neemöl hat seinen Ursprung in Asien und hat sich dort im Ayurveda etabliert. Das potente Öl kann in Bioläden und Reformhäusern erstanden werden. Aufgrund seiner starken Wirkungsweise und dem intensiven Geruch, sollte das Öl nicht unverdünnt zum Einsatz kommen. Im schlimmsten Fall könnten die Johannisbeeren dadurch Schäden erleiden. Da das Mittel stark wirkt, stellen die Blattläuse ihre Aktivitäten schon nach einigen Stunden im Anschluss an die erste Anwendung ein. Wenn das Neemöl wiederholt angewendet wird, suchen die Schädlinge komplett das Weite.

  • Mischung aus 1 Teelöffel Neemöl mit 1 Liter Wasser ansetzen
  • Mixtur in Sprühflasche geben
  • Öl setzt sich ab, deshalb vor jeder Anwendung gut schütteln
  • Betroffene Bereiche einmal pro Tag damit besprühen
  • Bei sehr starkem Befall mehrmals täglich einsetzen
  • Anschließend vorbeugend im Abstand von 7-10 Tagen wiederholen

Kern- und Schmierseife

Schwarzejohannisbeeren (Ribes nigrum) vor Blattläusen schützen

Kern- und Schmierseifen haben sich ebenfalls im Kampf gegen einen Befall mit Blattläusen etabliert. Bei diesen Seifen gibt es keinen Fettüberschuss, deshalb legt sich nach der Anwendung auch keine fettige Schicht auf die sensiblen Beeren der Ribisel. Da diese natürlichen Seifen auch keine künstlichen Duft- und Farbstoffe enthalten, kommen bei der Produktion keine synthetischen Verdickungsmittel zum Einsatz. Flüssige Seifenprodukte und parfümierte Seifen sind als Abwehrmittel genauso wenig geeignet, da diese starke Duftstoffe und synthetische Inhaltsstoffe beinhalten. Durch deren Einsatz würde sich das Geschmacksaroma der Johannisbeeren enorm verschlechtern.

  • Optimal sind biologische Seifen
  • Erforderlich sind etwa 25-50 Gramm
  • Seifenstück grob zerkleinern
  • Anschließend in 0,5-1 Liter lauwarmem Wasser auflösen
  • Abgekühlte Seifenlauge in Sprühflasche füllen
  • Betroffene Sträucher besprühen, Beeren auslassen
  • Seifenlauge sollte nicht auf den Erdboden tropfen
  • Vor dem Verzehr Beeren gut abwaschen
Tipp:

Bei einem ausufernden Befall mit Blattläusen lässt sich die Wirkung der Seifenlauge durch die Zugabe von Alkohol verstärken.

Sud aus Rainfarn

Aus den Blättern des Rainfarns lässt sich ebenso ein effizientes Spritzmittel gegen Läuse auf der Johannisbeere herstellen. Dieser starke Sud wirkt gegen alle Gattungen von Läusen und lässt sich auch für die empfindlichen Johannisbeeren einsetzen. Da diese Mixtur extrem kalihaltig ist, stärkt sie nachhaltig das Immunsystem der Sträucher. Auf diese Weise werden die Pflanzen nach der Anwendung resistenter gegen einen Befall.

  • 100 g frische Blätter vom Rainfarn
  • Farn grob zerkleinern
  • In Topf mit 0,5 Liter Wasser geben und zudecken
  • Blätter etwa 1 Stunde auf niedrigen Temperaturstufe köcheln lassen
  • Dann Abkühlen und Pflanzenteile durch Tuch abseihen
  • Sud mit gleicher Menge an Wasser verdünnen
  • Anschließend alle befallenen Pflanzenteile einsprühen
  • Beeren auslassen, sonst verfälscht sich der Geschmack

Natron

Natron gegen Läuse an Johannisbeeren

Natron ist ein Hausmittel mit facettenreichen Einsatzmöglichkeiten und hat sich auch als Gegenmittel beim Befall mit Blattläusen bewährt. Das Mittel wird auch als Natriumbicarbonat bezeichnet und ist weder für Menschen noch für die Umwelt gefährlich. Entsprechend der vorliegenden Stärke des Befalls, lässt sich die Dosierung anpassen und mit zusätzlichen Inhaltsstoffen verstärken.

  • 1 Teelöffel Natron in 1 Liter Wasser geben
  • Durch Schütteln auflösen
  • Bei sehr starkem Befall mit Neemöl ergänzen
  • Alternativ mit Alkohol anreichern

Brühe aus Ackerschachtelhalm

Ackerschachtelhalm wurde schon von unseren Ahnen zum Bekämpfen der Blattläuse verwendet. Das heimische Kraut verscheucht nicht nur die Blattläuse, es stärkt auch als vorbeugende Maßnahme das Immunsystem der Johannisbeere. Auf diese Weise können sich die Sträucher besser gegen einen Befall mit Läusen wehren. Jedoch wirkt die Brühe aus Ackerschachtelhalmen bloß bei einem leichten Befall. Wenn sich die Blattläuse bereits stark vermehrt haben, sind stärkere Hausmittel erforderlich.

  • 1 Kilogramm frischen Ackerschachtelhalm verwenden
  • Als Alternative 200 Gramm trockene Kräuter einsetzen
  • Für 1 Tag in 2 Liter kaltes Wasser zum Einweichen geben
  • Mit der Brühe öfters die Johannisbeere besprühen
  • Anschließend jede Woche als Vorbeugemaßnahme ausführen

Sud aus Oregano

Oregano gegen Läuse an Johannisbeeren

Oregano ist ein weit verbreitetes Küchenkraut und eignet sich neben dem Einsatz beim Kochen auch als Gegenmittel bei Läusen. Aufgrund der ätherischen Öle werden die Schädlinge nachhaltig vertrieben. Da das Würzkraut von den meisten Haushalten genutzt wird, lässt sich das Hausmittel direkt herstellen.

  • Entweder 100 Gramm frischen Oregano verwenden
  • Ansonsten 10 Gramm getrocknete Kräuter nehmen
  • 0,5 Liter Wasser aufkochen, Oregano damit übergießen
  • Brühe für 15-20 Minuten ziehen lassen
  • Anschließend alle Pflanzenreste durch Tuch abseihen
  • Danach mit Wasser verdünnen, im Mischverhältnis 3:1
  • Gut abkühlen lassen, danach in Sprühflasche geben
  • Jeden Tag gegen die Schädlinge zum Einsatz bringen
Autor Heim-Redaktion

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