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Ist Physalis gesund? Steckbrief mit Inhaltsstoffen, Vitaminen & Wirkung

Die dekorativen Früchte der Kapstachelbeere oder auch Physalis werden häufig für die Verzierung  von Desserts, Torten oder auch Cocktails verwendet. Doch die Beerenfrucht kann noch viel mehr, denn sie ist sehr gesund, sehr vitaminreich und vor allem auch lecker. Ursprünglich aus Peru stammend werden die Früchte  heute vor allem in Südafrika angebaut. Aufgrund ihrer Herkunft ist sie auch unter dem Namen Andenfrucht bekannt. Wie gesund die Frucht wirklich ist und was sie alles kann, wird im folgenden Beitrag kurz erklärt.

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Herkunft

Der Name Andenbeere, wie die Physalis auch genannt wird, verrät bereits ihre Herkunft. Denn sie stammt ursprünglich aus dem Hochland Chiles und Perus. Auch der Name Kapstachelbeere hat eine Herkunftsbedeutung. So entdeckten die portugiesischen Seefahrer im 19. Jahrhundert die Frucht und brachten diese nach Südafrika, wo sich die Pflanzen am Kap der guten Hoffnung verbreiteten. Heute sind die Pflanzen aber auch in den hiesigen Breitengraden zu finden, wobei Südafrika weiterhin das Hauptanbaugebiet der hier im Handel erhältlichen Früchte bietet.

Die umhüllte Frucht

Der Name Physalis wurde der schmackhaften Frucht gegeben, da sie von ihren Blütenblättern während und nach der Reife umhüllt wird, wie ein Umhang. Die Blütenblätter wachsen hierbei zusammen. Wenn die Frucht reif ist, dann sehen die Blätter aus wie trockenes, oranges Papier, was ihr das dekorative Aussehen gibt. Die eigentliche Frucht befindet sich jedoch in dieser Hülle als kleine, rote Beere. Diese hat etwa einen Durchmesser von nur ein bis zwei Zentimeter. Ansonsten besitzt die Physalis die folgenden Merkmale:

  • Außenseite sehr süß
  • weiche, sehr klebrige Schale
  • Innen befinden sich etwa 100-180 kleine, helle Samen
  • diese sind ebenfalls essbar
  • besitzen einen aromatischen Zitrusgeschmack
  • durch diese Kombination insgesamt bittersüß bis sauer
Tipp:

Die Physalis hat einen intensiven säuerlich-süßen Geschmack, den manche Genießer mit dem Geschmack von Kiwi, Stachelbeere, Ananas oder auch Maracuja vergleichen.

Physalis trocknen

Im Handel werden nicht nur die frischen Früchte aus Südafrika angeboten, die vor allem in der Zeit von Dezember bis Juli ihre Saison haben. Auch aus hiesigen Anbaugebieten werden immer öfter die Kapstachelbeeren angeboten. Hier werden sie in den Monaten zwischen August bis in den Oktober reif. So kann fast das ganze Jahr auf reife, frische Früchte zurückgegriffen werden. Die Physalis, einmal geerntet, reift nicht nach und sollte daher immer sofort verzehrt werden, da sie ansonsten verdirbt. Die Frucht eignet sich wie die Rosinen aus Weintrauben ebenfalls gut für eine Trocknung und kann so haltbar gemacht werden. So ist beim Trocknen der Frucht vor allem das Folgende zu beachten:

  • durch Trocknung wird Außenhaut fast durchsichtig
  • die Samen schimmern durch die faserige Schale
  • der Wassergehalt wird deutlich verringert
  • so wird sie haltbar gemacht
  • Nährstoffdichte bleibt durch schonendes Trocknungsverfahren erhalten
  • auch der Geschmack kann so erhalten werden
  • Temperatur bei der Trocknung muss 45° Celsius betragen
  • Früchte in einen Ofen legen und Temperatur genau einstellen
Tipp:

Nach dem Trocknen sollten die Früchte gut abkühlen und dann einem trockenen und nicht zu warmen Ort verwahrt werden. So sind sie lange haltbar und können immer wieder in der Küche verwendet werden.

Inhaltsstoffe

Physalis

Ihre Inhaltsstoffe entfaltet die kalorien- und fettarme Physalis vor allem im frischen Zustand. Hierbei erreicht sie jedoch keine Spitzenwerte, aber sie bietet eine gute Grundlage für die gesunde Ernährung. So enthält sie in 100 Gramm frischen Früchten vor allem die folgenden wertvollen Vitamine:

  • 0,06 mg Vitamin B1
  • 28 mg Vitamin C
  • 0,04 mg Vitamin B2
  • 0,05 mg Vitamin B6
  • 0,5 mg Vitamin E
  • 8 µg Folsäure
  • 150 µg Retinol
  • 900 µg Carotin
  • 0,1 µg Biotin
  • 2583 µg Niacin
  • 0,2 mg Pantothensäure

Doch nicht nur die Vitamine machen die Physalis so attraktiv und gesund, auch die vielen Mineralstoffe, die hier enthalten sind, haben bei Genuss der leckeren Beeren eine positive Wirkung auf den gesamten Körper. So sind in 100 Gramm Physalis die folgenden Mineralstoffe enthalten:

  • 5 mg Natrium
  • 170 mg Kalium
  • 10 mg Kalzium
  • 8 mg Magnesium
  • 40 mg Phosphat
  • 1,3 mg Eisen
  • 0,1 mg Zink

Hinzu kommen 13 g Kohlenhydrate, 2 g Ballaststoffe sowie auch Eiweiß mit ebenfalls 2 g auf 100 Gramm Frucht. Mit ihren 53 Kilokalorien gilt die Physalis auch als sehr kalorienarm.

Tipp:

Die Physalis enthält vor allem viel Vitamin C, das der Körper für viele Stoffwechselvorgänge benötigt. Zudem besitzen die Früchte einen großen Anteil an Beta-Carotin, was dem Sehvermögen zu Gute kommt.

Vitamine und Wirkung

Die Physalis beinhaltet viele Vitamine, die alle eine andere Wirkung und Funktion auf den menschlichen Körper besitzen und so im gemeinsamen Zusammenspiel so gesund für den Menschen sind.

Vitamin A

Physalis

Bereits, wenn täglich etwa nur 30 Gramm der leckeren Frucht verzehrt werden, deckt dies bereits etwa 45 % des täglichen Bedarfs an Vitamin A.  Vitamin A setzt sich aus Carotin und Retinol zusammen. Dieses ist für viele Funktionen im Körper verantwortlich. Hierzu gehören vor allem die Stärkung des Immunsystems und somit auch der Schutz vor Krankheiten und Infektionen. Zudem werden Vitamin A die folgenden Wirkungen auf den menschlichen Körper nachgesagt:

  • Unterstützung der Sehkraft in der Dämmerung
  • für gesunde Schleimhäute
  • gut bei Behandlung diverser Hauterkrankungen, z.B. Akne
  • gegen Viren in den Atemwegen
  • gegen Masern

Vitamin B1

Dieses Vitamin wird auch das Anti-Stress Vitamin genannt. Denn es sorgt vor allem für ein gutes und gesundes Nervensystem und auch das Muskelgewebe sowie das Immunsystem werden gestärkt und der Körper kann so besser den Stress auslösenden Faktoren von Außen besser entgegenwirken. Wer zu wenig Vitamin B1 zu sich nimmt leidet häufig unter Reizbarkeit, Müdigkeit, Unterleibsbeschwerden bis hin zu Depressionen.

Vitamin B2

Dieses Vitamin wird auch Riboflavin genannt und wird vor allem für gesunde und stabile Haare, Nägel und Haut benötigt. Zudem ist es für die Spaltung von Fett, Eiweiß und Kohlenhydraten erforderlich. Wer unter einem Vitamin B2 Mangel leidet, kann dies an Lichtempfindlichkeit, Augenerkrankungen, Verdauungsproblemen und Müdigkeit leicht feststellen. Vitamin B 2 hilft bei einer regelmäßigen Aufnahme vor allem gegen:

  • Katarakte, durch die eine trübe Sicht verursacht wird
  • Migräne, die Häufigkeit kann bis zu 50 % verringert werden

Vitamin B6

Wer unter einem Vitamin B6 Mangel leidet, der ist häufig von Reizbarkeit, Depressionen bis hin zu Verwirrtheit betroffen, auch eine Vitamin-B6-Anämie kann entstehen. Regelmäßig aufgenommen, hilft es dem Körper, die folgenden Funktionen zu unterstützten:

  • bildet Antikörper, die bei Bekämpfung von Krankheiten notwendig sind
  • sorgt für normale Funktion der Nerven
  • bildet Hämoglobin
  • spaltet Proteine
  • so wird der Blutzucker ins Gleichgewicht gebracht

Vitamin C

Bei dem Vitamin C handelt es sich um das bekannteste Vitamin, das vor allem das Immunsystem stärkt und so einen besseren Schutz vor Viren und Bakterien bietet. Doch das Vitamin kann noch viel mehr:

  • Wunden heilen besser
  • Cholesterinspiegel wird gesenkt
  • Zellenlebensdauer wird verlängert
  • Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Schutz vor Schlaganfällen
  • Schutz vor Krebs
  • Herstellung von Kollagen für eine straffe Haut
Tipp:

Einer Studie zufolge, haben Menschen, die viel Vitamin C zu sich nehmen, ein besseres Hautbild. Falten sind vermindert wahrnehmbar und die altersbedingte, trockene Haut kann ebenfalls vermieden werden.

Weitere Inhaltsstoffe und Wirkung

Wie an den vielen Inhaltsstoffen und Vitaminen zu erkennen ist, ist die Physalis eine ausgezeichnete Quelle für Vitamin C, Niacin, Phosphor und Beta-Carotin. Aber vor allem auch der hohe Proteingehalt, der höher liegt als die als sehr proteinreich bekannte Goji-Beere unterstützt vor allem den Muskelaufbau, stimuliert das Wachstum der Zellen und kann so auch beim Abnehmen und einer Diät unterstützend tätig sein. Der hohe Phosphorgehalt hingegen hilft dem Körper beim Aufbau der Zähne und der Knochen und auch die Energie aus der Nahrung kann durch die Aufnahme von Phosphor besser freigesetzt werden. Das beinhaltete Pektin, wie es vor allem auch in den heimischen Äpfeln vorkommt, hat vor allem die folgende Wirkung:

  • gilt als natürliches Geliermittel
  • reguliert die Verdauung
  • senkt den Blutzuckerspiegel
  • senkt so auch den Cholesterinspiegel
  • vor allem schlechtes Cholesterin wird durch Pektin reduziert
  • körpereigenes Immunsystem und Abwehrkräfte werden gestärkt
  • dies kann die Ausbreitung von Krebszellen verhindern

Auch Melatonin ist in der gesunden Beere enthalten. Dies hat eine stressabbauende Wirkung auf den menschlichen Körper, der Biorhythmus kommt wieder in Einklang und Schlafstörungen können auf diese Weise ebenfalls beseitigt werden.

Gegen Krankheiten

Physalis

Bereits die Azteken kannten die heilende und wohltuende Wirkung der Physalis und setzten diese gegen viele Krankheiten ein. So ist heute bekannt, dass die Frucht vor allem aufgrund ihrer vielen kleinen Samen im Inneren in größeren Mengen gegessen eine abführende Wirkung besitzt und daher gerne gegen Verdauungsstörungen eingesetzt wird. Wer daher regelmäßig die leckeren Beeren in seinen Speiseplan einbaut, kann eine gute Darmflora erlangen. Doch es gibt weitere Krankheiten, bei denen die Kapstachelbeere unterstützend eingesetzt werden kann. Hierzu gehören vor allem:

  • Diabetes
  • durch die abführende Wirkung werden Giftstoffe ausgeschieden
  • Hepatitis
  • Malaria
  • sogar gegen verschiedene Krebsarten unterstützend einsetzbar
  • Stoffwechselerkrankungen
  • Asthma
  • Rheuma
  • Unterstützung des körpereigenen Immunsystems
Tipp:

Physalis können täglich in den Speiseplan eingebaut werden. So können sie frisch verzehrt werden oder in einem Obstsalat oder fruchtigem Smoothie verarbeitet werden. Getrocknet sind sie vor allem im Müsli oder im selbstgemachten Müsliriegel sehr beliebt.

Äußerliche Anwendung

Auch äußerlich kann die Physalis angewendet werden, vor allem bei Hautreizungen, Wunden und Entzündungen der Haut hat sie eine wohltuende und heilende Wirkung. Im Handel gibt es bereits Tinkturen mit den Wirkstoffen der Frucht.

Fazit

Wer regelmäßig Physalis in seinen Speiseplan einbaut, kann mit mehr Energie rechnen. Denn die Beeren unterstützen den Zellstoffwechsel und sorgen so für ein gutes Wohlbefinden. Das Energieniveau des Körpers wird gesteigert und die geistige Leistungsfähigkeit nimmt zu. Hinzu kommen die Stabilisierung des Blutzuckers und der Schutz vor Zellschäden. Diese Zellschäden werden vor allem durch Faktoren die von Außen, wie Umwelt, Industrieabfälle, Rauch und Abgase sowie auch durch die Nahrung begünstigt und können zu gesundheitlichen Problemen führen. Durch die regelmäßige Aufnahme der gesunden Physalis mit ihren Antioxidantien kann diesen Zellschäden entgegen gewirkt werden. Zudem helfen die Ballaststoffe dabei, den Cholesterinspiegel sowie den Blutzucker auf einem gleichbleibenden Niveau zu halten und dem Magen gleichzeitig ein längeres Sättigungsgefühl zu signalisieren. So sind die leckeren Physalis nicht nur sehr gesund und unterstützen den Körper in seinen eigenen Funktionen, sondern können auch beim Abnehmen helfen. Werden die Früchte daher in den täglichen Speiseplan, ob getrocknet oder frisch verwendet, eingebaut, wird das Wohlbefinden gesteigert und vielen Krankheiten bereits von vorneherein gegengesteuert.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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