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Robinie, Kugelrobinie – Pflanzen, Pflege und Schneiden

Robinie

Die Robinie gilt als invasiver Neophyt, der sich außerdem über Selbstaussaat und Wurzelschösslinge rasch vermehrt. Aus diesem Grund ist es nicht ratsam, den Baum auszupflanzen! Eine gute Alternative stellt die Kugelrobinie dar, die sich nicht von alleine vermehren kann. Die Robinie bildet im Mai bis Juni mehrere Tausend weiße oder rosafarbene Blüten aus, welche besonders bei Insekten sehr beliebt sind. Sie kann bis zu 200 Jahre alt werden und eine Höhe von bis zu 20 Metern erreichen.

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Steckbrief

Die Kugelrobinie ist ein besonders beliebter Vertreter der zwanzig Robinien-Arten. Sie stellt eine veredelte Form der gewöhnlichen Robinie dar. Sie ist ein kleiner, recht langsam wachsender Baum, welcher aufgrund seiner federähnlichen Blätter an die Akazie erinnert. Daher findet man auch oft die Bezeichnungen „falsche Akazie“ oder „Scheinakazie“. Die Kugelrobinie bildet eine kleine, kugelige Krone, welche viele Zweige aufweist und dicht geschlossen ist. Ihre Krone besteht aus ovalen Blättern, deren Oberseite blau-grün gefärbt ist. Die Unterseite hat eine hellgrüne Farbe.

Im Herbst besticht der Baum durch eine leuchtende gelbe, rote oder goldbraune Färbung und zieht somit nicht nur im Sommer alle Blicke auf sich. Die Früchte dieses Baumes hängen in Form von Hülsen an den Zweigen und enthalten jeweils 4 bis 10 Samen. Oftmals verbleiben die Hülsen auch im Winter am Baum. Wird die Krone nicht geschnitten, so weist sie eine Größe von etwa 4 bis 5 Metern auf.

Der Baum ist in allen Teilen giftig, besonders stark ist die Konzentration des Giftes in den Samen und der Rinde. Im Gegensatz zu ihrer Wildform hat die Kugelrobinie keine Dornen. Außerdem blüht sie nicht und kann sich daher nicht unkontrolliert verbreiten. Von ihr geht jedoch ein sehr starker Duft aus. Das besonders harte Robinienholz ist sehr beliebt, da es nicht verwittert, und es findet ähnliche Verwendungszwecke wie Tropenholz.

Standort

Die Kugelrobinie ist besonders anspruchslos und pflegeleicht. Optimal gedeiht sie auf nährstoffreichem, lockerem Lehmboden. Doch auch trockene Sand- und Kiesböden sind geeignet. Kalkböden, sowie schwere und undurchlässige Böden verträgt der Baum weniger gut. Staunässe verträgt die Pflanze nicht. Zu finden ist die Kugelrobinie oft in Parks oder Fußgängerzonen, aber auch in nicht zu kleinen Gärten, Eingangsbereichen oder Auffahrten ist sie oft zu sehen. Wichtig ist, den Baum an einen etwas windgeschützten Platz zu pflanzen, da die zarten Zweige durch zu starken Wind leicht brechen können.

Die Kugelrobinie ist sehr robust und liebt einen warmen Standort. Mit intensiver Sonneneinstrahlung hat sie keine Probleme und hält daher auch die volle Sonne aus. In Kübeln und Containern fühlt sich die Kugelrobinie ebenfalls wohl.

Schnitt

Robinie

Die Krone der sehr schnittverträglichen Pflanze lässt sich auf eine beliebige Größe zuschneiden. Erfolgt der Rückschnitt im Herbst, so wird die Wuchsdichte der Krone gefördert. Geschnitten werden können die Äste jedoch das ganze Jahr über. Auf keinen Fall darf der Baum aber in der Austriebszeit geschnitten werden. Ausnahmen bilden beschädigte Äste, die ansonsten einen Angriffspunkt für Schädlinge und Krankheiten bilden würden. Ein Schnitt ist jedoch nicht zwingend notwendig, da die Robinie von Natur aus eine runde Form aufweist. Ist trotzdem ein Schnitt geplant, so sollte die Krone nur ausgelichtet werden. Dabei werden beschädigte Äste direkt am Ansatz abgeschnitten. Aus ästhetischen Gründen ist es manchmal notwendig, gesunde Äste abzuschneiden.

Unter Umständen kann es nötig sein, die Äste der gesamten Krone zu kürzen. Dabei ist es möglich, die Äste bis zu zwei Dritteln ihrer Länge abzuschneiden. Weist der Baum beispielsweise nach einem Sturmschaden schlimme Schäden auf, so kann auch ein Radikalschnitt notwendig sein.  Wichtig ist in diesem Fall allerdings, den Baum über der Veredelungsstelle abzuschneiden. Ansonsten treiben nur noch wilde Zweige des Baumes aus und ein kugeliger Wuchs ist nicht mehr möglich. Die entstehenden Schnittwunden sollten mit einem Wundverschlussmittel verschlossen werden.

Vermehrung

Die Vermehrung dieses Baumes erfolgt über Veredelung. Diese gewährleistet, dass der Baumstamm nur noch in die Breite, nicht aber weiter in die Höhe wächst und nur die Krone ihre Größe verändert. Beim Kauf der Kugelrobinie sollte daher unbedingt die richtige Höhe ausgewählt werden.

Krankheiten und Schädlinge

Gerne befallen wird der Baum von hartnäckigen Läusen, wodurch er auch im Sommer gelbe, welke Blätter bekommen kann, die anschließend abfallen. Die Schädlinge können mit chemischen Mitteln ausgerottet werden. Ebenfalls ist die Robinien-Miniermotte hin und wieder an den Blättern des Baumes zu finden, deren Larven für das gelb werden und abwerfen der Blätter sorgt. Meist ist hier keine Bekämpfung notwendig, da der Baum mit diesem Schädling in der Regel allein fertig wird. Eine ab und an auftretende Krankheit der Kugelrobinie ist die Phloespora-Blattfleckenkrankheit. Hierbei handelt es sich um einen pilzlichen Erreger, der für kleine 0,5 bis 1 cm große braune Flecken auf den Blättern sorgt. Um das Infektionsrisiko zu minimieren sollten alle befallenen Blätter im Herbst entfernt werden. Sind auch die Triebe betroffen, so ist die Krone des Baumes zurückzuschneiden.

Tipps zum Pflanzen

Robinie

Beim Einpflanzen dieser Pflanze sollten folgende Dinge beachtet werden:

  • Pflanzzeit: am besten von September bis April, dies gilt besonders für wurzelnackte Pflanzen
  • Vorbereitung des Bodens: stark verdichtete Böden sollten gelockert werden
  • Fixieren: während der ersten beiden Jahre mit Pfählen
  • Schutz des Stammes: Jutebandagen schützen vor Schäden am Stamm
  • Hilfsmittel: Wurzelhilfsmittel aus dem Handel sorgen für bessere Wurzelbildung und erleichtert so das Anwachsen
  • Wässern: in der ersten Zeit viel Wasser geben

Wissenswertes zur Robinie in Kürze

  • Die Robinie ist auch als falsche Akazie und Scheinakazie bekannt und stammt ursprünglich aus Nordamerika.
  • Sie ist ein sommergrüner Baum, der über eine rundliche, schirmartige Krone verfügt.
  • Insgesamt kann die Robinie eine Größe von 20 bis 25 Metern erreichen.
  • Ihre Borke ist grünbraun und dunkelbraun und tief gefurcht. Die Äste stehen an dem kurzen Stamm gedreht.
  • Grundsätzlich ist die Robinie winterhart. Sie wird erst sehr spät im Frühjahr grün.
  • Ihre Blätter sind unpaarig „gefiedert“ und erreichen eine Länge von bis zu 30 Zentimetern.
  • Von Mai bis Juni steht die Robinie in Blüte, die stark bergamotteartig duftet.
  • Die Trauben enthalten viel Nektar und werden daher von vielen Insekten aufgesucht.
  • Durch den Menschen wurde die recht anspruchslose Robinie in zahlreiche Gebiete verbreitet.
  • Heute ist sie in Europa, Nordafrika sowie West- und Ostasien zu finden.

Im 18. Jahrhundert wurde die Robinie für den Holzbau entdeckt und wird bis heute aufgrund ihrer geringen Ansprüche an den Boden oft als Baumart für die Wiederaufforstung von zerstörten Wäldern genutzt. Auch finden Robinien als Gartenpflanze, Alleebaum und Stadtbaum Verwendung, weshalb zwischenzeitliche viele Zuchtsorten entstanden sind. Robinien vertragen das trockene Stadtklima gut und sind gegenüber Rauch, Staub und Ruß unempfindlich.

Robinie

Fazit

  • Eine der Zuchtformen sind die Kugelrobinien, die eine Mutation darstellen.
  • Hierbei wird die Bevorzugung des Wachstums des Haupttriebes unterdrückt, sodass es zu einem kugeligen bis halbkugeligen Kronenaufbau kommt.
  • Die Kugelrobinie besitzt im Gegensatz zu anderen Bäumen ihrer Art keine Dornen und erreicht eine Höhe von unter sechs Metern.
  • Sie wächst pro Jahr lediglich 15 Zentimeter.
  • Kugelrobinien müssen regelmäßig geschnitten werden, damit sie ausreichend durchlüftet werden und um Wind-, Alters- und Schneebruch zu vermeiden.
  • Hierzu wird die Kugelrobinie etwas ausgelichtet und eingekürzt. Die Kugelrobinie ist sehr hübsch anzusehen und findet als Ziergehölz Verwendung.
  • Die Kugelrobinie eignet sich ausgezeichnet als Gartenbaum, der sowohl frei auf einer Wiese stehen kann, als auch in einem Kübel.

Die dekorative Pflanze ist sehr robust und benötigt kaum Pflege. Daher ist sie ideal für Gartenanfänger geeignet, welche wenig Erfahrung im Rückschnitt von Pflanzen haben und viele Jahre Freude an einem wunderschönen Baum haben wollen.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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