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Wie groß wird ein Walnussbaum? | 11 Fakten über das Wachstum

Der Walnussbaum gehört zu den ältesten bekannten Baumarten. Nahezu alle Teile sowie die Nüsse sind die reinste Gartenapotheke. Darüber hinaus können seine gerbstoffreichen Blätter ungeliebte Insekten fernhalten. Für die meisten sind jedoch die Nüsse das Hauptargument, um einen Walnussbaum zu pflanzen. Bei der Wuchshöhe wird zwischen großen und kleinwüchsigen Sorten unterschieden. Aber wie mächtig kann so ein Baum tatsächlich werden?

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Wuchshöhen von Walnussbäumen

Die echte Walnuss (Juglans regia) ist ein sommergrüner, ausladend und schnell wachsender Baum. Im Laufe seines Lebens kann er unter günstigen Bedingungen stattliche Ausmaße annehmen, sowohl in der Höhe als auch der Breite der Krone.

  • Walnuss kann Wuchshöhen von 25- 30 m erreichen
  • Stamm entwickelt je nach Sorte, Durchmesser von bis zu 200 cm
  • Die breit runde Krone kann Ausmaße zwischen 10 und 15 m annehmen
  • Walnussbaum entwickelt tief gehende Pfahlwurzeln
  • Wurzelwerk geht auch deutlich in die Breite
  • Ausmaße der Wurzel können über die der Krone hinausgehen

Möchte man einen Walnussbaum pflanzen, sollte man je nach Sorte, eine Fläche von 70 bis 120 m2 einplanen, auch wenn er anfangs noch relativ schmächtig erscheint. Mittlerweile gibt es auch Züchtungen, die deutlich kleiner im Wuchs sind und sich deshalb auch gut für kleinere Gärten und teilweise sogar für größere Kübel eignen.

Zwergwüchsige Sorten deutlich kleiner

Walnuss - Juglans regia

Im Gegensatz zu den gewohnt stattlichen Walnussbäumen mit ihrer imposanten Gestalt, wachsen zwergwüchsige Sorten langsamer und kompakter. Sie bleiben deutlich kleiner und ihre Krone ist weniger ausgeprägt. So muss man auch mit wenig Platz nicht auf Walnüsse verzichten. Im ausgewachsenen Zustand werden kleinwüchsige Sorten meist nicht höher als 400-600 cm und erreichen Kronendurchmesser von 200-400 cm. Dennoch tragen auch diese Bäume Früchte, da sie in der Regel selbstbefruchtend sind.

Tipp:

Gute kleinwüchsige Sorten sind z.B. die Weinsberger Walnuss, die Buschnuss aus Finkenwerder sowie die Sorten Lara, Europa, Dwarf Karlik(R) und Mini Multiflora Nr.14.

Durchschnittlicher Zuwachs pro Jahr

  • Merkliche Unterschiede zwischen Sämlingspflanzen und Kultursorten
  • Wuchs aus Nüssen gezogener Sämlinge langsamer
  • Im ersten und zweiten Jahr nur geringes Wachstum erkennbar
  • Ab dem dritten Jahr nimmt Wuchsgeschwindigkeit deutlich zu
  • Liegt jetzt zwischen einem und zwei Metern pro Jahr
  • Wuchsgeschwindigkeit bei Kultursorten, von der jeweiligen Sorte abhängig
  • Früh und reich tragende wachsen eher langsam
  • Andere haben eine jährliche Zuwachsrate zwischen 50 und 100 cm
  • Größter Zuwachs passiert zwischen dem 10. und 30. Standjahr
  • In dieser Zeit wächst der Walnussbaum am schnellsten

Später verlangsamt sich der Wuchs wieder und konzentriert sich vorwiegend auf das Breitenwachstum der Krone und die Ausbildung der Früchte. Etwa ab dem 40. Jahr nimmt das Kronenwachstum wieder ab. Mit etwa 70 bis 80 Jahren ist das Höhenwachstum abgeschlossen. In der Regel gehen dann auch die Erträge etwas zurück. Bei kleinwüchsigen bzw. Zwergsorten liegt die jährliche Zuwachsrate zwischen 10 und 20 cm.

Tipp:

Ein als Sämling gezogener Walnussbaum trägt nach frühestens 10-15 Jahren das erste Mal Früchte, Kultursorten dagegen bereits nach vier bis sechs Jahren.

Das Wachstum beeinflussende Faktoren

Walnuss - Juglans regia

Wie hoch ein Walnussbaum letztendlich werden kann, ist von unterschiedlichen Faktoren abhängig. So können sowohl die Sorte und das Alter des Baumes als auch der Stammumfang, die Bodenbeschaffenheit und die Bestandsdichte, das Wuchsverhalten des Walnussbaumes positiv oder negativ beeinflussen.

Sortenabhängige Wuchshöhen

Wie groß ein Walnussbaum letztendlich wird und in welchem Zeitraum das Ganze vonstattengeht, kann von Sorte zu Sorte stark variieren. So gibt es kleine Sorten wie die ‚Nuss von Chatenay‘ mit einer Wuchshöhe von bis zu vier Metern und mittelhohe Nussbaumsorten wie z.B. Juglans regia ‚Weinsberg 1‘, die Wuchshöhen von ca. sieben Metern erreichen können. Beide eignen sich gut für kleinere Flächen im Garten. Im Gegensatz dazu gibt es mittelstark wachsende Exemplare wie die ‚Rote Donaunuss‘, die bis zu 12 m in die Höhe wächst und starkwüchsige wie die früh austreibende Kurmarker Walnuss (Nr. 1247) mit Größen zwischen 15 und 25 m.

Alter des Baumes

  • Alter des Baumes hat wesentlichen Einfluss auf das Wachstum
  • Wuchs in den ersten Jahren eher unregelmäßig und gering
  • Zuwachs in der Regel nicht einmal 20 cm pro Jahr
  • Liegt meist sogar noch weit darunter
  • In den folgenden Jahren legt er problemlos zwischen einem und zwei Meter zu
  • Wachstum ab dem 10. Standjahr gleichmäßiger und konstanter
  • Wächst jetzt zwischen 50 und 100 cm im Jahr
  • Baum hat mit ca. 80 Jahren seine maximale Höhe und Breite erreicht

Stammumfang

Einfluss auf das Wachstum dieser Bäume hat auch der jeweilige Stammdurchmesser. Verantwortlich hierfür sind die sogenannten Leitbündel, die in der Rinde verlaufen und den Baum durch den Kapillareffekt mit Wasser und Nährstoffen versorgen. Je mehr Platz diese Leitbündel haben, umso besser wird der Baum versorgt, was wiederum das Höhen- und Breitenwachstum fördert. Bei älteren Exemplaren, ab einer Wuchshöhe von etwa 25 m reicht dieser Kapillareffekt in der Regel nicht mehr aus, das Wachstum stagniert, der Baum hat seine maximale Größe erreicht.

Beschaffenheit des Bodens

Ein weiterer, das Wachstum beeinflussender Faktor ist die Beschaffenheit des Bodens. Steht der Baum beispielsweise auf einem schlecht belüfteten, zu Staunässe neigenden oder zu sandigen Boden, kann das dessen Wuchs durchaus beeinträchtigen. Er wächst langsamer und auch die Fruchtbildung leidet. Dagegen kann ein kalkreicher Lehm- oder Tonboden zu optimalen Wachstumsbedingungen und Erträgen beitragen. Generell fühlt sich der Walnussbaum auf sauren bis neutralen Böden am wohlsten. Auch Böden mit alkalischem pH-Wert werden toleriert.

Bestandsdichte

Walnuss - Juglans regia

Die Höhe, die dieser Baum erreichen kann, hängt darüber hinaus auch davon ab, ob er allein steht oder in einem Bestand von mehreren Gehölzen. Alleinstehende Exemplare werden meist nicht höher als 20 m, während Bäume inmitten eines dichten Bestandes bis zu 30 m in die Höhe wachsen können. Das liegt daran, dass sie sich in dichteren Beständen regelrecht zum Licht also nach oben drängen und deshalb größer werden können. Allerdings betrifft das nur das Höhenwachstum und nicht den Breitenwuchs der Krone, der fällt dann meist geringer aus.

Besonderheiten beim Schnitt

Schnittmaßnahmen bei der Walnuss sind eigentlich nur dann angesagt, wenn sie zu ausufernd gewachsen ist und zu viel Platz in Anspruch nimmt. Ziel von Schnittmaßnahmen sollte aber auch immer der Erhalt der arttypischen Form des Baumes sein. Dabei kommt es vor allem auf den richtigen Schnittzeitpunkt an. Der ist im Spätsommer bzw. August/September. In diesen beiden Monaten ist der Saftfluss sehr schwach, denn der Baum bereitet sich auf die Winterruhe vor. Zudem können die Schnittwunden noch vor dem Winter ausheilen, zumindest die kleineren. Wurde dieser Zeitpunkt verpasst, aus welchen Gründen auch immer, ist auch noch ein Winterschnitt, von Mitte Dezember bis Mitte Januar möglich. Dieser späte Schnitt hat den Vorteil, dass die Walnuss dann nicht mehr blutet, da der Saftfluss zum Stillstand gekommen ist.

Auslichten oder Einkürzen?

Der Walnussbaum reagiert auf das Einkürzen einzelner Seitentriebe mit einem stärkeren Austrieb. Wer das nicht möchte, sollte besser einen Auslichtungsschnitt vorzunehmen. So hat der Baum die Möglichkeit, in den nächsten Jahren eine lockere Krone aufzubauen. Ist die Krone zu mächtig oder zu ausladend, ist ein Auslichtungsschnitt meist nicht ausreichend, sodass die äußeren Triebe eingekürzt werden müssen.

  • Beim Auslichtungsschnitt einige Kronenäste bis zum Stamm herausschneiden
  • Um den Durchmesser der Krone zu reduzieren, Triebe einkürzen
  • Im ersten Jahr jeden zweiten Trieb zurückschneiden
  • Bis auf die Höhe einer Gabelung, um maximal 150 cm
  • Im nächsten Jahr, Rückschnitt der verbliebenen Triebe
  • Auch krankes und totes Holz mit entfernen
  • Schnittmaßnahmen im zeitigen Frühjahr unbedingt vermeiden
  • Saftfluss ist zu dieser Zeit am stärksten
  • Baum würde geschwächt aber nicht absterben
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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