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Walnussbaum, Juglans regia | Steckbrief, Pflanzen & Pflege

Ein großer Garten mit viel Sonneneinstrahlung und Licht ist optimal geeignet, um einen imposanten Walnussbaum zu kultivieren. Denn da dieser viel Sonnenlicht benötigt, kann er, wenn er ausgewachsen ist, aber auch ein wunderbarer Schattenspender mitten auf einer großen Rasenfläche sein. Zudem bezaubert der Juglans regia im Sommer mit einem dekorativen Blütenkleid, bevor im Herbst dann die schmackhaften Früchte geerntet werden können. So bietet ein ausgewachsener Walnussbaum in einem großen Garten viele Vorteile bei wenig Pflegeaufwand.

Video-Tipp

Steckbrief

  • wird bis zu 15 Meter hoch
  • wächst in Höhe, Breite und Tiefe
  • erreicht nach etwa 60 Jahren seine volle Größe
  • Frucht ist keine „Nuss“ sondern eine Steinfrucht
  • das Fruchtfleisch ist nicht genießbar
  • nur der Stein kann verzehrt werden
  • dieser entspricht dem Kirschkern
  • dekorative und üppige Blütenbildung im April/Mai
  • Blätter verströmen würzigen und herben Duft
  • junger Baum muss im Winter vor Frost geschützt werden

Standort

Da der Walnussbaum eine stattliche Höhe von bis zu 15 Metern oder höher erreichen kann und auch in der Breite sehr wächst, benötigt er einen Standort, der ihm diesen Platz in späteren  Jahren auch bieten kann. Frei und luftig mag der Baum es am liebsten, denn wird er von anderen Pflanzen oder auch Hausmauern bedrängt, stellt er im schlechtesten Fall sein Wachstum ein. Daher ist der dekorative Baum auch nicht für kleine Gärten geeignet. Idealerweise erhält er einen Platz auf einer großen Wiese, ohne weitere Bäume in seiner Nähe, denn hier kann er sich ungehindert entfalten. Ansonsten sollte der Standort die weiteren Merkmale besitzen:

  • sonnig und hell
  • keinerlei Schatten
  • genügend Platz zum Nachbarn
  • hier müssen gewisse Mindestabstände eingehalten werden
  • diese sind gesetzlich vorgeschrieben
  • schon bei der Standortwahl für einen kleinen Baum beachten
Tipp:

Bei einem Standort im Schatten entwickelt sich der Walnussbaum nicht richtig. Daher benötigt er auf jeden Fall einen Standort mit viel Lichteinfall. Dies gilt vor allem auch für die kleinen, jungen Exemplare.

Substrat & Boden

Walnuss - Juglans regia

An den Boden stellt die Walnuss keine großen Ansprüche, hier ist ein normaler Gartenboden völlig ausreichend. Ansonsten sollte der Boden nährstoffreich und durchlässig sein, denn die Wurzeln müssen sich hier ungehindert ausdehnen können. Daher sollte das Substrat am Standort wie folgt vorbereitet werden:

  • mit Kompost anreichern
  • auch Torf kann untergemischt werden
  • Hornspäne sind ebenfalls zu empfehlen
  • muss vor allem bei einem lehmigen Gartenboden durchgeführt werden
  • so wird die Erde lockerer und durchlässiger
  • immer leicht feucht halten
  • Staunässe vermeiden

Gießen & Düngen

Vor allem der junge Walnussbaum darf nicht austrocknen. So sollte hier immer auf genügend Wassergaben geachtet werden. Da er einen vollsonnigen Standort bevorzugt, kommt es hier auch schnell zum Austrocknen des Bodens. Daher muss gerade auch in sehr heißen und trockenen Perioden zugegossen werden. Ansonsten reicht der natürliche Regenfall aus. Auch im Winter muss die junge Pflanze regelmäßig an frostfreien Tagen gegossen werden, wenn eine längere Trockenkälte besteht. Damit die Erde rund um den Baum nicht austrocknet, kann hier auch Mulch aufgelegt werden. Beim Düngen sollte noch folgendes beachtet werden:

  • gerade der junge Walnussbaum benötigt viele Nährstoffe
  • so kann er sich prächtiger entwickeln
  • daher regelmäßig düngen
  • auch Langzeitdünger wie Blaukorn kann hier verwendet werden
Tipp:

Der erwachsene Baum benötigt in der Regel nur noch wenig bis gar keine Düngergaben, da sich unter seiner Krone keine anderen Gewächse mehr ansiedeln, was mit dem herabfallendem Laub zusammenhängt. Dieses wird von anderen Pflanzen nicht gut vertragen.

Pflanzen

Wurde der passende Standort für den Walnussbaum gewählt, kann eingepflanzt werden. In Gärtnereien oder Baumschulen sind die Walnüsse als Container- oder Ballenware erhältlich. So wird der im Container gelieferte Baum vorsichtig dem Topf entnommen, bei der Ballenware wird das um die Wurzeln gewickelte Tuch oder Netz aufgeschnitten. Dieses muss nicht entfernt werden, es kann mit eingepflanzt werden. Die natürlichen Materialien zersetzen sich in der Erde mit der Zeit von selbst. Bei der Pflanzung sollte weiterhin das Folgende beachtet werden:

  • gepflanzt wird im Frühling nach den Eisheiligen
  • so kann der neue Baum über den Sommer gut anwachsen
  • Wurzelballen in einen Behälter mit Wasser stellen
  • das Loch ausheben
  • gegen Staunässe Drainage aus Steinen oder Tonscherben anlegen
  • Baum einsetzen, Wurzel sollten oberhalb mit Boden gerade abschließen
  • zur Stabilisierung einen Stab mit einsetzen
  • vorbereitete Erde einfüllen, leicht andrücken
  • gut angießen
  • die ersten Wochen nach der Pflanzung viel gießen
Tipp:

Wurde ein kleiner, junger Walnussbaum angeschafft, dann kann dieser in den ersten Jahren etwa alle zwei Jahre verpflanzt werden. So wird das Wachstum der Wurzeln angeregt und der Baum wird stabiler. Ein älterer Baum benötigt dieses Verfahren nicht mehr, bei ihm sind die Wurzeln bereits so weit gestärkt, dass diese den Baum mit allem Notwendigen versorgen können.

Schneiden

Walnuss - Juglans regia

In jungen Jahren sollte die Walnuss regelmäßig geschnitten werden. So wird der Stamm stabil und die Äste der Krone verholzen gut. Auf diese Weise wird sie besser vor trockenen Sommern und kalten Wintern geschützt. Jedoch ist es in der Regel so, dass die Bäume in der freien Natur nicht geschnitten werden und der natürliche Wuchs auch im eigenen Garten beibehalten werden sollte. Daher sollte bei einem Schnitt des im Garten kultivierten Baumes wie folgt vorgegangen werden:

  • der Hauptschnitt erfolgt im Herbst
  • in dieser Zeit kann auch ins alte Holz geschnitten werden
  • dicke Äste, die neue Triebe am Wachstum hindern, ganz entfernen
  • große Wunden mit Baumwachs verschließen
  • die Krone kann insgesamt geschnitten werden, wenn der Baum nicht höher werden soll
  • in einem solchen Fall wächst er in die Breite
  • bei einem Formschnitt sollte der Sommer gewählt werden
  • durch die vorhandenen Blätter kann die Form dann besser erkannt werden
  • niemals an Regentagen schneiden, fördert die Pilzerkrankungen
  • ältere, erwachsene Bäume benötigen keinen Schnitt
Tipp:

Bei der Schneidearbeit immer Gartenhandschuhe tragen. Denn genau wie das Fruchtfleisch der Früchte färben auch die Blätter und die Rinde des Walnussbaumes stark ab.

Vermehren

Ein Walnussbaum kann ganz einfach durch Stecklinge vermehrt werden. Wer daher bereits eine Walnuss im Garten stehen hat, hat es hier einfach. Aber die benötigten Triebe hierfür können auch von einem frei in der Natur stehenden Baum genommen werden, denn diese stehen nicht unter Naturschutz. Für das Vermehren des dekorativen Baumes wird dann wie folgt vorgegangen:

  • Trieb von etwa 15 Zentimetern Länge nutzen
  • direkt in einen Topf mit Anzuchterde stecken
  • an einen hellen und warmen Ort verbringen
  • Erde gut feucht halten
  • nach etwa 14 bis 20 Tagen treiben neue Blätter
  • das ist das Zeichen für das Anwachsen des Stecklings
  • dann darf er an seinen Standort gepflanzt werden
  • die Zeit nach den Eisheiligen abwarten
Tipp:

Besser ist es, den im Sommer gezogenen Steckling über den ersten Winter im Topf zu belassen und diesen an einem hellen, nicht zu warmen aber frostfreien Ort zu überwintern und erst im nächsten Frühjahr nach den Eisheiligen an den ausgesuchten Standort zu pflanzen.

Vermehren durch die Frucht

Der Juglans regia kann auch durch die Frucht vermehrt werden. Hierzu wird der Kern von dem Fruchtfleisch befreit und in einen Topf, gefüllt mit Anzuchterde, gesteckt. Für diese Arbeit sollten unbedingt Gartenhandschuhe getragen werden, da das Fruchtfleisch eine braune bis schwarze Farbe abgibt, die früher zum Färben genutzt wurde. Mit den Handschuhen können die Hände so vor unschönen Verfärbungen geschützt werden. Weiterhin sollte bei diesem Verfahren der Vermehrung wie folgt vorgegangen werden:

  • Topf an einen hellen und warmen Standort verbringen
  • Erde gut feucht halten
  • im Winter auf eine Fensterbank stellen
  • im Frühjahr zeigen sich sodann die ersten kleinen Triebe
  • wenn diese etwa 15 cm hoch sind, können sie ins Freiland gepflanzt werden
  • jedoch nicht vor den Eisheiligen

Bei diesem Verfahren besteht jedoch die Gefahr, dass die so neu gewonnen Walnussbäume keine Erträge bringen, da sie nicht veredelt sind. Bei der Vermehrung durch Stecklinge aus Trieben gewonnen, besteht diese Gefahr jedoch nicht.

Tipp:

Wer einen Walnussbaum im Garten kultiviert, wird feststellen, dass er in seinem angenehmen Schatten sitzen kann, ohne von lästigen Mücken und auch anderen Insekten heimgesucht zu werden. Dies liegt an dem Duft der Blätter, der für Menschen angenehm, für Insekten allerdings sehr unangenehm ist.

Überwintern

Die junge Walnuss ist nur bedingt frosthart und sollte daher in den ersten Jahren im Winter geschützt werden. Einem erwachsenen Baum macht die Kälte in den hiesigen Breitengraden sodann nichts mehr aus. Doch gerade weil bereits ein Standort für den später großen und ausladenden Baum gewählt wurde, steht der junge Walnussbaum im Winter recht ungeschützt. Daher sollte der Winterschutz für den jungen Baum wie folgt aussehen:

  • Wurzeln und Stamm müssen geschützt werden
  • auf den Boden daher Mulch oder Reisig geben
  • um den Stamm können Jutematten gewickelt werden
  • in sehr kalten, frostigen Wintern auch die Krone schützen
  • diese mit Gartenvlies abdecken

Pflegefehler, Krankheiten oder Schädlinge

Walnuss - Juglans regia

Bei dem Walnussbaum sind leider Krankheiten und Schädlinge bekannt, die dem Baum sehr zusetzen können, und das nicht nur in jungen Jahren. Zudem kann es schnell zu Pflegefehlern an den jungen Bäumen kommen. Hier ist als erstes ein zu sparsames Gießen zu nennen, bei dem ein junger Baum durchaus der Gefahr untersteht, auszutrocknen. Zudem kann ihm im Winter der Frost zusetzen, wenn er nicht entsprechend geschützt wurde. Bei den Krankheiten und Schädlingen, die Juglans regia in jedem Alter schädlich werden könnten, handelt es ich vor allem um:

  • Raupen und Blattläuse
  • diese fressen oder saugen die Blätter an
  • bei einem erkannten Befall sofort mit Insektiziden dagegen vorgehen
  • ansonsten wird der Baum zu sehr geschwächt
  • auch Pilzkrankheiten können der Walnuss zu schaffen machen
  • hiergegen Fungizide einsetzen
  • junge Bäume leiden häufig unter Bakterienbrand
  • dieser zeigt sich durch nässende schwarze Flecken
  • diese sind auf Trieben, Blättern und Nüssen zu sehen
  • neu gekauften Baum in einem solchen Fall dem Händler zurückgeben

Gerne fressen auch kleine Nagetiere an den Wurzeln. Zeigt ein Baum daher Anzeichen von Vertrocknung, obwohl er ausreichend gewässert wurde, dann sollte an den Wurzeln nachgeschaut werden, ob diese eventuell angefressen wurden. Ist dies der Fall, müssen Fallen gegen Nager eingesetzt werden, um den Baum zu retten und zu schützen.

Tipp:

Gegen Wurzelfraß durch Nagetiere kann der Hobbygärtner seine Bäume und Sträucher mit sogenannten Nager- oder Wühlmausschutz wehren. Hierbei handelt es sich um Drahtkörbe, die bei der Pflanzung um die Wurzeln gelegt werden. Bei einem Walnussbaum, der sehr ausladende Wurzeln bekommt, muss auf eine speziell große Größe zurückgegriffen werden.

Fazit

Wer sich einen Walnussbaum für seinen großen Garten anschafft, muss in den ersten Jahren ein wenig mehr Zeit für die Pflege investieren. Der junge Baum benötigt viel Wasser, einen regelmäßigen Schnitt sowie einen Winterschutz. Hat sich Juglans regia dann zu einem stattlichen Baum entwickelt, muss der Hobbygärtner hier kaum noch etwas an Pflege leisten. So bietet der Baum dann einen gemütlichen Schattenplatz vom Frühling bis zum Herbst, im Sommer ein dekoratives Blütenmeer sowie im Herbst schmackhafte Früchte.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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