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Zypressen – Pflege und Schneiden

Als hervorragendes Merkmal von Zypressen gilt ihr schneller Wuchs, weshalb sie gerne für die schnelle Begrünung von Gärten und die Bildung einer grünen Gartengrenze genutzt werden. Gleichzeitig haben sie aber den Ruf, nicht ganz problemlos in der Pflege zu sein.

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Die Heimat der Zypressen

Ursprünglich findet man Zypressen in den warmen Regionen der nördlichen Erdhalbkugel. Beim Denken an Zypressen kommt den meisten Menschen die Toskana in den Sinn oder andere Regionen am Mittelmeer. Aber auch in Nord- oder Zentralamerika ist die Zypresse zuhause, weiterhin in Afrika, dem Nahen Osten, im Himalaya und in China. Schon bei den alten Römern waren Zypressen beliebt. So unterschiedlich die Lebensräume dieser immergrünen Pflanze sind, so gut haben sich einige Arten daran angepasst. Die meisten Arten sind jedoch nicht frosthart. Diese Sorten der Zypresse sind in unseren Breiten zu finden:

  • Mittelmeer Zypresse
  • Sahara Zypresse
  • Arizona Zypresse
  • Mexikanische Zypresse

Die meisten dieser Sorten werden zur Verzierung von Gärten und Parks angepflanzt. Die Monterey-Zypresse wird auch wegen ihres Holzes angebaut. Zypressen enthalten ätherische Öle, die durch Wasserdampfdestillation gewonnen und unter anderem in Medizin verarbeitet werden. Dieses Öl wird beispielsweise zur Desinfektion und zur Senkung von Fieber genutzt.

Tipp:

Zypressen sind Pflanzen mit der höchsten Lebenserwartung, wenn sie gesund bleiben.

Zypressen an unterschiedlichen Standorten

 Die von den Phöniziern nach Europa gebrachten Zypressen sind auch heute noch als Nachkommen hier zu finden. Sie haben sich im Laufe der Zeit an die Standorte angepasst und werden heute bevorzugt zur Bildung von Hecken eingesetzt. Da sie zu den immergrünen Gewächsen gehören, bietet sie das ganze Jahr über einen Sicht- und Windschutz. Sie wächst schnell und ist gleichzeitig sehr bescheiden. Da jedoch nicht alle Sorten winterhart sind, sollte darauf geachtet werden. Der Standort für Zypressen sollte grundsätzlich:

  • humusreicher und sandiger Boden
  • sonnig bis halbschattig
  • ausreichende Bewässerung garantieren

Wenn die Zypressen in einem Windfang stehen, ist der Wasserbedarf zusätzlich höher als üblich. Trockenheit können sie nicht gut vertragen, auch wenn man meint, dass sie das durch ihren Standort im mediterranen Raum sehr gut können. Grundsätzlich muss man in die Varianten der echten Zypressen und Scheinzypressen unterscheiden. Scheinzypressen unterscheiden sich von den echten durch flachere Zweige und kleinere Zapfen. Dies sind die in heimischen Gärten beliebtesten Zypressen:

  • Gelbe Säulenzypresse
  • Arizona-Zypresse
  • Echte Zypresse, auch Trauerzypresse genannt
  • Leyland-Zypresse
  • Bastardzypresse, sie kann bis zu 30 Meter hoch werden und wächst am schnellsten
  • Goldscheinzypresse, sie wird bis zu 5 Meter hoch und wechselt je nach Standort das Laub in gelblicher oder grüner Richtung

Je nachdem, welcher Sorte die Zypresse angehört, hat sie eine für ihre Sorte typische Wuchsform. Manche sind klein, rund und kugelig, andere wiederum schmal und spitz zulaufend. Auch die Farben der Zypressen können sehr unterschiedlich sein und reichen von Hellgrün über Dunkelgrün bis fast zu einem blauen Farbton.

Echte Zypresse - Cupressus sempervirens - Mittelmeer Zypresse

Zypressen pflanzen

Die meisten Gartenbesitzer möchten Zypressen pflanzen, um einen Windschutz oder einen Sichtschutz zu erzielen. Das schnelle Wachstum sorgt zusätzlich für Vorteile. Im Prinzip sind Zypressen anspruchslos, solange sie den richtigen Boden und genügend Wasser bekommen. Vor dem Pflanzen kann ein Bodentest durchgeführt werden. Liegt der pH-Wert bei 5-6, ist es der richtige Boden für diese immergrüne Pflanze.

Die beste Zeit, um Zypressen zu pflanzen, ist das Frühjahr. Sobald der Frost aus dem Boden gewichen ist, kann die Zypresse eingesetzt werden. Bis zum Herbst kann sie anwachsen und dann genügend Festigkeit haben, auch das Wasser im Winter aus der Erde ziehen zu können. Wasser ist für diese Pflanzen eigentlich das Wichtigste, was sie benötigen, vielleicht liegt das an ihrer ursprünglichen Herkunft in Asien. Aber nicht nur Hitze und Sonne trocknen die Pflanze aus, sondern auch Wind. Müssen Zypressen als Windschutz gepflanzt werden, sollte der Boden mit einer dicken Mulchschicht bedeckt werden. Dadurch kann die Erde die Feuchtigkeit länger speichern.

Pflege

Die allgemeine Pflege von Zypressen ist nicht sehr aufwändig. Sie kann durchaus auch komplizierte Standorte vertragen und wächst sogar mitten in der Stadt. Sie braucht keine Waldluft oder Ruhe, um gedeihen zu können. Neben Wasser braucht sie die richtige Erde, aber keine besonderen Nährstoffe. Hat die Zypresse einmal eine braune Stelle bekommen, weil die Erde zu trocken war, wird diese nicht mehr zurückzubilden sein. In diesem Fall müsste die Zypresse zurückgeschnitten werden, um wieder neu auszutreiben.
Zypressen können von Schädlingen wie dem Borkenkäfer, der Miniermotte oder von Schmierläusen befallen werden. Sie sollten umgehend mit biologischen oder wenn es nicht anders geht auch mit chemischen Mitteln bekämpft werden.

Schnitt

Zypressen sollten grundsätzlich einmal im Jahr zurückgeschnitten werden. Dieser grundsätzliche Rückschnitt sorgt dafür, dass die eine bestimmte Höhe nicht überschreiten und außerdem nicht im Inneren verkahlen. Trockene Stellen können bei dieser Gelegenheit auch entfernt werden, sodass sie im Laufe der Zeit einen schönen Wuchs erzielen. Die beste Zeit zum Schneiden ist der Spätsommer, also ungefähr August bis Ende September. Es sollte jedoch vermieden werden, aus der natürlichen Form der Zypresse eine aufgedrängte künstliche Form zu schneiden. Auch die Spitze sollte nicht gekappt werden, sonst könnte die Zypresse ihre Form verlieren und wild durcheinander wachsen. Lieber regelmäßig etwas schneiden als alle paar Jahre einen sehr tiefen Schnitt machen.

Wissenswertes zu Zypressen in Kürze

Zypressen sind immergrün, das macht sie so beliebt. Außerdem gibt es so viele Arten, in verschiedenen Größen und Formen, dass irgendeine Zypressenart in jedem Garten zu finden ist. Vorsicht, nicht alle Zypressen sind winterhart! Echte Zypressen aus dem Mittelbeerraum werden bei uns meist nur in Kübeln gehalten, da sie nicht winterhart sind oder nur bedingt und in wärmeren Gebieten.

Pflege

  • Zypressen stellen keine Ansprüche an den Boden und den Standort. Am wohlsten fühlen sie sich in feuchter, sandig- humoser Erde.
  • Man sollte den Boden gut mulchen, damit er nicht austrocknet. Nicht nur Sonne entzieht dem Boden Wasser, sondern auch Wind.
  • Wenn Sie die Zypressen in den Schatten pflanzen, müssen Sie nicht so viel Wasser zuführen.
  • Wichtig ist eine ausreichende Bewässerung, auch im Winter. Bei Wassermangel kommt es schnell zu Schäden an den Pflanzen.
  • Zypressen sterben im Winter oft am Wassermangel, nur selten an der Kälte.
  • Gute Erde für Zypressen sollte einen Humusanteil von 40 bis 60 Prozent haben, damit kann sie Wasser und Nährstoffe gut speichern.
  • Stark lehmige Böden verbessert man mit grobem Material, reine Sandböden mit Humus.

Pflanzen

  • Junge Zypressen wachsen bei guter Pflege recht schnell. Im Alter geht es dann langsamer.
  • Auf alle Fälle sollte man beim Pflanzen ausreichend Platz zwischen den Zypressen lassen, vor allem, wenn man sie als Hecke pflanzt.
  • Einige Zypressen wachsen sehr buschig und benötigen Platz. Am besten erkundigt man sich beim Kauf, wie groß und vor allem wie breit die Pflanzen einmal werden.
  • Zu dichtes Setzen beschleunigt ein Absterben von Zweigen und Trieben.

Schneiden

  • Zypressen, gerade in Hecken, benötigen hin und wieder einen Formschnitt. Je schlanker die Zypressen bleiben sollen, umso konsequenter muss man sie stutzen.
  • Mindestens einmal im Jahr muss geschnitten werden, manchmal auch zweimal. Einmal schneidet man Anfang Juni, bei zweimal im April und August.

Schädlinge und Krankheiten

  • Zypressen werden häufig von Nadelholzspinnmilben oder der Thuja-Miniermotte aufgesucht. Auch Pilzbefall kommt vor.

Was sind Echte Zypressen?

Echte Zypressen werden in der Regel in Pflanzkübeln und Töpfen kultiviert. Im Sommer benötigen sie viel Wasser. Die Erde muss bis zum Topfgrund vollgesogen sein. Sobald das Wachstum nach dem Winter einsetzt, muss gedüngt werden. Entweder verwendet man wöchentlich Volldünger oder einmal Langzeitdünger im März. Ausgepflanzte Zypressen freuen sich über die Gabe von reifem Kompost im Frühjahr und Sommer. Man verteilt ihn als dünne Schicht im Wurzelbereich.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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