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Immergrüne Sträucher für schattige und sonnige Gärten

Immergrüne Sträucher - Japanische Lavendelheide (Pieris japonica)

Wenn die Pflanzen im Garten ihre Früchte und Samen abgeworfen haben und das Laub nach und nach verwelkt, dann beginnt die Zeit der immergrünen Sträucher. Sie geben dem Garten auch im Winter eine Struktur und nehmen der düsteren Jahreszeit etwas von ihrer tristen Atmosphäre. Viele Sträucher eignen sich optimal als Hecken und können auch mit Formschnitten veredelt werden. Jedoch eignet sich nicht jeder Strauch aufgrund der unterschiedlichen Ansprüche als Heckenpflanze.

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Standortbedingungen

Die Auswahl an immergrünen Sträuchern ist riesig und scheint kein Ende zu nehmen. Jedoch wird die Wahl durch die vorherrschenden Standortbedingungen in Ihrem Garten stark eingeschränkt. Nicht jede Pflanze ist für jeden Standort gleichermaßen geeignet. Der wichtigste Aspekt bildet die Sonneneinstrahlung. Viele Sträucher können an sonnige Standorte gepflanzt werden. Einige Arten bevorzugen allerdings schattige Plätze. Ein weiterer Aspekt ist der Faktor Raum. Die Sträucher benötigen Platz, damit sie sich uneingeschränkt ausbreiten können. Nicht zuletzt spielt auch das Wachstum der Pflanzen eine Rolle. Wenn Sie eine blickdichte Hecke herrichten möchten, sollten Sie zu schnellwachsenden Arten greifen.

Tipp:

Schneiden Sie die Hecke im Frühjahr vor dem Austrieb und im Herbst vor dem ersten Frost zurück. So bildet die Pflanze viele kleine Triebe nach innen aus und die Hecke wird schneller blickdicht.

Schattengewächse

Diese Gewächse sind an die lichtarmen Verhältnisse mit weniger als drei Stunden Sonneneinstrahlung am Tag angepasst.

Schattenglöckchen (Gattung Pieris)

Diese Pflanzen sind nicht nur wegen ihrer immergrünen Blätter ein echter Hingucker im Garten. Sie bilden Blütenstände aus, die den Garten in ein farbenfrohes Blütenmeer einhüllen. Von den zehn unterschiedenen Arten werden vor allem Pieris floribunda und japonica im Garten angepflanzt. Die japanische Art (Pieris japonica) bildet hängende Blütenrispen aus, während die Art aus Nordamerika (Pieris floribunda) aufrechte Blütenstände entwickelt. Das Schattenglöckchen eignet sich auch für halbschattige Standorte.

Tipp:

Schattenglöckchen wachsen sehr langsam und bilden maximale Wuchshöhen von 150 cm aus. Setzen Sie die Pflanze daher an schwer zugängliche Standorte, denn sie muss nicht beschnitten werden.

Traubenheiden (Gattung Leucothoe)

Zu dieser Gattung zählt bspw. das Buntlaubige Lorbeerkrüglein. Es wächst am besten in der Nähe eines Teiches. Die Arten dieser Gattung sind dadurch charakterisiert, dass sie im Winter ihre Blattfarbe wechseln. Wenn es kälter wird, weicht die Grünfärbung der Blätter einem roten bis purpurnen Farbton. Im kommenden Frühling wechselt die Blattfarbe erneut zu grün. Allerdings wird die Verfärbung durch den Lichteinfall verstärkt. An halbschattigen Standorten ist sie stärker, als an schattigen Plätzen.

Kamelie (Camellia japonica)

Diese Art liebt die kalte Jahreszeit, denn wenn die Temperaturen sinken, läuft sie zu Höchstformen auf. Zwischen Januar und März entwickelt sie ihre großen Blüten, die in den Farben Weiß, Rosa oder Rot erstrahlen. Allerdings muss die Pflanze im Winter vor der Sonneneinstrahlung geschützt werden, da die Blätter ansonsten austrocknen. Eine Mulchschicht verhindert, dass die Wurzeln durch den Frost geschädigt werden.

Skimmie (Skimmia japonica)

Ein echter Farbtupfer im eigenen Garten bildet die Skimmie. Die aus den Gebirgsregionen Japans stammende Pflanze bildet ab Oktober ihre roten Blütenstände aus, welche über den ganzen Winter blühen. Die winterharte Pflanze sollte vor allem im Sommer immer feucht gehalten werden.

Tipp:

Eine Schicht Mulch ist ein natürlicher Feuchtigkeitsspeicher. So sind die Wurzeln optimal vor Austrocknung geschützt.

Stechpalme (Ilex aquifolium)

Dieser Strauch erreicht Höhen zwischen drei und vier Metern, was den immergrünen Strauch zu einer beliebten Heckenpflanze macht. Im jungen Zustand tragen die ästhetisch geformten Blätter kleine Stacheln. Die weiße Blütenpracht entwickelt sich im Herbst in ein rotes Farbenmeer. Die Früchte bleiben bis in das Frühjahr erhalten, sind jedoch giftig.

Sonnengewächse

Sonnige Standorte sind durch einen Lichteinfall von mehr als sechs Stunden am Tag gekennzeichnet. Charakteristisch für solche Habitate ist die starke Sonneneinstrahlung vor allem während der Mittagszeit. Schattengewächse verbrennen an diesen extremen Standorten.

Lorbeerblättriger Schneeball (Viburnum tinus)

Der Schneeball ist aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften eine beliebte Pflanze. Ihre Blütezeit erstreckt sich von November bis April. In dieser Zeit entwickelt sie große, weiße Blüten, die den Garten mit einem wohlriechenden Duft bereichern. Das Gehölz kann eine Höhe von 350 cm erreichen. Für strenge Winterregionen ist die Pflanze jedoch nicht geeignet. Sie ist äußerst frostempfindlich und reagiert sensibel auf Staunässe. Der Schneeball kann auch an halbschattigen Standorten angesiedelt werden.

Tipp:

Wenn Sie auf den schönen Strauch nicht verzichten möchten, dann kultivieren Sie die Pflanze im Kübel. Dieser kann in der kalten Jahreszeit an einem geschützten Platz im Wintergarten verbringen.

Feuerdorn (Gattung Pyracantha)

Die Arten dieser Gattung erreichen Wuchshöhen von bis zu 6 m. Bei einem regelmäßigen Schnitt bildet das Gehölz eine blickdichte Hecke aus. Die weißen traubenförmigen Blütenstände werden von April bis Mai gebildet. Im Oktober entwickeln sich unzählige Beerenfrüchte an den Sträuchern. Je nach Art kann die Farbe der Beeren von Gelb, über Orange bis hin zu Rot variieren. Sie liefern vor allem Vögeln in der kalten Jahreszeit eine wichtige Nahrungsquelle. Nicht nur die Farbenpracht macht den Feuerdorn zu einer beliebten Gartenpflanze. Sie ist außerdem besonders pflegeleicht.

Weißbunte Duftblüte (Osmanthus heterophyllus ‚Variegatus‘)

Diese Pflanze bildet ähnliche Blätter aus, wie die weit verbreitete Stechpalme. Zwischen September und Oktober entwickelt sie ihre weißen Blüten, die in Büscheln wachsen und einen herrlichen Duft versprühen. Ihren Namen hat die Pflanze der Tatsache zu verdanken, dass sie grünlich schimmernde Blätter mit weißen Rändern ausbildet. Bisher gilt diese Art noch als echter Geheimtipp. Sie eignet sich besonders für Gärten im japanischen Stil.

Buntlaubige Ölweide (Elaegnus pungens)

Ein beliebter immergrüner Strauch für sonnige Standorte ist die Ölweide aufgrund ihrer bunten Blattfärbung. Die Blätter bilden grünliche bis gelbe Farbtöne aus und haben eine sehr starke Leuchtkraft. Zwischen Oktober und November werden die cremeweißen Blüten ausgebildet, die einen herrlichen Duft verbreiten. Auch auf Sandböden gedeiht die Pflanze sehr gut. Allerdings reagiert sie äußerst empfindlich auf Wind.

Immergrüne Zwergmagnolie (Magnolia grandiflora „Nana“)

Wunderschöne große Blüten in einem strahlenden weiß bildet dieser immergrüne Strauch aus. Sie sorgen außerdem für einen verführerischen Duft. Die Pflanze bevorzugt sonnige Standorte und ein mildes Klima. Ihre Blätter schimmern in einem dunklen Grün.

Häufig gestellte Fragen

Was muss ich vor dem Kauf beachten?

Entscheidend sind die Standortbedingungen. Die Auswahl der Sträucher richtet sich nach dem Lichteinfall, der Bodendurchlässigkeit und der Bodenfeuchtigkeit. Beachten Sie auch den Platz, den der Strauch zum Wachsen benötigt.

Müssen die Sträucher zurückgeschnitten werden?

Arten, die schnell wachsen, sollten regelmäßig beschnitten werden. Dadurch bilden sie eine blickdichte Laubmasse aus. Langsam wachsende Arten können hin und wieder mit der Schere bearbeitet werden.

Weitere immergrünen Sträuchern in Kürze

  • Koreanische Tanne: Eine äußerst interessanten Blickfang bietet die Koreanische Tanne (Abies koreana) mit ihren zahlreichen Zapfen, die zunächst in Violett bis Purpurrot erscheinen und sich später bräunlich verfärben. Sie verleihen den Garten selbst im mitunter trüben Spätherbst noch Farbe. Ebenfalls attraktiv sind die grünen, auf der Unterseite silbrig schimmernden Nadeln dieser Tanne.
  • Kirschwachholder und Skimmie: Nicht nur im Frühling können wir uns am frischen Grün der Pflanzen erfreuen. Der Kirschwacholder „Moonlight“ behält das ganze Jahr sein helles Kleid. Auch die Skimmie `Rubella` hilft uns mit tiefroten Blüten und ihren dunkelgrünen Blätterkleid über die tristen Monate hinweg.
  • Zuckerhut-Fichten: Zuckerhut-Fichten wachsen auch ohne regelmäßigen Rückschnitt sehr dicht heran. Sie brauchen keinen Winterschutz und lassen sich deshalb jederzeit winterlich schmücken mit Schleifen oder Lichterketten.
  • Liguster: Mit Geduld und Vorsicht ist es gar nicht schwer, aus Liguster schöne Kugeln oder Kegel zu formen. Selbstgebastelte, mit Draht bespannte Holzgerüste dienen Ihnen dabei als Schablone. Sie werden sehen. Bald wagen Sie sich auch an kunstvolle Tierfiguren heran
  • Wacholder: Wacholder sind anspruchslose Immergrüne mit vielen Gesichtern. Während Sorten wie `Compressa Aurea` oder `Barmstedt` schlank aufrecht wachsen, hängt `Blue Carpet` gern über den Rand eines Troges.
  • Rhododendron: Nicht nur zur Blüte im April und Mai ziehen Rhododendron- Büsche die Blicke auf sich. Auch im Winter ist ihr dunkelgrünes, glänzendes Laub ein Lichtblick. Keine Angst, wenn sich bei Kälte die Blätter rollen, ein natürlicher Schutz vor winterlicher Austrocknung.
  • Buchs: Diese Multitalente sind als Kugeln, Kegel oder Figuren immer top in Form, im Garten wie in Töpfen neben der Haustür.
  • Eibe: Die roten Früchte sind ein schöner Kontrast zum satten Farbton des dicht gewachsenen Eibenbaumes.
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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